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Weltgeschichtliche Dimension des Mordprogramms

Weltgeschichtliche Dimension des Mordprogramms. Staatliche Organisation und industrielle Durchführung. Schwierigkeit der Diskussion über die Besonderheiten des Nazimordprogramms angesichts der Geschichte großer Massenmorde

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Weltgeschichtliche Dimension des Mordprogramms

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  1. Weltgeschichtliche Dimension des Mordprogramms

  2. Staatliche Organisation und industrielle Durchführung • Schwierigkeit der Diskussion über die Besonderheiten des Nazimordprogramms angesichts der Geschichte großer Massenmorde • Zentrale Argumente für die bisherige Einmaligkeit der Nazi-Mordverbrechen: - Staatliche Organisation und minutiöse Planung von Verfolgung und Ermordung nach rassistischen Kriterien, nicht als Folge der eigentlichen Kriegshandlungen - Industrielle Organisation des Massenmords mit zu diesem Zweck entwickelten Techniken (Gaskammern, zugehörige Verbrennungsöfen) in eigens errichteten Vernichtungslagern

  3. Zur Problematik des Begriffs „Auschwitz“ Synonym für NS-Vernichtung überhaupt Unterschiedliche Etappen in seiner Geschichte Drei wesentliche zentrale Lager: 1. Auschwitz-Stammlager (KZ, ca. 40 zusätzliche Außenlager) 2. Auschwitz-Birkenau (Vernichtungslager) 3. Auschwitz-Monowitz (IG Farben)

  4. Auschwitz-Birkenau (Vernichtungslager) Auschwitz-BirkenauVernichtungslager, (Okt. 1941 bis Jan. 1945), ca. 1-2 Mio. Ermordete, darunter 1 Mio. Juden/Jüdinnen; 900.000 wurden sofort nach Ankunft mit Giftgas ermordet (Zyklon B) oder erschossen.

  5. Vernichtungslager in Polen Chelmno/Kulmhof (vor allem Dez. 1941 bis März 1943), Zahl der Ermordeten unklar, Mind. 150.000; Schätzungen: 200.000 bis 300.000 Tote (Ermordung in Gaswagen) Belzec (März 1942 bis Dez. 1942), 400.000 – 600.000 Ermordete; In diesen Lagern fand die Ermordung durch Einführen von Benzinmotorabgasen (Kohlenstoffmonoxid) in Gaskammern statt.

  6. Vernichtungslager in Polen • Sobibor (Mai 1942 bis Okt. 1943), 150.000 bis 250.000 Tote • Treblinka (Juli 1942 bis Nov. 1943), ca. 900.000 Tote In diesen Lagern fand die Ermordung durch Einführen von Benzinmotorabgasen (Kohlenstoffmonoxid) in Gaskammern statt. Doppelte Funktion: Konzentrations- und Vernichtungslager • Majdanek (Juli 1941 bis Juli 1944), 78.000 Tote; Überwiegend Erschießungen aber auch Ermordungmit Kohlenstoff-Monoxid und später auch mit Zyklon B

  7. Zur Problematik von Zahlen und Quellen Moralisch kein Unterschied, ob 4 oder 6 Mio. Juden ermordet wurden, dennoch Anspruch wissenschaftlicher Klarheit und Benennung offener Probleme Beispiel: Zahl der Ermordeten in Auschwitz; Nürnberger Prozesse gingen noch von mehreren Millionen aus (Aussage des Auschwitz-Kommandanten Höß); Heute klare Trennung von Auschwitz-Birkenau und den anderen Vernichtungslagern, wie Treblinka, Sobibor, Chelmno, Majdanek Kernproblem: Es handelt sich um Schätzungen aufgrund unzureichender Unterlagen (Vernichtung von Akten); aktuelle Schätzungen bewegen sich zwischen 1,1 und 2 Mio. Ermordete in Auschwitz-Birkenau. Ziel ist es, sich solchen Dimensionen überhaupt anzunähern.

  8. Unterschiede von Konzentrations- und Vernichtungslagern KZ gab es bereits ab 1933: Vernichtung durch Arbeit, Unterernährung, Krankheit Vernichtungslager ab 1941/42 in Betrieb, fabrikmäßige Ermordung der Deportierten Vernichtungslager unterlagen außerdem im Unterschied zu KZ der Geheimhaltung

  9. Die bekanntesten Konzentrationslager in Deutschland Dachau: Das erste und am längsten bestehende KZ, (22. März 1933 bis 29. April 1945) Etwa 200.000 Insassen und 43.000 Ermordete; Buchenwald (1937 bis 1945, eins der größten KZ auf deutschem Boden) Insgesamt etwa 250.000 Insassen aus allen Ländern Europas Todesopfer ca. 56.000, davon 11.000 Juden/Jüdinnen Sachsenhausen (1936-1945): Zahl unklar: mehrere Zehntausend, darunter 12.000 sowjetische Kriegsgefangene

  10. Mitglieder der NSDAP I 1925: 27.000 1927/28 = 100.000 September 1930 = 130.000 Januar 1933 = 850.000 Nach dem 30. Januar 1933 stieg die Mitgliederzahl erheblich.  Verhängung einer Aufnahmesperre ab 1. Mai 1933 (Mitglieder im Mai 1933 = ca. 2,5 Mio.)

  11. Mitglieder der NSDAP II Ab April 1937 Aufhebung der Aufnahmesperre bis Feb. 1942 (danach nur Aufnahme von HJ-Mitgliedern) 1939 bei Kriegsbeginn: 5 Mio. 1944/45: ca. 8,5 Mio. – 11 Mio. (Vgl. Benz 2009, S. 7ff.; Weigel 2009, S. 91ff.; bdp 2004, Nr.266.) INFO: Mitglieder der SPD 2009 = 513.340 (Stand: 30. November 2009), Höchststand 1977 = 1 Mio. , CDU =522.944 (Nov 2009)

  12. Wie viele Beamte hatte die Gestapo? 1934 bis 1945 erreichte Zahl der Gestapo Mitglieder = ca. 40.000 bis 50.000 75% der Gestapo Mitglieder waren Mitglieder der SS (1 Mio. Mitglieder) (Quelle: Diamant 1988)

  13. Literatur Benz, Wolfgang: Einleitung: Die NSDAP und ihre Mitglieder. In: Ders. (Hg.): Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Frankfurt 2009, S. 7-17. bdp (2004): Nationalsozialismus II. Führerstaat und Vernichtungskrieg. Informationen zur politischen Bildung, Nr.266. 2004. Diamant, Adolf: Gestapo Frankfurt am Main. Zur Geschichte einer verbrecherischen Organisation in den Jahren 1933 – 1945, Frankfurt 1988 Gutman, Israel (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust - Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München/Zürich 1998, 3 Bände. Klein, Peter: Kulmhof/Chelmno. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 8, München 2008, S. 301-328. Kogon, Eugen/ Langbein, Hermann/ Rückerl, Adelbert (Hg.): Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas, Frankfurt a.M 1983. Rückerl, Adalbert (Hg.): Nationalsozialistische Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse. Belzec, Sobibor, Treblinka, Chelmno. München 1977. Weigel, Björn: „Märzgefallene“ und Aufnahmestopp im Frühjahr 1933. Eine Studie über den Opportunismus. In: Wolfgang Benz (Hg.): Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Frankfurt 2009, S. 91-109.

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