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Chemische Oszillatoren & Muster. Was sind chemische Oszillatoren Raumzeitliche Musterbildung Chaos-Control durch Licht Theoretische Beschreibung. Inhalt:. André Bergner, 13.Juli 2004. Belousov-Zhabotinskii-Reaktion.
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Chemische Oszillatoren & Muster • Was sind chemische Oszillatoren • Raumzeitliche Musterbildung • Chaos-Control durch Licht • Theoretische Beschreibung Inhalt: André Bergner, 13.Juli 2004
Belousov-Zhabotinskii-Reaktion • 1951: Belousov schreibt ein Paper, in dem er eine neu entdeckte oszillierende Reaktion beschreibt - wird aber nie veröffentlicht • 1961: Zhabotinskii entdeckt die Reaktion erneut, er versucht Belousov vergebens zu treffen • 1970 stirbt Belousov • 1980 erhalten beide den Lenin-Preis
Belousov-Zhabotinskii-Reaktion • homogene Reaktion erfährt ungedämpfte Oszillation der Konzentrationen fernab vom chemischen Gleichgewicht • ca. 30 verschiedene chemische Spezies beteiligt in ca. genauso viel Einzelreaktionen • es kann zur Lichtemission kommen • Licht beeinflußt die Reaktion
Belousovs Rezept • Zitronensäure und Bromat reagieren in schwefelsaurer Lösung in Gegenwart von Cerium-Ionen • Ce4+-Ionen führen zu Gelbfärbung der Lösung • Färbung oszilliert über längeren Zeitraum zwischen gelb und farblos
Zhabotinskiis Rezept • Cerium-Ionen durch Redoxpaare, z.B. [Ru(bipy)3]2+ / [Ru(bipy)3]3+ • Zitronensäure durch Malonsäure (C3H4O4) Zhabotinskii ersetzt → Farboszillationen sind intensiver
einfaches Experiment • 8ml NaBrO3 (0,5 mol/l) • 10 ml Malonsäure (1,5 mol/l) • 10 ml H2SO4 (5 mol/l) • 7 ml H20 • 4 ml NaBr (0,5 mol/l) • 1 ml Ferroin (0,01 mol/l) (Redoxindiktor, rot) Hinzugabe von Ferroin startet den Vorgang Wichtig: Lösung ständig verrühren (Homogenität)
einfaches Experiment • Lösung wird mit Licht der Wellenlänge 550 nm durchstrahlt • Es ergibt sich folgender (nur) zeitlicher Verlauf mit T=10 s:
Ablauf der Reaktion BrO3-: Bromat-Ionen Br-: Bromid-Ionen Br2: reines Brom Ferroin (2+)/Ferriin: Ruthenium-Ionen + + unterbindet Oxidation
Sturm Galaxie Musterbildung Prigogine prägte den Begriff dissipative Strukturen für nichtlineare Musterbildung im Nichtgleich-gewichtszustand Simulation des Herzes
2. Hauptsatz der Thermodynamik - Widerspruch zur Selbststrukturierung? Jedes abgeschlossene thermodynamische System entwickelt sich unumkehrbar zum thermo-dynamischen Gleichgewicht hin. (Tendenz zur Energiedissipation)
Prigoginesches Prinzip diS ist die Entropieänderung im Inneren und deS die vom System abgeführte Entropie, wobei gilt diS >0 und deS= beliebig. Bromat und Malonsäure liegen in sehr viel höherer Konzentration vor → sie importieren Entropie von den oszillierenden Stoffen.
Lichtsensibilität der Lösung • Licht der Wellenlänge 452 nm hebt Ruthenium-Katalysator in angeregten Zustand • Ru(bpy)32+ reduziert im angeregten Zustand Bromad zu Bromit Lichtintensität
Experimenteller Aufbau (1) Video Projektor (2) Linse (3) Diffusions-Glas (4) Petrischale (5) Objektiv-Linse (6) Interferenz-Filter (7) CCD-Kamera (8) TV-Monitor (9) Videorecorder (10) PC (11) Signalteiler (12) PC-Monitor
Raumzeitliche Musterbildung • Experiment wird in einer flachen Petrischale durchgeführt (quasi 2D) und darf nicht verrührt werden, Gel-Schicht schützt vor Störungen
Raumzeitliche Musterbildung • Lösung stellt ein erregbares System dar • Lokale Störungen breiten sich aus Störung entlang einer Linie Punktuelle Störung breitet sich ringförmig aus
Raumzeitliche Musterbildung V-Form entsteht durch Kollision zweier linear ausbreitenden Wellenfronten Spiralen entstehen durch einen Bruch in der Wellenfront durch nicht erregbare Bereiche
Raumzeitliche Musterbildung Zwei gegenläufige Spiralen als Anfangszustand vereinigen sich zu einer Einzigen
Raumzeitliche Musterbildung Bei periodischer Anregung breiten sich Wellen aus Auch auftreten von anomaler Dispersion ist möglich (hier numerische Simulation)
Oregonator Model - eine theoretische Beschreibung Dabei sind u,v,w die dimensionslosen Konzentrationen von HBrO2, Ru(bpy)32+ und Br-, e, e´ und q sind Skalierungs-parameter und f ist ein stöchiometrischer Faktor. f ist der lichtintensitätsabhängie Bromidfluss und d der Diffusions-koeffizient.
Quellenangabe • Irene Sendina Nadal: „Patterns on Active Media under the effect of Periodical and Fluctuating Fields“ • Casey R. Gray: „An Analysis of the Belousov-Zhabotinskii Reaction“ • H.Brandtstädter, M.Braune, I. Schebesch, H.Engel: „Experimental Study of the Dynamics of spiral pairs in light-sensitive Belousov-Zhabotinskii media using an open gel-generator“