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Aves exóticas. Reina Roffé. Reina Roffé. *04. November 1951 in Buenos Aires Tochter einer jüdisch-italienischen Einwandererfamilie -> Ende des 19.Jahrhunderts emigriert enge Beziehung zu ihrer Großmutter Reina Azerrad de Roffé -> lebte die ersten Jahre bei ihr
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Aves exóticas Reina Roffé
Reina Roffé • *04. November 1951 in Buenos Aires • Tochter einer jüdisch-italienischen Einwandererfamilie -> Ende des 19.Jahrhunderts emigriert • enge Beziehung zu ihrer Großmutter Reina Azerrad de Roffé -> lebte die ersten Jahre bei ihr • während der Schulzeit -> ersten Erzählungen
Reina Roffé • mit 17 Jahren „Llamado al Puf“ (1973 veröffentlicht) -> Premio Pondal Ríos • Studium der Publizistik am Instituto Superior Mariano Moreno • Literaturstudium an der Facultad de Filosofía y Letras (Buenos Aires) • Artikel und Interviews für diverse Zeitungen (Clarín, La Opinión, Siete Días…) • 1976 Beginn der Militärdiktatur in Argentinien -> 2. Roman „Monte de Venus“ (wird als unmoralisch bezeichnet und sofort aus dem Verkehr gezogen
Reina Roffé • 1981 Verleihung eines Fulbright-Stipendiums -> lebt dreieinhalb Jahre in den USA • 1984 Rückkehr nach Buenos Aires (Wiedererrichtung der Demokratie) • 1987 Teilnahme am Kongress „Literatura argentina hoy: de la dictadura a la democracia“ • danach Lesereise (München, Zürich, Rom, Barcelona, Madrid) • seit 1997 Mitarbeiterin der Zeitschrift „Cuademos Hispanoamericanos“ & „Centro Virtual Cervantes“ • lebt seit 1988 in Madrid
Reina Roffé Romane: • Llamado al Puf (1973) • Monte de Venus (1976) • La rompiente (1987) • El cielo dividido (1996) • El otro amor de Federico Lorca en Buenos Aires (2009) Erzählungen • Aves exóticas (2004)
Reina Roffé Essays und Interviewbände • Juan Rulfo: Autobiografía Armada (1973) • Espejo de Escritores. Interviews mit lateinamerikanischen Autoren (1984) • Conversaciones americanas. Interviews mit lateinamerikanischen Autoren (2001) • Juan Rulfo: Las mañas del zorro (2003)
Convertir el desierto „María R. sólo veía el desierto. Sentía que así era su vida de los últimos años: un paisaje de estepa sin horizonte, un territorio desolado que una vez había recorrido al otro lado del océano. Ahora, su pequeño oasis se hallaba en el hecho de trasladarse a la estación de Chamartín, tomar en tren de cercanías a Atocha y otro a Móstoles.“
María R. Exil sucht nach Vergeltung im Konflikt mit sich selbst wird von dem Wunsch nach Rache gelenkt Chance für Neuanfang? Joaquín Brais Maler aus Madrid besucht seinen Sohn hat sein Leben gelebt Convertir el desierto
Convertir el desierto • Zug (Metapher für die persönliche Freiheit) • Kennenlernen von María und Brais • sie tauft ihn „el maestro“ • „convertir el desierto“ • er will ein Leben retten, sie will eines beenden • Rückblende (ihr Leben vor dem Exil)
Convertir el desierto „Lo buscaba para matarlo y aniquilar en él el odio de su exilio involuntario, de su irremisible fracaso.“ • er hat ihr eine zweite Chance gegeben • sie wäre lieber selbst tot gewesen, als um die Toten zu weinen • sie hat versucht, es zu vergessen
Convertir el desierto • Wunsch nach Liebe • hat sich in die Einsamkeit und Isolation geflüchtet • möchte Mörder stellen • trifft Brais eine Woche später -> erzählt davon, wie er sich in seinem Leben verwirklicht hat • sie möchte flüchten • hat ständig mit dem Wissen gelebt, dass es für sie kein Zurück gibt
Convertir el desierto • Brais bemerkt die Pistole • sie will ihm nichts davon erzählen • er lädt sie ein, mit ihm seinen Sohn zu besuchen „María oyó la voz de un hombre, saludaba a alguién; luego vio al hombre darse la vuelta y dirigirse en dirección contraria a la suya. A medida que se acercaba a ella fue relacionado la voz con la cara, la cara con los ojos. […] Sintió la omnipresencia de todos los momentos del tiempo y un odio infinitamente instalado. Estaba a tiro y era tan repugnante como lo recordaba. Había llegado el final de la búsqueda.“
Convertir el desierto • vielleicht gibt es keine zweite Chance für sie • Wunsch nach einem Neubeginn „Querría reservar su coraje para repechar por donde más duele y alimentar el repentino y floreciente deseo de empezar nuevamente.“
Zum Nachdenken… • Hätte der Mord an ihrem Peiniger Marías Seelenheil wiederhergestellt? • Ist es moralisch vertretbar, einen anderen Menschen zu töten, weil er am Ruin des eigenen Lebens die Schuld trägt? • Sind wir wirklich unseres Glückes Schmied? Oder gibt es tatsächlich etwas wie das Schicksal, welches unser Leben lenkt?
Aves exóticas • Tía Reche • Hauptfigur • verschwindet einfach • als Konsequenz ihres bisherigen Lebens • ruhig • introvertiert
Aves exóticas • Tía Reche verschwindet nach einem Streit • ihr Traum: in den Zug nach Buenos Aires steigen • wird ihr ganzes Leben lang von allen übersehen • war als Kind sehr einsam
Aves exóticas • lebt ihr Leben, wie es sich als jüdische Frau gehört • Ausnahme: schlüpft in Männerkleidung • sie spricht kaum • durch ihre Stille wird sie auch schon unsichtbar • Jungfrau & vermutlich noch nie verliebt • sehr beherrscht • sie weint nicht, weil sie weiß, dass es sinnlos ist • durchlebt oft schlaflose Nächte
Aves exóticas • sie verlässt ihr Elternhaus mit 25 • möchte arbeiten • verrichtet ihre Arbeit gewissenhaft • sucht laute Orte auf, um ihre eigene Stille zu durchbrechen • mit der Zeit lernt sie, über sich selbst zu lachen • der Prozess des Unsichtbarwerdens beginnt • wird schließlich auch von ihrer eigenen Familie nicht mehr gesehen
Aves exóticas • Gestalt der Tía Reche -> realismo mágico • kann aber vielmehr als Metapher verstanden werden • Tía Reche repräsentiert das Judentum • egal, was sie tut, sie macht es niemanden Recht • sie versucht sich zu verstellen, schafft es aber nicht • Anpassungsversuche scheitern • flüchtet zum Schluss, weil sie Angst um ihr Leben hat -> nicht Angst vor dem Tod, sondern vor dem Verlust ihrer Existenz
Aves exóticas „Todo la tocaba e imprimía su marca a golpe de tralla: la ferocidad de su madre acusándola de ser un trozo de carne, la prepotencia de los varones de la casa, el egoísmo de las hermanas y hasta la necedad de los vecinos o la intolerancia religiosa de algunos miembros de la comunidad. No lloraba porque sabía que era inútil, pero acusaba recibo con una desesperación tangible. Si alguien hubiera extendido una mano hacia ella, podría haber palpado esa red tensa que la envolvía.“
La noche en blanco • Desaparecidos & Proceso de la Reorganización Nacional als Haupthemen • sie kommen & verfolgen Juden (keine nähere Bezeichnung) • Frau aus A versteckt ihre Tochter bei der Alten • Juden müssen auf der Hut sein
La noche en blanco „La presencia de los hombres se dejó sentir sin demasiada bulla en el edificio. Fueron certeros, expeditivos. Prescindieron de llamar. Dieron una patada en el A y entraron. La operación fue limpia, rápida. -Si esto no es una guerra…- murmuró la vieja evaluando la situación, mientras aplastaba el cigarillo a medio fumar en un cenicero lleno de colillas y ceniza.“
La noche en blanco • die Alte versucht, ein Gespräch zu beginnen • sehr unbeholfen • konnte mit ihren Kindern auch nicht umgehen (beide tot) • Mädchen heißt Alicia • die Alte erinnert sich • Gefangennahme & Gestapo • KZ • heimatlos • viele Männer & Sprachen
La noche en blanco • Rauchen und Trinken hält sie am Leben • glaubt nicht daran, dass Alicias Mutter zurückkommt • früher war sie schön -> heute abgemagert und verwelkt • Alicia will zuerst nicht mit ihr sprechen • erzählt dann, dass ihr Vater verschwunden ist (vor 4 Jahren) • sie bleiben nie lange an einem Ort
La noche en blanco „Sesenta y dos años de un siglo que sumaba hambrunas, persecuciones, genocidio, fanatismo, necesidad, delirio. El mundo era eso: una factoría incesante de estupidez y horror.“
La noche en blanco • Alicia weint, weil sie Angst vor der Nacht hat • sie hat die Alte immer für eine Weise gehalten -> jetzt: abuelita • die Alte beschließt, nach Europa zurückzukehren • Alicia fragt nach ihrer Mama -> morgen „Sus hijos nunca llegaron a conocer la verdad. Mejor, pensó la vieja, les habría mentido tanto.“
La noche en blanco • Reorganización Nacional • Desaparecidos
Línea de flotación • Teresa (16) muss den Haushalt alleine bestreiten • ihre Mutter ist tot • ihr Vater brüllt ständig • sie mag es nicht, dass sie die Schlechteste in der Schule ist und dass sie jeder anschreit • fährt nach Móstoles zu Cefe (Bekannter ihres Vaters)
Línea de flotación • sie liebt Züge • auf dem Rückweg -> Café • ein Gast beschwert sich lautstark über die Jugend • behauptet, kein Dummkopf zu sein • Teresa versucht, nicht hinzuhören • denkt an Galicien, die Heimat ihrer Mutter
Línea de flotación • der Mann fährt in seiner Hasstirade fort „Para ellos, los demás no existen. Son capaces de vomitarle a uno en el hombro su revoltijo de droga o de alcohol, porque no te ven. Así de simple. No ven a nadie.“ • Teresa wird langsam wütend auf den Mann, der ihr den Rücken zukehrt und auch über sie schimpft • schließlich bricht es aus ihr heraus -> ¡Un vaso de agua, joder! • plötzlich wird sie wahrgenommen
El rufián melancólico • Silvita reist nach Spanien • in Madrid soll sie Herrn Fernández aufsuchen • er kennt alle noblen Menschen • ihr Freund Pepe gibt ihr einen Brief für ihn mit • Fernández empfängt sie sehr höflich • lädt sie als Rednerin zu einem wichtigen Kongress ein -> ihr wird jedoch abgesagt • er bietet ihr einen Job in Madrid an
El rufián melancólico • sie will für ein Jahr bei ihm arbeiten • Arbeitsplätze in Buenos Aires sind auch nicht sicher • wird von Laura vom Flughafen abgeholt • wohnt in einem billigen Hostel • vergleicht Laura mit einer Hydra • wird ins Büro bestellt -> in einem Freudenhaus
El rufián melancólico • Laura schlägt ihr vor, sich das Land anzuschauen • La Tomatina -> abstoßend • lebt weiterhin im Hostel und bekommt ein winziges Gehalt • trifft ständig mit den Prostituierten zusammen -> es entwickeln sich Freundschaften
El rufián melancólico „Llegó el día quince. Pero Laura no me contó nada de lo prometido. Estaba agobiada de trabajo. Todos parecían agobiados en la oficina y decían estar agobiadísimos. Tanto es así que yo misma me agobié de verlos y de pasearme por aquella planta de baldosas rotas sin que nadie me designara un sitio y me dijera cuál era mi función. El Gerifalte pasó toda la mañana y toda la tarde reunido. Llamadas telefónicas y reuniones agobiaban al plantel completo.“
El rufián melancólico • Laura scheint sie als Konkurrenz zu betrachten • wird zu den wichtigen Meetings eingeladen • Silvia bereut ihren Entschluss • weiß, dass sie einen Fehler gemacht hat • nach einem Jahr kündigt sie • nach zwei Jahren kehrt sie zurück -> das Büro gibt es nicht mehr • 2 Prostituierte sind in ihre Heimat zurückgekehrt • Fernández und seine Hydra sind verschwunden
Einfluss: Simone de Beauvoir • * 09. Januar 1908 / † 14. April 1986 • Französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin • Vertreterin des Existentialismus • Der Mensch ist ein Sein, „das nicht das ist, was es ist, und das das ist, was es nicht ist”.(Jean-Paul Sartre) • 1949 Das andere Geschlecht -> Meilenstein der feministischen Literatur
Zitate von Simone de Beauvoir „Adam war nichts als ein Rohentwurf, und die Schöpfung des Menschen ist Gott erst völlig gelungen, als er Eva geschaffen hat.“ „Aschenbrödel träumt nicht immer vom Märchenprinzen: Sie fürchtet, er könnte sich - als Mann oder als Liebhaber - in einen Despoten verwandeln.“
Zitate von Simone de Beauvoir „Am Ende des vorigen Jahrhunderts entdeckte die Polizei in einem Bordell zwei Mädchen von 12 bis 13 Jahren. Es gab einen Prozess, in dem sie ihre Aussagen machten. Sie sprachen von ihren Kunden, die angesehene Herren waren. Die eine wollte einen Namen nennen. Der Staatsanwalt hielt sie sofort an: "Beschmutzen Sie nicht den Namen des Ehrenmannes!"
Zitate von Simone de Beauvoir „Das Ideal des westlichen Durchschnittsmannes ist eine Frau, die sich freiwillig seiner Herrschaft unterwirft, die seine Ideen nicht ohne Diskussion übernimmt, sich seinen Argumenten aber beugt, die ihm intelligent widerspricht, um sich dann aber doch überzeugen zu lassen.“
Zitate von Simone de Beauvoir „Der Ausdruck Weibchen ist nicht deshalb abwertend, weil er die Frau in der Natur verankert, sondern weil er sie in ihr Geschlecht einsperrt.“ „Der Entwurf des Mannes besteht nicht darin, sich in der Zeit zu wiederholen, sondern den Augenblick zu beherrschen und die Zukunft zu erfinden.“
Gemeinsamkeiten • passen nicht in ihre Umgebung • Suche nach Veränderung • Aufbruch -> Situation ist statisch • fühlen sich unverstanden • jede Geschichte läuft auf einen Höhepunkt (Wendepunkt) hin
Gemeinsamkeiten • erzwingen eine Veränderung (teilweise unbewusst) • exotische Vögel • Metapher • außergewöhnlich • Heimatlosigkeit • ziehen immer weiter • sind rastlos • nicht immer eine eigene Identität