1 / 32

Gerlind Weber

Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung. Handlungsfelder und Instrumente für Bodenschutz in der Gemeinde. Gerlind Weber. Klimabündnis Österreich Lehrgang „Kommunale/r Klimaschutzexperte/in“ Linz, 5.02.2010.

melora
Download Presentation

Gerlind Weber

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung Handlungsfelder und Instrumente für Bodenschutz in der Gemeinde Gerlind Weber Klimabündnis ÖsterreichLehrgang „Kommunale/r Klimaschutzexperte/in“ Linz, 5.02.2010

  2. Inhalt der Studie„Klimaschutz durch Bodenschutz – Schlüsselkompetenz Raumplanung“ (WEBER G., STÖGLEHNER G. und GROSSAUER F., 2008) Boden als zentraler Faktor im Klimawandel Verlauf der quantitativen Bodennutzungsänderungen Bodenschutz durch Instrumente der Raumplanung

  3. ad 1) Bodenschutz als zentraler Faktor im Klimawandel • Boden hat bedeutende Rolle im Kohlenstoffkreislauf:Boden und Vegetation speichern dreimal so viel CO2 wieAtmosphäre (IPCC, 2000) • pro Jahr speichert Boden zweimal so viel CO2 wie Atmosphäre • CO2-Absorptionsfähigkeit von Boden und Vegetation schwankt sehr stark nach Typ (z.B. Feuchtgebiete, boreale Wälder) • Gefahr bei Erderwärmung: Böden geben in unseren Breiten mehr CO2 ab, als sie absorbieren können (KRAPFENBAUER und HOLTERMANN, 1994) = Kumulation von natürlichem und anthropogen verursachtem Treibhauseffekt • global: Anstieg der Treibhausgasemissionen: • 2/3 Verbrennung fossiler Rohstoffe • 1/3 Landnutzungsänderungen • in Ö: 90 % der Treibhausgasemissionen verursachen Siedlungswesen, Wirtschaft und Verkehr

  4. ad 2) Verlauf der quantitativen Bodennutzungsänderungen in Österreich • seit 1995 Anwachsen des Siedlungsraumes: + 40 %

  5. Trend zu flächenintensiven Bebauungsstrukturen: • 44 % Ein- und Zweifamilienhäuser • Verdoppelung der EKZ-Verkaufsflächen seit 1995

  6. Anwachsen der Bauflächen korreliert mit Anwachsen der Verkehrsflächen

  7. Starke Zersiedelung Österreichs: •  im Jahr 2006 (Statistik Austria 2007): + 40 000 neue Wohnungen, + 40 000 neue Arbeitsplätze in BRD: + 5 m² / P / a, in Ö: + 10 m² / P / a • Zersiedelung bedeutet: • Siedlungen ohne Nahversorgung, Arbeitsplätze und Freizeiteinrichtungen • zerstörte Orts- und Landschaftsbilder • Leerstände in den Zentren • Autoabhängigkeit, leistungsschwacher ÖV • lange Straßen und Leitungsnetze • hohe Kosten für Errichtung und Betrieb der Infrastruktur • weite Alltagswege („Ageingsociety“) • verschwenderischer Zugriff auf Grund und Boden • Ignorieren des Anstiegs der Nutzungskonkurrenz um den Boden als Energie- und Rohstoffquelle

  8. Erläuterung folgender drei Sachfragen: Warum keine „Patentlösung“ möglich ? Warum eine größere Anzahl an Einzelmaßnahmen erforderlich ? Warum eine zielführende Gesamtstrategie notwendig ?

  9. Die „Baulandtreppe“ ad 3) Bodenschutz durch Instrumente der Raumplanung Ordnungshilfe 1

  10. Der „Instrumentenkoffer“ Ordnungshilfe 2 • Bewusstsein schaffen Informations- und Bildungsinstrumente • Marktkräfte stimulierenmonetäre Instrumente (finanzielle Anreize und Sanktionen) • Schranken setzenordnungspolitische Instrumente (Ge- und Verbote)

  11. 1. Grünland

  12. 1. Grünland • Kurzcharakteristik: • keine Bebauung binnen 5 - 10 Jahren gerechtfertigt • Herausforderung: Status einer „ruhenden Baulandreserve“ • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrument: • Öffentlichkeitsarbeit zu Zusammenhängen von Bodenschutz und anderen großen Zeitfragen (Klimawandel, Energieversorgung, biogenes Wirtschaften etc. • Monetäres Instrument: • erhöhte FAG-Mittelzuweisungen bei sparsamem Bodenverbrauch • Ordnungspolitisches Instrument: • Verordnung von Siedlungsgrenzen

  13. Quelle: http://images.google.at

  14. 2. Bauerwartungsland

  15. 2. Bauerwartungsland • Kurzcharakteristik: „Kampfzone“ zwischen Baulandausweisung und Grünlanderhaltung • Herausforderung: • Schutz vor überbordenden Umwidmungen • Unterbinden aktiver Bodenspekulation • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrument: • verpflichtende Simulation der zukünftigen Bebauung des Baulandes • Monetäres Instrument: • Flächenzertifikatshandel • Ordnungspolitisches Instrument: • Verknüpfung von qualitativem und quantitativem Bodenschutz

  16. Flächenzertifikatshandel • Zielfestlegung durch das Landz. B. 8 ha/Tg 2009 3 ha/Tg 2020 • Zuteilung der Baulandkontingente an die Gemeinden (nach Einwohnerzahl) alle fünf Jahre. Jede Gemeinde kann ihr Kontingent ausnützen. • Einrichtung einer Flächenbörse durch das Land • Kommunen können ungenutzte Kontingente an Flächenbörse verkaufen;benötigte Kontingente werden gekauft (Baulücken, Siedlungsbrachen). • Anreiz für Kommunen, Innentwicklung zu forcieren • Einrichtung eines Monitoringsystemslaufende Überprüfung der Zielerreichung und der Regeln des Handelssystems

  17. 3. Gewidmetes, noch unerschlossenes Bauland

  18. 3. Gewidmetes, noch unerschlossenes Bauland • Kurzcharakteristik: • Planungsmehrwert wird schlagend • Herausforderung: • Schutz vor passiver Bodenspekulation • monetäre Ausgleichsmechanismen • zügige Erschließung • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrument: • Aufklärung, dass Baulandwidmung mit wenigen Verpflichtungen verbunden ist • Monetäres Instrument: • Einführung einer Baulandwidmungsumlage für Gemeinden • Ordnungspolitisches Instrument: • Verknüpfung von Flächenwidmungsplan mit Durchführungsplan (Südtirol: Realisierung 3 bis 9 Jahre)

  19. 4. Unbebautes, aber erschlossenes Bauland

  20. 4. Unbebautes, aber erschlossenes Bauland • Kurzcharakteristik: • erschlossene Baulandbrachen („Millionengrab“) • Herausforderung: • zügige Mobilisierung des baureifen Baulandes • rasche Überwälzung der Erschließungskosten • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrument: • Bodenschutz ist nicht nur „Verteidigung der grünen Wiese“ • Monetäres Instrument: • Einhebung einer Neuerschließungsabgabe • Ordnungspolitisches Instrument: • Junktimierung der Bebeuungsplanung mit fristgerechter Realisierungsverpflichtung • (Abgabe einer Nutzungserklärung)

  21. 5. Bebautes Bauland

  22. 5. Bebautes Bauland • Kurzcharakteristik: Raumplanung geht von Bestandsschutz aus und fokussiert so Außenentwicklung • Herausforderung: • Umgestaltung bestehender Siedlungsräume (Nachverdichtung, Modernisierung) • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrumente: • Anlage eines Baulückenkatasters (unbebaute, falsch genutzte, übergroße Grundstücke verzeichnet) • Monetäre Instrumente: • (Förderungen von Entsiegelungen, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünungen) • Ordnungspolitische Instrumente („Planen im Bestand“): • verbindliche Kompensation jeder Neuversiegelung durch Entsiegelung im Siedlungsbestand Quelle: BMU &BfN

  23. Steinbach an der Steyr

  24. Neues Wohnen im alten Kern: „Die drei Höfe“ Siedlungsentwicklung im unmittelbaren Nahbereich des Ortskerns vier Häuser mit jeweils fünf Wohnungen = maßvolle Verdichtung drei Höfe samt Kinderspielplatz; alles durchgrünt Ausnutzung der Topographie für Tiefgaragen gemeinschaftliche Nutzung von Waschräumen, Kinderbetreuungsbereichen und allgemeinen Aufenthaltsräumen

  25. Quelle: Wiener Umweltanwaltschaft

  26. 6. Brachgefallenes bebautes Bauland

  27. 6. Brachgefallenes bebautes Bauland • Kurzcharakteristik: Vorantreiben der Außenentwicklung erhöht die Gefahr von Unter- bzw. Nichtnutzung sowie von Preisverfall bestehender Bausubstanz • Herausforderung: • Flächenrecycling • geordneter Rückzug • Lösungsansätze: • Informations- und Bildungsinstrument: • Gefahr des Schaffens von Überkapazitäten • Erstellung von Brachflächenkatastern • Monetäres Instrument: • Leerstandsmanagement mit finanziellen Anreizen (z.B. NRW: 30.000€ Stadtbonus) • Ordnungspolitisches Instrument: • Instrumente für geordneten Rückzug entwickeln (z.B. aus gefährdeten Extremstandorten)

  28. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit ! Universität für Bodenkultur Wien Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerlind Weber Peter Jordanstr. 82, A-1190 Wien Tel.: +43 1 47654 - 5352, Fax: +43 1 47654 - 5353 gerlind.weber@boku.ac.at http://www.rali.boku.ac.at/irub.html

More Related