Themen der Beratung

1. Themen der Beratung Auftragsklärung

2. Übersicht Was ist Auftragsklärung? Struktur der Erwartungen Formen der Aufträge Wann ist sie angebracht? Ein Strukturmodell der Auftragssituation

3. Was ist Auftragsklärung? Auftragsklärung heißt Abklärung der zum Teil widersprüchlichen Erwartungen. welche Parteien sind im Hintergrund) beteiligt sind und welche richten sie Erwartungen an die Beratung

4. Struktur der Erwartungen Erwartungen zwischen den Kunden und den anwesenden oder nichtanwesenden Überweisern sind oft unterschiedlich und kontrovers

5. Formen der Aufträge Explizite (ausgesprochene) und implizite (unausgesprochene) Aufträge Offene und verdeckte Aufträge

6. Wann ist sie angebracht? Auftragsklärung gehört an den Beginn einer Beratung, sie kann aber auch immer wieder notwendig werden, wenn Berater das Gefühl haben, der verabredete Auftrag ist nicht mehr die Grundlage

7. Ein Strukturmodell der Auftragssituation Die Beratung ist Schnittpunkt zweier Kontexte:

8. Beispiel Die Beraterin kann aus beiden Kontexten gegenläufige Aufträge bekommen. Der Institutionelle Kontext: Auftrag von der Universität, die Abbrecherquote zu minimieren und kurze Studienzeiten zu ermöglichen. Die Beratungseinrichtung muss sich legitimieren. Die Studenten suchen nach Entlastung, Stärkung von Motivation, Orientierung.

9. Netzwerke – helfend oder verwirrend? Imber – Black beschreibt Netzwerke helfender Beziehungen als zirkuläre Systeme, als `Gestrüpp von Institutionen´, die häufig bestehende Schwierigkeiten verstärken und Entwicklungsprozesse hemmen. Weitere HelferInnen: Ärzte, Seelsorger, Jugendämter, Rechtsanwälte.

10. Wirklichkeitskonstruktionen der Aufträge: Träger der Beratungseinrichtung: lineares, norm- und anforderungsorientiertes Regelungsverständnis, Einflussnahme des Experten gewünscht Verständnis des Ratsuchenden: linear und kurzfristig, Erwartung: Solidarität, Verständnis, Entlastung von Stress und Anforderungsdruck, Vorschläge zur Problemlösung Berater: nichtlineares, längerfristiges Regelungsverständnis. Angebot einer selbst verantworteten und dialogisch abgestimmten Veränderung.

11. Wie geht man vor?Den Überweisungskontext erfragen Wer hatte die Idee zum Kontakt? Was verspricht sich der Überweiser davon? Was müsste geschehen damit die Überweiserin sagt: Das hat sich gelohnt / nicht gelohnt? Warum hat man Sie gerade zu mir geschickt? Auskunft über Eigen- und Fremdmotiviertheit Einstimmung der KlientInnen Vorinformationen und Vorurteile bezogen auf die Beratung und auf die Institution

12. Erwartungen der Anwesenden Ist der Kontext, in dem die Beratung stattfinden soll, geklärt, geht es um die Erwartungen der Anwesenden (z.B. Paarberatung). Was denken Sie, verspricht Ihre Frau sich von diesem Gespräch? Denken Sie, Ihre Wünsche und die Ihrer Frau stimmen überein, oder wie unterscheiden sie sich? Was müsste ich heute tun, um die Erwartungen Ihrer Frau zu erfüllen? Was könnte ich tun, damit das Gespräch aus der Sicht Ihres Mannes ein absoluter Misserfolg wird?