300 likes | 513 Views
Übersicht. 19.10. Einführung (cb, mh) 26.10. Motive, Konzepte, Begriffe und Definitionen (cb) 2.11. Erdgeschichte (mh) 9.11. Evolutionsgeschichte (mh) 16.11. Organismen und ihre Autökologie (cb) 23.11. Funktionen, Prozesse, Wechselwirkungen (cb)
E N D
Übersicht • 19.10. Einführung (cb, mh) • 26.10. Motive, Konzepte, Begriffe und Definitionen (cb) • 2.11. Erdgeschichte (mh) • 9.11. Evolutionsgeschichte (mh) • 16.11.Organismen und ihre Autökologie (cb) • 23.11. Funktionen, Prozesse, Wechselwirkungen (cb) • 30.11.C-Kreislauf, Modelle abiotischer Systeme(mh) • 7.12. Populationsökologie (cb) • 14.12. Metapopulation und Trophiestufen (cb) • 21.12. Biozönosen und Ökosysteme (Synökologie) (cb) • 11. 1. Zeitliche Muster (mh) • 18. 1. Evolutionsgeschichte Mensch (mh) • 25. 1. Kulturgeschichte Mensch (mh) • 1. 2. Forst-, Land-, Fischwirtschaft, Naturschutz (mh) • 8.2 Umweltveränderungen und Umweltschutz (cb,mh)
Zeitliche Muster oder Geschichte ? • Menschen nach biologischen Kriterien eine „normale“ Art • aber biologische Kriterien reichen in diesem Fall nicht ? • Muster bei der Artbildung ? • Weder Zufall noch dynamische Gesetze • Muster bei der Entstehung einer neuen Form von Interaktion ? • Entspricht die Beziehung Kultur / Leben der Beziehung Leben / organische Chemie ? • Begriff der Domestikation verhält sich zu biologischen Begriffen wie der Begriff des Selbst-Reproduktion zu chemischen Begriffen
Menschliche Nutzung terrestrischer Ökosysteme • Jäger und Sammler • Anfänge der Landwirtschaft • Domestikation von Tieren und Pflanzen • Weltweite Ausbreitung der Landwirtschaft • Naturschutz und Artenschutz
1. Beispiel: Jäger und Sammler in Nordamerika(vor 12.-10.000 Jahren)Das Artensterben am Ende der Eiszeit
Die Overkill- und die Klima-Hypothesen • Das Verschwinden von großen Säugetieren am Ende der letzten Eiszeit wurde durch jagende Menschen.... • oder durch die Klimaänderung verursacht?
Aussterbeereignisse des späten Pleistozäns Martin und Klein (1989)
Nacheiszeitliche Besiedlung von Nordamerika Martin und Klein (1989)
Stand der Diskussion • „Letzte Vertreter“ der ausgestorbenen Arten waren gut ernährt mit einer hoher Vermehrungsrate • Rekonstruierte Populationsdichten bleiben in einem plausiblen Bereich • Jagd ist die einfachste Erklärung • Interaktion (Mensch-Tier) wurde einseitig • Entweder Ausrottung oder Domestikationen als Folge • Anteil der funktionellen Beziehungen gegenüber Ökosystemen nimmt zu
Menschliche Nutzung terrestrischer Ökosysteme • Jäger und Sammler • Anfänge der Landwirtschaft • Domestikation von Tieren und Pflanzen • Ausbreitung der Landwirtschaft • Naturschutz und Artenschutz
2. Beispiel: Der Fruchtbare Halbmondvor 11.-8.000 JahrenDie Entstehung der Landwirtschaft
Die energetische Basis der Ernährung aus: E.P. Odum (1997)
Pflanzen-Vielfalt und Ernährung • 270.000 höhere Pflanzen • 3.000 mögliche Nahrungspflanzen • 200 kultivierte Arten • 20 mit wirtschaftlicher Bedeutung • 3 Haupt-Ernährer der Welt: • Weizen (3,1 Mrd. Menschen) • Reis (2 Mrd. Menschen) • Mais (0.7 Mrd. Menschen)
Zur Entstehung der Landwirtschaft • Landwirtschaft begann vor ca. 10.000 Jahren und breitete sich rasch über die gesamte Welt aus. • Das Überleben der Menschen hing nicht von landwirtschaftlicher Nahrungsproduktion ab • Menschen waren die meiste (über 90%) Zeit seit ihrer Entstehung Jäger und Sammler (99% für die Gattung Homo) • Unabhängige Entdeckung der Landwirtschaft mit unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten • Keine weiteren wichtigen Domestikationen in den letzten 4000 Jahren. • Alle landwirtschaftlichen Techniken (Pflügen, Düngen, Brache, Bewässern) älter als die Schrift
Entdeckungs- und Erfolgsgebiete der Landwirtschaft Aus Diamond (2002)
Grasländer der Welt Aus V. Smil (2002)
Wildgräser mit schweren Samen (>10 * x) Nach : Diamond, J. (1999) Arm und Reich
Ausgangslage Säugetiere Nach : Diamond, J. (1999) Arm und Reich
Unterschiedliche Erfolge bei eng verwandten Arten Aus Diamond (2002)
Hinweise auf die Domestikation des Rindesoben: > 8000 aunten: 8000-7000 a
Zeitpunkte der Domestikation Nach : Diamond, J. (1999) Arm und Reich
Ausbreitung der Landwirtschaft in Europa Aus: Ruddiman (2003)
Warum Wechsel zur Landwirtschaft? Harlan (1992): „Die ethnographische Forschung zeigt, das Menschen die keine Landwirtschaft betreiben alles das tun, was auch Bauern tun, außer dass sie nicht so hart arbeiten... Die Frage muss also lauten: Warum Landwirtschaft? Warum die 24 Stunden Woche aufgeben für die Knochenarbeit auf dem Acker? Warum härter arbeiten für schlechtere Nahrung? Warum Hunger, (neue) Krankheiten, Epidemien und unnötig beengte Lebensverhältnisse?
Zusammenfassung • Klimatische Anlässe (?) für Übergang zur Landwirtschaft in temperierten Grasländern • Die erste Domestikationswelle führt auch zur größten (weltweiten) Ausdehnung • Wenig domestizierbare Arten • ungleichmäßig verteilt • Mitteleuropa integriert kleinräumig Ackerbau und Viehnutzung • Temperiertes Klima erfordert synchronisierten Arbeitseinsatz (Saat, Ernte), für den sich die Haltung und Fütterung von Arbeitstieren lohnt • Folgen der Domestikation ändern das menschliche Genom (Resistenzen gegen Krankheiten der domestizierten Arten)
„Polemisches“ Fazit • Selbstdomestikation (>100 ka): • Vor dem Einsetzen kultureller Überlieferung: viele menschenähnliche Arten • Nach dem Einsetzen der neuen Interaktion (kulturelles Gedächtnis und Überlieferung) bleibt nur eine Art (der anatomisch moderne Mensch), alle anderen Konkurrenten sterben aus. • Domestikation von Carnivoren (>10 ka): • Jäger und Sammler domestizieren den Hund • Andere Carnivore sterben in diesen Gebieten aus • Domestikation von Pflanzen und Herbivoren (>4 ka): • Beim Übergang zur Landwirtschaft werden große, sozial lebende Herbivore domestiziert • In den Gebieten mit Viehzucht und Ackerbau sterben die restlichen Großherbivoren aus • Domestikation von weiteren Arten (heute) • Im Naturschutz werden für weitere Arten Techniken gesucht, mit denen ihr Fortdauern gesichert werden kann. Das wird langfristig fast zwangsläufig zur Domestikation führen. • Die Arten, für die keine Schutztechnik gefunden wird, sterben aus.