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Zell-Adhäsion & Extrazelluläre Matrix. Kapitel 19 1164 – 1202 Christian Knapp 2008.
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Zell-Adhäsion&Extrazelluläre Matrix Kapitel 191164 – 1202Christian Knapp 2008
Extrazelluläre Matrix (ECM)Netz aus Proteinen und Polysacchariden außerhalb der Zellenkann Haupdeterminante der physikalischen Eigenschaften von Gewebe sein;z.B. Knochen, Haut, Knorpel, Glaskörperentwicklungsgeschichtlich älteste ECM istdie Basallamina
Basallamina (BL)„zweidimensionale“ Schichthauptsächlich aus Glykoproteinen40-120 nm dickkann Metabolismus, Wachstum, Differenzierung von Zellen beeinflussenmanche Zelle leiten Apoptose ein, sofern kein Kontakt zur BL besteht = „Anchorage Dependence“(gilt für die ECM allgemein)
Basallamina von Epithelzellenrasterelektronenmikroskopische Aufnahme
Zusammensetzung der BLgewebsspezfisch typische Komponenten in allen BLGlycoproteine: Laminin, Typ 4 Collagen, NidogenProteoglykan: Perlecan
Hauptbestandteile der extrazellulären Matrix im Vergleich Protein in grünGlycosaminoglycan in pink
BasallaminaAnordnung und Bindungsverhältnisse der Komponenten
LamininDas Verbindungsstück zwischen Integrinen und Basallamina
LamininOrganisator der BLüber Disulfidbrücken verbundes Heterotrimerzahlreiche unterschiedliche Monomere(jeweils ca. 1500 AS)gewebsspezifische Kombinationenzahlreiche Bindungsdomänen für ECM-Komponenten und Rezeptoren (z.B. Integrine)
weitere BL-KomponentenTyp 4 Collagen gibt ZugfestigkeitPerlecan & Nidogen vernetzen BL-Komponentenbei Formen der Epidermolyse „Schmetterlingskrankheit“ sind BL-Komponenten defekt
BasallaminaAnordnung und Bindungsverhältnisse der Komponenten
Neuromuscular JunctionDie Basallamina lotst die Regeneration nach Zerstörung
Integrindynamische Verbindung zwischen extrazellulärer Matrix und Cytoskelett
IntegrineZelloberflächenrezeptoren (neben Dystroglykan)für zahlreiche ECM-Komponenten oder Zelloberflächenproteine anderer Zellen(nicht nur für BL)nonkovalentes DimerMonomere sind Transmembran-Glykoproteineunterschiedliche Alpha- & Beta-Ketten24 Kombinationen im Menschen nachgewiesen23 binden an Actinskelett,eines bindet an Keratin in Hemidesmosomen
IntegrinRezeptor und dynamischer AnkerAktivierung sowohl von Innen als auch von Außen möglich
Integrinkann somit mechanische Signale in beide Richtungen leitenAktivitätszustände basieren auf einer Art allosterischer RegulationTalin-Bindungsstelle auf Beta-Kette wird bei Aktivierung/Entfaltung frei, Talin kann auch mit Alpha-Kette um Bindungsstelle konkurrieren
Signalpathway aktiviert IntegrinRezeptoren aktivieren TalinTalin aktiviert Integrin
Signalpathway aktiviert Integrinsomit können auch molekular Signale in mechanische Umgewandelt werdenoder umgekehrtZelle kann Anhaftung schnell regulierenz.B. Blutplättchen bei der Gerinnung(Form der Gerinnungsstörung, wenn Integrin defekt) Leukozyten bei der Anhaftung an Blutgefäße(bei „leucocyt adhesion deficiency“ Integrin defekt)Lymphozyten bei der Bindung an APC
Lymphozyt bindet APC über Integrinerster Kontakt über IntegrinBindung von T-Zell-Rezeptor an MHC gibt Signal zur Stabilisierung von Integrin-ICAM-Bindung
Hemidesmosomverankert Epithelzellen in der BasallaminaAchtung ! KeratinfilamenteDefekt in einer der Komponenten führt zu Epidermolyse
Fokale AdhäsionIntegrine haben schwache Affinität zu Ligandenwird kompensiert hohe Konzentration von IntegrinenAnsammlungen von Integrin-Actinskelett-Komplexen sind „focal adhesions“für Verankerung in ECM bzw. Substratenmit Keratinskelett sind es Hemidesmosomefür Verankerung von Epithelzellen in der BL
Fokale Adhäsion &Focal Adhesion Kinase FAK verringert die Bindung der Focal Adhesions
Focal Adhesion Kinaserekrutiert durch Talinphosphoryliert sich selbst, bietet Bindungsstellen für weitere SignalproteineArt der Umwandlung mechanischer in molekulare SignaleBindungen der Integrine an ECM werden verringert bzw. dynamischerManche Krebszellen exprimieren vermehrt FAK, führt zu mehr Migration
manche Signale durch Integrine aufgenommen, werden nur lokal weitergeleitetz.B. für Actinpolymerisierung durch Rho-GTPasenBsp.:während Wachstums eines Axons reagiert Spitze auf Attractants und Repellents in ECM, beeinflusst Wachstumsrichtung dementsprechend
Ausbreitungsabhängige ApoptoseZelle bindet mit Integrinen an Fibronectin auf Substratnur wenn Bindungsstellen vorhanden und „verstreut“ sind leitet die Zelle die Apoptose nicht einist in vivo Schutzmechanismus
Collagen und Fibroblasten der ECMim Rasterelektronenmikroskopandere Komponenten wurden Enzymatisch verdaut
Collagen und Fibroblasten der ECMdie ECM wird hauptsächlich von Fibroblasten aufgebautKnochen von Osteoplasten, Knorpel von ChondroblastenGrundsubstanz bilden Glycosaminoglykane (GAG), entweder frei als Hyaluronan oder gebunden als Proteoglykanegegen Druckbelastungeingelagert sind v.a. fibrilläre Proteinev.a. fibrillenbildendes Collagen Typ 1gegen Zugbelastung
Hyaluronanbzw. Hyaluronsäureaus bis zu 25.000 Disacchariden zieht Kationen an, hochgradig hydratisiertfaltet sich nicht kompakt, nimmt daher großes Volumen ein
Hyaluronaneinziges Glucosaminoglycan ohne Sulfatgruppen undnicht an Protein gebundenbesteht aus bis zu 25.000 Disaccharidenzieht Kationen an, liegt hochgradig hydratisiert vorbehindert Diffusion im allgemeinen nicht (gilt auch für Proteoglykane)wird durch Komplex in der Membran direkt aus Zelle heraussynthetisiert
Proteoglykanesind Proteine mit gebundenen GAG-Kettensehr heterogenKernprotein durch Ribosome ins ER synthetisiert, dort und im Golgi-Apparat werden GAG-Ketten angebaut, danach sekretiertGAG-Ketten aus Disacchariden aus Aminozucker und Glucuronsäure, tragen oft Sulfatgruppenebenfalls negativ geladen, hochgrad hydratisiert
Proteoglykane im Vergleichund ein Glykoprotein Protein in grün Glycosaminoglycan in pink Decorin vermittelt Bildung von Collagenfibrillen, hat nur eine GAG-Kette
Aggrecanbesteht aus ca. 130 GAG-Sulfat-Kettendas Core-Protein besteht aus ca. 3000 ASist der Hauptbestandteil der ECM von Knorpelbildet mit Hyaluronan Aggregate
Aggrecan-Hyaluronan-Aggregate100 Aggrecan-Moleküle binden 1 Molekül Hyaluronan nonkovalentMasse ca. 100 MDa (10^8 Da) Volumen entspricht Bakterium
Proteoglykanekönnen Aktionsradius, Lebenszeit und Aktivität von Signalmolekülen/Proteasen etc. beeinflussen, durch Bindung oder MonomerisierungBsp.:Chemokine werden an Blutgefäßwand immobilisiert, um Leukozyten anzulockenProteoglykane wirken als Corezeptoren, indem sie Liganden binden und Rezeptoren präsentieren
Collagenfibrille eingebettet in GlycosaminoglykanDiffuses Netzwerk aus Proteoglykanen und Hyalurondunkle Bereiche/Punkte sind Coreproteine
Collagenrund 25% der Proteinmasse in Säugernv.a. in Haut und Knochenfibrilläres Protein mit Seilstrukturlang und unflexibel zahlreiche IsoformenGene enthalten zahlreiche repetitive AbschnitteTyp 1 Collagen am häufigsten
Struktur eines Collagen-MolekülsTriple-Helix aus jeweils 1000 Aminosäuren!keine Alpha-Helix!Jede 3. AS ist Glycin, da Rest ins Innere der Triplehelix ragt.Die anderen AS sind meistens Prolin und Hydroxyprolin.
Fibroblast umgeben von CollagenfasernCollagen wird u.a. von Fibroblasten in einem vergrößerten ER synthetisiert.
ProcollagenPro-Alpha-Ketten werden einzeln mit Propeptiden synthetisiert. Durch Propeptide wird das Molekül löslich, außerdem leiten sie Modifikationen im ER/Golgi.Nach Sekretion werden Propeptide durch extrazelluläre proteolytische Enzyme abgespalten. Collagen wird dadurch unlöslich und lagert sich zu Fibrillen zusammen.inter- & intramolekulare Lysin-Crosslinks zwischen Ketten und Collagenen werden gebildet. Besonders viele Crosslinks in Achillessehne
Hydroxylierung von Prolinunter Mangel an Ascorbinsäure (Vitamin C) kann Prolin nicht hydroxyliert werdendadurch lagern sich Pro-Alpha-Ketten nicht stabil aneinander und werden noch in Zelle abgebaut.Also kein neues Collagen produziert.Collagen in ECM unterliegt jedoch Turnover.Körper verliert somit Collagen, die Haut wird fragil, Zähne werden locker.Vitamin C Mangelerkrankung heißt Skorbut
fibrillenbindendes Collagenvermittelt Fibrillenorganisationnonhelicale Bereiche knicken das Molekül
Organisation von Collagenfibrillenim Knochen und in der Haut
Ausrichtung der Fibrillenist gewebsspezifischCytoskelett kann Ausrichtung der Fibrillen während Sekretion und in Membrantaschen regulierenandere ECM-Komponenten können gewisse Ausrichtungen unterstützen.oder durch „Ziehen“ im nachhinein
Fibroblasten reorganisieren Collagen-GelStücke embryonischen Gewebes auf Substrat mit Collagen-Gel kultiviert.Fibroblasten organisieren Collagen zu CollagenfasernAnnahme:In vivo sekretierenFibroblasten erst Collagen und reorganisieren esdanach
Elastin-Fasernaus Elastin; sehr hydrophobes ca. 750 AS Protein, reich an Prolin und Glycin,hat einen „random coil“-Bereich, der für Elastizität verantwortlich istCollagen-ähnliche Synthese,Precursor ist hydrophiles Tropoelastin,wird nach Sekretion quervernetzt.
Elastin ist Hauptbestandteil der Aortaca. 50% der TrockenmasseWährend Entwicklung wird Elastin u.a. von Fibrillin organisiert. Defekt führt zu Marfan‘s Syndrom