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Kinderdelinquenz und Familie: Zur Bearbeitung von straffälligem Verhalten im Kindes- und Jugendalter Vortrag im Rahmen des Seminars der BAG Polizei der DVJJ in Reinhausen bei Göttingen, 07.11.2008 Dipl. Päd. Sabrina Hoops. „Kinderdelinquenz und Familie“.
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Kinderdelinquenz und Familie: Zur Bearbeitung von straffälligem Verhalten im Kindes- und Jugendalter Vortrag im Rahmen des Seminars der BAG Polizei der DVJJ in Reinhausen bei Göttingen, 07.11.2008 Dipl. Päd. Sabrina Hoops
„Kinderdelinquenz und Familie“ 1) Einleitendes und Aufbau der Follow-Up-Befragung 2) Beschreibung der Untersuchungsgruppe 3) Quintessenzen der Studie • 10 Thesen zur Bearbeitung von Kinderdelinquenz • Eltern und Kinder als Experten • Fazit
„Kinderdelinquenz und Familie“Entwicklung der Delinquenzbelastung zu den Erhebungszeitpunkten in Fällen [1]
„Kinderdelinquenz und Familie“Entwicklung der Delinquenzbelastung zu den Erhebungszeitpunkten I1 und I2 in Fällen [1]
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 1 Das Phänomen Kinderdelinquenz gibt es nicht. Delinquenz im Kindes- und Jugendalter umfasst ein breites Spektrum an Delikten und geht z.T. mit weiteren Verhaltensauffälligkeiten einher.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 2 Kinderdelinquenz ist vor allem im Bagatellbereich eine passagere und ubiquitäre Erscheinung.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 3 Eine prompte, produktive Bearbeitung von Kinderdelinquenz begünstigt eine „Immunisierung“ . D.h.: Delinquentes Verhalten im Kindes- und Jugendalter erfordert eine (informelle) Reaktion.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 4: Konsistentes, gesprächsorientiertes Elternverhalten fördert eine erfolgreiche Delinquenzbearbeitung. Inkonsistentes, permissives oder konsistent-sanktionsorientiertes Elternverhalten fördert das Risiko weiterer Delinquenz.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 5: Persistierendes Delinquenzverhalten ist oft verbunden mit massiven familialen Risikofaktoren.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 6: Kinderdelinquenz kann eine Chance für Familienbeziehungen und für die Entwicklung des Kindes sein.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 7: Nimmt die Familie ihre orientierungsgebende Funktion nicht war, wenden sich die Kinder anderen Orientierungsträgern zu.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 8: Die Steuerungsfunktion der formalen Strafmündigkeit ist begrenzt.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 9: Mit zunehmendem Alter der Kinder verliert die Sozialisationsinstanz Familie an Einfluss und andere Faktoren gewinnen an Bedeutung.
„Kinderdelinquenz und Familie“ These 10: Rechtzeitige institutionelle Hilfen können Defizite ausgleichen und zur Delinquenzbearbeitung beitragen.
„Kinderdelinquenz und Familie“ Kinder und Eltern als Experten: „Früher ansetzen, konsequent bleiben.“ „Reden, reden, reden.“ „Dran bleiben und nicht aufgeben.“
„Kinderdelinquenz und Familie“ Fazit: Gefragt ist ein zielgruppenspezifisches Engagement in verschiedenen Handlungsfeldern (Familie, Schule, Jugendhilfe, Polizei, u.a.: • präventiv ausgerichtete bzw. zeitnahe Angebote und Orte sozialer Unterstützung, um mögliche Gefährdungen, auf die Straftaten hinweisen können, frühzeitig zu erkennen • Familienunterstützende Angebote • Intensivangebote für massiv auffällige Kinder und Jugendliche, die ihnen einen „Ausblick“ eröffnen. • Aber auch: Toleranz und Besonnenheit, keine kurzatmigen, forciert vorgetragenen Lösungen
„Kinderdelinquenz und Familie“ Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
„Kinderdelinquenz und Familie“ Literatur: • Hoops, Sabrina/Permien, Hanna/Rieker, Peter: Zwischen null Toleranz und null Autorität. Strategien von Familie und Jugendhilfe im Umgang mit Kinderdelinquenz. München 2001 • Hoops, Sabrina: Gewalt im Kindes- und Jugendalter. "Von Tätern, Opfern und Opfern, die zu Täter werden, und Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen." In: DGgKV (Deutsche Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGgKV). Interdisziplinäre Fachzeitschrift. 1/2008, Jg. 11, S.18-32 • Hoops, Sabrina: Kinderdelinquenz und Familie. Eine qualitative Follow-Up-Studie zur Bearbeitung von straffälligem Verhalten im Kindes- und Jugendalter. Unv. Dissertation, Leipzig 2007