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Die moralische und kognitive Entwicklung des Kindes bei Piaget und Kohlberg. Präsentation erstellt durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Ethik und Recht“ Sommersemester 2009 Prof. Dr. Wolf Wagner. Jean Piaget. Biographie. Geb. 09. August 1896 in der Schweiz
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Die moralische und kognitive Entwicklung des Kindes bei Piaget und Kohlberg Präsentation erstellt durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Ethik und Recht“ Sommersemester 2009 Prof. Dr. Wolf Wagner
Biographie • Geb. 09. August 1896 in der Schweiz • Gest. 16. September 1980 in Genf • Vater Arthur Piaget (Professor für mittelalterliche Literatur) • Mutter Rebecca Jackson
Ausgangspunkt seiner wissenschaftlichen Karriere: Bericht über Albino – Sperling im Alter von 11 Jahren • Frühes Interesse an Mollusken (Weichtiere) • Daraus folgen zahlreiche Artikel noch vor Beendigung der Sekundarschulzeit
Promovierter Doktor der Naturwissenschaften an der Universität Neuenburg • Studiensemester in Zürich mit Schwerpunkt Psychoanalyse • Trifft Alfred Binet (franz. Pädagoge und Psychologe) und studiert mit ihm die Probleme der Entwicklung der Intelligenz • 1921 Forschungsleiter an der Universität Genf
1923 Heirat mit Valentine Châtenay • Drei gemeinsame Kinder • An seinen Kindern beobachtet er die Entwicklung der Intelligenz, von der Geburt bis zum Spracherwerb
1925-1929 Prof. f. Psychologie, Soziologie u. Philosophie (Uni Neuenburg) • 1929-1939 Prof. f. Geschichte der Wissenschaften (Uni Genf) • 1929-1967 Direktor des Bureau International d´Education • 1938-1951 Prof. f. Psychologie u. Soziologie, Prof. f. experimentelle Psychologie (Uni Genf) • 1955 Gründer des Centre International d´Épistémonologie Génétique
Strukturalismus • Minimale Anzahl geistiger Operationen bilden die Grundlage für eine maximale Spanne von Denkprozessen
Strukturalismus • Annahme: Es verändert sich eine zentrale Struktur der geistigen Leistung, und zwar die Abstraktionsfähigkeit
StrukturalistischeEntwicklungstheorie 4 Stufen der Entwicklung • 1. Sensumotorische Phase (0-2 Jahre) • 2. Präoperationale Phase (3-6) • 3. Konkret operationale Phase (7-12) • 4. Formal operationle Phase (ab 12)
Sensumotorische Phase • Zusammenspiel von Wahrnehmungseindrücken und motorischer Aktivität
Präoperationale Phase • Das Kind ersetzt die sensumotorischen Aktivitäten immer mehr durch verinnerlichte geistige Aktivitäten • Totaler Egozentrismus
Konkret operationale Phase • Das Kind kann in Gedanken mit konkreten Objekten oder ihren Vorstellungen operieren • Das Denken ist auf konkrete anschauliche Erfahrungen beschränkt
Formal operationle Phase • Der junge Mensch kann nun „mit Operationen operieren“, d. h. er kann nicht nur über konkrete Dinge, sondern auch über Gedanken nachdenken
Definition Logische Entwicklung (Logik) meint: - folgerichtiges, schlüssiges Denken, - Lehre vom folgerichtigen Denken, vom richtigen Schließen - Zwangsläufigkeit, notwendige Folgerung http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html
Piaget beschäftigte sich mit dem Rätsel des kindlichen Denkens • Beschreibt die Stadien der kognitiven Kindesentwicklung
Stadien 1. Sensomotorisches Stadium 2. Präoperationales Stadium 3. Konkretoperationales Stadium 4. Formaloperationale Stadium
1. Sensomotorisches Stadium • 0 bis 18/24 Monate • Angeborene Reflexe • Lernen durch Beobachtung und Handeln • Unterscheidung zwischen sich selbst und Umwelt
2. Präoperationales Stadium • = Vorbegriffliches Stadium • 18/24 Monate bis 7 Jahre • Aneignung der Sprache • Vorstellung von Objekten • Unterscheidung zwischen einem realen Gegenstand und einem nur vorgestellten Symbol • Anschauliches Denken (Zusammenhänge)
3. Konkretoperationales Stadium • 7 Jahre bis 11/12 Jahre • Erfassen komplexer Vorgänge und Beziehung zueinander • Vorausdenken • Kann sein Handeln reflektierend steuern (Versuch und Irrtum) • Schlussfolgerungen
4. Formaloperationales Stadium • Ab 11/12 Jahre • Umgang mit abstrakten Inhalten • Theoretische Analyse von Problemen • Systematisches Denken
Fazit • Denken löst sich immer mehr von Wahrnehmung, Anschauung und Handeln • Anfänglich stehen Objekte und Charakteristika im Mittelpunkt • Später rationale, logisch-mathematische Operationen
Quellen • www.kindergartenpaedagogik.de/1226.html • www.home.arcor.de/Piet-Nadia/uni/piaget2.html • http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html • www.wikipedia.org/wiki/jean_piaget (24.03.2009)
Piaget sagt: • „ Jede Moral ist ein System von Regeln, und der Kern jeder Sittlichkeit besteht in der Achtung, welche das Individuum für diese Regeln empfindet.“
Entwicklungsstadien • 0-2 Jahre motorisch-individuelles Stadium • 2-7 Jahre nachahmendes und egozentrisches Stadium • 7-11Jahre beginnende Zusammenarbeit • Ab 11-12 Jahren Interesse für die Regeln als solche
motorisch individuelles Stadium • Alter 0-2 Jahre • Kind spielt allein • Nach eigenen Regeln ohne Imitation und Zusammenwirken • Durch motorische Fähigkeiten bestimmt • Vorgänge sind ritualisiert und selbstversunken
Nachahmendes und egozentrisches Stadium • Alter 2-7 Jahre • Regelnachahmung • Regeln sind unantastbar • Kinder spielen nebeneinander, keine Einigung auf gemeinsame Regeln • Jeder ist Gewinner
beginnende Zusammenarbeit • Alter 7-11 Jahre • Kinder spielen miteinander und gegeneinander • Nur ein Kind kann gewinnen, braucht dazu aber Kooperationspartner Schwankende Regelinterpretation – Orientierung am Stärksten oder bestinformiertesten
Interesse für die Regeln als solche - Kodifizierung • Ab dem Alter 11-12 • Kooperation, Kreation und Akzeptanz von Regeln • Konflikte um Regeln, gegenseitiges Übereinkommen
Quellen • http://www.wiso.uni-koeln.de/soziologie/altesDesign/02_stud/2004-05/mikro/1276a_download_07.pdf • Tutorium Mikrosoziologie WS 04/05 Prof. Friedrichs Referent: Rüdiger Lehmann Dozentin: Ines Läufer
Lawrence Kohlberg (1927-1987)
Biographie • 1927 Geburt in New York als jüngster Sohn eines reichen jüdischen Geschäftsmannes • 1932 Trennung der Eltern; der Vater droht mit Enterbung, wenn die Kinder mit der Mutter gehen • 1945 Beendigung der Highschool • danach kommt er dienstverpflichtet mit der amerikanischen Handelsmarine nach Europa • Im Anschluss engagiert er sich auf einem Schiff, das Juden 1946/47 durch die britische Seeblockade nach Palästina bringen sollte
daraufhin Internierung auf Zypern • nach seiner Befreiung lebt er in Palästina in einem Kibbuz • 1948 Kohlberg besteht die Aufnahmeprüfung an der University of Chicago und studiert Jura und Psychologie (u.a. bei Bruno Bettelheim, Carl Rogers und Anselm Strauss) • unveröffentlichte Dissertation „The Development of Modes of Moral Thinking and Choice in the Years of 10 to 16“; Veröffentlichungen dazu erst ab 1963
1968 Professur für Pädagogik und Sozialpsychologie an der Harvard University in Cambridge • gründete und leitete das „Zentrum für moralische Entwicklung und Erziehung“ • 1973 Infektion mit einer Viruserkrankung (Giardia Lamblia) auf einer Forschungsreise, von da an extreme gesundheitliche Beeinträchtigungen bis zum körperlichen Zusammenbruch Ende der 70er Jahre • aufgrund dieser Krankheit war er nicht mehr in der Lage seine Arbeit fortzusetzen darauf hin beging er 1987 Suizid
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • 1958 - verfasste Kohlberg seine Dissertation über „Die moralische Entwicklung des Menschen“ • Er erweiterte damit die Theorie der kognitiven Entwicklung von Jean Piaget.
Jean Piaget war davon ausgegangen, dass die kognitive Entwicklung des Menschen bereits im Alter von 12 Jahren im Wesentlichen abgeschlossen sei. Bei Lawrence Kohlberg ist der Prozess der Moralentwicklung nicht zu einem bestimmten Lebensalter abgeschlossen, sondern kann sich ein Leben lang hinziehen Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • das Stufenmodell nach L. Kohlberg beschreibt die kognitive Entwicklung, nicht jedoch zwangsläufig die emotionale oder die Entwicklung des Handelns. • Wissen wird nicht unbedingt in Handeln umgesetzt. • es ist nicht möglich, Stufen zu überspringen oder auszulassen.
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • Ebene 1: Präkonventionelles Stadium(die meisten Kinder unter 9 Jahre) • 1. Stufe. Fremdbestimmte Moral; Strafe und Gehorsam • 2. Stufe: Individualismus, Belohnung und Strafe; "Eine Hand wäscht die andere".
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • Ebene 2: Konventionelle Moral(meisten Jugendlichen und Erwachsenen) • 3. Stufe: Beziehungen; Braves- Kind- Orientierung, Anerkennung gewinnen; "Was du nicht willst, das man dir tu`, das füg` auch keinem anderen zu • 4. Stufe: Recht- und- Ordnung- Orientierung (soziales System und Gewissen), Regeln befolgen. Gesellschaftsperspektive
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • Ebene 3: Postkonventionelle Moral(einige Erwachsene über 20 Jahre) • 5. Stufe: Sozialer Kontrakt; Einsatz für die Gemeinschaft, Gesetze sind nicht "absolut • 6. Stufe: Prinzipienorientierung- Universelle ethische Prinzipien Vernunft und Moral, Gleichberechtigung aller Menschen
Lebenswerk: „Die Entwicklung des moralischen Urteils“ • Kohlbergs Arbeitsthema für den Rest seines Lebens wurde somit Gerechtigkeit, aus philosophischer und vor allem aus psychologischer Sicht
Quellenverzeichnis • www.carlos.koelbl.phil.uni-hannover.de/imperia/md/content/de/uni-hannover/phil/carlos_koelbl/kohlberg.ppt • www.wikipedia.de • www.tu.dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_mathematik_und_naturwissenschaften/.../i4/.../09_Moralentwicklung.ppt • http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MORALISCHEENTWICKLUNG/KohlbergLebenslauf.shtml - Fernuniversität/ Gesamthochschule Hagen
Stadien der moralischen Entwicklung • I. Präkonventionelles Stadium(Moral des Zwanges) In diesem Stadium ist das Kind für klare Etikettierungen wie "gut und böse", "richtig oder falsch" empfänglich.
II. Konventionelles Stadium (gesellschaftliche Konvention) Individuum erlebt sich als Mitglied der Gesellschaft; die Unterstützung der Erwartung von Familie, Gruppe oder Gesellschaft wird als wertvoll betrachtet, unabhängig der Konsequenzen; Loyalität gegenüber der sozialen Ordnung, sowie deren Unterstützung, Verteidigung und Rechtfertigung
III. Postkonventionelles Stadium (Moral der Prinzipien) Moral als Frage von Gerechtigkeitsprinzipien und abstrakten Regeln, die unabhängig der Autorität einer Gruppe oder Menschen Gültigkeit besitzen.
Stufe 1 moralische Entwicklungnach Kohlberg Stadium 1 selbstbezogenpräkonventionell heteronome Moralität Kleinstkind • Absichten von anderen nicht im Blick • Automatismus: richtiges Handeln= Belohnung • gut sein = gehorchen • Akzeptanz von Bestrafung als Konsequenz von «Nicht-Folgen» • an Strafvermeidung und Belohnung orientiert 1 „Was niemand merkt, darf ich tun!“ 10