220 likes | 565 Views
Vorlesung in Buchführung I. Vorlesung Buchführung / Bilanzierung. 8. Bewertung des Anlagevermögens. 8. Bewertung des Anlagevermögens. 8.1 Definition Anlagevermögen. § 247 II HGB: Beim Anlagevermögen sind nur die Gegenstände auszuweisen,
E N D
Vorlesung in Buchführung I Vorlesung Buchführung / Bilanzierung 8. Bewertung des Anlagevermögens
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.1 Definition Anlagevermögen § 247 II HGB: Beim Anlagevermögen sind nur die Gegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen. „dauernd“ bedeutet nicht „für alle Zeiten“, sondern Eingliederung in den Geschäftsbetrieb zur wiederholten Nutzung ( Beck BK, § 247, TZ 354) Einteilung des Anlagevermögens • Nach Nutzung: • Nach Mobilität • beweglich • unbeweglich • Nach Gliederungsprinzipien: • Immaterielle VGG • Sachanlagen • Finanzanlagen • Abnutzbar • nicht abnutzbar
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.2 gesetzlicher Rahmen § 253 I 1 HGB: Vermögensgegenstände (VGG) sind höchstens mit Anschaffungs- und Herstellkosten (AHK) vermindert um Abschreibungen nach Sätzen 1 und 2 anzusetzen § 253 II Sätze 1 und 2 HGB: Planmäßige Abschreibungen §§ 7 I, II EStG: Steuerliche Regelungen gelten als planmäßig § 253 II Satz 4 HGB: Außerplanmäßige Abschreibungen § 6 (I) 1 Satz 2 EStG:
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.3 Anschaffungs- und Herstellkosten Anschaffungskosten (§ 255 I HGB) • Aufwendungen des Erwerbs • Aufwd. VGG in betriebsbereiten Zustand • zu versetzen, SOWEIT einzeln • zuordenbar! • auch Nebenkosten & nachträgliche AK. • Boni, Skonti, Rabatte sind abzuziehen. Herstellkosten (§ 255 II HGB) • Aufwendungen für Herstellung VGG • durch Verbrauch von Gütern & • Inanspruchnahme von Diensten • Materialkosten, Fertigungskosten, • Sonderkosten der Fertigung (vgl. KLR) • keine FK-Zinsen • Unterschied zw. HGB und EStG
8. Bewertung des Anlagevermögens Anschaffungskosten = Anschaffungspreis • Nettopreis des VGG + Anschaffungs-NK • Transportkosten, • Kosten der Vermittlung und Beurkundung von Verträgen, • Provision, • Fundamentierungs- und Montagekosten bei Maschinen, • Grunderwerbssteuer, • Zölle, • Vermessungskosten, • Kosten der Überführung und Zulassung bei Fuhrpark ./. AK - Minderungen • Rabatte, Boni, Skonti vom NETTOBETRAG • Zuschüsse • Subventionen • sonstige Nachlässe vom Lieferanten VSt-korrektur! Finanzierungskosten (Zinsen, Disagio, etc.) sind keine Nebenkosten, da sie Wert des VGG nicht erhöhen.
8. Bewertung des Anlagevermögens Anschaffungskosten - Beispiel Zieleinkauf Maschine zum Preis 30.000€. Montagekosten 800,--,Frachtkosten 600,--. USt. 16%. Rechnung wird über die Bank unter Abzug 2% Skonto beglichen 1. Berechnung der Anschaffungskosten: Anschaffungspreis 30.000,-- + ANK Montagekosten 800,-- Fracht 600,-- 1.400,-- 31.400,-- ./. Anschaffungskostenminderungen 2% Skonto v. 31.400,-- 628,-- = Anschaffungskosten 30.772,-- 2. Buchungen: Eingangsrechnung: Maschinen 31.400 an Vb.a.L.u.L. 37.366 so.Fo.(VSt.16) 5.966 Bezahlung:Vb.a.L.u.L. 37.366 an Bank 37.246,68 Maschinen 628,-- so.Fo.(VSt 16) 119,32 VSt-korrektur: 5.024 = 100% x = 2%
8. Bewertung des Anlagevermögens Herstellkosten = Wertansatz für selbsterstellte Anlagen, für den Verbrauch von Gütern (Material) und Inanspruchnahme von Diensten (Löhne) bei der Erstellung Fertigungsmaterial + Materialgemeinkosten = Materialkosten (1) Fertigungslöhne + Fertigungsgemeinkosten + Sondereinzelkosten der Fertigung = Fertigungskosten (2) (1) + (2) = Herstellungskosten HK – besonders für KLR von Bedeutung
Gründe: • Gebrauch (Nutzung) • natürlicher Verschleiß (Rost) • technischer Fortschritt • Zeitablauf (Patente, Lizenzen) 8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Abschreibung = Vorhersehbare, kalkulatorisch erfassbare Wertminderung abnutzbarer VGG Allgemein: betrieblicher Werteverzehr. Bsp. PKW: Gekauft für 20.000€. Aber ist er das noch wert, wenn wir einmal gefahren sind? -> Dieser „Verlust“ belastet Gewinn -> als Aufwand zu erfassen!
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG 2 gängige Arten: - Lineare Abschreibung - Degressive Abschreibung Abschreibung erfolgt auf Erinnerungswert v. 1 €. Bleibt VGG darüber im Bestand u. hätte noch tatsächlichen Wert, entstehen stille Reserven (nicht ausgewiesen in Bilanz) Bsp.: Auf 1,- abgeschriebener Computer wird für 100,- verkauft Kasse 100,- an Erträge aus Abg. VGG 100,- Verl. a. Abg. VGG 1,- an Betr. U. Gesch.ausstattung 1,- • Stille Reserven i.H.v. 99,- € werden realisiert und • in GuV ausgewiesen
100 5 20.000 8 = 20% p.a. = 2.500€ p.a. 8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Lineare Abschreibung (§§ 7(I), 7(II)1 EStG) Abschreibung in gleichen, konstanten Jahresbeträgen Bei immateriellen VGG und Gebäuden IMMER lineare AfA Berechnung: AHK Nutzugsdauer Bsp: Kauf PKW 20.000€. Gewöhnliche ND 8 Jahre: Degressive Abschreibung (§7(II)2 EStG) Abschreibung in fallenden Raten. Berücksichtigung, dass VGG Anfangs mehr an Wert verliert als später. 100 ND Berechnung. 2-fache des linearen Satzes, max. 20% Bsp: Kauf PKW 20.000€. Gewöhnliche ND 5 Jahre: Übergang von degressiver Abschr. auflineare Abschr. möglich
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Der angefangene Monat zählt immer für die Abschreibung mit im 1. Jahr der Anschaffung: Es gilt zeitanteilige Abschreibung (pro rata temporis) Bsp: Kauf einer Maschine im April: Abschreibungsaufwand 9/12 von der vollen Abschreibung. Oder wahlweise die Vereinfachungsregel auf materielle VGG des AV Kauf im 1. HJ des GJ: Volle AfA Kauf im 2. HJ des GJ: Halbe AfA Gilt nicht bei immateriellen VGG!
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) (§6(2) EStG) • bis Betrag von 51 - 410 € netto • Selbstständig nutzbar(ist aber so gut wie alles: Drucker, Monitor...) • verkehrsfähig (veräußerbar) • sofort abschreibbar oder • lineare oder • degressive Abschreibung wahlweise nach Vereinfachungsregel Kauf: GWG 100,- an Kasse 119,- so.Fo. (VoSt) 19,- Abschr.: sofortabschr. GWG 100 an GWG 100,-
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Auf Fragestellung achten: • Soll niedriger Gewinn ausgewiesen werden, dann • Ausnutzung aller Abschreibungsspielräume: • GWG‘s sofort • hohe degressive Abschreibung • Umstieg auf lineare Abschreibung • Vereinfachungsregeln anwenden • Soll Gewinn hoch ausfallen, (bzw. Verlust niedrig) • dann Einschränkung der Spielräume: • GWG‘s linear abschreiben • lineare Abschreibung ansetzen • p.r.t - Abschreibung
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung Wann ist Übergang von degressiver AfA auf lineare AfA sinnvoll: Restbuchwert degressive AfA Rest-ND > Betrag degressive AfA
8. Bewertung des Anlagevermögens 8.4 planmäßige Abschreibung § 253 II S 1,2 HGB, §§ 7 I, II EStG Übungsbeispiel: Kfz wurde 1998 für netto 40.000 gekauft. Voraussichtliche Nutzungsdauer 6 Jahre. Abschreibung für 1999 ist noch zu buchen. Wählen Sie die höchstmögliche AfA. Abschreibung linear: 40.000 : 6 = 6.666,70 p.a. -“- degressiv: 3-fache des linearen Satzes, max. 20% p.a. 3-fach zu viel, ergo 20% AHK 40.000 ./. AfA 1998 8.000 Restbuchwert 32.000 ./. AfA 1999 6.400 Restbuchwert 25.600 Abschreibungen auf Sachanlagen an Fuhrpark 6.400
bei vorübergehender Wertminderung bei dauerhafter Wertminderung Handelrechtliches Wahlrecht Handelrechtliche Pflicht 8. Bewertung des Anlagevermögens 8.5 außerplanmäßige Abschreibung § 253 II S. 4 HGB, § 6 (I) 1 S. 2 EStG Unterschiedliche Regelungen im Steuerrecht und im Handelsrecht • Rechtlicher Rahmen nach § 253 (II) Satz 3 HGB: Vermögensgegenstände des Anlagevermögens können müssen mit niedrigerem Wert am Abschlussstichtag angesetzt werden
Es gilt das MASSGEBLICHKEITSPRINZIP §5 (I) S.1 EStG (HGB maßgeblich für Einheitsbilanz!) Somit muss auch im EStG abgeschrieben werden! 8. Bewertung des Anlagevermögens 8.5 außerplanmäßige Abschreibung § 253 II S. 4 HGB, § 6 (I) 1 S. 2 EStG Unterschiedliche Regelungen im Steuerrecht und im Handelsrecht • Rechtlicher Rahmen nach § 6 (I) 1 Satz 2 EStG: • Ist Teilwert (Vgl. Prof. Fleischmann) einer • voraussichtlich dauerndenWertminderung niedriger, • kann dieser angesetzt werden. (anders HGB!) • keine Aussage im EStG zu vorübergehender Wertminderung Aber
Danke! Fragen?