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Vorlesung Logistik, Material- und Produktionswirtschaft Organisation. Grundprinzipien der Organisation. Objektprinzip Bearbeitung erfolgt am Ort des Objekts Verrichtungsprinzip Werkstätten Produktionsstellen Objekt wird transportiert zur Bearbeitung. Grundorganisationsformen der Produktion.
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Vorlesung Logistik, Material- und ProduktionswirtschaftOrganisation
Grundprinzipien der Organisation • Objektprinzip • Bearbeitung erfolgt am Ort des Objekts • Verrichtungsprinzip • Werkstätten • Produktionsstellen • Objekt wird transportiert zur Bearbeitung
Grundorganisationsformen der Produktion • Fließprinzip (Anordnung der Werkstätten entsprechend der [kontinuierlichen] Bewegung des Werkstücks) • Werkstattprinzip (Transport des Werkstücks von einem [spezialisierten] Bearbeitungsort (Werkstatt) zum anderen
Fließ-Montagelinie Quelle: VDI-Z; 143(2001), Nr. 7/8 – Juli/August, S.32-36
Aufbau- und Ablauforganisation • Aufbauorganisation hat mehr statischen, langfristigen Charakter, Hierarchie und Verknüpfung zwischen den Organisationseinheiten (Stammdaten) • Ablauforganisation beschreibt die betrieblichen Prozesse (Workflow, Workgroup, Supply Chain, ...)
Organisationsorientiert oder ablauforientiert • Organisationsorientiert • Aufteilung der Unternehmensaufgaben nach gleichen Tätigkeiten (Taylorismus) • Eigendynamik der Organisationseinheiten • Zielabstimmung und –gewichtung oft schwierig • Ablauforientiert (Prozessorientiert) • Ziele stehend im Vordergrund • Effizienz der Abläufe in Bezug auf die Ziele • Organisationsstrukturen nach dem Prinzip der Aufgabenteilung treten in den Hintergrund? • Neue Organisationsstrukturen nach dem Prinzip der Aufgabenerfüllung im Rahmen der Abläufe (Prozesse)
Ziele für die Aufbauorganisation • Zielerfüllung und Zielabstimmung • Fachziele versus Produktziele • Konkurrierende Aufträge • Verwendung knapper Ressourcen • Mengenvorteile • Unabhängigkeit (Controlling) • Unabhängige Planvorgaben erarbeiten+ Produktziele+ Budgets
Ziele für die Aufbauorganisation • Zielerfüllung und Zielabstimmung • Fachziele versus Produktziele • Konkurrierende Aufträge • Verwendung knapper Ressourcen • Mengenvorteile • Unabhängigkeit (Controlling) • Unabhängige Planvorgaben erarbeiten+ Produktziele+ Budgets
Veränderungen der Produktionstechnik • Veränderung der Aufbau- und Ablauforganisation in Unternehmen • Arbeitsteilung, einfache Abläufe • Reintegration von Kompetenzen (Job Enrichment, Job Enlargement, Autonome Gruppen, ...) • Soziale Integration in Gruppen, Verantwortung für die Gruppen • Best Practice, best breed • Veränderung der Abläufe in Unternehmen • Veränderungen des Wettbewerbs • Globalisierung, Internationalisierung • Abhängigkeiten (Automobilindustrie) • Veränderungen in der Technologie • Produkttechnologie • Materialtechnologie • Produktionstechnologie
Innovationsdruck auf Unternehmen • Durch Globalisierung und Internationalisierung • ergeben sich Internationale Märkte mit • Internationalem Wettbewerb mit • Internationalen technologischen Entwicklungen • Anforderungen an die Organisationen • hohe Flexibilität • hohe Qualifikationsanforderungen an Mitarbeiter • flexible Zusammenarbeit über mehrere Ebenen (Integrationsfähigkeit) und mehrere Länder
Führungsprozesse (siehe auch Management) • Führungsprozess • Zielbildung, Zielsetzung • Aktivitätenplanung • Ausführung, Durchführung • Messen der Effizienz, Kontrolle • Rückkopplung und Steuerung • Zielsetzung • Inhalt • Ausmaß • Zeit
Organisationsprinzip • Informelle Gruppen
Unternehmens-leitung GeschäftsführerVertrieb GeschäftsführerFinanzen undPersonal GeschäftsführerTechnik undInformations-technik Organisation
GeschäftsführerVertrieb ... Produktmanagement VertriebStandardprodukte Vertrieb kundenspezifische Produkte ... ... ... ... Geschäftsbereich Vertrieb (Schnittstellen)
GeschäftsführerTechnik undInformations-technik Informations-technik Entwicklung undKonstruktion Produktion Arbeitsvorbereitung Logistik undMaterialwirtschaft Qualitäts-management Service-management BetrieblichesNormungswesen Geschäftsbereich Technik
Entwicklung undKonstruktion Entwicklung Konstruktion Materialtechnologie Produkt-entwicklung Produktions-technologie Kunden-konstruktion Produkt-technologie Entwicklung und Konstruktion
Arbeitsvorbereitung Stammdaten-verwaltung Arbeitsplanerstellung Kalkulation CAD – Fertigungs-, Montagezeichnungen ... Zeitstudien NC-Prgrammierung ... Arbeitsvorbereitung
Logistik und Materialwirtschaft Lager Einkauf Wareneingang Beschaffung Warenausgang Disposition Behälterverwal-tung und Planung Transportlogistik Logistik und Materialwirtschaft
BetrieblichesNormungswesen Klassifizierung Standardisierung Materialstamm ... ... ... ... ... Betriebliches Normungswesen
Produktion Wartung und Service Produktions-einrichtungen FertigungsbereicheMeisterebene Fertigungs-steuerung Montagebereiche Lehrwerkstatt Formenbau Qualitäts-sicherung Musterbau Produktionsplanung und –steuerung (PPS) Produktion
Qualitätsmanagement ISO 9000 QS Wareneingang QS Fertigprodukte QS Produktion Reklamations-abwicklung QS Technologie QS Einkauf QS Geräteverwaltung Qualitätsmanagement QS Qualitätssicherung QM Qualitätsmanagement
Qualitätswesen • Querschnittsfunktion • Spezialfall der Zertifizierung von Abläufen und Produkten z.B. in der Lebensmitteltechnik oder Medizintechnik • Zentrale Funktionen, dezentrale Funktionen oder Kombination aus zentralen und dezentralen Funktionen • Spezialfall: ISO 9000 ff, TS 16949, ....
Servicemanagement ... Customer Service Kundenaufbauten und Abnahmen Reklamations-abwicklung ... ... Aussendienst-steuerung ... Servicemanagement
Organisatorische Veränderungen • „Fließbandarbeit“ / schnelles repetitives ausführen sehr einfacher Tätigkeiten, job enrichment, job enlargement • teilautonome Gruppen, Gruppenverantwortung, eigene Führungsstrukturen in den Gruppen • flache Strukturen • Objektprinzip, Produktion von Objekten, mit denen sich die Mitarbeiter identifizieren • Zunehmender Technologieeinsatz • Schere: weniger Arbeitsplätze mit hoher Qualifikation, Arbeitsplätze mit geringer Qualifikation
Schnittstellenbereiche in der Organisation • Konkurrierende Produktionsressourcen für Kundenaufträge • Konkurrierende Materialbestände für Kundenaufträge • Materialbedarfsplanung • Kundenspezifische Aufträge, Technologiewissen und Kundenbetreuung • Konstruktion (CAD, Zeichnungen, Stückliste) und Arbeitsvorbereitung • Produktentwicklung
Lösungsansätze Ressourcenkonkurrenz • Prioritätskennzahlen • zyklische Besprechungen + Auftragsverantwortliche + Planungsverantwortliche Ressourcenplanung Vertrieb Key Account Meister Montage Meister Drehbearbeitung Vertrieb Key Account Arbeitsvorbereitung PPS
Kopplung Ressourcen und Aufträge Kunde 1, Produkt 1 Kunde 2, Produkt 2 Kunde 3, Produkt 3 Kunde 4, Produkt 4
Lösungsansätze Materialkonkurrenz • zeitnahe Reservierungen • Umdispositionen • Beschaffungsalternativen • Fertigungsalternativen • Prioritätskennzahlen
Materialbedarfsplanung • Gemeinsame Planungsaktivitäten Vertrieb, Technik • Hierarchisches planen aller Endprodukte, ebenenweises auflösen bis hin zu Sekundärbedarfen
Kundenspezifische Aufträge • Interne Dienstleistungen der Entwicklung / Konstruktion bei Kundenpräsentationen oder Produktklärungen • Teamlösungen • Bereichsübergreifende Einsatzplanung / Kapazitätsplanung der Mitarbeiter
Anforderungen an die Organisation • Flexibilität • Zusammenarbeit mit anderen Organisationseinheiten • Zusammenarbeit, Arbeitsteilung in großen internationalen Konzernen • In kleineren Unternehmen Kooperation auf Zuruf • In größeren Unternehmen, Konzernen definierte Schnittstellen mit Dienstleistungen und Verrechnungssätzen
Human Capital, Personalplanung, -entwicklung 1 • Während in der Vergangenheit eine Vielzahl von Produktionsstätten in Billiglohnländer verlagert wurden, ist heute ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen • Grund hierfür waren in der Regel Qualitätspro-bleme sowie die Verfügbarkeit und Planbarkeit der Personalressourcen • Der Anteil der Personalressourcen am Unternehmenserfolg wird mit hohem Gewicht bewertet
Human Capital, Personalplanung, -entwicklung 2 • Der Wert des Mitarbeiterkapitals ergibt sich aus der Qualifikation und der Motivation der Mitarbeiter • Qualifikation in Bezug auf die Qualität der Arbeitsleistung • Motivation in Bezug auf die Leistungsbereitschaft und die langfristige (zumindest aber mittelfristigen) Verfügbarkeit der Mitarbeiter • Gerade der Technologieeinsatz in der Produktion erfordert im Vergleich zur Vergangenheit eine erheblich höhere Qualifikation der Mitarbeiter
Human Capital, Personalplanung, -entwicklung 3 • Desto größer die Qualifikation der Mitarbeiter, desto größer auch das Interesse der Wettbewerber
Unternehmens- leitung MaWi Produktion, F&E Vertrieb Finanz- und ReWe Aufbauorganisation KMU Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Organisations- formen Stablinien Matrix Produkt- management Divisional Aufbauorganisation Großunternehmen Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Unternehmens- leitung Stäbe Werk 1 Werk 2 Werk 3 MaWi MaWi MaWi F&E F&E F&E Fertigung Fertigung Fertigung Vertrieb Vertrieb Vertrieb Finanzen Finanzen Finanzen ReWe ReWe ReWe Stabliniensystem Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Unternehmens- leitung Fertigung Vertrieb Finanzen ReWe MaWi F&E CO Matrix-Organisation Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Unternehmens- leitung Produkt- manager Fertigung Vertrieb Finanzen ReWe MaWi F&E Produktmanagement-Organisation Keine Weisungsbefugnis der Produktmanager Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Unternehmens- leitung Zentral- funktionen Division 1 Division 2 Division 3 MaWi MaWi MaWi F&E F&E F&E Fertigung Fertigung Fertigung Vertrieb Vertrieb Vertrieb Finanzen Finanzen Finanzen ReWe ReWe ReWe Divisionalorganisation (Spartenorganisation) Quelle: Oeldorf, Olfert, Kiehl Verlag
Beurteilungskriterien für organisatorische Lösungen • Zielerfüllung • Zentralisierung / Dezentralisierung • Verrichtungsprinzip und -ziele / Objektprinzip und -ziele • Aufbauorganisation vs. Prozessdenken
Abbildung Organisationsstrukturen in IT-Systemen • Aufbauorganisation -> Stammdaten • Materialstamm • Stücklistenstamm • Arbeitsplanstamm • Kreditoren, Debitoren • … • Ablauforganisation, Geschäftsvorfälle -> Bewegungsdaten
Organisationsobjekte in SAP R/3 • Mandant • Buchungskreis • Werke • Lager • Einkaufsorganisation • ...
Workflow-Komponenten • Bilden den Arbeitsfluss zwischen einzelnen Stellen eines Unternehmens ab • Hierzu müssen diese Stellen definierte werden • Ereignisse werden definiert, die einen Arbeitsfluss anstoßen und eine Aufgabe an einen anderen Arbeitsplatz zur weiteren Bearbeitung übergeben (Arbeitsvorrat)
Anpassung der Unternehmensabläufe • Eintragungen Materialstammdaten • Kontenzuordnung der Materialbuchungen • Zuordnung zum Aufgabenbereich von Mitarbeitern Einkauf, Vertrieb • … • Eintragungen Kreditorenstamm • Für welches Werk gelten bestimmte Konditionen • Welche Lieferanten werden in welchem Werk verwendet • Verwendung Kontenplan • IKR, GKR, andere (länderspezifische) • Abschlussstruktur • Abstimmung der Einstellungen (Konsistenz)