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G8 Proteste

G8. Evian (F) 2003. G8 Proteste. Vorgeschichte I jüngere Meilensteine I Protestformen. jüngere Meilensteine. Seattle 1999 Prag 2000 Genua 2001 Evian und Cancún 2003 Gleneagles 2005 St. Petersburg 2006. 2. jüngere Meilensteine. WTO-Gipfel, Seattle, 1999.

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G8 Proteste

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Presentation Transcript


  1. G8 Evian (F) 2003 • G8 Proteste Vorgeschichte I jüngere Meilensteine I Protestformen

  2. jüngere Meilensteine Seattle 1999 Prag 2000 Genua 2001 Evian und Cancún 2003 Gleneagles 2005 St. Petersburg 2006 2

  3. jüngere Meilensteine WTO-Gipfel, Seattle, 1999 Demonstranten stören die Anfahrt der Konferenzteilnehmer, indem sie Straßenkreuzungen blockieren und sich aneinander ketten. Es gelingt ihnen sogar, das feierliche Eröffnungszeremoniell zu verhindern. Dabei kommt es zu schweren Straßenschlachten mit der Polizei, die mit Tränengas vorgeht. Mindestens 60 Personen werden verhaftet. Die WTO-Tagung scheitert schließlich, weil sich die 135 Mitgliedsstaaten auf keine Tagesordnung für eine Verhandlungsrunde zur weiteren Öffnung des Welthandels einigen können. "The Battle of Seattle" geht als die größte Demonstration in den USA seit den Tagen der Bürgerrechtsbewegung und der Vietnamproteste in die Geschichte ein.

  4. jüngere Meilensteine IWF-Treffen, Prag, 2000  Demonstration mit verschiedenen Blöcken (nach Aktionsformen)  Enttäuschung auf Seiten einiger tschechischer AktivistInnen:entgegen Absprachen Riots in der Innenstadt.  Belagerung des Kongresscenters, Evakuierung der Delegierten

  5. jüngere Meilensteine G8-Gipfel, Genua, 2001  Rote Zone als Provokation für die gesamte Bevölkerung: Sie nimmt den Großteil der Innenstadt ein  große Demonstrationen, Thementage (Auftakt: Migration)  Angriff der Polizei auf Tute Bianchi-Demonstration, ein italienischer Aktivist wird von einem Militärpolizisten erschossen  nächtlicher Polizei-Überfall auf das Convergence-Center in einer Schule, über 900 Festgenommene, sehr viele teilweise schwer Verletzte, folterähnliche Behandlung in den Polizeistationen

  6. jüngere Meilensteine  Genua mit den mehreren 100.000 DemonstrantInnen wird neben Prag zum zentralen Orientierungspunkt für die globalisierungskritische Bewegung in Europa  Innenwirkung (nicht nur in Italien): viele Linke und Beteiligte erleben traumatischen Einschnitt durch Polizeigewalt und Repression. Die Gerichtsverfahren und Aufarbeitung laufen bis heute Zäsur Genua?  Seit Genua finden die G8-Gipfel nicht mehr in den großen Städten statt, sondern in möglichst abgelegenen Luxus-Ressorts

  7. jüngere Meilensteine G8-Gipfel, Evian, 2003  selbstverwaltetes Camp  Massenblockade: Zufahrtsstraßen zum Gipfel werden blockiert  Großdemo im nahen Genf  Abseilaktion Aubonne-Brücke: Polizei nimmt Tote in Kauf, durch Glück überleben die Kletterer

  8. jüngere Meilensteine WTO-Gipfel, Cancún, 2003  Viele Aktionen von Protestierenden aus USA, Europa, Asien  wenig DemonstrantInnen aus Zentralamerika wegen Visa-Problemen  Trennung zwischen „innen“ (geladene NGO-VertreterInnen) und „außen“ (soziale Bewegungen)

  9. jüngere Meilensteine G8-Gipfel, Gleneagles, 2005  selbstverwaltetes, ökologisches Camp, eingekesselt, weil schlecht gelegen  Dezentrale Blockaden  Thementage mit Aktionen und Demonstrationen in nahe gelegenen Städten

  10. jüngere Meilensteine G8-Gipfel, St. Petersburg, 2006  Angst vor Repression verhindert Mobilisierung  viele Festnahmen bei der Anreise nach Rußland und dort im Vorfeld  vereinzelne Aktionen (Pink & Silver, Moskau)

  11. Protestformen Großdemo Gegengipfel Großkonzert, Live8 Massenblockade dezentrale direkte Aktionen thematisch Aktionstage Camps Global Action Day

  12. Protestformen Großdemo  zentral bei allen bisherigen Gipfelmobilisierungen  Damit soll Öffentlichkeit geschaffen werden und ein breites Spektrum angesprochen werden  In Heiligendamm soll die Großdemo am Samstag vor Gipfelbeginn stattfinden.

  13. Protestformen Live8-Konzerteund Vereinnahmung Kritik: Live8 als bequem konsumierbare „Kritik light“, mobilisierte 2005 große Massen und bestimmte die mediale Wahrnehmung der G8 Die Kampagnen „Make Poverty History“, der „Welcome“-March und die Live8-Konzerte von Bono und Bob Geldof waren von der Regierung unterstützt Auch vor Heiligendamm ist ein solches Konzert mit Grönemeyer, Bono und Bob Geldof geplant

  14. Protestformen Massenblockade  Geplant von einem breiten Spektrum globalisierungskritischer Gruppen

  15. Protestformen Dezentrale direkte Aktionen  In Anlehnung an Gleneagles kursiert ein Aufruf zur Durchführung eigener Blockaden und Aktionen in kleineren und größeren Gruppen, die unabhängig voneinander und flexibel agieren  Alles gilt als möglich: Sowohl Barrikaden als auch die Rebell Clown Army

  16. Protestformen Thematische Aktionstage  In Genua und Gleneagles gab es thematische Aktionen rund um den Gipfel  Für Heiligendamm: drei Aktionstage geplant, Thema Landwirtschaft (Genfelder), Migration (Flüchtlingsheime) und Antimilitarismus (Bombodrom und Rostock-Laage) vor dem Gipfel

  17. Protestformen Camp  Das Camp-Leben hat den Anspruch alternative Organisations- und Lebensformen auszuprobieren  Bisher existiert eine lose Camp07-Gruppe aus verschiedenen Spektren.

  18. Protestformen Global Action Day  Bei fast allen Gipfeln fanden auch dezentrale Aktionen an anderen Orten (weltweit) statt.  Aufgrund der zunehmenden Abschottung können an Global Action Days viele Aktionen auch an anderen (weiter entfernten) Orten stattfinden und sich aufeinander beziehen und gegen den G8 positionieren.  Nebeneffekt: Manchmal kommen so die Gipfelproteste mit kontinuierlichen lokalen Auseinandersetzungen zusammen

  19. Camp-Kommunismus und gestohlene Kräfte – für und wider Gipfelhopping Auswertung des Workshops aufdem BUKO 29, Mai 2006 in Berlin umstrittener Protest Kontra:  reaktiv, Orientierung an Herrschenden  rein symbolischer Protest  hohe Kosten (Gefährdung, Repression, Traumata...)  blendet eigene Verstrickung in Machtverhältnisse aus  Schwächung lokaler Kämpfe  Überlastung lokaler Strukturen  vor allem Europäern/Nordamer. vorbehalten (Finanzen, Visa...) Pro:  Chance auf mediale Präsenz  Potential zur Politisierung / Radikalisierung  „Camp“-Kommunismus, Leben von Alternativen  Vernetzung und Austausch zwischen Regionen, Gruppen und Spektren  Einbeziehung und Stärkung lokaler Kämpfe  Aufbau dauerhafter Strukturen  internationaler Austausch 19

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