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Chancengerechtigkeit und Spitzenförderung. Modul 6: Ausdifferenzierung von Elitesegmenten in Massensystemen. Hochschulzugang. 2 Grundphilosophien:. Berechtigungen, die vom abgebenden Bereich verliehen werden. Voraussetzung:
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Chancengerechtigkeit und Spitzenförderung Modul 6: Ausdifferenzierung von Elitesegmenten in Massensystemen
2 Grundphilosophien: • Berechtigungen, die vom abgebenden Bereich verliehen werden. Voraussetzung: • Einheitliche Qualitätsstandards des abgebenden Bereichs (z.B. Abitur ist flächendeckend vergleichbar) • Keine Qualitäts/Statusdifferenzierung im aufnehmenden Bereich • Eingangsselektion durch aufnehmenden Bereich. Funktioniert auch, wenn obige Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Übergang im internationalen Vergleich • Undramatischer Übergang: deutschsprachige Bildungssysteme • Zugespitzter Höhepunkt der Ausbildungsent-scheidung: Japan • Knotenpunkt eines durchlässigen Systems: USA
Undramatischer Übergang (D, A) • starke Tradition des Berechtigungswesens; aus-reichende Einheitlichkeit (immer noch?) • Frühe Selektion beim Übergang in den Sekundarbe-reich trägt zur Einheitlichkeit des Gymnasiums bei und ersetzt spätere Selektion • D: zentrales Zulassungsverfahren bei NC folgt der Logik des Berechtigungswesens • A: „offener“ Hochschulzugang ohne Rücksicht auf Kapazitäten • Ab einem bestimmten Niveau der Bildungsexpan-sion: Friktionen
Zugespitzter Höhepunkt der Ausbildungsentscheidung: Japan • In der Sekundarstufe werden Studienambitionen bei hohem Anteil der Altersgruppe geweckt • Steile Hierarchie, undurchlässiges Hochschul-system (Monopol des Elitesegments) – eine folgenschwere Entscheidung ist nicht reversibel • Extremer Stress (Prüfungshölle): an einem Punkt entscheidet sich die weitere Zukunft
Knotenpunkt eines durchlässigen Systems: USA • Relativ selektionsfreie Sekundarstufe: weckt Studienambitionen bei hohem Anteil der Altersgruppe • Steile Hierarchie, aber durchlässiges Hochschulsystem – Entscheidung folgenschwer, aber reversibel • Enttäuschungen werden durch das Versprechen erneuter Chancen gedämpft
Offener Hochschulzugang: Genese und Probleme • Elitesystem: kleine, homogene Gruppe; Studien-berechtigung inhaltlich definiert (Maturität), im Bildungskanon des Gymnasiums verankert • Dieses Konzept wird auf eine wachsende Gruppe ausgedehnt (von 5% auf 40%, demnächst 50%?) • Problem 1: wachsende Heterogenität • Problem 2: keine „Studienplatzbewirtschaftung“
wachsende Heterogenität • Bildungsexpansion führt nicht zu einer Angeleichung der Niveaus (immer mehr erreichen den Plafond), sondern zu neuen Differenzierungen • Innerhalb welcher Grenzen kann Heterogenität verkraftet werden bzw. ist sie wertvoll? • Mehr Egalität? Ja, aber durch Anhebung der unteren Ränder • „Ausreißer“ am oberen Ende halten die Dynamik in Gang, die das Gesamtniveau anhebt
Status quo in Österreich • Doktoratsstudium stellt nicht schwerpunktmäßig eine Vorbereitung auf die Forschungslaufbahn dar • Bis in die 1960er Jahre – in einigen Fächern noch viel später – Erstabschluss; • Gatekeeper für akademische Karriere: Habilitation • Große Zahl DoktorandInnen, trotz hohem Dropout relativ hohe Abschlussquote, aber geringe Einmün-dung in Forschungslaufbahn (Bildungsstudium)
Auswahl, Betreuung, QS • Freier Zugang für AbsolventInnen eines Diplom-studiums (derzeit Verfahren vor Höchstgericht) • Abgesehen von einigen Pionierprojekten gibt es keine strukturierten Doktoratsprogramme • Themenwahl + Status: • Technik/NaWI: Einbindung + Anstellung in Projekt • SoWi/KuWi: individuelle Wahl, ungesicherte Einzelarbeit • Großteils individuelle Betreuung • Bewertung der Dissertation durch BetreuerIn
Angelsächsischer Bereich • Betreuung durch Teams • Einbindung in Forschungsprogramme: unterschied-lich, starke disziplinäre Differenzen • Monitoring, zeitliche Limitierung • Externe Bewertung (annähernd der Aufwand unserer Habil) • Finanzierung: Stipendien, RA + TA; Darlehen • Postdoc = Sprungbrett in Tenure Track
Anstoß auf europäischer Ebene • Bologna: Doktorat = Bindeglied zwischen EHEA und ERA • Zweifel an der Qualität europäischer Doktorate • Niedrige Forschungs- und ForscherInnenquote (trotz vieler Doktorate) • Kein guter Anschluss an akademische Karrieren • Zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten in der Industrie
Wo gibt es Elitesegmente • USA: ca. 30 besten Forschungsuniversitäten • UK: „Oxbridge“, Imperial College, UCL, LSE • JAP: Tokyo, Kyoto • F: Grandes Ecoles • D: seit 2006 „Exzellenzcluster“ • A: eine postgraduale Eliteuniversität geplant
WORLD UNIVERSITY RANKINGS 2007 TIMESRank 2007 | Rank 2006 | University name | Country 1 1 HARVARD University United States2= 2 University of CAMBRIDGE United Kingdom2= 3 University of OXFORD United Kingdom2= 4= YALE University United States5 9 Imperial College LONDON United Kingdom6 10 PRINCETON University United States7= 7 Caltech US7= 11 University of CHICAGO United States9 25 UCL (University College LONDON) UK10 4= MIT United States11 12 COLUMBIA University United States12 21 MCGILL University Canada13 13 DUKE University United States14 26 University of PENNSYLVANIA US15 23 JOHNS HOPKINS University United States 16 16 AUSTRALIAN National University Australia17 19= University of TOKYO Japan18 33= University of HONG KONG Hong Kong19 6 STANFORD University United States20= 35= CARNEGIE MELLON University US 20= 15 CORNELL University United States22 8 University of California, BERKELEY US23 33= University of EDINBURGH United Kingdom24 46= King's College LONDON United Kingdom25 29= KYOTO University Japan26 18 Ecole Normale Supérieure, PARIS France27 22 University of MELBOURNE Australia28 37 ÉCOLE POLYTECHNIQUE France29 42 NORTHWESTERN University United States30 40 University of MANCHESTER UK
Stiftungskapital amerikanischer und britischer Universitäten
Österreich im Mittelfeld der Top 30 nach Zitierungen pro 1.000 EinwohnerInnen
Zitierungen pro 1.000 EinwohnerInnen und "Citation per Paper" der Top 20 von 1997-2006
Privatuniversität = Elite? • Marginale private Sektoren (Europa, Ausnahme Portugal und Ost/Mitteleuropa) • Gleicher Status öffentlicher und privater Sektoren; Erbe des Kulturkampfs (NL, B) • Private Massensektoren und öffentliche Elite-sektoren (der häufigste Fall: Asien, Lateinamerika, Portugal) • Private Elitesektoren (die Ausnahme: USA, möglich wegen der starken Rolle der privaten Philanthropie)
Sonderfall USA • Public Sector: ca 1/3 aller Hochschulen, aber 3/4 aller Studierenden; im Elitesegment mit „public ivys“ vertreten. • Private non-profit: ca 2/3 aller Hochschulen, darunter die besten/prestigereichsten, aber auch sehr schlechte. • Private for-profit: klein, aber seit ca. 10 Jahren starkes Wachstum (Akkreditierung für degree courses); geringes akademisches Prestige.