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Einführung in die visuelle Wahrnehmung, Illusionen und Neurobiologie. Herr Dipl. Psych. Hamburger: Visuelle Wahrnehmung 26.04.2005: Visual illusions and neurobiology Von David M. Eagleman Sylvia A. Scharf, sylvia.scharf@psychol.uni-giessen.de , 0172-668 51 80.
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Einführung in die visuelle Wahrnehmung, Illusionen und Neurobiologie Herr Dipl. Psych. Hamburger: Visuelle Wahrnehmung 26.04.2005: Visual illusions and neurobiology Von David M. Eagleman Sylvia A. Scharf, sylvia.scharf@psychol.uni-giessen.de, 0172-668 51 80
Was sind Illusionen/optische Täuschungen und warum haben wir sie? • Manchmal „Annahmen“, die unser vis. System macht, manchmal Produkt/Begleiterscheinung vom Versuch der „Feineinstellung“, bzw. Anpassung oder aktiver Ausgleich • Eröffnung neurobiolog. Forschungen, Entwicklung der nötigen Forschungstechniken • Meist unbeachtet, obwohl oft präsent, z.B. 3-D-Kino • Wie tragen Illusionen dazu bei neurowissenschaftl. zu forschen, welche Einschränkungen gibt es u. wie werden verschiedenen Täuschungen kategorisiert
Geschichtliche Anfänge • Bereits 4. Jh. v. Chr. entdeckte Aristoteles den „motion-aftereffect“ (Nacheffekt, Nachwirkung Waterfall-Illusion: nach Betrachten des fließenden Wassers scheinen feste Objekte rückwärts zu laufen ) • Nacheffekt: Oberbegriff für reizabhängige Erscheinungen, die über den aktuellen Reizkontakt hinausreichen bzw. erst nach Beendigung des Reizkontaktes auftreten • 11. Jh. N. Chr. beschrieb Alhazen den „simultaneous colour contrast“ (Farbsimultankontrast)
Simultankontrast Eine Fläche wirkt unterschiedlich hell wegen der sie umgebenden Fläche • Kontrast: scheinbare Verstärkung von Unterschieden zweier Reize (Helligkeit oder Farbunterschied) aus derselben Sinnesmodalität, also Farbe, Form, Größe
Geschichtliches mehr • 1865: Ernst Mach entdeckt die Illusion der lateralen Interaktion (Mach bands / Mach Bänder) • 1870: Ludimar Hermann findet im „Hermann‘s Grid / Hermannsgitter graue Punkte in den Kreuzungen • Neue Theorie: laterale Interaktion zwischen Zellen, Hemmung und Erregung
Geschichtliches noch mehr • 1955: Kanizsa zeigt anhand des „Kanizsa triangle“, daß man „illusory contours“/ „subjektive Konturen“ wahrnimmt • 1984: Von der Heydt et al. entdeckten im V2 Neurone, die feuern, wenn ihre rezeptiven Felder durch eine illusionäre Kontur stimuliert werden, bzw. der Stimulus diese durchdringt
Starke Tendenz, eine Figur vor dem Grund wahrzunehmen, sogar wenn es sie gar nicht gibt (subjektive Erfahrung subjektive Konturen)
Zusammenfassung/Kategorien • Illusionen durch laterale Interaktion (Mach-Bänder): Neuronen können ihre benachbarten Zellen hemmen/stimulieren. Daher kann ZS Unterschiede zw. ähnlichen Arealen wahrnehmen, aber es entstehen auch Täuschungen • Illusionäre Konturen (Kanizsa-Triangle): subj. Konturen werden im Gehirn auf der Basis des Feedbacks von höheren Arealen zusammengefügt • Nacheffekt (Wasserfall-Illusion): Motion-After-Effect: Neuronen sind adaptiert auf nach unten fließendes Wasser, bei Stop „Nachlaufeffekt“.
Multistabel Stimuli: (Necker-Cube, Alte Frau-Junge Frau, Face-Vase):Mehrdeutige Stimuli (ambigous figure) können „flippen“. Wichtig für Forschung, weil aktive Gehirnareale sichtbar, je nachdem welches Bild man gerade sieht.
Zukunftsausblick • „Timing of awareness“: welches Auge nimmt was wann wahrverspätete Wahrnehmung • Latenzzeit gleich der physiolog. Reaktion? • Forscher meinen, dass das Hirn „Zeit“ symbolisch verschlüsselt, so dass Unterschiede in der Stimuluszeit nicht unbedingt mit physiolog. Unterschieden übereinstimmen müssen
Zukunftsausblick • Prozesse im Gehirn sollen weiter erforscht werden • Dazu kann man auch selbst optische Täuschungen entwerfen (anhand der bisherigen Kenntnisse) u. entsprechend Parameter eliminieren oder modifizieren
Klausurfragen • 1. Beschreiben Sie den Effekt des Simultankontrasts. • 2. Was versteht man unter einer „Ambigous Figure“?
Literatur, Quellen • E. Bruce Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, 2. Aufl., Vorwort • Zimbardo, 6. Aufl. • Werner D. Fröhlich: Wörterbuch Psychologie