Psychologie und Philosophie

1. Psychologie und Philosophie

2. Unterrichtsfach in der 7. und 8. Klasse am Gymnasium und Realgymnasium

3. Zum Stellenwert der Psychologie Die Psychologie nimmt heute eine wichtige Stelle im Reigen der Wissenschaften ein. Wurden Psychologen noch vor wenigen Jahren als „Seelenklemptner“ oder „Berufsproblematisierer“ von manchen verlacht und abgelehnt, so sind heute Theorie und Praxis verschiedenster psychologischer Richtungen wieder mehr und mehr anerkannt.

4. Besonders die Wirtschafts- und Organisationspsychologie hat gezeigt, dass verschiedene psychologische Techniken (mit einem anderen, amerikanischen Namen versehen) wieder allgemein anerkannt und oft angewandt werden. Wenn heute ein Personalchef seine Mitarbeiter mithilfe des „Assessment- Center-Verfahrens“ auswählt und er erfolgreich damit ist, so ist die Psychologie wieder salonfähig.

5. Und so ist es möglich geworden, solche und ähnliche Verfahren auch anderswo einzusetzen, sowie anerkannte Fortbildungsveranstaltungen im Kommunikationsbereich erfolgreich anzubieten. Jeder größere Betrieb, der etwas auf sich hält, lässt sich Mitarbeiterschulungen mit guten Trainern viel kosten. Und so erreicht die Psychologie in der Gesellschaft auch den Stellenwert, der ihr zukommt.

6. Eine weitere große Bedeutung hat die Psychologie auch im Bereich des Lehrens und Lernens, also für die Pädagogik. Erkenntnisse aus der Lernpsychologie und der Entwicklungspsychologie ermöglichen es, Verfahren zu entwickeln, um „verhaltenskreative“ Kinder gezielt zu behandeln bzw. zu fördern. Erst spezielle psychologische Forschungsergebnisse machen die Erarbeitung eines altersadäquaten Lehrplans in jedem Fach möglich. Auch Krisenintervention im psycho- therapeutischen Sinn wäre ohne vorangegangene psychologische Forschung undenkbar. Das Wissen über psychologische Inhalte ist leider oft immer noch sehr nebulos und missverständlich, daher ist ein Unterricht in Psychologie für junge Menschen in der heutigen Zeit unverzichtbar !

7. Psychologie in der Schule An der AHS wird in der 7.Klasse Psychologie unterrichtet. Am Lehrplan stehen Wahrnehmungspsychologie, Lern- und Denkpsychologie, Emotionen, sowie auch sozialpsychologische und entwicklungspsychologische Themen. Wenn auch mancher Schüler sich vom Psychologielehrer Traumdeutungen oder sonstige psychologische Beratungen erhofft und darin leider meist enttäuscht werden muss, so findet dieses Fach doch oft seitens der Schüler großes Interesse.

8. Wahrnehmung : Farbkontrast Simultankontrast: Eine Farbe wirkt heller, wenn die Umgebung dunkler ist und umgekehrt. Analog wirken Farben auf verschiedenem Hintergrund eher in einer gegenfarbigen Farbtendenz.

9. Wahrnehmung : Farbkontrast

10. PHILOSOPHIE

11. Die Hemmschwelle vor philosophischen und besonders metaphysischen Gedanken ist oft auch bei Schülern der 8.Klassen relativ hoch. Möglicherweise werden die Schüler (und nicht nur sie) auch von dem in der Öffentlichkeit recht verbreiteten Ruf der Philosophen abgeschreckt, dass diese realitätsfremd seien und „mit dem Kopf in den Wolken“ den An- Forderungen des Alltags kaum gewachsen wären.

12. Zugegeben, in der Geschichte der Philosophie lassen sich einige Beispiele finden, die diese Ansicht untermauern: So wird dem Ahnherr der Philosophie, Thales von Milet, nachgesagt, dass er die Gewohnheit hatte, als „Hans-Guck-in-die-Luft“ durch die Landschaft zu wandeln. Als er einmal die Sonne beobachtend spazieren ging, fiel er in einen Brunnen und eine Frau rief ihm lachend zu, dass ihm scheinbar, während er sich mit den Dingen des Himmels beschäftige, alles verborgen bliebe, was vor seiner Nase liege. Oder Jean-Jaques Rousseau, der einen berühmten Erziehungsroman „Emile“ schrieb, aber die eigenen 5 Kinder ins Waisenhaus steckte, weil er „weder Geld noch Geduld“ für Kinder hatte !

13. „ ...Ich dahingegen, der ich hier sitze auf der Betrachtung höchster Spitze weit über allem Was und Wie ich bin für mich und lache nie.“ Wilhelm Busch, Der Philosoph Friedrich Nietzsche

14. Philosophieren kann man nicht mit dem berühmten „Brett vor dem Kopf“! Doch auch wenn man manche Philosophen als Menschen kritisieren kann, an ihren Ideen kann man nicht so einfach vorbeigehen. Man denke nur an die Auswirkungen der Lehren von Hegel oder Marx oder an die „Kant‘schen Ideen“, die oft als unbewusste Grundlage der Denkweise vieler Natur- wissenschaftler fungieren. So sollte man besonders in der AHS (kein anderer Schultyp leistet dies !) die geistesgeschichtlich wichtigsten Grundlagen der modernen Geisteswelt kennen- und verstehen lernen.

15. Am Lehrplan der 8.Klasse stehen in Philosophie Themen wie Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Logik und auch Naturphilosophie, Wissenschaftstheorie und Ethik.

16. Prof. Erwin Nuver