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Bildungsstandards und Fortbildung 18.12.2005 Soest. Bildungsstandards und Bildungspläne in Hamburg Maßnahmen der Qualitätssicherung Qualifizierung und Implementierung der Standards Wirksamkeit der Maßnahmen: zwei Beispiele. Bildungsreform und Unterstützungssystem.
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Bildungsstandards und Fortbildung18.12.2005 Soest • Bildungsstandards und Bildungspläne in Hamburg • Maßnahmen der Qualitätssicherung • Qualifizierung und Implementierung der Standards • Wirksamkeit der Maßnahmen: zwei Beispiele
Bildungsreform und Unterstützungssystem • Bildungsstandards sind ein staatliches Steuerungsmittel für die anstehende Bildungsreform. • Allein genommen stellen sie lediglich eine neue Form von curricularen Vorgaben dar. • Damit sie einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung leisten, müssen Bildungsstandards gekoppelt werden mit • Diskussion von Zielen (Kompetenzmodellen) • pädagogischen Initiativen zur Schul– und Unterrichtsentwicklungund Professionalisierung (z. B. über Kompetenzmodelle, Diagnostik, Fördermaßnahmen) • Evaluation und Monitoring. • Dies erfordert eine konzertierte Aktivität von Schulen, Unterstützungssystemen, Bildungsadministration und Wissenschaft. • (nach Klieme 2004a)
§ 4 Bildungspläne • „Bildungspläne legen die Ziele, Inhalte und Grundsätze der Gestaltung von Unterricht und Erziehung fest. Sie beziehen sich auf Schulformen, Bildungsgänge, Jahrgänge oder Schulstufen und auf die ihnen jeweils zugeordneten einzelnen Unterrichtsfächer und Aufgabengebiete” • (HmbSG § 4.2; 2003)
Bildungspläne • Rahmenpläne mit Standards : Grundschule 2/04 Sek I H/R 8/03 Sek I GS 8/03 Sek I Gym (9 stufig) 8/03 Sek I Gym (8 stufig) 8/94 Gymn. Oberstufe 8/04 Achtjähr. Gym in Jg. 7 8/04
Bildungspläne: Gliederung • Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulstufe und –form • Rahmenpläneder Unterrichtsfächer und der Aufgabengebiete
Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule • “Es ist Aufgabe der Schule die Schülerinnen und Schüler zu befähigen und ihre Bereitschaft zu stärken . . . an der Gestaltung einer der Humanität verpflichteten demokratischen Gesellschaft mitzuwirken . . „ • (HmbSG § 2.1) • „ Die Schule soll durch die Vermittlung von Wissen und Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten die Entfaltung der Person . . . so fördern, dass die Schülerinnen und Schüler aktiv am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilhaben können.“ • (HmbSG §2.4)
Bildungsplan Grundschule Grundsätze im „Bildungs- und Erziehungsauftrag“: • Berücksichtigung der Heterogenität • innere Differenzierung des Unterrichts • Vielfalt der Unterrichtsmethoden zur • Förderung des eigenständigen Lernens und Arbeitens • fächerverbindender Unterricht
Gliederung der Rahmenpläne • Ziele des Faches / Aufgabengebietes • Grundsätze für die Gestaltung des Unterrichts • Verbindliche Inhalte • Anforderungen und Beurteilungskriterien
Maßnahmen der Qualitätssicherung in Hamburg ZentraleAbschluss-arbeiten Ausbildungs- und Prüfungsordnung Rahmenpläne Bildungs- und Erziehungsauftrag Qualifizierung Schwerpunktthemen Transparenz und Koordination Beispielaufgaben Sicherung des Prozesswissens, Evaluation
Maßnahmen zur Qualitätssicherung • Neue Bildungspläne mit Anforderungen/Standards • Hamburger Empirische Schulleistungsuntersuchungen • Lernausgangslagenuntersuchung LAU / ULME 1997-2003; • KESS 4 (2003) • Schulprogrammarbeit: Programme aller Schulen liegen vor • Vergleichsarbeiten (Deutsch, Mathematik, Englisch) • Jg 3 (nur Deu + Ma) - Jg 6 - Jg 8 • Hospitationsrunden der Schulaufsicht zu relevanten Qualitätsbereichen • Abschlussprüfungen mit zentralen Aufgabenstellungenund mündlichen Prüfungen • Hauptschulabschluss (H und GS) • Mittlerer Abschluss (R,GS,Gym) • Abitur erstmalig Frühj. 05
Warum Bildungsstandards?Große Leistungsunterschiede im deutschen Bildungssystem Leistungsunterschiede innerhalb der Schulen Leistungsunterschiede zwischen den Schulen PISA 2000: Gesamtskala Lesen
Hamburg - Erreichung von Mindeststandards und die Vergabe von Berechtigungen H/R-Schulen Gesamtschulen Gymnasien LAU 7: Allgemeine Fachleistung
Ausgangssituation der Schulen im Umgang mit den neuen Bildungsstandards nach Klieme (2004 a) • Orientierung an Kompetenzmodellen, obwohl Modelle noch in der Entwicklung sind • Vorarbeit für Evaluation, obwohl Tests und Strategien noch in der Entwicklung sind • Ansatz bei Schul- und Unterrichtsentwicklung, obwohl diese von Standards nur indirekt angesprochen werden.
Bildungspläne und Qualitätssicherung: Konzertierte, standardbasierte Reform • Entwicklung: • Beteiligung der schulischen Öffentlichkeit: Eltern;z.T. Schüler Beteiligung der Lehrerbildung 1., 2. und 3. Phase; • diverse öffentliche Foren in der Entwicklung; Internetdarstellung • systematische Steuerung: • Projektgruppe aus ministerieller Schulaufsicht und Unterstützungssystem • Schulaufsicht und- Beratung: • Hospitationsschwerpunkte der Schulaufsicht: Umsetzung der Bildungspläne; Berichtsraster; Dezernatsrunden mit Schulleitungen • Qualifizierung:thematische Landes - Tagungen2. Phase Lehrerbildung: Kerncurricula; Kriterien für Unterrichtsbeurteilung
Bildungspläne und Qualitätssicherung: Konzertierte, standardbasierte Reform • FortbildungSchwerpunkt Bildungspläne in allen fachlichen Seminaren, Fachleiterqualifizierung, Moderatorenmodelle (z. B. PLUS und PriMa), Regionalprojekt „Schulentwicklung im System, Berufseingangsphase, Agentur für Schulbegleitung • Evaluationformativ und summativ (Schulleistungsuntersuchungen) • systematische Erprobung und Revision der Bildungspläne • Schulentwicklung zunehmend selbstverantwortlicher Schulen: Qualifizierungskonzepte und -beauftragte in den Schulen • Qualitätempirische Untersuchung lernförderlicher Bedingungen; Schulleitungsuntersuchungen; rasche Rückkopplung an Entwickler und Lehrerbildner
PLUS - Projekt • Voruntersuchung: • repräsentative Erhebung der schriftsprachlichen Leistungen am Ende der Grundschule (Stichprobe: 4020 Schülerinnen und Schüler aus vierten Klassen); • Lehrerfragebogen zur Unterrichts- und Förderpraxis • Maßnahmen: • Qualifizierung von „Schriftsprachberaterinnen“ in Jahresseminaren (insgesamt: 385 Grundschullehrkräfte, 120 Lehrkräfte Jahrgangsstufen 5 und 6) • Betreuung von regional organisierten „Praxisbegleitgruppen“ • Herausgabe von Handreichungen für die praktische Förderarbeit
PLUS - Projekt • Konsequenzen: • veränderter Mitteleinsatz („Sozialindex“) • neue Förderschwerpunkte: Frühförderung / Prävention • verstärkter Einsatz diagnostischer Verfahren • Kooperation mit lerntherapeutischen Praxen • Zentrale Ergebnisse: • Verbesserung der Rechtschreibleistungen in 71 % der Klassen • Reduzierung des Anteils von Kindern mit gravierenden Rechtschreibschwierigkeiten um ein Drittel (in einzelnen Klassen bis zu 70 %) • deutlich erhöhter Einsatz diagnostischer Verfahren
Mathematikleistung im Vergleich – LAU 5 und KESS 4 Leseleistung im Vergleich – LAU 5 und KESS 4
PriMa – Projekt: Primarstufe und Mathematik • Kinder der Primarstufe auf verschiedenen Wegen zur Mathematik • - Unter Beteiligung der Eltern • Maßnahmen: • Uni-Projekt • Begabtenforschung / Begabtenförderung Grundschule (Kl. 3/4) • Mathematikzirkel Kl. 3/4 • Regionale Angebote für math. besonders interess. Sch. • Arbeitskreis am LI für Lehrer/innen • Mathematik – Moderatoren / innen • 2 – jährige Maßnahme der Qualifizierung bis 2006 • Zentrale Ergebnisse: • Deutliche Verbesserung der Mathematikleistungen (um mehr als 1/3 Standardabweichung)
Kompetenzen und StandardsGelingensbedingungen und Effekte • Unter der Bedingung, dass - Standards, Curricula, - Tests, Rechenschaftssysteme und - Lehrerbildung • solide konzipiert, implementiert und miteinander verknüpft sind ist das Konzept einer „konzertierten“ standardbasierten Reform positiv: • Gandal, Vranek behaupten dann die folgenden positive Effekte:Standards • - generieren ein reicheres und anspruchsvolleres Curriculum • - verbessern die Dialoge und Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften innerhalb und zwischen Schulen • - erleichtern einen produktiveren Austausch zwischen Lehrkräften und Eltern • Fokussieren pädagogische Aktivitäten auf die Leistungsverbesserung der Schülerinnen und SchülerGandal, Vranek (2001); Standards: Here today, Here tomorrow; in Educational leadership; Oelkers (2003)