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Physikalische Bäderwirkungen. Physiologie, Indikationen, Kontraindikationen. Wirkfaktoren. mechanische Faktoren thermische Faktoren chemische Faktoren. Mechanische Faktoren. Auftrieb Hydrostatischer Druck (Immersion) Viskosität. Der Immersionseffekt. Luftbad. Teilbad. Vollbad.
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Physikalische Bäderwirkungen Physiologie, Indikationen, Kontraindikationen Baln
Wirkfaktoren • mechanische Faktoren • thermische Faktoren • chemische Faktoren
Mechanische Faktoren • Auftrieb • Hydrostatischer Druck (Immersion) • Viskosität
Der Immersionseffekt Luftbad Teilbad Vollbad Etwa 1000 ml Blut werden in den thorakalen Raum verschoben
Akute Immersionswirkungen sind nachzuweisen bei • der haemodynamischen Funktion • der Lungenfunktion • der Nierenfunktion • der neuro-muskulären Funktion • der endokrinen Funktion • den Bluteigenschaften
Effekt der Gravitation und Immersion Effekt durch Aufstehen Taucheffekt Herzfrequenz Blutdruck
Mechanische Akutwirkungen auf die Hämodynamik • Erhöhung des zentralen Venendrucks • Erhöhung des Schlagvolumens • Abnahme der Herzfrequenz • Zunahme des Herzzeitvolumens • Abnahme des systolischen Blutdrucks • Zunahme des pulmonalen Blutdrucks • Abnahme des peripheren Widerstands • Abnahme des peripheren Venentonus • Abnahme der orthostatischen Toleranz
Mechanische Akutwirkungen auf die Lungenfunktion • Abnahme der Vitalkapazität und funktionellen Residualkapazität • Zunahme des Atemwegswiderstandes • Abnahme des exspiratorischen Reservevolumens • Zunahme der alveolar-arteriellen Sauerstoff-Differenz • Abnahme des arteriellen Sauerstoffdrucks
Mechanische Akutwirkungen auf die Nierenfunktion • Zunahme der Diurese • Zunahme der Natriurese • Zunahme der Kaliurese • Zunahme der Glomerulusfiltration • Zunahme der osmostischen Clearance • Zunahme der Wasser-Clearance • Zunahme der PAH-Clearance
Die Badediurese Flüssigkeitsumverteilung Renale Effekte Immersion Zentrale Hypervolaemie Sinken des transmuralen Drucks Anstieg des ANFAbfall von ADH und RAASVeränderung der renalen Dynamik Anstieg der kapillaren Rückabsorption Anstieg des Plasmavolumens Anstieg der DiureseNatriurese etc.
Mechanische Akutwirkungen auf die endokrine Funktion • Abnahme des Renin-Angiotensins • Abnahme des Aldosterons • Erhöhung des Atrionatriuretischen Faktors (ANF) • Abnahme der Katecholamine • Abnahme des Cortisols • Abnahme des Vasopressins • Abnahme der ß-Endorphine
Mechanische Akutwirkungen auf die neuromuskuläre Funktion • Steigerung der Muskelrelaxation • Abnahme der reflektorischen Kontraktion • Zunahme der Beweglichkeit • Abnahme des Sauerstoffverbrauchs
Mechanische Akutwirkungen auf das Blut • Abnahme des Hämatokrits • Zunahme des Plasmavolumens • Abnahme der Plasmaviskosität (bei Zunahme der Diurese gegenläufig)
Indikationen für thermoneutrale Bäder I • Muskelrelaxation und Gelenkentlastung • rheumatischer Formenkreis • entspannende Wirkung durch Sympatikolyse, Suppression von Streßhormonen und Muskelrelaxation • Psychovegetative Syndrome • Psycho-physische Überlastung • Rekonvaleszenz
Indikationen für thermoneutrale Bäder II • Ausschwemmende Wirkung durch verstärkte kapilläre Rückresorption und Diurese • rheumatischer Formenkreis • posttraumatische und postoperative Zustände • Ödeme • Training vegetativ-hormoneller Funktionen wie Blutvolumen-, Blutdruck- und Elektrolytregulation • Rekonvaleszenz • Herz-Kreislauf-Regulationsstörungen • psycho-vegetative Syndrome
Thermische Faktoren • kalt unter 32 °C • thermoneutral 34-35 °C • warm bis 38 °C • heiß über 38 °C
Körperkerntemperatur o C 3 7 3 6 , 5 Wassertemperatur o o E r w ä r m u n g b i s 1 C u n t e r R e k t a l t e m p e r a t u r C 3 5 o 1 5 C 1 5 Noradrenalin 6 0 0 n g / l Adrenalin 4 0 0 2 0 0 0 vorher 0 1 0 2 0 3 0 4 0 5 0 6 0 7 0 m i n . Effekt von kalten Bädern auf Noradrenalinnach Bühring
Hormonelle Reaktionen durch Kälte • Die lokale Hyperämie beruht auf einer Freisetzung von Acetylcholin. Es kommt zu keiner systemischen Wirkung wegen der Cholinesterase. • Bei einer konsensuellen Reaktion kommt es zur Freisetzung von Adrenalin bzw. Noradrenalin, deshalb Fernwirkung über den Kreislauf. • Eine reaktive Hyperämie beruht auf einer Histaminfreisetzung und Hemmung der Cholinesterase bei gut durchblutetem Gewebe. Die Acetylcholin-Hyperämie dauert länger an. Hierzu sind nicht zu intensive Kältereize erforderlich.
Regeln bei Kaltanwendung • Vor der Anwendung warm am ganzen Körper • Kurzer und kräftiger angepaßter Kaltreiz • Nach der Anwendung Bewegung zur Wiedererwärmung • Zwischen den Anwendungen 2-3 Std. Pause
Kälteempfindung • Morgens stärker als nachmittags • Im Sommer stärker als im Winter • Bei großem Temperatursprung stärker als einschleichend • Auf großen Flächen stärker als auf kleinen • Bei langer Kontaktzeit größer als bei kurzer
Indikationen für kalte Bäder • Thermische Stimuli zum Training der Gefäßregulation • funktionelle Durchblutungsstörungen • Phlebopathien • Herz-Kreislaufstörungen • Thermische Stimuli zum Training der sog. Abhärtung • Infektprophylaxe
Indikationen für kalt-warme Wechselbäder • Thermische Stimuli zum Training vegetativ-hormoneller Funktionen • Rekonvaleszenz • psycho-vegetative Syndrome • Herz-Kreislauf-Regulationsstörungen • metabolische Störungen
% Muskeldurchblutung 1 0 0 8 0 6 0 4 0 o C Wassertemperatur 4 5 4 0 3 5 3 0 2 5 m i n . 0 1 0 2 0 3 0 4 0 5 0 6 0 7 0 8 0 9 0 1 0 0 1 1 0 1 2 0 Effekt heißer Bäder auf die Durchblutungnach Barcroft
Herzfrequenz bei heißen Bädern Wasser-temperatur Herzfrequenz Atem-Minuten-Volumen
Wärmetransport • Bewegtes Wasser: Konvektion • schneller Wärmetransport (stärkeres Temperaturempfinden) • Stilles Wasser oder Moor: Leitung • langsamer Wärmetransport (geringeres Temperaturempfinden)
Herzfrequenz beim KälteschockAnwendung des kalten Tauchbades nach der Sauna Blutdruck Anstieg der Herzfrequenz Sauna Kontrolle
Indikationen für heiße Bäder • Muskelrelaxation • Dehnbarkeitszunahme bindegewebiger Strukturen • Analgetik • Antiphlogistik durch Überwärmung • rheumatischer Formenkreis • chronisch-entzündliche Erkrankungen im Uro-Genitalsystem • postakut nach Traumen und Operationen am Bewegungsapparat
Gefährdungen beim Baden • beim Eintauchen:erhöhte kardiale Vorlast führt zum DekompensationsrisikoVorsicht bei Herzrhythmusstörungen undAngina pectoris • beim Verlassen:KollapsneigungVorsicht bei Venenleiden undorthostatischer Dysregulation • im Bad:Belastung der Atmungs- und LungenfunktionVorsicht bei respiratorischer Insuffizienz
Kontraindikationen • Schwere fieberhafte und infektiöse Erkrankungen • Herzinsuffizienz Stadium III und IV (NYHA) • Hypertonie Stadium III (WHO) • Akute Hauterkrankungen und größere Hautverletzungen
Stellenwert der hydrotherapeutischen Bäder in der Physikalischen Medizin bei Schmerzzuständen am Bewegungsapparat
Mean pressure pain threshold Nur warme Leitungswasserbäder Zusätzlich Gymnastik, Massage, Ultraschall, Ergotherapie
Subjective feeling of pain 4 months later
Validation of disorders after each bath by patients Most serious disorders = 10; no disorders = 0
Serious grade of sickness Only bath therapy Additional physical therapy
Change of patients state Only bath therapy Additional physical therapy
Disorders in movement Only bath therapy Additional physical therapy
Muscle tonus Only bath therapy Additional physical therapy
General valuation of the group Only bath therapy Additional physical therapy
Hydrotherapeutische Verfahren • Waschungen • Güsse, Blitzgüsse • Bäder • Wassertreten • Bürstungen • Wickel und Packungen
Hydrotherapie bei Herz-Kreislauf-Problemen • Funktionelle Tachykardie: • Kalte Kompresse, kaltes Hand- oder Armbad bis 1 Min., Handgelenke 2 Minuten unter Kaltwasserhahn • Bradykardie: • Ansteigendes warmes Armbad 36-39 °C • Wadenkrampf: • Milde warme (37 °C) kühle (20-22 °C) Wechselwaschungen oder Güsse
Hydrotherapie bei Beschwerden der Bauchorgane • Kolik ohne Fieber: • Heiße Packung • Nieren-Blasenkolik: • Ansteigendes heißes Fußbad oder Sitzbad
Hydrotherapie bei Neuralgien • Akute Ischialgie: • kalte Kompresse aufs Kreuz • Chronische Ischialgie: • warm-heiße Kompressen • Schulter-Arm-Nackenschmerz: • Heiße Kompresse, leichte Massage, Nackenrolle • Schlafstörungen: • Im Bett kühle Waschungen, Wadenwickel
Hydrotherapie bei Atemwegsproblemen • Starker Husten: • Ansteigendes Arm- oder Fußbad (35-40 °C) • Hohes Fieber (Pneumonie): • Kühle Brustwaschungen oder -wickel • Hohes Fieber (Infekt): • Kühl-kalte Serienwaschungen (rechtes, linkes Bein, Bauch) ohne Abtrocknen im Bett, Wiederholung alle 30 Min.