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Das EU-Wettbewerbsregime im Bereich des vertikalen Vertriebs. Stand: Januar 2009. Definition „vertikale Vereinbarung“.
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Das EU-Wettbewerbsregime imBereich des vertikalen Vertriebs Stand: Januar 2009
Definition „vertikale Vereinbarung“ Vereinbarung oder aufeinander abgestimmte Verhaltensweise zwischen zwei oder mehr Unter-nehmen, von denen jedes zwecks Durchführung der Vereinbarung auf einer unterschiedlichen Produktions- oder Vertriebsstufe tätig ist, und welche die Bedingungen betreffen, zu denen die Parteien bestimmte Waren oder Dienstleistungen beziehen, verkaufen oder weiterverkaufen können. Horizontale Vereinbarungen
Systematik des EU-Verbotsystems im vertikalen Bereich I Anwendung von Art.81(1) EGV ? Per se-Verbot (Art.81(1) EGV) mit zivilrechtlicher Nichtigkeit ( Art.81(2) EGV) Ausnahme anhand der Gruppenfreistellungsverordnung Ausnahme anhand der Legalausnahme (Art. 81 (3) EGV)
Systematik des EU-Verbotsystems im vertikalen Bereich II Daher: • bis 15% MA: generell keine Spürbarkeit (Bagatellbekanntmachung) • bis 30% MA: generell Gruppenfreistellung • über 30% MA: Selbsteinschätzung der wettbewerbsrechtlichen Wirkung • Ausnahmen: Kumulative Wirkung von Netzwerken, negative Wettbewerbseffekte
Charakteristika der GVO „vertikaler Vertrieb“ VO Nr. 2790/1999 vom 22.12.1999, ABl. L 336 vom 29.12.1999, S. 21 ff.) Schirmgruppenfreistellung (Ausnahme: eigene GVO Kfz-Vertrieb) ausschließlich schwarze Liste (Art. 4 und 5) ökonomische Untersuchung durch differenzierte Marktanteilsanalyse Detailregelung durch soft law (Leitlinien für den vertikale Beschränkungen, ABl. C 291 vom 13.10.2000)
Systematik der GVO I Erläuternde Präambel Zusammenfassung relevanter Def. (Art.1) Def. vertikaler Vereinbarungen (Art.2 (1)) Regelung für Einkaufszentralen, bzw. Genossenschaften (Art.2 (2)); nicht mitumfasst sind dabei die horizontalen Vereinbarungen zwischen den Mitgliedern solcher Vereinigungen
Systematik der GVO II Regelung bei Beteiligung geistiger Eigentumsrechte (Art.2 (3)) nicht wechselseitige vertikale Vereinbarungen zwischen Wettbewerbern (Art.2 (4)) Ausnahme Kfz-Vertrieb (Art.2 (5)) Marktanteilschwelle 30% (Art.3), MA-Berechnung (Artt.9, 10, 11), Marktdefinition (Bekanntmachung, ABl. 1997 C 372)
Systematik der GVO III Schwarze Klauseln (Art.4 Gesamtnichtigkeit; Art.5 Teilnichtigkeit) Entziehung der Freistellungswirkung (Art.6 Kommission im Einzelfall; Art.7 Mitgliedstaat im Einzelfall (in Ö durch BWB; Art.8 Kommission Branchenweise) Geltungs- und Übergangsbestimmungen (Artt. 12, 13)
Systematik der Leitlinien I Vertikale Vereinbarungen, die allgemein nicht unter Art.81 (1) fallen (De minimis, KMU, „echte“ Handelsvertreter), RZ 8 - 20 Anwendungsbereich der GVO, RZ 23 - 45, Interpretation Art.2 GVO Schwarze Liste, RZ 46 - 61, Interpretation Artt.4,5 GVO
Systematik der Leitlinien II Keine voreiligen Notifikationen RZ 63 - 65 Entziehung der Freistellungswirkung, RZ 71 - 87, Interpretation Artt.6-8 Marktanteilsschwelle, RZ 88 - 95, Interpretation Art. 3 Marktdefinition außerhalb der GVO, RZ 96 Evaluierungskriterien in Einzelfällen, RZ 100 - 229
Schwarze Liste I(Art.4 GVO - Alles-oder- Nichts-Prinzip) • Preisbindung der zweiten Hand • Absatzbeschränkungen (territorial oder nach Kundengruppen) • Selektivvertrieb: • aktiv/ passiv Verkauf gegenüber Konsumenten • Querlieferverbote • Beschränkungen im Ersatzteilevertrieb
Schwarze Liste II(Art.5 GVO - individuelle Nichtigkeit) Wettbewerbsverbote (Bezugspflichten von über 80% der Vertragsware; Konkurrenzverbot) länger als 5 Jahre nachvertragliche Wettbewerbsverbot länger als ein Jahr Selektivvertrieb: Ausschluss bestimmter Konkurrenzmarken
Wirkung der GVO in Österreich • Bei Anwendung des EU-Wettbewerbsrechtes: unmittelbare Geltung durch VO-Charakter; allerdings nur mehr deklaratorisch • Unterhalb der Schwelle der Anwendung des EU-Wettbewerbsrechtes : de facto Geltung über Legalausnahme in § 2 KartG 2005, welche Art. 81 (3) EGV nachgebildet ist.