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Bernhardt, T., Maurer, K. & Frölich, L. (2002). Der Einfluss eines alltagsbezogenen Gedächtnistrainings auf die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung von Personen mit Demenz. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 35, 32-38. Markus Hofbauer. Überblick. Ziel der Dissertation
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Bernhardt, T., Maurer, K. & Frölich, L. (2002).Der Einfluss eines alltagsbezogenen Gedächtnistrainings auf die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung von Personen mit Demenz. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 35, 32-38. Markus Hofbauer
Überblick • Ziel der Dissertation • Zur Wahl des Artikels • Demenz nach ICD-10 • Überblick über theoretischen Hintergrund des Artikels • Darstellung der Untersuchung und der wichtigsten Ergebnisse im Artikel • Kritik am theoretischen Hintergrund des Artikels sowie am Ablauf der Untersuchung. • Ableitungen für die eigene Arbeit Kognitives Training bei Demenz
Ziel der Dissertation • Überprüfung der Auswirkungen des computergestützten Rehabilitationsprogramms RehaCom auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Personen mit leichter Demenz unterschiedlicher Ätiologie • Weiters Überprüfung der Auswirkungen auf Stimmung und Depressivität Kognitives Training bei Demenz
Zur Wahl des Artikel • Erster Artikel bei der Beschäftigung mit Dissertationsthema • Auseinandersetzung mit methodischen Aufbau der Untersuchung • Kritische Betrachtung des Untersuchungsablaufs • Ausgangspunkt für die eigene Untersuchungsplanung Kognitives Training bei Demenz
Definition der Demenz nach ICD-10 • Das dementielle Syndrom verläuft gewöhnlich chronisch oder fortschreitend unter Beeinträchtigung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. • Es finden sich keine Bewusstseinsstörungen. • Die kognitiven Beeinträchtigungen sind meist begleitet von einer Verschlechterung der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation. Kognitives Training bei Demenz
Demenzformen nach ICD-10 • F00: Demenz bei Alzheimer Krankheit • mit frühem Beginn (Typ 2), mit spätem Beginn (Typ 1), atypische oder gemischte Form. • F01: Vaskuläre Demenz • Multiinfartdemenz, subkortikale vaskuläre Demenz, gemischte kortikale und subkortikale Demenz, sonstige vaskuläre Demenz; • F02: Demenz bei andernorts klassifizierten Erkrankungen • Pick-Krankheit, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Chorea Huntington, Parkinson-Syndrom, HIV, .... • F03: Nicht näher bezeichnete Demenz Kognitives Training bei Demenz
Theoretischer Hintergrund des Artikels Einteilung von Gedächtnistechniken, die bei Trainingsprogrammen im Bereich der Gerontopsychologie Anwendung finden (Poon, Rubin & Wilson, 1989): • Externale Gedächtnishilfen: kompensatorische Maßnahme, da Gedächtnisleistung nicht gesteigert wird (z.B. Kalender, Tagebücher, Erinnerungszettel). • Mnemotechniken: Vermittlungsoll Bewältigung einfacher Gedächtnisprobleme ermöglichen (z.B. Loci-Methode). • Üben von Merkaufgaben: mechanisches Üben von verbalen oder visuellen Gedächtnisaufgaben. Kognitives Training bei Demenz
Theoretischer Hintergrund des Artikels Probleme der Mnemotechniken (Ponn, 1984; Stigsdotter & Bäckman, 1989): • Nicht spezifisch für ältere Menschen entwickelt. • Schlecht auf Alltagsaufgaben zu transferieren. • Trainingseffekte selten aufrecht zu erhalten. • Gedächtnisstrategien können nicht ins Verhaltensrepertoire integriert werden. Kognitives Training bei Demenz
Theoretischer Hintergrund des Artikels Vermutete Gründe für die eingeschränkte Anwendbarkeit von Gedächtnistechniken auf den Alltagsbereich (Cornoldi, 1988; Denney, 1989): • Mnemotechniken sind oft kognitiv aufwendig und auf bestimmte Lernmaterialien ausgerichtet. • Gedächtnisstrategien werden oft nur an wenigen Aufgaben trainiert. • Effekte von intensivem Training sind oft nur unmittelbar. • Zusammenhänge mit Alltagsaufgaben bleiben oft unklar. Kognitives Training bei Demenz
Theoretischer Hintergrund des Artikels • Nach Wilson (1989) erscheint es daher sinnvoll, individuelle Trainingsprogramme in Abhängigkeit von Schweregrad und Art der kognitiven Ausfälle zu erstellen. • Bei fortschreitender Demenz ist der Einsatz von Mnemotechniken wegen der Verlangsamung der Informationsverarbeitung begrenzt und in späteren Stadien nicht mehr möglich (Salthouse, 1980; Jorm, 1986). • Weiters können Effekte nur aufrecht erhalten werden, wenn ein kognitives Trainings beibehalten wird (Baltes, Kindermann & Teisenzein, 1986). Kognitives Training bei Demenz
Untersuchungsbedingung • Multifaktorielles Gedächtnistraining zur Förderung kognitiver Fähigkeiten und der Verrichtung alltäglicher Aufgaben. • Hoher Anregungs- und Aufforderungscharakter durch beschäftigungstherapeutische und spielerische Elemente. • Training des Kurzzeitgedächtnisses mittels Buchstaben-, Wort- und Rechenaufgaben. • Training des Langzeitgedächtnisses mittels Dias, biografischer Aktivierung und Hörkassetten. • Training der Alltagsaktivitäten (Activities of daily living; ADL)mittels Rollenspiele. Kognitives Training bei Demenz
Kontrollbedingung • Gesprächsrunden mit keinen vorgegebenen Themen. • Thematisiert wurden: • Alltag im Seniorenheim. • Veranstaltungen und Feste. • Nachrichten aus der Presse. • Neuigkeiten aus dem Stadtteil. Kognitives Training bei Demenz
Untersuchungsablauf Kognitives Training bei Demenz
Ergebnisseobjektive Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistung Kognitives Training bei Demenz
Ergebnissefremdeingeschätzte Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistung Kognitives Training bei Demenz
Kritikpunkte am theoretischen Hintergrund • Größtenteils veraltete Literatur. • Es wird nicht auf Gedächtnisstrukturen und krankheitsbedingte Störungen dieser eingegangen. • Keine theoretischen Hintergründe zur Aufmerksamkeit. • Es wird kaum auf strukturierte und empirisch überprüfte Trainingsprogramme eingegangen. • Es werden nur wenige empirische Untersuchungen erwähnt. • Auf die Möglichkeiten eines computergestützten kognitiven Trainings wird nicht eingegangen. Kognitives Training bei Demenz
Kritikpunkte an der Durchführung • Heterogene Stichprobe. • Auswahl der diagnostischen Instrumente. • Keine Erhebung von nicht-kognitiven Variablen wie Lebensqualität, Stimmung oder Depressivität. • Kurze Interventionsphase. • Kein Follow-up. • Auswertung nur anhand der Gesamtscores. • Keine Überprüfung von Zusammenhängen mit soziodemographischen und themenspezifischen Variablen Kognitives Training bei Demenz
Ableitungen für die eigene Arbeit • Ableitung der Hypothesen anhand aktuellerer empirischer Ergebnisse. • Längere Interventionsphase (16 Wochen). • Follow-up-Phase (8 Wochen). • Überprüfung der Auswirkungen des kognitiven Trainings auf nicht-kognitive Variablen (Stimmung und Depressivität). • Multivariate Auswertungen. • Überprüfung von Zusammenhängen mit soziodemographischen und themenspezifischen Variablen (Alter, Bildung, Pflegebedürftigkeit) Kognitives Training bei Demenz