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1. Partizipative Seminarplanung und -evaluation. Was ist Qualität in der Lehre?
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1 Partizipative Seminarplanung und -evaluation • Was ist Qualität in der Lehre? • Eine Lehrveranstaltung ist ein komplexes, interaktives und kommunikatives Geschehen, in dem die Bedeutung der Veranstaltung und ihrer Inhalte ständig in wechselseitigen Lehr-Lern-Prozessen zwischen allen beteiligten Personen miteinander hergestellt wird. Aus dieser Annahme leitet sich ab, dass Qualität in der Lehre... • von Lehrenden und Lernenden gemeinsam während des Seminarprozesses hergestellt, ausgehandelt und definiert wird, • sich an den Wirklichkeitskonstruktionen (z.B. Erwartungen, Vorerfahrungen, Diskussionsbeiträgen) der Teilnehmenden orientieren muss, • sich am individuellen Lernfortschritt der/des Einzelnen erweist, • die aktive Teilhabe (Mitwirkung und Mitverantwortung) für alle Teilnehmenden sowohl ermöglicht als auch einfordert. • Ablauf partizipativer, qualitativer Evaluationspraxis • Vorstellungen guter Lehre ermitteln • Ziel: Vorstellungen von Qualität der Lehre und Erwartungen von Studierenden und Dozierenden diskutieren, Ziele aufstellen (z.B. in den Kategorien Inhalte, Methoden, Seminarkultur) • Kritik an herkömmlichen, quantitativen Evaluationsverfahren und -instrumenten • Quantitative Instrumente zur Evaluation von Lehrveranstaltungen… • differenzieren zumeist nicht zwischen verschiedenen Veranstaltungsformen (Vorlesung, Ringvorlesung, Blockveranstaltung, Seminar, etc.), • bilden Aspekte der Gruppendynamik nicht ab, • beruhen häufig auf Items, die dem Standard quantitativer Forschung nicht gerecht werden, • ermangeln eines transparenten Qualitätsbegriffs und eindeutig beschriebener Qualitätskriterien. • Aus der Analyse verschiedener quantitativer Erhebungsinstrumente lässt sich ein eindimensionales Verständnis von Qualität der Lehre rekonstruieren, das folgende Merkmale aufweist: • sozialtechnologisches Verständnis von Lehr-Lernprozessen • Teaching to the Test • Darbieten und Rezipieren als dominierende Lehr-Lern-Form • Lehren und Lernen als „Einbahnstraße“ • Zwischenevaluation • Ziel: bisherige Erfahrungen im Seminar mit Zielen vergleichen, zukünftige Seminargestaltung begründet modifizieren, Ziele aktualisieren (z.B. über Textproduktion, Gruppendiskussionen) • Partizipation und Qualitatives Paradigma • Die Grundannahmen partizipativer Seminargestaltung korrespondieren demgegenüber mit den Vorannahmen und Anforderungen qualitativer (Evaluations-) Forschung. Deren Ziele sind es,… • theoretisch gehaltvolle, valide Deutungen von Verhalten, Handlungen und Interaktionen zu generieren, • unterschiedliche Kontexte als Vergleichskategorien einzubeziehen, • (Selbst-)Reflexion und Lernprozesse aller Beteiligten zu initiieren, • die Dynamik von (Projekt-)Entwicklungen zu erschließen, • ergebnisoffene Innovationen anzuregen und • latente Sinnstrukturen rekonstruieren zu helfen. • (vgl. Kardoff, 2006) • Abschlussevaluation • Ziel: Seminar insgesamt bewerten hinsichtlich der Zielerreichung und des zurückliegenden Verlaufsprozesses (z.B. über TextproduktionCodieren Berichterstattung) Kontakt Universität Leipzig – Erziehungswissenschaftliche Fakultät Schulpädagogik unter besonderer Berücksichtigung von Schulentwicklungsforschung Prof. Dr. Barbara Drinck / Dittrichring 5-7 / 04109 Leipzig / Tel.: 0341 – 97 31 581 / E-Mail: drinck@uni-leipzig.de