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4. Kultivierung von MO. pH-Wert pH 7 = 10 -7 mol/l H + pH 5 = 10 -5 mol/l H + bei pH 5 die [H + ] verdoppeln: -log (2*10 -5 ) = pH 4,7 pH Meter: pH Elektrode elektrochemische Potentialmessung hohe Genauigkeit. 4. Kultivierung von MO. pH-Wert pH 7 = 10 -7 mol/l H +
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4. Kultivierung von MO • pH-Wert • pH 7 = 10-7 mol/l H+ • pH 5 = 10-5 mol/l H+ • bei pH 5 die [H+] verdoppeln: -log (2*10-5) = pH 4,7 • pH Meter: • pH Elektrode • elektrochemische Potentialmessung • hohe Genauigkeit
4. Kultivierung von MO • pH-Wert • pH 7 = 10-7 mol/l H+ • pH 5 = 10-5 mol/l H+ • Indikatorfarbstoffe • rel. ungenau • auf Stäbchen aufgebracht – Mischung verschiedener Farbstoffe
4. Kultivierung von MO • pH-Wert • Puffer: • wässrige Lsgen von Substanzen oder Substanzgemischen, die Wasserstoff bzw. Hydroxidionen abfangen oder nachliefern können, wodurch der pH-Wert in bestimmen Grenzen gehalten werden kann • nach Puffertabellen (zB.: Geigy oder Küster, Thiel: Rechentafeln für die Chemische Analytik, De Gruyter) werden Puffergemische hergestellt (2 bis 4 verschiedene Lsgen) • für verschiedene pH Werte unterschiedliche Pufferlösungen • für Nährböden oft anorganische Phosphate • org. Pufferbestandteile können von MO abgebaut werden (bspw. Citrat oder Acetat)
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Laborglasware • Schottflaschen: • Nährmedienherstellung mit Dispenser • Aufbewahrung (Schraubverschluss) • NICHT geeicht • Erlenmeyerkolben • Nährmedienherstellung • Kulturgefäß: erleichtert Gasaustausch (aerob) • „Allzweckglas“ • NICHT geeicht
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Laborglasware • Schottflaschen: • Nährmedienherstellung mit Dispenser • Aufbewahrung (Schraubverschluss) • NICHT geeicht • Erlenmeyerkolben • Nährmedienherstellung • Kulturgefäß: erleichtert Gasaustausch (aerob) • „Allzweckglas“ • NICHT geeicht
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Laborglasware • Messzylinder • auf „ex“ geeicht • Zugabe eines bestimmten Volumens • Messkolben • auf „in“ geeicht • zur Herstellung definierter Lösungen (z.B. „molare Lsgen“ (1 M KH2PO4)) • einwiegen und bis zur Marke auffüllen
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Laborglasware • Pipetten: • Glaspipetten (Skalierung), Messpipetten • Vollpipetten (ähnlich Messkolben mit einer Marke) • Kolbenhubpipetten mit Plastikspitzen
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Laborglasware • Glasqualität: • verschiedene Sorten/Qualitäten • Borosilicatglas am besten geeignet • Markennamen: Pyrex, Duran, Solidex • hohe chemische Beständigkeit • sehr hitzebeständig (bis zu 200 °C bei dickwandigen Gefäßen) • Quarzglas: • Photometrie: UV-Durchlässigkeit bis 180 nm
4. Kultivierung von MO • Gefäße – Kulturgefäße
4. Kultivierung von MO • Herstellung von Agarplatten • Einwiegen der NM Bestandteile • Zugabe von Wasser • (ev. zum vollständigen Lösen erwärmen bzw. aufkochen) • Zugabe von Agar • Nährboden (Nährmedium mit Agar) wird autoklaviert • (ev. im Wasserbad/Wärmeschrank bei ca. 50°C warmhalten) • NB wird unter aseptischen Bedingungen in sterile Petrischalen gefüllt („gegossen“) - LF • Agarplatte = eine Petrischale mit ca. 20 ml Nährboden • Platten abkühlen lassen damit der Agar fest wird • Petrischalen beschriften (Unterseite) • zur weiteren Bearbeitung fertig • Aufbewahrung im Kühlschrank (4 °C Raum)
4. Kultivierung von MO • Herstellung von Schrägagarröhrchen • Einwiegen der NM Bestandteile • Zugabe von Wasser • (ev. zum vollständigen Lösen erwärmen bzw. aufkochen) • Zugabe von Agar • Nährboden (Nährmedium mit Agar) wird autoklaviert • (ev. im Wasserbad/Wärmeschrank bei ca. 50°C warmhalten) • NB wird unter aseptischen Bedingungen in sterile Röhrchen gefüllt: ca. 5 bis 10 ml je Röhrchen • auf Ablage schräg ablegen (z. B. auf Pipette o.Ä.) • abkühlen lassen • beschriften • zur weiteren Bearbeitung fertig • Aufbewahrung im Kühlschrank (4 °C Raum)
4. Kultivierung von MO • Abfüllen von NL • Herstellung des gewünschten Vol. an NL • Abfüllen in entsprechende Kulturgefäße (z.B. Erlenmeyerkolben, Eprouvetten) • Kolben mit Wattestopfen verschließen, Eprouvetten mit Überwurfkappe • Watte mit Alufolie abdecken • autoklavieren • abkühlen lassen (ev. im kalten Wasserbad) • Lagerung auf 4°C • (bei Platzmangel wird das gesamte Vol autoklaviert, gelagert und erst bei Bedarf in separat sterilisierte Gefäße abgefüllt)
4. Kultivierung von MO • Impftechniken • „beimpfen“ = Übertragung einer gewissen Menge an lebens- und vermehrungsfähigen Materials (MO) in ein geeignetes Medium • „Inokulum“ = vermehrungsfähige Mikroorganismen, susp. • als Inokulum kommen Reinkulturen auf Agarplatte oder NL, aber auch Mischkulturen (meist in NL) in Frage • Größe des Inokulums kann variiert werden (Fragestellung) • für Reinkulturgewinnung: wenig Inokulum auf Impföse auf eine Agarplatte überimpfen • Anreicherung von MO: z.B. over-night Kultur als Versuchsvorkultur • Zugabe einer definierten Menge mit definierter Zell- oder Keimzahl (z.B. aus Vorkultur)
4. Kultivierung von MO • Impftechniken • Grundregeln: • Arbeiten unter dem Laminar-Flow (aseptische Bedingungen, Personenschutz) • Kulturgefäße (inkl. Inhalt) müssen steril sein • Arbeitsgerät muß steril sein (Impföse, Spartel,…) • Kulturgefäße werden vor dem Überimpfen mit Inhalt (NL), Kulturname und eigenem Namen versehen (wasserfester Stift !!!) • nach Lagerung im Kühlschrank sollte NL angewärmt werden (je nach Org.) • niemals in Gefäße greifen, immer am unteren Rand anfassen • beim Überimpfen ruhig und sicher arbeiten
4. Kultivierung von MO • Impftechniken • Arbeitsgeräte
4. Kultivierung von MO • Impftechniken • Arbeitsgeräte
4. Kultivierung von MO • Impftechniken • Ausglühen der Impföse/ -nadel
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • statische (batch) Kultur • wird einmal angesetzt und stellt damit ein geschlossenes System dar • z.B.: in einen EK mit 100 ml NL wird E. coli überimpft und 10 Tage inkubiert • relativ einfach und im normalen Laboralltag weit verbreitet • z.B. für Vorkulturen • kontinuierliche Kultur • im Chemostaten • nach Maßgabe wird Medium nachgefüttert, der pH Wert korrigiert o.Ä. • kein geschlossenes System • oftmals aufwändig, relativ lange Vorbereitungszeiten • im Normalfall aber recht gut reproduzierbar
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Temperatur • jeder MO hat eine optimale Wachstumstemp. (jene Temp. mit der maximalen Wachstumsrate) (z.B. E. coli 37 °C, B. stearothermophilus 55 °C, B. psychrophilus 18 °C) • ABER: Wachstumsbereich (z.B. E. coli zw. 30 und 37 °C) • van‘t Hoffsche Regel: eine Erhöhung der Temp. um 10°C (unterhalb des Optimums!!!!) bewirkt eine (ca.) Verdopplung der Wachstumsrate bei den meisten Bakterien (Anhalt) • Bebrütungstemp. hat nicht nur Auswirkung auf Wachstumsrate, sondern z.B. auch auf die chemische Zusammenseztung von Zellen (Bsp. Serratia marcescens: Einlagerung von rotem Pigment bei 30°C, weißliche Kultur bei 37°C)
Serratia marcescens bei 30 inkubiert Serratia marcescens bei 37 inkubiert
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Temperatur • mesophil: max. Wachstumsrate bei 20 bis 42°C • thermotolerant: Wachstum bis 65°C • thermophil: Max. WR bei 42 bis 70°C • extem thermophil/hyperthermophil: Wachstum bis zu 100°C • psychrophil/kryophil: Temp. Optimum unter 20°C und Minimum bis zu -5°C
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Temperatur • meist mesophile Organismen: 30 °C • Meschen-/Tierpathogene: bei 35 – 37 °C • Bodenmikrooganismen: bei 20 bis 25 °C • Pilze (inkl. Hefen): 20 bis 25 °C • Inkubation in Temperaturschränken (Heiz-/Kühlschrank), aber auch im Wasserbad
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Licht • chemotrophe Org. brauchen kein Licht für ihr Wachstum (Energie kommt aus der Oxidation org/anorg. Substrate, sondern kann ev. schädigen (Photooxidation) • chemotrophe Org. werden im Dunkel inkubiert • Phototrophe: Licht als (Haupt-)Energiequelle • Sporulation: für manche Pilze wird zur Induktion der Sporulation Licht eingesetzt
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • strikt aerob: atmen O2 (Elektronenakzeptor) wachsen bei O2 Konz. der Luft (21%) (z.B. Azotobacter, Pseudomonas): • mikroaerophil: atmen O2, wachsen jedoch nur bei niedrigeren O2 Konz. <21% (z.B. Campylobacter) • strikt anaerob: O2 kann zur Energiegewinnung nicht verwendet werden (toxisch) (z.B. Clostridium, Desulfovibrio) • aerbotolerant: Wachstum mit und ohne O2, Energiegewinnung jedoch ausschließlich durch Gärung (z.B. Milchsäurebakterien) • fakulativ anaerob: Wachstum mit und ohne O2, können zwischen Atmung und Gärung umschalten
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • Oberflächenkultur: • auf Agar: ausreichende O2 Versorgung, Austrocknung • Zweiphasenkultur: • Agarplatte mit Flüssigkeit überschichtet • Deckenkultur: • Wachstum als Haut an der Oberfläche (v.a. Pilze, schleimbildende MOs) • stehend inkubieren
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • Submerskultur: • submers = „untergetaucht“ • MOs werden in Flüssigkeit subspendiert (und meist geschüttelt) • je größer die Phasengrenzfläche, desto mehr O2 löst sich in der Flüssigphase • Schütteln: Rundschüttler (kreisförmig), Längsschüttler (hin-her), Over-head Schüttler (kreisförmig über Deckel) • Rühren • Art des Gefäßes (Schikanen) • Einleiten von Luft
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • Submerskultur: • Löslichkeit von O2 in wässrigen Lsgen abhängig von: • Temperatur • Salzkonzentration • bei 30°C sind ca. 7 mg O2 gelöst (0,22 mmol) = für die Oxidation von ca. 6,5 mg Glk notwendig
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • mikroaerobe Inkubation • bei O2 Gehalten zw. 1 und 15 % (v/v) • Kultivierung auf halbfesten NB (ca. 4 g Agar) • „Stichagar“: durch die Schichtung im Agar entsteht ein Gradient in der O2 Konz. und die Org. wachsen an jenen Stellen, die für sie die richtige O2-Konz. bereitstellen • Kultivierung im Anaerobiertopf mit Gasphasengeneratoren auf herkömmlichen festen Agarplatten (ca. 20 g Agar)
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • mikroaerobe Inkubation • fakultativ anaerobe MO
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • mikroaerobe Inkubation • fakultativ anaerobe MO
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Produkte des molekularen Sauerstoff toxisch (z.B. H2O2) • große Unterschiede in der Sauerstoffempfindlichkeit (Methanosarcina thermophilia > Clostridium tetani > Clostridium acetobutyricum) • Redoxpotential (E`0 [mV]): • Standard NL: ca. +400 mV hpts. durch das Redoxsystem ½ O2 + 2 e-→ O2- • Methanogene wachsen erst ab ca. -250 bis -300 mV
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Redoxpotential: • durch Aufkochen einer NL wird O2 aus dem Medium getrieben • Restsauerstoff: Zugabe eines reduzierenden Stoffes: L-Cystein, Na-Thioglycolat, Na-Sulfid • Redoxindikatoren: Methylenblau (E`0 = +11 mV), Resazurin (E`0 = -51 mV), Phenosafranin (E`0 = -252 mV)
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Arbeiten mit Anaerobiern: • NM autoklavieren und schnell abkühlen (ohne zu schütteln) • Nährböden schnell verwenden und im Anaerobiertopf inkubieren • flüssige NM für strikte Anaerobier mit Widdelkolben abfüllen
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Anaerobiertopf:
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Widdelkolben:
4. Kultivierung von MO • Bebrütung – Inkubation • Einflussfaktor Sauerstoff • anaerobe Inkubation • Arbeiten mit Anaerobiern: • Wright-Burri Röhrchen
5. Anreicherung und Isolierung • MO kommen in der Natur fast ausschließlich als Mischpopulationen vor • viele unterschiedliche MO bzw. Stämme mit einer Vielzahl an physiologischen Voraussetzungen • für eine aussagekräftige Beschreibung von MO ist in der Regel eine Reinkultur notwendig • sind in einem Habitat nur geringe Abundanzen des Zielorganismus‘ zu finden, so muss eine Anreicherungskultur angelegt werden, die Bedingungen schafft, welche den Org. physiologisch bevorzugen
5. Anreicherung und Isolierung • Anreicherungskultur: • setzt Kenntnis über Zielorganismus voraus • als geschlossenes System: batch-Ansatz • zumeinst in synthetischem Flüssigmedium – erleichtert die Manipulation (z.B. Austausch eines Salzes oder einer C-/N-Quelle) • Inokulation mit der Probe (Bodenextrakt, Schlamm etc.) • Medium richtet sich nach den Rahmenbedingungen der Probe (Bodenprobe mit tiefem pH Wert – Medium mit niedrigem pH Wert etc)
5. Anreicherung und Isolierung • Beispiel Anreicherungskultur: • Sulfatreduzierende Bakterien (SRB) – Desulfovibrio • zu finden in Sedimenten, eutrophen Gewässern, Faulschlamm, Abwasserleitungen (!!) • benötigt div. Endprodukte anaerober Abbauwege als Elektronendonatoren und C-Quellen • Sulfat als Elektronenakzeptor • es bildet sich H2S • anaerobe Bedingungen • niedriges Redoxpotential E`0 = < -100 mV
5. Anreicherung und Isolierung • Beispiel Anreicherungskultur: • Sulfatreduzierende Bakterien (SRB) – Desulfovibrio • Herstellen eines NB mit Salzen, Laktat, Hefeextrakt und FeSO4 • zum NB eine sterilen Eisennagel (ausglühen) zugeben (senkt das Redoxpotential) • z.B. in Wright-Burri Röhrchen füllen • mit z.B. Sediment inokulieren • einige Tage bei 30°C inkubieren • Auswertung: • Kulturen durch deutlich schwarz-Färbung erkennbar • sitzen oft auf Eisennagel (schwarzer Belag) • Mikroskop: kleine gekrümmte Stäbchen, g- • Geruch nach Schwefelwasserstoff (!!!!)
5. Anreicherung und Isolierung • Beispiel Anreicherungskultur: • Sulfatreduzierende Bakterien (SRB) – Desulfovibrio Wasserstoffver-brauch lässt Röhrchen (b) absinken, bzw. drückt NL in Flasche II (d)