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Beitrag zum Tysk Tirsdag am 19. März 2013 Thema : Der Mauerfall. Wie kam es zur Öffnung der Mauer?. Inhaltliche Übersicht. Die Mauer - Fakten Die propagandistischen Namen der Mauer Die Ereignisse des 9. November 1989 Klip: Pressekonferenz mit Günter Schabowski
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Beitragzum Tysk Tirsdag am 19. März 2013Thema: Der Mauerfall Wie kam es zur Öffnung der Mauer?
Inhaltliche Übersicht • Die Mauer - Fakten • Die propagandistischen Namen der Mauer • Die Ereignisse des 9. November 1989 • Klip: Pressekonferenz mit Günter Schabowski • Die Folgen des Versprechers • Klip: Die Öffnung der Mauer an der Bornholmer Straβe • Folgen und Konklusion
Die Berliner Mauer • An der politischen Grenze zu West-Berlin beginnend wurden die Sperranlagen ab dem 13. August 1961 auf Ost-Berliner Gebiet nach und nach zu einem tief gestaffelten „Sicherungs“-System ausgebaut . • Gesamtlänge um Westberlin: 155 km • 3,6 Meter hoch und 1,2 Meter breit, ragte2,5 Meter in die Tiefe • 25Grenzübergänge und 302Beobachtungstürme • Wurde rund um die Uhr massiv überwacht • Die Grenzzonewar der sogenannte ”Todesstreifen” – Schieβbefehlwenn „keine andere Möglichkeit zur Festnahme besteht“ • Die 7 Grenzbereiche verfügten über 48 Granatwerfer, 48 Panzerabwehrkanonen, 114 Flammenwerfer, 156 gepanzerte Fahrzeuge und 2.295 Kraftfahrzeuge. • Es starben ca. 150 Menschen beim Fluchtversuch • „den Grenzverletzern“ • Auffällig: Die Sperranlage richtete sich nach innen – gegen die eigene Bevölkerung. Ein Unterschied zu herkömmlichen Grenzsperren!
Die Mauer hat(te) viele Namen • DDR: ”AntifaschistischerSchutzwall” ”Friedensgrenze” ”befestigteStaatsgrenze” • BRD: ”KommunistischeSchandmauer” ”Der EiserneVorhang” • Heute: Massives Grenzbefestigungssystem Bestandteil und zugleich Symbol des KaltenKrieges Symbol der deutschenTeilung
Die Ereignisse des 9. November 1989 • Günter Schabowski, Mitglied des SED-Politbüros nahm am 9. November 1989 an einer internationalen Pressekonferenz teil. • Nach einer Stunde mit Bekanntmachungen von semi-interessanten Neuigkeiten, verkündete Schabowski um 18:57 folgendes: • „Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD beziehungsweise zu Berlin (West) erfolgen.„
Schabowskis Auftreten auf der Pressekonferenz • Schabowski spricht sehr schnell • Er spricht teilweise unverständlich und „nuschelt“ • Schabowski hat den Blick stets auf sein Blatt Papier, vom dem er vorliest, gerichtet • Blättert mehrmals in den Papieren • Er wirkt unsicher und verwendet Worte wir „Also doch doch“ und „nach meiner Kenntnis“ • Es deutet darauf hin, dass Schabowski den Inhalt des Papiers vor laufender Kamera erstmals vorlas! Er war sich nicht über die tickende Zeitbombe in seinen Händen bewusst.
Die zum Missverständnis führenden Fragen • Schabowski wird mit einer Frage konfrontiert: "Gilt das auch für Westberlin?".Er zuckt mit den Schultern und antwortet:"Also, doch, doch" und liest dann weiter vor. • Im Anschluss wird Schabowski gefragt: "Wann tritt das in Kraft?" „ Ab sofort?“und Schabowski antwortet: (Blättert in seinen Papieren) „Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich (blättert weiter in seinen Unterlagen) • Zudem hat Schabowski nicht genügend auf die Antragsprozedur hingewisen.
Was im Anschluss geschah… • Die DDR-Nachrichtenagentur ADN verbreitet den von Schabowski verlesenen Text um 19.04 Uhr, der dann um 19.30 von der „Aktuellen Kamera“ im DDR-Fernsehen und um 20.00 Uhr von der Tagesschau mit der Meldung "DDR öffnet Grenze" gesendet wird. • In den Spätnachrichten wurde noch der Versuch unternommen den Schaden zu begrenzen: Der Nachrichtensprecher ergänzt: „Also die Reisen müssen beantragt werden.“ und dass das Meldewesen morgen um die gewohnte Zeit geöffnet habe. • Das Polit-Büro hatte nicht mit einem Ansturm auf die Grenzübergangs-stelle (GÜST), sondern auf die Genehmigungsbehörde gerechnet. • Die Nachricht war erst für den darauffolgenden Tag bestimmt! • Doch nach Verbreitung der Nachricht hatte das Schicksal seinen Lauf genommen.
Die FolgeneineszufälligenVersprechers • Ca. 20.30 Uhr treffen die ersten DDR-Bürger am Grenzübergang Bornholmer Strasse ein um die Grenze zu überqueren. Der Grenzübergang ist jedoch weiterhin für DDR-Bürger ohne gültiges Visum geschlossen. • Gegen 21.00 Uhr kommen immer mehr Menschen zum Grenzübergang und fordert die Menge die Öffnung der Grenze. • Zuspitzung der Situation: Die Menge ruft: "Tor auf! Tor auf". • Um 22.30 Uhr ruft der diensthabende Chef der Grenzübergangsstelle erneut seine Vorgesetzten an und teilt ihm mit: "Es ist nicht mehr zu halten. Wir müssen die GÜST aufmachen. Ich stelle die Kontrollen ein und lasse die Leute raus." (GÜST=Grenzübergangsstelle). • Wenig später geben auch die diensthabendenOffiziere der anderen Grenzübergangsstellen dem Druck der Straße nach und öffnen die Grenzübergänge. • Ca. um 00.02 Uhr sind alle Grenzübergänge der Stadt geöffnet . • Einer der bedeutendsten Momente der deutschen Geschichte!
Konklusion • Obwohl die spontane Öffnung der Berliner Mauer groβe Freude seitens der Ost- und Westdeutschen hervorbrachte, sollte man stets vor Augen habe wie dicht die Welt am Abend des 9. November 1989 am Rande des Abgrunds stand. • Doch wie kann ein ”Missverständnis” zum Ende des Kalten Krieges führen? • Die Konklusion muss sein, dass nicht der Versprecher alleine, sondern eine ganze Reihe von vorhergehenden Ereignissen - wie die wirtschaftliche und politische Krisenlage der DDR, die wachsende Flüchtlingswelle, der immer zunehmenden Protest seitens der DDR-Bürger aber auch die Sehnsucht nach einer Nationalstaatlichkeit - haben mit zum Ende des Kalten Kriegs beigetragen. • Schabowskis Mitteilung wurde in den Medien als ”Öffnung der Mauer” verbreitet (eine Fiktion), die letztendlich die Massen erreicht hat und dadurch zur Realität wurde. • Alles in allem: Schabowskis Mitteilung brachte den Stein zur Auflösung der DDR endgültig ins Rollen, obwohl dieser schonsich schon viele Jahre allmähhlig zu bewegen begonnen hat.