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Finanzierungsprobleme im Tourismus Tagung EST vom 13.06.2003 Dr. Christian Laesser Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen. Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus. Disposition. Ausgangslage: Finanzierung im Tourismus
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Finanzierungsprobleme im TourismusTagung EST vom 13.06.2003Dr. Christian LaesserInstitut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus
Disposition • Ausgangslage:Finanzierung im Tourismus • Transformation der Tourismusfinanzierung • Tourismus bezogene Probleme beim neuen Ansatz • Implikationen: Der Weg in die Zukunft
Die Finanzierung von Tourismusunternehmen ist von Besonderheiten geprägt • KMU-Struktur in der Tourismusbranche • kleine, individuelle Finanztranchen • Erhöhung der relativen Transaktionskosten für die Finanzkontrakte • rascher Strukturwandel auf Angebots- und Nachfrageseite • hohe Risiken für den Investor aufgrund der hohen Kapitalbindungsdauer. • Fehlende Transparenz • Moral Hazard Problematik aufgrund der fehlenden Transparenz bezüglich Erneuerung und Bauzustand.
Die Branche ist verschuldet, überinvestiert und ertragsschwach: Beispiel Bergbahnen... Ch-aggregierter Cashflow, verteilt auf Kategorien CF/ invest. Kapital Verteilung der Unternehmen auf Kategorien „Verschuldungsgrad“
Transformation der Tourismusfinanzierung:Vom Realwert zum Finanzierungspotential Ehemalige statische Wertgrösse, basierend aufImmobilienbewertung resp. Gestehungskosten Realwert Gewichtetes Mittel aus Realwert/ Immobilien-bewertung und Ertragswert Verkehrswert Kapitalisiertes Betriebsergebnis vorUnterhalt, Zinsen und Abschreibungen Ertragswert Richtwert für verzinslicheNettoverschuldung, berechnetauf dem nachhaltigen,zukünftigen Free Cash Flow Finanzierungspotenzial
Finanzielle Beurteilung in den 80er Jahren:Zukunftsorientierter dynamischer Ertragswert
Als Berechnungsbasis für Kreditedient das betriebliche Finanzierungspotential Operatives Ergebnis EBIT (Earning before Interest and Taxes) ./. Kalkulatorische Steuern ./. (Dividenden) + Abschreibungen ./. Ersatzinvestitionen Free Cash Flow (max. 15 Jahre abdiskontiert) -/+ Aufgestauter / vorgeholter Unterhalt ./. Kosten Konzeptänderungen (einmalig) Betriebliches Finanzierungspotenzial
04 01 02 99 00 03 Der nachhaltige FCFist differenziert zu betrachten • Zyklus Markt- und Branchenumfeld • Volatilität der operativen Ergebnisse • Prognosequalität FCF FCFeffektiv FCF nachhaltig Jahre Quelle: UBS (Jürg Stucki), 2002
Die Berechnung des Unternehmenswertes erfolgt heute auf Basis des DFC Quelle: Cheseaux (2002)
Probleme bei Bemessung des Wertes eines Tour-Unternehmens: Unbestimmter Anfangswert • Wie hoch ist der wirkliche aktuelle Substanzwert? • Wie hoch ist der notwendige zukünftige Re-Investitionsbedarf? • Welche aufgestauten Wiederbeschaffungskosten müssen berücksichtigt werden? • Moral Hazard-Effekt bei der Offenlegung
Probleme bei Bemessung des Wertes eines Tour-Unternehmens: Unbestimmte Laufzeiten Nutzung • Ab wann müssen tiefere Preise wegen der Überalterung in Kauf genommen werden? • Wann sind grössere Reinvestitionen fällig? • Wie lange dauert der berücksichtigte Produktlebenszyklus? • Erneuerungsbedarf kaum schätzbar
Probleme bei Bemessung des Wertes eines Tour-Unternehmens: Abschreibungsbedarf Die notwendigen Ersatzinvestitionen steigen laufend aufgrund • steigender Kundenansprüche • Sicherheitsanforderungen von Bewilligungsbehörden (z.B. Zulassungsbehörden für Seilbahnen, Feuerpolizei bei Hotels) • Die Wiederbeschaffung von Anlagegütern oder ganzer Immobilien wird oft teurer als die ursprüngliche Anschaffung
Idealtypische Finanzierung -auch eines Tourismusunternehmens Dynamische Unternehmungswert-Berechnung basierend auf Free Cash Flow (Duration z.B. 25 Jahre für ein 4-Stern-Hotel) In % Unt‘wert 100% Eigenkapital 80% kumulierter abdiskontierter Free Cash Flow nachrangige Kredite/Mezzanine 60% 40% normale Bankkredite 20% 0% Zeit Duration-Parameter von Kapitalgebern für verzinsliches Fremdkapital Quelle: UBS (Jürg Stucki), 2002
Die Rolle von Fremdkapital ist klar definiert Fremdkapital zeichnet sich aus durch • sichere, aber begrenzte Erträge • beschränkte Kontrollrechte • keine Mitbestimmungsrechte
Die gegenwärtige Markt-Konstellation führt in der Tourismusfinanzierung zu 2 Problemen • asymmetrische Risiko-Ertragsstruktur(vgl. Henschel, 2001; Koch, 2001) • Moral Hazard Probleme aufgrund der problematischen Governance Strukturen
Unterschiedliche Länder kennen unterschiedliche Formen von hybridem Kapital Quelle: Haun, 1996, 11ff.; nach Bernet & Bieger, 1999
Die Corprate Governance Struktur bei Tourismusunternehmen muss adaptiert werden Ausgangslage: Die Tourismusbranche hat Fremdkapitalgeber, die faktisch Mezzanine- oder Eigenkapital gewähren. Dies bedingt: • Professionelles Controlling (interne oder externe Kontrollstelle) • Investors Reporting (auf der Basis transparenter, internationaler Rechnungslegungsstandards) • Kapitalgesellschafts-Strukturen mit einem verantwortbaren Executive Board
Die Sicherstellung eines strukturneutralen Transformationsprozesses hat Bedingungen • Branche/ alle: Kenntnis der Erfolgsfaktoren der einzelnen Branchen, um darauf geeignete Rating Instrumente aufzubauen. • im Interesse des Kreditgebers zur Senkung seines Risikos, • im Interesse der Branche zur Steuerung der Entwicklung in eine zukunftsorientierte Richtung • Banken: Umsetzung konsequent marktorientierter Ratingsysteme • Öffentliche Hand: Einschreiten in Fällen offensichtlichen Marktversagens • Unternehmer: Schritte in Richtung neuer Konfiguration Ihrer Unternehmen und neuer Governance Strukturen
Beispiel: Den Erfolgsfaktoren in der Schweizer Hotellerie sind wir auf der Spur...