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Einführung in die Funktionsbauverträge Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven

Wirtgen Forum Augsburg 27.05.2011. Der mittelstandsfreundliche Funktionsbauvertrag. Einführung in die Funktionsbauverträge Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick. Zur Person – Curriculum Vitae.

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Einführung in die Funktionsbauverträge Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven

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  1. Wirtgen Forum Augsburg 27.05.2011 Der mittelstandsfreundliche Funktionsbauvertrag • Einführung in die Funktionsbauverträge • Beschreibung der Teile • Entwicklungen und Perspektiven • Aspekte des Mittelstandes • Fazit und Ausblick

  2. Zur Person – Curriculum Vitae • Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Stuttgart • mehrjährige Tätigkeit bei der BilfingerBerger AG (Arbeitsvorbereitung, Kalkulation, Bauleitung) • Assistenzzeit am Lehrstuhl für Baubetrieb und Tunnelbau der TU München • mehrjährige Tätigkeit am Bundesrechnungshof im Bereich Straßenbau (Schwerpunkt PPP-Modelle) • seit 2008 Professor für Baubetriebswirtschaft und Baubetrieb an der Hochschule Biberach, Fakultät Betriebswirtschaft (Bau und Immobilien) • in Nebentätigkeit baubetriebswirtschaftliche Beratung(Gutachten, Organisationsberatung, Seminare)

  3. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Bisherige Vertragsabwicklung • Vertragsgrundlage VOB/B • Abrechnung nach Einheitspreisen • Gewährleistungsfrist 4 bzw. 5 Jahre Problemfelder • Preiswettbewerb, „Billigstbieter“ bevorzugt (rd. 95%) • AN erfüllen infolgedessen i.d.R. lediglich die Mindestanforderungen • möglichst günstige Baukosten im Fokus • Leistungen nicht auf den Lebenszyklus ausgelegt • Aspekte der späteren Erhaltung weitgehend unberücksichtigt Folgen • Oftmals frühzeitig Qualitätsprobleme und Schäden nach Ablauf der Gewährleistungsfrist • frühzeitige Erhaltungsmaßnahmen erforderlich • höhere Kosten im Lebenszyklus

  4. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Entwurf eines „Funktionsbauvertrages“ Heft 780 FGSV-Reihe (Knoll et al. 1999) • Herstellung und Erhaltung des Straßenkörpers über einen festgelegten Zeitraum, z.B. 20, 25 oder 30 Jahre • funktionale Leistungsbeschreibung für den Oberbau mit Leistungsprogramm gemäß § 7 VOB/A • Fokus auf den Gebrauchseigenschaften des Straßenkörpers als dessen „Funktionen“ • regelmäßige Kontrolle der Funktionen anhand eines technischen Regelwerkes (ZTV Funktion StB) • Auftragnehmer übernimmt auch die Finanzierung der Erhaltung über die Vertragslaufzeit

  5. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Elemente des Funktionsbauvertrages Drei Teile A, B und C (Knoll et al. 1999) • Teil A: sämtliche Leistungen außer dem Oberbau, Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis • Teil B: Pauschalvertrag mit Referenzbauweise für den Oberbau, Bauweise und Mengenansätze für den Bieter nicht verbindlich • Teil C: Erhaltung über den vorgegebenen Zeitraum, Vorgehensweise gemäß ZTV Funktion StB

  6. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Funktionsbauvertrag – Teil A Leistungsverzeichnis - wie bisher üblich Quelle: RIB Vergütung über Abschlagszahlungen gemäß VOB/B, Einheitspreisvertrag (EP-Vertrag) mit Aufmaß

  7. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Funktionsbauvertrag – Teil B Funktionale Leistungsbeschreibung anhand der „Funktionen“ • Zustandsmerkmale und • Schadensmerkmale Titel ersetzt durch funktionale Leistungs-beschreibung in Teil B Quelle: RIB

  8. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Umfang und Inhalt Teil B Inhalt Teil B • enthält Referenzbauweise nach RStO-01 • keine Vorgabe einer Bauweise für den Oberbau • Änderungen gegenüber Referenzbauweise als Nebenangebot einzureichen • innovative Bauweisen zugelassen • Nachweis über die Gleichwertigkeit der gewählten Bauweise mit den herkömmlichen Bauweisen Pauschale Vergütung • 90% der Angebotssumme Teil B nach Fertigstellung • 10% der Angebotssumme Teil B nach Auswertung einer Übergabeinspektion mit messtechnischer Erfassung der Funktionen Bitte beachten: keine Gewährleistung für Teil B, stattdessen vertragliche Vereinbarungen zu „Funktionen“.

  9. Messtechnisch erfasste Zustandsgrößen Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Funktionen Zustandsmerkmale 1. Ebenheit im Längsprofil 2. Ebenheit im Querprofil 3. Griffigkeit (der Fahrbahn) 4. Substanzmerkmale (Oberfläche) Quelle: BASt Griffigkeit Substanzmerkmale Querprofil Längsprofil Umrechnung der messtechnisch erfassten Zustandsgrößen in Zustandswerte, Notenskala 1 bis 5 Beispiel: Ebenheit im Längsprofil ≤ 4,0 mm => Note 1,5 Ebenheit im Längsprofil ≤ 7,0 mm => Note 3,5

  10. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Zustandswerte • Warnwert Note 3,5 => Ursachenanalyse der Schäden, Planen von Erhaltungsmaßnahmen • Schwellenwert Note 4,5 => Einleiten und Durchführen von Erhaltungs- maßnahmen • Übergabewerte nach Fertigstellung des Oberbaus Ebenheiten, Substanzmerkmale < 1,5Griffigkeit < 2,5 • Abnahmewerte am Ende der Vertragslaufzeit Zustandswerte < 3,5 Befahrungen im regelmäßigen Turnus, empfohlen 3 Jahre Anmerkung: entspricht nicht dem üblichen Turnus der Zustandserfassung und -bewertung von 4 Jahren

  11. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Funktionen Schadensmerkmale Schadensbilder gemäß Schadenskatalog ZTV Funktion StB Beschreibung örtlich begrenzter Schäden am Oberbau Quelle: ZTV Funktion • ohne Schäden (0) • leichte Schäden (1) • mittlere Schäden (2) • schwere Schäden (3) z.B. Setzungen und Senkungen bei Betondecken • Begehung mit visueller Zustandserfassung (Formblätter) • lediglich leichte Schäden zugelassen • Schäden im unmittelbarenSchadensbereich zu beseitigen

  12. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Teil C des Funktionsbauvertrages Leistungsumfang • Bauliche Erhaltung des Teiles B für den vereinbarten Zeitraum (15, 20, 25 oder 30 Jahre) • zeitproportionale Vergütung im Erhaltungszeitraum in Form von Annuitäten Betriebsdienst verbleibt bei der Straßenbauverwaltung (punktuelle / kleinflächige Maßnahmen, z.B. Flickarbeiten) Besonderheiten • Wertungskriterium Erhaltungskosten • Einfluss der Verkehrsbelastung berücksichtigt (Anzahl äquivalenter 10t-Achsübergänge, vgl. RStO) • Vertragszeitraum kann sich bei höherer Verkehrsbelastung dadurch verkürzen • Berücksichtigung von Nutzungsausfallkosten im Zuge der Erhaltungsmaßnahmen (Anreiz zur Minimierung der Zeitdauer erhaltungsbedingter Verkehrsbeschränkungen, alternativ auch Bonuszahlungen möglich)

  13. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Übersicht Erhaltungsmaßnahmen Abgrenzung von • Betrieblicher Erhaltung (nicht Bestandteil Teil C) • Baulicher Unterhaltung (nicht Bestandteil Teil C) • Baulicher Erhaltung (Teil C) Quelle: RPE Stra 01

  14. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Erhaltungsmaßnahmen – Beispiele Asphaltbauweise Erhaltungsmaßnahmen nach ZTV BEA - Beispiele • Ersatz einer Deckschicht:Vorzusehen, wenn die Ursachen der Mängel allein auf die Deckschicht beschränkt sind und durch andere Instandsetzungsmaßahmen nicht wirtschaftlich zu beseitigen sind. Der Ersatz einer Deckschicht erfolgt bei • mangelnder Ebenheit infolge Verformungenim Längs- oder Querprofil, • mangelnder Griffigkeit infolge von Bindemittelanreicherungen oder polierten Kornoberflächen • Substanzmängeln • Erneuerung:… wenn die Ursachen der Mängel auch in Schichten unterhalb der Deckschicht begründet … sind.

  15. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick (Asphaltbeton) 12 Jahre 26 Jahre 26 Jahre 55 Jahre 50 Jahre Erhaltungsmaßnahmen – Richtlinien Erhaltungsplanung nach den RPE-Stra 01 Anhaltswerte zur Abschätzung des Zeitraums zwischen dem Neubau bzw. der letzten Erneuerung und dem Eingreifzeitpunkt Beispiele für standardisierte Oberbauten Quelle: RPE Stra 01 und BRH

  16. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispiel Planung der Erhaltungskosten Fiktives und vereinfachtes Beispiel für die Erneuerung eines Oberbaus in Asphaltbauweise an einer bestehen- den Straße, Vertragslaufzeit 20 Jahre Unterscheidung in* • Grundleistungen (Planung und Überwachung) • Maßnahmen zur Baulicher Erhaltung (Instandsetzung bzw. Erneuerung) Kostenverteilung über den Vertragszeitraum • jährlich anfallende Kosten i.H.v. 3.000 € • alle drei Jahre zusätzlich Kosten i.H.v. 6.000 € • Erneuerung der Deckschicht nach 12 Jahren, Gesamtkosten 225.000 € einschließlich Planung etc. * Vgl. Knoll et al.: Funktionsbauverträge, FGSV-Heft 780, S. 41

  17. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick 0,07358175 Beispielrechnung – Gegenüberstellung Zahlungen Erhaltungszeitraum 20 Jahre, Diskontierungszinssatz 4 % p*(1+p)n a = K * (1+p)n-1 a = 14.717,55 € Auszahlung kumuliert - frühestens 6 Jahre, spätestens 9 Jahre nach Übergabeinspektion - danach jeweils nach Durchführung einer Erhaltungsmaßnahme Voraussetzung: Nachweise der Funktionen gemäß ZTV Funktion StB

  18. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Besonderheiten des Funktionsbauvertrags • Gewährleistung für Teil A, da EP-Vertrag nach VOB • keine Gewährleistung für Teil B, dafür Einbehalt von Annuitäten möglich • Ermittlung des Angebotspreises für Teil C über die Barwertmethode und Berechnung von Annuitäten • Diskontierungszinssatz durch AG vorgegeben • vorläufiges Vertragsende bei Erreichen der vereinbarten B-Zahl (kumuliert) • keine Vertragsverlängerung bei geringerer Verkehrsbelastung (B-Zahl) während Vertragslaufzeit • Vorgabe von Nutzungsausfallkosten bzw. Verkehrsbeeinträchtigungskosten in Teil C • AN trägt Risiken im funktionalen Bereich • Erhaltungsrisiko im Erhaltungszeitraum geht auf den AN über

  19. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Einfluss der Verkehrsbelastung Vertragsdauer begrenzt über die Verkehrsbelastung: • Prognose der Verkehrsbelastung über die Vertragsdauer • Berechnung der Anzahl äquivalenter 10t-Achsübergänge (bemessungsrelevante Beanspruchung B), z.B. gemäß RStO • Vorgabe der maximalen B-Zahl im Vertragszeitraum • bei Erreichen des vereinbarten Wertes vorzeitiges Vertragsende, i.d.R. i.V.m. Toleranzbereich, z.B. + 10% Durchführung und Kontrolle während der Vertragslaufzeit: • Erfassung des Durchschnittlichen Täglichen Verkehrs (DTV), z.B. Verkehrszählung alle 5 Jahre • Berechnung der kumulierten B-Zahl aus DTV-Wert • Plausibilisierung der Verkehrsbelastung über Zählstellen

  20. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Pilotprojekten und weitere Entwicklungen Erste Anwendung und Erfahrungen • 4 Pilotprojekte gestartet 2002 (u.a. 10 km Richtungsfahrbahn A 81 Stuttgart – Singen, 10 km Richtungsfahrbahn A93 Kiefersfelden) • lediglich Erneuerungen von Fahrbahnen Darauf aufbauende Entwicklungen • Erweiterung der funktionalen Leistungsbeschreibung (Erdbau, Entwässerung und Markierungen sowie Ingenieurbauwerke / Kunstbauwerke) • Anwendung für Neubaumaßnahmen • Erweiterung um Finanzierungsleistungen (Teil D) • Einbeziehung des Betriebsdienstes (Teil E) Stand Juni 2009: 20 Projekte ausgeschrieben, 3 geplant* * vgl. Racky / Altmüller: Funktionsbauverträge im Straßenbau - Einschätzungen und Erfahrungen der Vertragspartner, Straße und Autobahn, Ausgabe 4.2010

  21. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Auswirkungen auf den Mittelstand Wesentliche Leistungsteile sind funktional • Erdbau • Entwässerung • Oberbau • evtl. Erweiterung um Markierungen • evtl. Erweiterung um passive Schutzeinrichtungen Verbleibende Leistungsteile als EP-Vertrag gemäß VOB („konventionelle Realisierung“): • BE und • nicht funktionale Leistungsteile Gegenüber konventioneller Realisierung bedeutet dies: • Zusammenarbeit mit Planungsbüros oder Aufbau eigener Kapazitäten erforderlich • Erweiterung des Leistungsspektrums (evtl. Markierung, passive Schutzeinrichtungen) – alternativ NU-Leistungen

  22. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Chancen und Risiken funktionaler Leistungsbeschreibung Aspekt Planung und Planungsleistungen: • AN hat Planungsleistungen im Bereich Erdbau, Entwässerung und Oberbau zu erbringen=> Risiken im Bereich Entwurf und Planung • Zusammenarbeit mit Planungsbüro erforderlich, alternativ Aufbau von eigenem Personal im Planungsbereich=> Geeignete Kooperationspartner vorhanden?=> Aufbau von eigenem Personal wirtschaftlich? Aspekt funktionale Leistungsbeschreibung: • Wahl einer geeigneten konstruktiven Ausbildung=> falsche Bauweise kann zu Folgekosten führen • Mengenrisiko beim AN=> zu gering angesetzte Mengen führen zu Folgekosten Chancen: • Erschließung neuer Marktsegmente (vgl. SF-Bau) • bei Übernahme Referenzbauweise nur geringe Planungsleistungen erforderlich

  23. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispiel Finanzierung ursprüngliche Vertragsform Vorfinanzierung von Erhaltungsmaßnahmen • Jahr 1 bis 8 • ab Jahr 9 bis Vertragsende jeweils über drei Jahre Zu 1.: Jahr 1 bis 8 Vorfinanzierung der laufenden Maßnahmen und der Streckenkontrolle etc. • bei Asphaltbauweise i.d.R. keine umfangreichen Maßnahmen erforderlich (Ausnahme Offenporiger Asphalt) • bei Betonbauweise v.a. Fugenpflege Zu 2.: ab Jahr 9 • Erneuerungsmaßnahmen bei Asphaltbauweise möglich (vgl. ZTV BEA und RPE-Stra 01) • Austausch einzelner Betonplatten bei Betonbauweise möglich • weiter parallel dazu laufende Maßnahmen und Streckenkontrolle

  24. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispielrechnung Erhaltungskosten Erhaltungszeitraum 20 Jahre, Erneuerungsmaßnahme im Jahr 12 Folgen der kumulierten Auszahlungen - bis ins Jahr 9 nach Übergabeinspektion Vorfinanzierung - danach Überzahlung bis Jahr 12 - nach Erneuerungsmaßnahme Vorfinanzierung bis Vertragsende

  25. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispielrechnung Erhaltungskosten Erhaltungszeitraum 20 Jahre, Erneuerungsmaßnahme im Jahr 12 Zinssituation aus Vorfinanzierung bzw. Überzahlung - Zinsen müssen vom AN in sein Angebot eingepreist werden oder - Zinsen gehen zu Lasten des AN, falls nicht eingepreist

  26. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Vorschlag für Vergütung Teil C • Trennung der Vergütung für Grundleistungen von der Vergütung für Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen* • Vergütung der laufenden Zahlungen über Annuitäten • Vergütung der Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen jeweils nach Abschluss der Maßnahme • und anschließender erfolgreicher Funktionsprüfung (vgl. Teil B) • Kosten für die Funktionsprüfung geschätzt auf 3.000 € bis 5.000 €, vom Bieter in sein Angebot einzupreisen * Vgl. Knoll et al.: Funktionsbauverträge, FGSV-Heft 780, S. 41

  27. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispielrechnung getrennte Vergütung Erhaltungszeitraum 20 Jahre, Erneuerungsmaßnahme im Jahr 12 Zinssituation bei getrennter Vergütung - Vorfinanzierung bzw. Überzahlung laufender Maßnahmen gering - Vergütung der Erneuerungsmaßnahme nach Übergabeinspektion

  28. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Problematik langfristige Vertragslaufzeit Häufige Kritikpunkte von Seiten des Mittelstandes • Langfristige Bindung an vertraglich vereinbarte Vergütung • Fehleinschätzungen von Risiken haben sehr lange Tragweite • Lange Laufzeiten für Sicherheiten • Langfristige Kapitalbindung Vorfinanzierung • Auswirkungen auf Liquidität Aspekt Risiken: • angemessene und faire Risikoverteilung erforderlich • geeignete Klauseln für Preissteigerungen vorzusehen • Regelungen zur Höhe der Zinssätze • Risikoteilung durch ARGE bedeutet langfristige Bindung zweier oder mehrerer Unternehmen über bis zu 30 Jahre

  29. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Risiken für den AN - Risikobewertung Erweiterung des Risikospektrums aus • Funktionaler Leistungsbeschreibung - damit verbunden Risiken im Bereich • Entwurf (geeignete konstruktive Ausbildung) • Planung (Planungsfehler, Planungskoordination) • Mengen (zutreffende Mengenermittlung) • Erhaltungszeitraum • Preissteigerungen • Übernahme von Bestand • Leitungen Dritter • Abgrenzung Leistungen im Betriebsdienst Frage: Welche Risiken sind für den AN beherrschbar?

  30. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Definitionen Mittelstand Europäische Union: • Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Kommission vom 6.5.2003: Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) • weniger als 250 Mitarbeiter, • weniger als 50 Mio. € Umsatz oder weniger als 43 Mio. € Bilanzsumme Klassifizierungen der Verbände in Statistiken: • Hauptverband der Deutschen Bauindustrie:Mittleres Unternehmen 10 Mio. € bis 50 Mio. € Umsatz,50 bis 249 Mitarbeiter • Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB): weiterführende Klasseneinteilung (s. später)

  31. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Unternehmen und Umsatz

  32. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Definitionen der BVMB zum Mittelstand Definition der BVMB zum „Mittelstand“: • Einheit von Kapital und Führung • Verantwortlichkeit des Unternehmers für die Leitung und unternehmensrelevanten Entscheidungen • wirtschaftliche Unabhängigkeit • Persönliche Beziehung zwischen Mitarbeitern und Unternehmensführung • Ökonomischer Niederschlag in • der Wahl der Unternehmensrechtsform, • Finanzierungsverhalten • Innovationstätigkeit • Leistungsangebot • Einstellung zur Anwendung „6.297 sind klassische mittelständische Unternehmen mit 20 bis 500 Beschäftigten“ Betrifft 8,37 % aller Bauunternehmen mit 44,3 % der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe bei 51,97 % des Gesamtumsatzes

  33. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Übliche Projektgrößen Funktionsbauverträge Eckdaten Beispiel 1: • Neubau Bundesautobahn, Länge 10 km • Querschnitt RQ 25 nach RAA • Kosten Neubau je km ca. 6 Mio. € => Gesamtumfang Bauleistung 60 Mio. € Eckdaten Beispiel 2: • Neubau Ortsumgehung, Länge 5 km • zweistreifiger Querschnitt, z.B. RQ 10,5 • Kosten Neubau je km ca. 1,5 Mio. € => Gesamtumfang Bauleistung 7,5 Mio. €

  34. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Übliche Projektgrößen Funktionsbauverträge Eckdaten Beispiel 3: • Erneuerung Deckschicht BAB, Länge 10 km • Querschnitt RQ 25 • Kosten Erneuerung je km ca. 0,3 Mio. € => Gesamtumfang Bauleistung 3,0 Mio. € Eckdaten Beispiel 4: • Erneuerung Deckschicht, Länge 5 km • Querschnitt RQ 10,5 • Kosten Erneuerung je km ca. 0,15 Mio. € => Gesamtumfang Bauleistung 0,75 Mio. €

  35. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispiel Netzlösung Volumina bis über 400 km bei bisherigen Projekten, z.B. Netze von 100 km (Landesstraßen Südwestfalen), 385 km (Kreisstraßen Waldeck-Frankenberg) und 435 km (Kreisstraßen Lippe) Beispiel Kreisstraßen: • 400 km Netzlänge • Vertragsdauer 20 Jahre • geschätzte Leistungen: mindestens einmal Erneuerung der Deckschicht • geschätzter Projektumfang mind. 30 Mio. €, d.h. etwa 1,5 Mio. € p.a. im Durchschnitt (Mindestumfang) • zusätzlich Finanzierungsleistungen Fazit: eher für große mittelständische Unternehmen und Großunternehmen geeignet

  36. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Beispiel für eine mittelständische Firma Eckdaten: • Jahresbauleistung 40 Mio. € • Projektvolumen begrenzt auf 20 % der Jahresbauleistung Maximales Projektvolumen 8 Mio. €, entspricht • 1,33 km Neubau Autobahn • 5,33 km Neubau Ortsumgehung Fazit: nicht geeignete Losgrößen für Funktionsbauverträge Möglichkeiten gegeben bei Staats- bzw. Kreisstraßen, z.B. Baukosten im Bereich von 0,2 Mio. €/km bis 0,5 Mio. €/km, dies entspricht einer Länge von 16 km bis 40 km, zudem evtl. auch Leistungen im Straßenbetriebsdienst integrierbar

  37. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Mögliche Projektabwicklung im Mittelstand Formen der Kooperation • Arbeitsgemeinschaften • eigene Gesellschaft / Tochtergesellschaft • Beteiligung an einer Gesellschaft zusammen mit anderen Unternehmen • vgl. A-Modell: Trennung in Bau-ARGE und Betriebsgesellschaft=> Gründung einer Betriebsgesellschaft für den Erhaltungszeitraum und evtl. Erweiterung auf Betriebsdienstleistungen • Einbindung von Finanzierungsgesellschaften Probleme: • langfristige Bindung bis zu 30 Jahre für ein Projekt • Kosten der Gesellschaftsgründung

  38. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Mittelstandsfreundliche Ausbildung des Vertrags Empfehlungen • Projekte in geeigneter Größe vorsehen, d.h. vor allem im nachgeordneten Bereich (Staatsstraßen, Kreisstraßen) • Neubaumaßnahmen auf geeignete Längen auslegen • Erneuerungsmaßnahmen ggfs. als Funktionsbauvertrag • evtl. kleinere Netzlösungen im nachgeordneten Bereich • angemessene und ausgewogene Risikoverteilung, insbesondere bei Übernahme von Bestand • möglichst geringe Anteile im Bereich der Vorfinanzierung • Begrenzung der Vertragslaufzeit auf Grundlage der Verkehrsbelastung • Vorgabe einer Referenzplanung in der Ausschreibung • Schnittstellenregelungen zum Betriebsdienst • Formblätter analog EFB-Preis für Teil B und Teil C zu i.V.m. Preis-/ Kostenindizes für den Erhaltungszeitraum Lösungsmöglichkeiten für geringe Vorfinanzierung: • Aufteilung der Erhaltungsvergütung in laufende Maßnahmen und Instandsetzungs- bzw. Erneuerungsmaßnahmen • Annuitäten lediglich für laufende Maßnahmen • Vergütung der Instandsetzungs- bzw. Erneuerungsmaßnahmen nach Funktionsinspektion analog Teil B

  39. Einführung Beschreibung der Teile Entwicklungen und Perspektiven Aspekte des Mittelstandes Fazit und Ausblick Ausblick und Fazit • Funktionsbauvertrag als neue Vertragsform im Straßenbau etabliert mit Aussicht auf weitere Projekte • als Vertragsform für größere mittelständische Unternehmen grundsätzlich geeignet • Diskussion auf AG-Seite erforderlich über Einbeziehung des gesamten Mittelstandes in diese Vertragsform • Frage der individuellen Strategie eines Unternehmens zur Teilnahme an diesen Projekten • Marktanalyse erforderlich, inwieweit Anteile der Projekt-abwicklung mit Funktionsbauvertrag gegenüber konven-tioneller Weise künftig möglich bzw. zu erwarten sind • Einfluss der weitere Entwicklungen im Bereich der Infrastrukturversorgung abzuwarten, hier jedoch künftig vermehrt mit Erhaltungsmaßnahmen zu rechnen • Reduzierung des Personals auf Seiten der Öffentlichen Hand zu erwarten, Erschließung neuer Tätigkeitsfelder

  40. Quelle: SZ Der mittelstandsfreundliche Funktionsbauvertrag Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

  41. Kontakt PMS Projektmanagement Services GmbH Lortzingstraße 9 D-81241 München fon +49 89 / 83 10 74 fax +49 89 / 820 57 49 mail pms@pms-online.eu web www.pms-online.eu Geschäftsführer Prof. Dipl.-Ing. Thomas Clausen Amtsgericht München Prof. Dr.-Ing. Bernd Schweibenz HRB 10 62 17

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