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Konsum und seine Bedeutung für Wachstum. 7. Veranstaltung. Ziele/Themen Kurzer geschichtlicher Rückblick Verstehen und Diskutieren des Artikels von I. Røpke (1999) Demonstrativer Konsum und Positionsgüter Konzept Konsumentensouveränität Wettbewerb Bedürfnisse.
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Konsum und seine Bedeutung für Wachstum 7. Veranstaltung • Ziele/Themen • Kurzer geschichtlicher Rückblick • Verstehen und Diskutieren des Artikels von I. Røpke (1999) • Demonstrativer Konsum und Positionsgüter • Konzept Konsumentensouveränität • Wettbewerb • Bedürfnisse Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum • Kurzer geschichtlicher Rückblick • «The consumerrevolution was thenecessaryanaloguetotheindustrialsrevolution, thenecessaryconvulsion on thedemandsideoftheequationtomatchtheconvulsion on thesupplyside» (McKendrick 1982, aus: Knobloch 1994, S. 25) • Treiber für Ausbreitung des Konsums (v.a. Luxusgüter für Mittelklasse) ab Mitte 18./19 Jhd. • Einkommen • Hierarchische Gesellschaft (soziale Konkurrenz), Hausangestellte • Verstädterung • Neue kulturelle, Vergnügungen • Gründe nach Campell: protestant. Ethik & hedonist. Konsumethik Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Sombart über das 17./18. Jhd.: «Man erkannte, dass der Luxus diejenigen Wirtschaftsformen, die damals im entstehen begriffen waren, eben die kapitalistischen, zur Entfaltung bringen, und deshalb waren alle Freunde des ökonomischen «Fortschritts» auch warme Fürsprecher des Luxus. …« Die Regierungen richteten ihre Politik in einem luxusfreund-lichenSinne ein (keine Kleiderordnungen, Luxusverbote…) W. Sombart (1922): Liebe, Luxus und Kapitalismus. Über die Entstehung der modernen Welt aus dem Geist der Verschwendung. S. 137 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Montesquieu 1689-1755 (Schriftsteller, Philosoph, Staats-theoretiker, Vordenker der Aufklärung) «Qu’il y ait du luxe. Si les richesn’ydépensentpasbeaucoup, les pauvresmourront de faim.» Aus: Schmoler, S. 137 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Demonstrativer Konsum / Positionsgüter (Geltungskonsum, conspicuousconsumption) • Motiv für Erwerb von Eigentum und Reichtum: Konkurrenz und Rivalität • Reichtum ermöglicht soziales Prestige; dazu wird Reichtum zur Schau gestellt durch • - demonstrative Musse (in Industriegesellschaft nur für wenige) • demonstrativen Konsum • (vgl. NZZ, 2.6.07, Konsumsteuer contra Energieeffizienz) • Veblen-Effekt: Nachfrage nach bestimmten Gütern steigt trotz einer Preiserhöhung, weil Konsumenten durch Konsum teurer Güter ihren Status gegenüber anderen herausstellen wollen T. Veblen 1857-1929 „Theorie der feinen Leute“ Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Demonstrativer Konsum – zugespitzt für die Bühne • “Too many people spend money they haven't earned, to buy things they don't want, to impress people they don't like” • Ursprünglichmöglicherweise von Will Rogers (1879–1935), US-amerik. Humorist und Entertainer Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Konsumentensouveränität Verbraucher (Konsumenten) steuern durch ihre Konsumentscheidungen Art und Umfang und Qualität der Produktion von Gütern und DL. Kritik: dies gilt nur bei vollständiger Konkurrenz (freier Marktzutritt, keine Marktdominanz, vollständige Information, keine time-lags…) Gegenkonzept: Produzentensouveränität (Produzenten bestimmen Produktion und formen Nachfrage. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Wettbewerb und Konsum = zentraler Koordinationsmechanismus einer Marktwirtschaft – dies produzenten- und konsumentenseitig Führt zu Kostenreduktion, Preisreduktion, Innovationen (insbesondere auch Produktinnovationen) Ständig neue Produktinnovationen verbreiten Angebotspalette; ^ Anregung (Schaffung?) neuer Bedürfnisse oder Befriedigung bestehender Bedürfnisse Konsumförderung und geplante Obsoleszenz gelten als Folgen von Wettbewerb Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Konsum und seine Bedeutung für Wachstum Bedürfnisse • Es gibt viele Vorstellungen und Kategorisierungen über menschliche Bedürfnisse. • In Mainstream-Ökonomie gilt, dass menschliche Bedürfnisse unbegrenzt sind. • Verbreitete Unterscheidungen sind z.B.: • Maslow‘sche Pyramide: Grundbedürfnisse, Sicherheit, Soziale Kontakte, Anerkennung/Wertschätzung, Selbstverwirklichung • Grund- und Luxusbedürfnisse • Bedürfnisse nach Max-Neff Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Menschliche Bedürfnisse und ihre Befriedigung (Max-Neff, 1992)
Weiterführende / Zitierte Literatur Knobloch, U. (1994). Theorie und Ethik des Konsums. Reflexion auf die normativen Grundlagen sozioökonomischer Konsumtheorien. Bern/Stuttgart/Wien, Verlag Paul Haupt. Max-Neef, M. 1992: Development and Human Needs, in: Ekins, P. / Max-Neef, M.. Real-Life Economics: Understanding Wealth Creation. London, Routledge Sombart, W. (1922). Liebe, Luxus und Kapitalismus. Über die Entstehung der modernen Welt aus dem Geist der Verschwendung. Berlin, Verlag Klaus Wagenbach. Veblen, T.B. (1986): Theorie der feinenLeute. EineökonomischeUntersuchung der Institutionen. Frankfurt a.M. (Original: The theory of leisure class, 1899) Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Soll der Staat Massnahmen ergreifen, um ein nachhaltigeres individuelles Konsumverhalten zu erreichen? Welche Massnahmen könnten dies sein? Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Aufgabe für 8. Veranstaltung Lesen Sie bitte Heuser, U. J., Schieritz, M. (2010). Wie Geld zu Geld wird. Die Zeit. Hamburg, 24.6.2010. Binswanger, H.C. (2001): Der Zwang zum Wachstum in der Geldwirtschaft, in Costanza et al: Einführung in die Ökologische Ökonomik, Stuttgart, S. 100-101. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL