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Thema heute: MASTOIDITIS. Definition: Meist eitrige Entzündung mit Einschmelzung der knöchernen Zellwände im Warzenfortsatz; häufigste Komplikation einer Mittelohrentzündung. Vor allem sind Säuglinge und Kinder betroffen (6Monate bis 6Jahre). Ätiologie und Pathogenese.
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Thema heute:MASTOIDITIS Definition: Meist eitrige Entzündung mit Einschmelzung der knöchernen Zellwände im Warzenfortsatz; häufigste Komplikation einer Mittelohrentzündung. Vor allem sind Säuglinge und Kinder betroffen (6Monate bis 6Jahre)
Ätiologie und Pathogenese • nicht ausgeheilte Otitis media • bei unzureichender antibiotisch behandelten oder gar nicht behandelten Otitis media acuta entwickelt sich nachetwa 2-3 Wochen eine eitrige Mastoiditis (bei unbehandelter Mittelohrentzündung kommt es in1 bis 5% der Fälle zu einer echten, eitrigen Mastoiditis) • meist durch eine mechanische Blockade des „Aditus ad antrum“ (erschwerter Sekretabfluss) gefördert durch Granulationsgewebe oder geschwollene Schleimhaut • Folge: Im Laufe der Eiteransammlung kommt es zur Einschmelzung von knöchernen Zellwänden im Warzenfortsatz
Klinik • Die Symptome der Otitis media bestehen weiter oder werden deutlicher: pulssynchrones Klopfen im Ohr, Verstärkung der Schalleitungs-schwerhörigkeit • Typisch sind anhaltende oder erneut auftretende Ohrenschmerzen, jedoch geringer ausgeprägt wie bei einer Otitis media • Subfebrile Temperatur oder Fieber • Unwohlsein, Appetitlosigkeit und reduzierte AZ (besonders bei Kindern) sind häufig die auffallendsten Symptome • Schwerhörigkeit • Otorrhö ist nicht obligat, ggf. Sekret häufig dünnflüssiger wie bei Otitis media und ggf. übelriechend • Schwellung oder Rötung der retroaurikulären Weichteile mit spontanen Schmerzen und Druckempfindlichkeit(Zeichen für Subperiostalabszeß)
Diagnostik • Otoskopie:verdicktes, mattes, manchmal etwas vorgewölbtes TrommelfellJe nach Ausprägung:Absenkung der hinteren oberen Gehörgangswand und/oder ein Abstehen des betroffenen Ohres (z.B. bei voll ausgebildetem Subperiostalabszeß) • Diff.BB:deutl. Linksverschiebung und Leukozytose • BSG:typischerweise dreistellig beschleunigt • Röntgenaufnahme nach Schüller:Verschattung der Felsenbeinpneumatisationund Verlust von knöchernen Zellsepten • CT des Felsenbeins
Therapie • Zu Beginn und bei geringer Ausprägung der Krankheitszeichen: • abschwellend wirkende Nasentropfen • Antibiotikumgabe • eventuell ergänzt durch eine Parazentese zur Eiterentlastung des Mittelohres • Ausräumung des Warzenfortsatzzellen =Mastoidektomie: Therapie der Wahl !wenn unter Beobachtung und Kontrolle keine Besserung eintritt und die knöchernen Strukturen mitbeteiligt sind.
Komplikationen Durchbruch des Eiters • Nach außen - Subperiostalabszeß: retroauriculär starker Druckschmerz, später Rötung und Abszeßbildung • Nach unten – Bezold-Mastoiditis: entzündliche Schwellung mit Rötung und Druckschmerz unterhalb der Mastoids, eventl. Schiefhals durch Muskelspasmus • Nach vorne – Zygomatizitis: Rötung mit Druckschmerz und Schwellung vor dem Ohr, bei gleichzeitiger Reizung des Kiefergeklenks Kieferklemme mit Verschiebung des Unterkiefers zur Gegenseite möglich. • Nach innen in den Bereich der Pyramidenspitze – Petroapizitis: Tiefsitzende Kopfschmerzen, meningistische Zeichen und „Gradenigo-Syndrom“ (klass. Zeichen – Trigeminusneuralgie, Abduzensparese und Okkulomotoriusparese)
Differentialdiagnosen • Weiter Komplikationen sind: • Schläfenbeinosteomyelitis • Otogene Labyrinthitis • Othogene Fazialisparese • Gehörgangsfurunkel(keine Trommelfellveränderung; keine Knocheneinschmelzungen im Röntgen nach Schüller) • Lymphadenitis(nach Ursache suchen) • Parotitis(Schwellung der Drüse und des Ausführungsganges; Austritt von Eiter aus der Papille bei Druck auf die Drüse)