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Acht Werkzeuge:. Ihr Ertrag und ihr Aufwand. nach Quellen des Gummersbacher Studienseminars (Mitarbeit: U. Hermes, R. Wunsch u. a., 2002), gesammelt und ver
E N D
1. ABENDGYMNASIUM DÜSSELDORF
2. Acht Werkzeuge:
Ihr Ertrag und ihr Aufwand
3. 3 Jede Studierende / jeder Studierende (1) erhält die folgende Zielscheibe als Kopie und füllt sie aus: „Wie schätzen Sie die einzelnen Bereiche ein?“ - Die Bereiche bzw. Kriterien können je nach Anliegen verändert werden.
Je näher ein Kreuz in der Mitte platziert wird, um so positiver ist die Bewertung.
Einzelergebnisse (anonym) werden auf Folie übertragen (am besten durch eine Teilgruppe der Studierenden) und dem Plenum präsentiert.
Das Auswertungsgespräch zur Deutung der Ergebnisse und zu ihrer Bewertung findet im Plenum statt.
Im Auswertungsgespräch können dann differierende Auffassungen zum Verständnis der Kategorien geklärt sowie Begründungen für individuelle Bewertungen abgegeben werden.
Alternative: Die Zielscheibe wird an die Tafel gezeichnet und die Studierenden geben ihre Wertungen mit Kreide an der Tafel ab.
(1) „die Studierende“ / „der Studierende“ sowie „die Lehrerin“ / „der Lehrer“ werden im Folgenden unter der kürzeren männlichen Form in ihrer generischen Bedeutung zusammengefasst.
Nach: Burkard/ Eikenbusch, Praxishandbuch Evaluation in der Schule, Cornelsen 2000, S. 159
Werkzeug 1:„Eva“-Zielscheibe
4. 4 „Eva“-Zielscheibe“
5. 5 „Eva“-Zielscheibe Vorteile / Ertrag
Einfach und schnell zu handhaben.
Die Zielscheibe macht unter Umständen sehr unterschiedliche Bewertungen optisch deutlich.
Die Beispiel-Kriterien geben Anlässe für ein Auswertungsgespräch.
Im Auswertungsgespräch können die Studierenden weitere Kriterien benennen, die ihnen wichtig sind.
Werden diese entsprechenden Daten wiederum in der Form einer oder mehrerer Zielscheibe/n ermittelt, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild zu Wahr-nehmungen der Studierenden. Nachteile / Aufwand
Bei großer Zahl von Kursteilnehmern wird die Zusammenschau unter Umständen unübersichtlich.
Die Veröffentlichung im Plenum und die Aufforderung zu Begründungen hebt Anonymität latent auf – und beeinflusst unter Umständen die Ehrlichkeit der Einschätzungen.
Die Kriterien sind zum Teil interpretationsbedürftig: Un-/ Miss-verständnis führt zu Unschärfen in der Bewertung.
6. 6 Werkzeug 2:„Fragebogen zur Einschätzung der Teamarbeit unter den Studierenden“
Am Ende von Arbeitsphasen, in denen in Kleingruppen gearbeitet wurde, erhält jeder Studierende den folgenden Fragebogen und füllt ihn aus.
Anschließend werden die individuellen Ergebnisse in der Kleingruppe veröffentlicht, miteinander verglichen und diskutiert.
Dabei sollen insbesondere unterschiedliche Wahrnehmungen geklärt und eine gemeinsame Einschätzung der Teamarbeit vorgenommen werden, die allerdings nicht Diskrepanzen nivellieren soll, sondern sie als Anfrage und Problem aufnehmen sollte.
Abschließend gibt jede Gruppe im Plenum ein Statement zu ihrer gemeinsamen Einschätzung ihrer Teamarbeit ab.
7. 7 „Fragebogen zur Einschätzung der Teamarbeit – Teil 1“ Bewerten Sie Ihre eigene Arbeit und die Ihres Teams jeweils auf einer Skala von – 3 bis + 3.
Wie schätzen Sie die Qualität Ihres Arbeitsergebnisses ein?
Wie hoch ist für Sie persönlich der Lernzuwachs bezüglich des Themas durch die Teamarbeit?
Sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden?
Konnten Sie Ihre Stärken in der gemeinsamen Arbeit einbringen?
Sind Sie mir Ihrer gemeinsamen Leistung als Team zufrieden?
Wie effektiv und ökonomisch haben Sie als Team die zur Verfügung stehende Zeit genutzt?
Wie effektiv und konstruktiv haben Sie als Team Ihren Arbeitsprozess gestaltet?
Wie konstruktiv wurde mit Problemen bei der Bewältigung der gestellten Aufgabe umgegangen?
Wie konstruktiv, verlässlich und engagiert haben Sie die anderen Teammitglieder erlebt?
Wie schätzen Sie Ihre eigene Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit an den Themen der Klasse / des Kurses ein?
8. 8 „Fragebogen zur Einschätzung der Teamarbeit – Teil 2“ Schätzen Sie ein, in welcher Ausprägung Sie Ihre eigenen Fähigkeiten zu förderlichen Verhaltensweisen in der Teamarbeit in der Zeit von ... bis ... gezeigt haben.
Gar nicht gezeigt = 0
Etwas gezeigt = 1
Einigermaßen gezeigt = 2
Ziemlich deutlich gezeigt = 3
Sehr deutlich gezeigt = 4
9. 9 „Fragebogen zur Einschätzung der Teamarbeit – Teil 3“ Ich helfe anderen geduldig und geschickt.
Ich bringe mit meinen Ideen und Vorschlägen die Gruppe voran.
Ich achte darauf, dass zügig angefangen und gearbeitet wird.
Ich bemühe mich sehr, dass alle in der Gruppe mitarbeiten.
Ich kann gut zuhören und auf andere eingehen.
Ich bin sachkundig und kann gut argumentieren.
Ich arbeite in der Gruppe aktiv und interessiert mit.
Ich verstehe es, bei Konflikten geschickt zu vermitteln.
Ich spreche „Missstände“ in der Gruppe offen an.
Ich toleriere andere Meinungen und Vorschläge.
10. 10 „Fragebogen zur Einschätzung der Teamarbeit“ Vorteile / Ertrag
Die Methode gibt ein Instrument an die Hand, mittels dessen Gruppenarbeit mit Studierenden reflektiert werden kann.
Der Fragebogen macht auf Problem-aspekte bei der Gestaltung von Teamarbeit aufmerksam.
Die Fragen machen auf die Bedeutung von Selbstverantwortung und Eigen-initiative im Blick auf Lernfortschritte aufmerksam.
Die Methode macht Kriterien zur Einschätzung von Sozialkompetenz deutlich.
Führt zu intensiver Metakommunikation in kollegialer Situation (= geschützter Raum).
Ermöglicht strukturiertes Feedback unter den Studierenden.
Nachteile / Aufwand
Setzt Bereitschaft und Fähigkeit zu Feedback in den Teams voraus.
Der Ertrag lebt vom Auswertungs-gespräch und dem Vergleich der Einschätzungen bzw. dem Abgleich von Selbst- und Fremdbild. Dies wiederum setzt aussagekräftige und ehrliche individuelle Einschätzungen voraus.
11. 11 Werkzeug 3:„Satzanfänge vervollständigen“ Jeder Studierende erhält die unten stehenden Satzanfänge und vervollständigt sie zu Aussagen, die der eigenen Einschätzung bzw. Wahrnehmung entsprechen.
Eine Teilgruppe stellt die qualitativen Aussagen übersichtlich zusammen.
Die Auswertung erfolgt im Plenum mit der Möglichkeit zu Rückfragen und Klärungen.
Wenn der Unterricht beginnt, dann...
In der Klasse / im Kurs werden meine Anliegen, Interessen und Probleme...
Die bisher bearbeiteten Inhalte im Unterricht haben für die Bewältigung der Anforderungen im Schulalltag...
Die Arbeit in der Klasse / im Kurs hat meine schulische Handlungskompetenz...
Das Verhältnis von zeitlichem Aufwand und Ertrag in der Klasse / im Kurs finde ich ...
Die Arbeitsatmosphäre in der Klasse / im Kurs ist...
Für meinen Lernfortschritt war es am besten, wenn wir in der Klasse / im Kurs...
Ich erwarte von der Arbeit in diesem Fach...
Ich würde in diesem Fach gerne mehr...
12. 12 „Satzanfänge vervollständigen“ Vorteile / Ertrag
Das freie Schreiben ermöglicht ein hohes Maß an Spontaneität und Emotionalität.
Die Methode fördert und fordert eine intensive Reflexion der Studierenden und konstruktive Verbesserungsvorschläge.
Macht auf Eigenverantwortung und Eigeninitiative der Studierenden aufmerksam.
Nachteile / Aufwand
Die Zusammenstellung der Daten ist aufwendig, besonders in größeren Gruppen.
Das Auswertungsgespräch benötigt ausreichend Zeit.
Unter Umständen besteht viel Klärungsbedarf, was jeweils mit bestimmten Aussagen / Adjektiven gemeint ist.
Setzt eine gute Arbeitsbeziehung voraus, die authentische, auch kritische Aussagen ermöglicht.
13. 13 Werkzeug 4:„Telegramm“ Am Ende einer Einzelsitzung werden alle Studierenden gebeten, ein fiktives Telegramm an eine ihnen bekannte Person (Freund, Partner, Kollege...) zu schreiben.
Maximal 11 Worte, Sinnabschnitte können durch - „Stop“ - getrennt werden.
Alle Telegramme werden anschließend laut reihum vorgelesen - ohne Kommentare durch die anderen.
Alternative 1: Die Telegramme werden auf Karten geschrieben und durch den Lehrer eingesammelt.
Alternative 2: Die Telegramme werden auf Karten geschrieben, eingesammelt, gemischt und anonym durch einen Studierenden vorgelesen.
Abschließend eventuell: Kurze Statements der Studierenden und / oder des Lehrers der Veranstaltung.
Nach: Methodensammlung Lehrerfortbildung, hrsg. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung 31997, Nr. 077
14. 14 „Telegramm“ Vorteile / Ertrag
Beschränkung der Worte und Form fordert die Studierenden auf, sich auf das je subjektiv Wesentliche zu konzentrieren.
Anforderung an sprachliche Prägnanz regt Kreativität an und generiert oft sehr treffende und originelle Einschätzungen.
Kreativ-spielerische Form des Feedback ermöglicht kritische Aussagen in einer annehmbaren, weil verfremdeten und humorvoll zu handhabenden Form.
Spiegelt prägnant die momentanen Einschätzungen zu einer Veranstaltung.
Verschafft punktuellen Überblick über die subjektive Befindlichkeit und Einschätzung der Studierenden.
Rasch einsetzbar und wenig zeitaufwendig.
Nachteile / Aufwand
Situationsbezogene und punktuelle Einschätzung.
Nicht explizit kriteriengeleitet; unter Umständen sehr subjektive Einschätzungen.
Setzt Ehrlichkeit und daher gute Arbeitsbeziehung in der Gruppe voraus.
15. 15 Werkzeug 5:„Fiktiver Ratschlag an einen neuen Studierenden“ Jeder Studierende erhält x Karten im Format A 6 (x = Anzahl der geplanten Gruppen mit je vier bis sechs Studierenden).
Auftrag: „Stellen Sie sich vor, gleich käme ein neuer „Schüler“ herein und würde sich dort an den Tisch setzen. Jeder von Ihnen hat die Möglichkeit, dem neuen Studierenden anonym eine kurze Nachricht oder ein Stichwort zu schreiben: „Bei uns in der Klasse / im Kurs ist es so:...“
Bevor die Klasse / der Kurs in Gruppen aufgeteilt wird, kopiert der Lehrer jede Karte x mal. (Der Lehrer schaut sich die Zettel nicht an!) Die Gruppen setzen sich zusammen, jede bekommt die Karten aller Studierender. „Versetzen Sie sich jetzt in die Lage des neuen Studierenden. Wenn Sie die Karten jetzt lesen, was würden Sie an seiner Stelle über unsere Klasse / unseren Kurs denken? Kondensieren Sie diese Eindrücke in Form einer Empfehlung an den neuen Kollegen.“
Jede Gruppe stellt ihre Empfehlung vor, dann erfolgt eine Auswertung an der Tafel: Worin stimmen die Gruppen überein? Was würde passieren, wenn sich der neue Studierende nach diesen Empfehlungen richten würde? Welche Empfehlung würden Sie selbst auf keinen Fall befolgen? Warum (nicht)?
Nach: Burkard/ Eikenbusch, Praxishandbuch Evaluation in der Schule, Cornelsen 2000, S. 150
16. 16 „Fiktiver Ratschlag an einen neuen Studierenden“ Vorteile / Ertrag
Starke Anregung zur Reflexion über verfestigte Routinen in der Zusammen-arbeit - aus Sicht der Studierenden.
Unter Umständen Anregung zum Aussprechen von Veränderungsvorschlägen, die bisher tabuisiert wurden.
Nachteile / Aufwand
Möglicherweise sind Rückfragen notwendig, was jeweils mit bestimmten Aussagen gemeint ist.
17. 17 Werkzeug 6:„Musterfragebogen“ Jeder Studierende erhält die folgenden Fragen mit der Bitte um eine möglichst ausführliche und konkrete Beantwortung aus seiner Perspektive. Die Beantwortung kann anhand einer Skala von 1 bis 6 erfolgen (Die Ziffer 1 entspricht dabei der besten Note). Der Feedback-Bogen ist allgemein gehalten und kann fachspezifisch verändert oder akzentuiert werden. Der Bogen lässt sich – je nach Anliegen – am Ende einer längeren Unterrichtsreihe einsetzten, oder am Ende eines Semester.
18. 18 „Beispielfragen“
Wie klar waren Ihnen die Lernziele der einzelnen Stunden?
War der Unterricht strukturiert und gegliedert, ein roter Faden erkennbar?
Wurden Fragen genügend angehört und ausgewertet?
Hat Ihnen die Reihe gefallen?
Haben Sie sich in dieser Klasse / in diesem Kurs wohl gefühlt?
Hatten Sie genügend Beteiligungsmöglichkeiten im Unterricht?
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit in der Gruppe?
Hatten Sie den Eindruck „etwas zu lernen“?
Hat das durch den Lehrer vorgelegte Material das Lernen erleichtert?
War der Unterricht nach Ihrer Meinung erwachsenengemäß?
Wie beurteilen Sie die „Übungsmöglichkeiten“ für die Studierenden?
Hat der Unterricht Ihr Interesse und Ihr Problemverständnis für das Fach gefördert?
War Ihnen deutlich, worauf Sie sich für die Klausur vorbereiten mussten?
War der Lernstoff in Umfang und Anforderungsniveau bei der Klausur gut zu bewältigen?
War Ihnen die Notengebung der Klausur transparent?
Haben Sie weitere Anregungen?
19. 19 „Musterfragebogen“ Vorteile / Ertrag
Der Fragebogen gibt ein sehr konkretes Feedback bzw. differenzierte, kriteriengeleitete Rückmeldungen
zu
Inputqualitäten
Prozessqualitäten
Ergebnisqualitäten
Er macht auf die Eigenverantwortung des Studierenden aufmerksam.
Er fördert und fordert die intensive Reflexion und Entwicklung der Studierenden und der Lehrkräfte.
Nachteile / Aufwand
Zeitaufwand.
Möglicherweise sind Rückfragen notwendig, was jeweils mit bestimmten Fragen gemeint ist.
Der Fragebogen setzt eine konstruktive Arbeitsbeziehung voraus - die auch kritische Aussagen ermöglicht.
20. Werkzeug 7:„Stummes Schreibgespräch“ Mehrere DIN A 3-Blätter oder Tapetenstücke werden auf Tischen in verschiedenen Ecken des Raumes verteilt. Der Lehrer oder eine kleine Gruppe von Studierenden (maximal 3 bei großen Gruppen) hat die Blätter / Tapetenbahnen entweder mit Fragen (Z.B.: Welche persönlichen Lernfortschritte haben Sie in dieser Unterrichtsreihe gemacht? Was ist Ihnen in dieser Unterrichtsreihe besonders schwer gefallen?) oder mit Begriffen (persönlicher Lernzuwachs, Klassenklima...) versehen und ausgelegt.
21. 21 „Stummes Schreibgespräch“ Die Studierenden wandern von Tisch zu Tisch und schreiben ihre Kommentare auf die entsprechenden Bögen.
Sie lesen die Kommentare der anderen Studierenden und können diese wiederum kommentieren. Sie können also mehrfach an einen Tisch treten und dabei auch ihre eigenen Kommentare komplettieren oder relativieren. Es sollte in dieser Phase nicht geredet werden („stummes“ Schreibgespräch).
In einem anschließenden Gespräch zwischen Lehrer und Lerngruppe sollte der Lehrer auf keinen Fall eine bestimmte Studierendenbemerkung „herausgreifen“. Die Bemerkungen „stehen so“ und sollten nicht kommentiert werden. Wenn die Studierenden es möchten, können sie kommentieren, aber nicht werten.
22. 22 „Stummes Schreibgespräch“ Vorteile / Ertrag
Differenziert Rückmeldungen an den Fachlehrer.
Die Kommentare der Studierenden „befruchten“ sich gegenseitig. Nachteile / Aufwand
Relativ großer Material- und Zeitaufwand.
Unter Umständen ist es schwer, die Studierenden von „Wertungen“ einzelner Kommentare abzuhalten.
23. 23 Werkzeug 8:Vision: „Kollegiale Hospitation“
Verabreden Sie mit einem Kollegen einen gegenseitigen Besuch in Ihrer Klasse / Ihrem Kurs.
Vereinbaren Sie genau, was der Unterrichtende erproben will und was der Beobachtende beobachten soll.
Geben Sie einander gegenseitig Feedback.
Nach: Burkard/ Eikenbusch, Praxishandbuch Evaluation in der Schule, Cornelsen 2000, S. 174
24. 24 „Kollegiale Hospitation“ Vorteile / Ertrag
Der gegenseitige Besuch von Lehrern, z.B. affiner Fächer, fördert:
das kollegiale Gespräch
die Reflexion der eigenen Schwerpunkte
Feedback über die angefragten Beobachtungs-aufträge
Nachteile / Aufwand
Zeitaufwand