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Einführung in die Sozialpädagogik

Einführung in die Sozialpädagogik. Fachhochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften SS/04 Prof. Dr. Andreas Thimmel Systematischer Teil. Gliederung und Schwerpunkte der Vorlesung:. Arbeitsfelder Träger Geschichte bis 1900

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Einführung in die Sozialpädagogik

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  1. Einführung in die Sozialpädagogik Fachhochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften SS/04 Prof. Dr. Andreas Thimmel Systematischer Teil

  2. Gliederung und Schwerpunkte der Vorlesung: • Arbeitsfelder • Träger • Geschichte bis 1900 • Geschichte von 1900 bis zu den 90er Jahren nach C.W. Müller • Soziale Arbeit - Sozialpädagogik als eigenständige Praxis und Wissenschaft

  3. Infos woher? • Literaturliste: • Handwörterbücher • Verlage • Bücher (Monographien) • Zeitschriften • Artikelin Sammelwerken • Bibliothek - Buchhandlung • internet z.B. www.sozialarbeit.de

  4. Juventa Verlag, Wein-heim; z.B. www.juventa.de Luchterhand, Neuwied, www.luchterhand.de Lambertus, Freiburg, www.lambertus.de Beltz, Weinheim, www.beltz.de Leske + Budrich, Opladen www.leske-budrich.de Eigenverlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, Frankfurt / Main Wochenschau Verlag Schwalbach/Ts Kohlhammer, Westfälische Dampfboot... Verlage für die Soziale Arbeit

  5. Themengebiete in der wissen-schaftlichen Beschäftigung

  6. Sozialpädagogik als Wissenschaft • Sich um den Überblick bemühen - Die Diskurse und ihre Akteure kennen und bewerten lernen • Sozialpädagogische Forschung (-sergebnisse) kennen und bewerten können • qualitative Forschung (z.B. Narrative Interviews) • quantitative Forschung (Fragebogen, Statistik) • Theorie - Praxis: disziplinäres (wissen-schaftliches) Wissen - Professionswissen • Professionelles Handeln (eigenverantwortlich, fallbezogen handeln und reflektieren)

  7. Soziale Arbeit ist: • Nothilfe (Mollenhauer) • Produkt der Moderne (Thiersch/Rauschenbach) • ein Disziplinierungsinstrument (Hollstein) • Hilfe für die Besitzlosen (A. Salomon) • Verteilen von Geld und guten Worten (Dießenbacher) • soziale Grundversorgung

  8. Öffentliche Träger Sozialamt und Jugendamt (Kommune) Landesministerium NRW für Familie, Jugend, Frauen und Gesundheit (mfjfg.nrw.de) Freie Träger A. Gemeinnützige Träger Wohlfahrtsverbände Jugendverbände Soziale Selbsthilfe-gruppen, Vereine, Initiativen B. Gewerbliche Träger Träger der Sozialen Arbeit EU, Bund, Land, Kreis, Kommune (staatliche Ebenen)

  9. Deutsche Caritas-verband (DCV) 1897 Diakonische Werk der Ev. Kirchen in Deu. (DW) (früher: Innere Mission 1848) Arbeiterwohlfahrt (AWO) 1919 Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) 1920 Deutsche Rote Kreuz (DRK) (1859; 1921) Zentralwohlfahrts-stelle der Juden in Deut. (ZWST) 1917 Wohlfahrtsverbände (Bundesarbeitsgemeinschaft)

  10. Zusammenschlüsse Europäisches Jugendforum (EU + Europarat) Bundesjugendring (DBJR) Landesjugendring Kreisjugendring - Stadtjugendring Beispiele Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (AEJ) Gewerkschaftsjugend (DGB) Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Die Falken Deutsches Jugendrotkreuz Jugendverbände (vgl. www.)

  11. Kinder - und Jugendhilfe Erziehungs- und Familienhilfen Altenhilfe Frauenprojekte Benachteiligte und Armut Spezifische Bereiche: Beratung Schwangerschaftskonflikt Gesundheitswesen Sozialpsychiatrie Sucht- und Drogenhilfe Straffälligenhilfe Migration Selbsthilfe Praxisfelder der Sozialen Arbeit (n. Chasse´/ Wensierski 2002)

  12. Früherziehung, Kindergarten, Kindertagesbetreuung Jugendarbeit Kulturarbeit, kulturelle Bildung Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe Schulsozialarbeit Jugendgerichtshilfe Jugendhilfeplanung (Kinder- und Jugendarbeit) Politische Bildung Freizeitpädagogik Kinder- und Jugendhilfe

  13. Ambulante Erziehungshilfen Erziehungs- Ehe- und Familienberatung Sozialpädagogische Familienhilfe Heimerziehung Pflegekinderwesen, Adoption und Vormundschaft Soziale Arbeit bei Trennung und Scheidung Erziehungs- und Familienhilfen

  14. Alte Menschen: Soziale Altenarbeit und ambulante Altenhilfe Soziale Arbeit in stationären Einrichtungen der Altenhilfe Frauen: Projekte Frauenbüros,- zentren, - häuser Benachteiligung und Armut im Sozialstaat: Sozialarbeit - Armut und Randgruppen Sozialhilfe Schuldnerberatung Arbeitslosenarbeit Weitere Praxisfelder

  15. Soziale Arbeit im Lebenslauf I • Von der Geburt an • Familienberatung, Geburtsvorbereitung, Familiengericht, Vormundschaftswesen, Eintritt ins soziale Netzwerk • 0 bis 6 Jahre • Kindertageseinrichtung, Hilfen zur Erziehung (HzE) • 6-18 Jahre • Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit, HzE, Jugendgerichtshilfe, Jugendberatung, Ganztagsschule

  16. Soziale Arbeit im Lebenslauf II • Junge Erwachsene - Erwachsene • Berufliche Integration • Stationäre therapeutische und rehabilative Einrichtungen • betriebliche Soziale Dienste • Sozialhilfe • Senioren • Altenhilfe, Seniorenbildung, Altenheime, Pflegeheim, Hospiz

  17. Sozialpädagogische Arbeitsfelder • Sozialpädagogische Arbeitsfelder organisieren soziale Hilfen und soziale Dienste und initiieren Bildungsprozesse. Sie bieten Angebote und Hilfen zur allgemeinen sozialen Lebensbewältigung, zur Unterstützung und Begleitung von Prozessen der sozialen und kulturellen Reproduktion und Integration. Sie sind die institutionellen Rahmungen für die Hilfe und Bildungsarbeit.

  18. Sozialpädagogische Arbeitsfelder • Lebenswelt- • unterstützend • ergänzend • ersetzend • soziale Hilfen • soziale Dienstleistungen • Bildungsprozesse

  19. Weitere Praxisfelder • Soziale Altenarbeit und ambulante Altenhilfe • Soziale Arbeit in stationären Einrichtungen der Altenhilfe • Fraueninitiativen, Frauenbüros, Frauenzentren, Frauenhäuser, Frauenprojekte • Benachteiligung und Armut im Sozialstaat

  20. Systematisierung Altersgruppen - Lebenslauf Art und Dauer der Unter- stützungsleistung Grad der Unterstützungs- bedürftigkeit Problemgruppen - Adressaten Arbeitsbereiche

  21. Vom Waisenhaus zur Heimerziehung und zu differenzierten Hilfen zur Erziehung Von den Kinderbewahranstalten und Kleinkind-schulen zu Kinder-tageseinrichtungen Von der Armenfürsorge zur dienst-leistungsorientierten Sozialen Hilfe Von der Jugendpflege (gegen Verwahrlosung) zur Kinder- und Jugendarbeit. Von der Jugendfürsorge zur Jugendsozialarbeit Geschichte der Arbeitsfelder: Von der Einheit zur Vielfalt

  22. Sozialpädagogisches Arbeitsfeld • Wenn SozialarbeiterInnen und Sozialpäda-gogInnen, ErzieherInnen dort arbeiten • wenn die sozialpädagogische Fachdiskussion das Feld für sich reklamiert • in Abhängigkeit einer fachlichen Definition • öffentlich organisierte soziale und/oder päd. Hilfe und soziale Dienst zur Lebensbewältigung oder Bildung

  23. Sozialpädagogik „verwahrloste“ Kinder und Jugendliche Bildung, Lernen, Erziehung Angebot an alle – Lebenslauf Erziehungswissenschaft als universitäres Fach in Deutschland Sozialarbeit Armenfürsorge – Soziale Frage, Industrialisierung Den Staat vor den „Armen“ schützen – Sozialstaatlichkeit Soziale Problemlagen Soziale Arbeit als Frauenberuf außerhalb der Universität, Vorläufer der FH Soziale Arbeit

  24. Soziale Arbeit und das Gleichnis des barmherzigen Samariters Vor knapp zweitausend Jahren: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs überfielen ihn die Räuber. Sie rissen ihm die Kleider vom Leib, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb­tot liegen. Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen, machte einen Bogen um ihn und ging vorbei. Genau so machte es ein Levit: Er sah ihn und ging vorbei. Schließlich kam ein Mann aus Samarien. Als er den Überfallenen sah, hatte er Mitleid. Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und machte ihm einen Verband. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich um ihn kümmerte. Am anderen Tag gab er dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: 'Pflege ihn! Wenn du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme'«. Geschichte aus dem Lukas-Evangelium, 10, 29-35: (

  25. Frage (1) Eignet sich dieses Gleichnis als »Urszene« sozialer Arbeit? (2) Wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht? (3) Was haben Sozialarbeiter und der barmherzige Samariter gemeinsam, was unterscheidet sie?

  26. Die „Versöhnung“ von Individuum und Gesellschaft ist die revolutionäre Idee der Sozialpädagogik. Deren Anspruch bezieht sich nicht nur auf globale Gesell-schaftsverhältnisse, sondern auch und immer auch auf das Aufbrechen alltäglicher Routinen, die durch den Widerstand der Individuen oder paradoxe Intervention der Pädagogen und Pädagoginnen „gestört“ werden. Die Aufgabe der Sozialpädagogik fängt immer dort an, wo die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft (...) als Entfremdungsverhältnis begriffen wird(...) in ihre Veränderungsabsichten bezieht sie notwendigerweise beide Seiten ein. (Hamburger 1998, S. 250)

  27. Sozialpädagogik - ??? • Geschichte • des sozialen Wandels und der Folgen für das Individuum und die Gesellschaft • der systematischen Hilfe - Strukturen • der Berufspraxis Soziale Arbeit • der Wissenschaft Sozialpädagogik • Strukturen, Arbeitsfelder, Methoden und Konzepte und Theorien

  28. Definition • „In Phasen gesellschaftlicher Umbrüche und Krisen ist die Sozialpädagogik entstanden und in diesen Konflikten hat sie zugleich an kreativen Entwicklungen von neuen Formen des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft mitgewirkt“ (Hamburger 1998, 249)

  29. Definition nach Franz Hamburger 1997, Uni Mainz • Die Sozialpädagogik hat eine globale Zuständigkeit für das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Sozialpädagogische „Herstellung“ von „Normalität“ ist notwendig , weil „naturwüchsige“ und traditionale Selbstverständlichkeiten verdampft sind. Nothilfe in schwierigen Situationen + Disziplinierung schwieriger Personen + konstituierende Funktion für Gesellschaft.

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