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Chancengerechtigkeit und Spitzenförderung. Modul 5: Hochschulexpansion: vom Elite- zum Massensystem. Was bedeutet Hochschulexpansion?. Österreich im internationalen Vergleich. Vom Elite- zum Massen- zum „universalen“ System?
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Chancengerechtigkeit und Spitzenförderung Modul 5: Hochschulexpansion: vom Elite- zum Massensystem
Österreich im internationalen Vergleich • Vom Elite- zum Massen- zum „universalen“ System? • Unterschiede zwischen Nordamerika (und neuer-dings einigen ostasiatischen Staaten) und Europa • Wo steht Österreich? Zwei Faktoren bremsen die Expansion: • vertikale Gliederung der Sekundar-stufe I; • die starke Stellung der BHS
Partizipations- und Abschlussraten High School, USA 1890-1970
Partizipations- und Abschlussraten High School, USA 1890-1970
Sekundarstufe II: Partizipationsraten in USA und Europa (1955)
3 Organisationsebenen • System: nationale Gesamtplanung (Gesetzgebung, Regierung, staatliche Verwaltung, nationale Vertretungen akademischer Gruppen) • Institution: Führung/Management (Aufsichts- und Leitungsorgane, Kollegialorgane) • Basiseinheit: Fachautorität (Lehrstuhl, Institut, Department) • Nationale Muster unterschiedlicher Gewichtung dieser Ebenen: Europäischer Kontinent, UK, US
Britisches Muster Amerikanisches Muster Kontinentales Muster (traditionell) (traditionell) Schwache Rolle des Staates Gesetzgebung Ministerium Vice Chancellor Management Boards of Trustees Institute (klein) Departments Departments (groß) „akademisches Unternehmen“ „staatliche Anstalt“ „akademische Körperschaft“
Reformen der Universitätsorganisation in Österreich, 1970-2002 UG 2002 UOG 1975 UOG 1993 Zentralistische Steuerung Übergang, Kompromiss New Public Management „hybride Rektoren“ Manager + Aufsichtsorgane repräsentative Rektoren Gliederung Manage- mentverantwortung Institute bleiben klein, trotz staatlicher Reformversuche
Staatliche Hochschulfinanzierung: Volumen • Indikatoren: Anteil am BIP; Ausgaben pro Studie-renden (a) relativ zum BIP, b) kaufkraftbereinigt) • Hoher Anteil am BIP: Nordamerika, Korea, z.T. nordische Länder; hohe Ausgaben pro Studieren-den: Nordamerika, CH; niedrig: I, UK, D • Tendenz: starker Anstieg der Gesamtausgaben (Anteil am BIP), Abnahme der Ausgaben pro Studierenden (extremes Beispiel: UK, „efficiency gains“)
Annual expenditure on educational institutions per student relative to GDP per capita
Staatliche Hochschulfinanzierung: Mechanismen • Europäische Tradition: Detailbudget, Kameralistik; keine Übertragbarkeit („Dezemberfieber“) • Angelsächsische Tradition: Globalbudgets • UK: ursprünglich Ausdruck hohen Vertrauens • US: zugleich hoher externer Druck • NPM: auch in Europa Trend zu Globalbudget (soll effizientere Mittelverwendung gewährleisten)
Studiengebühren im internationalen Vergleich • EU: Gebühren in 2/3 der Länder, zumeist niedrig (Ausnahme UK, NL); Befreiung für einkommens-schwache Gruppen • Australien: einkommensabhängige Darlehen • USA: generell hohe, im privaten Elitesektor exorbitante Gebühren; aber: „sticker price“ wird nur von wenigen bezahlt („Robin Hood Principle“) • Japan: hohe Gebühren, v.a. im weniger angesehenen privaten Sektor; Bildung sehr wichtig, daher hohe Bereitschaft zum Konsumverzicht
Der amerikanische Student verabschiedet sich von seinen Eltern, die wegen der hohen Gebühren ihr Haus verkaufen mussten. The dog is not amused.
Etappen der Diskussion über QS • Elitesysteme: informelle Praktiken der akademischen Profession, primär auf Forschung bezogen, Lehre ist Nebenprodukt • Frühphase der Expansion: der Staat sorgt für Ordnung und homogene Qualität (ex-ante) • Reifephase von Massensystemen: Trend von ex-ante zu ex-post Verfahren, im voraus nur noch Mindeststandards
Akkreditierung: Sicherung von Mindeststandards • Abrücken von der Optimalvariante, liberalere Praxis: Qualität wird durch einen Wettbewerb unterschiedlicher Ansätze gefördert • Kontrolle von Mindeststandards dient dem Schutz der Klienten und beugt der Vergeudung öffentlicher Gelder vor • Großteils über explizite Kriterien, durch implizite (Peers) ergänzt
Studentische Evaluierung der Lehre • In welcher Hinsicht sind Studierende ExpertInnen? • Mögliche Verzerrungen: geringe Anforderungen, ein von Verkaufstrainern empfohlener „enthusiastischer Stil“ • Wichtiges Feedback für Lehrende; welche Art von Konsequenz für akademische Karriere?
Ranking • In unübersichtlichen Systemen (groß, hohe Varianz) zur Orientierung nötig. In kleinen homogenen Systemen? • Forschungsrankings (Adressat: wissenschaftliches Personal, Management); Rankings von Colleges (Adressat: Studierende/Eltern) • Implizite Urteile werden transparent gemacht • Vergleich mit anderen Ratings (Bonität auf Finanzmärkten, Weine, Restaurantführer)