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6 . Text und Konversationsmaximen. 6 .1 P. Grice : das Kooperationsprinzip und die daraus abgeleiteten Maximen 6 .2 P. v. Polenz u.a.: Diskussion und Differenzierung der Maximen. Konversationsmaximen von H.P. Grice (übersetzt von P. von Polenz , in Polenz 1985).
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Grundlagen der Textlinguistik Prof. Dr. Ulla Fix 6. Text und Konversationsmaximen 6.1 P. Grice: das Kooperationsprinzip und die daraus abgeleiteten Maximen 6.2 P. v. Polenz u.a.: Diskussion und Differenzierung der Maximen
Konversationsmaximen von H.P. Grice (übersetzt von P. von Polenz, in Polenz 1985) • Quantitätsprinzipien: • Mache deinen Gesprächsbeitrag so informativ wie es (für die jeweiligen Zwecke des Redewechsels) erforderlich ist! • Mache deinen Beitrag nicht informativer als erforderlich! • Qualitätsprinzipien: • Versuche deinen Beitrag wahrheitsgemäß zu machen! • Sage nichts, wovon du glaubst, es sei wahr! • Sage nichts, wofür du keinen angemessenen Nachweis hast!
Konversationsmaximen von H.P. Grice (übersetzt von P. von Polenz, in Polenz 1985) • Relevanzprinzip: • Bleib beim Wesentlichen! • Ausdrucksprinzipien: • Rede klar und deutlich! • Vermeide verhüllende Ausdrucksweisen! • Vermeide Mehrdeutigkeit! • Fasse dich kurz! Vermeide unnötige Weitschweifigkeit! • Rede wohlgeordnet, planvoll, konsequent,…!
Grice: Kooperationsprinzip Konversationsmaximen konversationelle Implikatur Von Polenz: Bezugsgrößen der Griceschen Konversationsmaximen Cassirer: Regeln der alltäglichen Konversation Heringer: Hintergangene Maximen W. Klein: Vom Glück des Mißvestehens Habermas/Apel: Theorie des kommunikativen Handelns
Partnerbezogene Prinzipien von P. von Polenz (1985) • Mache es deinem Partner möglich, dein gemeintes so genau wie möglich und ohne Zeitdruck zu verstehen! • Laß deinen Partner ausreden! • Gib ihm alle Redechancen, die du dir selbst leistest/ gönnst/die jedem zustehen! • Versuche ihn so genau wie möglich zu verstehen (notfalls mit Rückfragen), ehe du reagierst! • Nimm Rücksicht auf die soziale Selbsteinschätzung deines Partners
Cassirers Regeln der alltäglichen Konversation (1981) - Auswahl Was gesagt wird, ist Ausnahme. Was nicht gesagt wird, ist normal, bekannt, konstant, „selbstverständlich“ Wenn zwei Sachverhalte, die in einem Text zusammen genannt werden, in einem Kausalzusammenhang zueinander stehen können, wird der Zusammenhang aus als solcher interpretiert. Wenn etwas Erwartetes und Unbekanntes verschwiegen wird, interpretieren wir es als weniger gut als das Gesagte.
Ergänzung hörerbezogener allgemeiner Maximen: Nimm den anderen ernst und unterstelle ihm erst einmal eine faire Absicht. Bedenke, daß dem anderen seine Mitteilungen und Ziele so wichtig sind wie dir die deinen. Wenn du etwas nicht verstehst, kann es an dir liegen. Öre aufmerksam zu. Denke daran, daß sich der Sinn einer Rede erst im Laufe der Äußerung erschließen kann.Lasse dem anderen Zeit, seine Gedanken darzulegen, ehe du unterbrichst, um nachzufragen.
Ergänzung hörerbezogener allgemeiner Maximen: Frage erst nach, ehe du widersprichst. Versuche dich in die Situation des anderen zu versetzen. Nimm probeweise seinen Standpunkt ein. Gehe auf die Gedankengänge und Argumente des anderen ein. Weiche nicht aus. Deute die Rede des anderen nicht nach vorgefaßten Interpretationsmustern. Sie könnten Vorurteile sein. Gib dem anderen zu verstehen, daß du ihn respektierst.
Zifonums hörerbezogene Maximen für politische Kommunikation (1984): Bedenke, daß der Sprecher Interessen hat und Ziele verfolgt. Sei kritisch gegenüber dem Geltungsanspruch seiner Ziele. Bedenke, daß der Sprecher sprachliche Mittel benutzt, um seine Ziele zu verfolgen. Bedenke, daß der Sprecher seine eigene Interpretation der Realität hat. Bedenke, daß der Sprecher seine Interpretation von /politischer/ Realität sprachlich vermittelt. Gehe nicht davon aus, daß er denselben Sprachgebrauch/Wortgebrauch hat wie du. Bedenke, daß der Sprecher seine Interpretation /politischer/ Realität sprachlich durchzusetzen versucht. Sei kritisch gegenüber dem Geltungsanspruch seines Sprachgebrauch/ Wortgebrauch.