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Wertvolles Alter! Chancen und Risiken in unserer alternden Gesellschaft. Dr.med. Albert Wettstein PD für geriatrische Neurologie Uni ZH Coleiter Zentrum für Gerontologie Uni ZH Zürcher Stadtarzt 1983-2011 Herbstvortrag ref . KG Adliswil 21.11.2012. Enkel mehr wert als Grosseltern?.
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Wertvolles Alter!Chancen und Risiken in unsereralternden Gesellschaft Dr.med. Albert Wettstein PD für geriatrische Neurologie Uni ZH Coleiter Zentrum für Gerontologie Uni ZH Zürcher Stadtarzt 1983-2011 Herbstvortrag ref. KG Adliswil 21.11.2012 Wea ZfG UZH
Enkel mehr wert als Grosseltern? • Story: Enkel+Eltern verpassen Grosseltern>>>Fastunfall, gereizte Nerven, Vorwürfe……… • «passierte den Enkeln etwas = schlimmer als wenn es nur Grosseltern träfe» • Ausser dass man das Grosseltern nicht sagen darf , stimmt es? • Carunfall- Medienberichte: ob Schüler oder Senioren anders? Wea ZfG UZH
Wert?? >> Kosten! • USA1979-97: letzte 12 Lebensmonate kosten 30%der Krankenkassenkosten aller Senioren, 6xmehr/J • Je älter Sterbende >> weniger hohe Ges. Kosten( ohne LZP!): 31000.-70J;19000.- 85+J • CH1999 75+/-13J :57000 überlebende(2800.-/J) vs 5000 verstorbene (12000.-letzt 12Mte KK-Kosten:bei Kontrolle f. Todesnähe=Kosten in allen Altern gleich (Arzt, Medi, Spital) ausser für LZP (Heim & Spitex) von + 6% 60j bis +50% 95j Verst.,+1% 60j bis +20% 95j Überlebenden (dazu2-3xH&B) Wea ZfG UZH
Was sagen Alte? • 92% der 3600 92j in DK: • 48% fühlen sich wohl,30% ok, 75% körperl. selbstst., aber nur 38% psy+kösst. >>> wohl = wertvoll auch wenn abhängig • generell: Wohlbefinden Dementer = nicht D.«nur etwas vergesslich, mir tut nichts weh!» • Nur bereit 10% Vermögen zu zahlen für Heilung, aber 20% für keine Belastung der PartnerIn Wea ZfG UZH
Was tun Alte? • 4% 65-74j, 14% 75+j erhalten Hilfe >1x/Wo • 29% ‘’ ,25% ‘’ leisten ‘’ • 14% der Hilfe für Partner,16% f.Kinder, 20% ü Fam.18% f.Eltern,22%f.Nachbarn/Freunde,10% im Heim • Helfen = 19% Besuchen, 19% Haushalt-H.,17% Einkaufen, 9% Kochen, 9% Betreuen in Fam., 17% andere H. >>>> Alte helfen mehr als ihnen geholfen wird! Wea ZfG UZH
Megatrend 1: Ageing Society • sinkende Geburtenrate • steigende Lebenserwartung • mehr Ältere und Alte • in Zürich und Agglomeration
Megatrend 2: • Globalisierung und Mobilität • Globalisierung nimmt zu • Mobilität aller Generationen steigt Wea ZfG UZH
Megatrend 3: Individualisierung und neue Lebensformen • Selbstbestimmung des Einzelnen im Mittelpunkt • alle wollen an relevanten Entscheidungen partizipieren • Individualisierte Ansprüche der Konsumentenschaft • Trend zu Singles und Paaren ohne Kinder im gleichen Haushalt • Gefahr der Vereinsamung
Megatrend 4: Lebenslanges Lernen und Leistungsorientierung • Bildung als Schlüsselressource • Bildung ist Vorsorge für die Zukunft
Megatrend 5: Feminisierung • Frauen werden mehr Bereiche dominieren • Frauen integrieren sich ins qualifizierte Berufsleben • Neue Formen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Megatrend 6: Zunahme von Einkommensunterschieden • wachsende Einkommensdifferenzen • Soziale Ungleichheit hat Auswirkungen auf die Gesellschaft
Megatrend 7: Geändertes Nachfrageverhalten • wachsende Erlebnis- und Freizeitorientierung • Vermehrte Suche nach Conveniencefaktoren • stärkere Genussorientierung • steigende Preisorientierung
Die „neuen“ Alten Babyboomer = Alt – 68er • im Rentenalter haben den Wunsch: • selber anzupacken • wie bisher selber über Gestaltung ihres Lebens zu bestimmen • wie schon 1968 die Gesellschaft etwas zu verbessern Verlangen Selbstbestimmung auch Für Freiwilligeneinsätze «wir sind keine Gang-go’s» Wea ZfG UZH
Potential an Freiwilligen • die gesunden Alten sind das grösste Potential für die Freiwilligenarbeit • brauchen Rahmen und Unterstützung für selbstbestimmtes Engagement Wie nutzbar ? Wie anzusprechen?Wie den fremden Rahmen Kirche überwinden? Wea ZfG UZH
Hauptrisiko heute • Das riesige Potential der vitalen Alten kann nicht abgeholt werden, weil die Institutionen für FW alte Rollenmuster vertreten (entstanden für Hausfrauen mit Teens), aus Angst vor Konkurrenz >>> Die Neuen Alten stürzen sich in Konsum, Reisen…bleiben aber unausgefüllt, frustriert >>> Entsolidarisierungder Gesellschaft nimmt zu >>> Dem Alter wird Wert abgesprochen >>> Alte werden als Schmarotzer empfunden >>> Kampf der Generationen Wea ZfG UZH
Altersbilder im Laufe der Zeit • Seit Cicero → Idealbild • 19. Jahrhundert → Verklärtes Altersbild • Ende 19. Jahrhundert → Alter als Krise • Zeitschriften 1955 → Defizitorientiert • Zeitschriften CH 1995 → Aktivitätsorientiert WeA ZfG UZH
z.B. Negativ beim jungen Goethe Student bei Goethe: „Hat einer 30 Jahr vorüber ist er schon so gut wie tot , am besten wär‘s Euch zeitig zu erschlagen.“
z.B. negativ in Politik Berater von Mitterand: • „Wenn der Mensch das 65. Lebensjahr überschritten hat, lebt er länger als er arbeitet und kostet die menschliche Gesellschaft viel. • Es ist deshalb besser, wenn die menschliche Maschine plötzlich zum Stillstand kommt, als dass sie sich fortschreitend abnutzt.“
Geschichtenwettbewerb:“alt und..“ • 150 Geschichten → 305 Themen • allg. am häufigsten: „Alt und jung“
Positive Inhalte • → alt und besondere Fähigkeiten • → alt und weise • → alt und Liebe • → alte und liebenswürdig dement
Negative Inhalte • → alt und sterben • → alt und unangenehm • → alt und hilfsbedürftig • → alt und verlorene Jugend • → Heime sind schlimm
Geschichtenwettbewerb:“alt und..“ • 150 Geschichten → 305 Themen • Erwachsene: „Umgang mit Altern“ 55% statt 11% b.J „Alt und Liebe“ 15% statt 4% b.J • Kinder + „Alt und unangenehm“ 20% statt 7% b.E Jugendliche „Alt und bes. Fähigkeiten“ 24% statt 12% b.E „Alt und hilfsbedürftig“ 18% statt 8% b.E
Negative oder positive Inhalte • Allgemein: 61% negativ / 49% positiv • Altersunterschied: nicht signifikant aber: • schlechteste Geschichte: nur 34% positiv / 72% negativ • beste Geschichten:80% positiv / nur 54% negativ • 9 prämierte Geschichten: 111% positiv / 78% negativ
Schlussfolgerungen • Wer besser schreibt, hat mehr Einfluss auf Gesellschaft: d.h. in Zukunft wird Altersbild positiver • Differenziertes Altersbild bei jung und alt • obwohl: Alter = Risiko und Chance Alter = Verlust und Gewinn • dennoch: Ja älter desto glücklicher
Im Alter glücklicher 1 Bei 70-100 jährigen in Berlin 1995 verschlechtert sich mit zunehmendem Alter weder • Zufriedenheit mit dem gegenwärtigen Leben • ‘’ ‘’ ‘’ vergangenen ‘’ • ‘’ ‘’ der erwarteten Zukunft • Noch das allgemeine Wohlbefinden WeA ZfG UZH
F0 Wo stehen wir? Leben ohne Rücksicht auf Gesundheit Älter=glücklicher 2 • Gemäss CH-Gesundheitsbefragung fühlen sich meist voller Kraft , ruhig und gelassen ,nur selten deprimiert oder schlecht gelaunt : • 15-24j 33% • 35-44j 44% • 55-64j 56% • 65-74j Männer 68% Frauen 56% • 75+j ‘’ 70% ‘’ 60% WeA ZfG UZH
Wie viele leben ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit ?20 jährige 23%70 jährige 6% WeA ZfG UZH
Gründe für „Älter=glücklicher“ Ältere können besser bewältigen: • Verluste von Freunden, Familienmitgliedern Aufgaben, Kraft, Geschwindigkeit, Schönheit • Das Näherrücken des Sterbens • Akzeptieren von Hilfsbedürftigkeit • Akzeptieren, dass Selbständigkeit nur relativ = Folge von Altersweisheit?!
Gründe für „Älter=glücklicher“ Ältere können besser bewältigen: • Verluste von Freunden, Familienmitgliedern Aufgaben, Kraft, Geschwindigkeit, Schönheit • Das Näherrücken des Sterbens • Akzeptieren von Hilfsbedürftigkeit • Akzeptieren, dass Selbständigkeit nur relativ = Folge von Altersweisheit?!
Seminar : «lasst uns alt und etwas weiser werden» • Biographien-Analyse sucht Antworten • Seminar des ZfG UZH 94 Teilnehmende , durchschnittlich 63j (51-80j) geben + und – Lebensereignisse und deren Bewältigung an pro Lebensjahrzehnt • Insgesammt 540 positive 200 negative Lebensereignisse werden in Rück-und Vorausschau angegeben WeA ZfG UZH
Alle Episoden und Bilanz (Vergleich 60-jährig mit 80-jährig) 80± 5-j. 60± 5-j.
80± 5-j.: n =9 60± 5-j.: n = 72,
80± 5-j.: n =6 60± 5-j.: n = 72, Std.Dev= .93 Mean = 5.1 N = 60
gefühlter • Lebenssinn • 1= sehr schlecht schlechtschlecht • 6= sehr gut WeA ZfG UZH Std.Dev= .93 Mean = 5.1 N = 60
Was gibt Lebensinn in 5 Jahren WeA ZfG UZH
Schlussfolgerungen • unbestreitbar: älter = glücklicher • ältere bewältigen negatives besser • Ältere überblicken mehr: lernen mehr daraus • Ältere haben vieles erstaunlich gut bewältigt: Mut , Optimismus + Gelassenheit wird gestärkt All dies kann als Altersweisheit gedeutet werden >>>> Alter ist wertvoll, für alte+ alle WeA ZfG UZH
+ für alle? • Ja, z.B. in Wirtschaft wenns brennt (Villiger, Grübel) • Ja, z.B. in finanzieller Ustü von Kindern • Ja, z.B. beim Enkelhüten • Ja, z.B. bei unverstandenen Teenagern • Ja, z.B. als Mentoren für Karrieren Junger • Ja, z.B. als Senioren im Klassenzimmer • Ja, z.B. als Senexpert • Ja, z.B. als…………………………………………………….. Wea ZfG UZH