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Neue Wege des Lehrens und Lernens Vom Dozieren über die Lernberatung zur reflexiven Erziehung. Prof. Dr. Rolf Arnold Fachgebiet Pädagogik TU Kaiserslautern, Distance & International Studies Center (DISC), Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) und. Menü-Plan.
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Neue Wege des Lehrens und LernensVom Dozieren über die Lernberatung zur reflexiven Erziehung Prof. Dr. Rolf Arnold Fachgebiet Pädagogik TU Kaiserslautern, Distance & International Studies Center (DISC), Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) und
Menü-Plan 1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen 2 Die Entgrenzung der Konzepte 3 „Fresh Thinking“ 4 Erziehung neu denken! 2 20.10.2014
Menü-Plan 1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen 2 Die Entgrenzung der Konzepte 3 „Fresh Thinking“ 4 Erziehung neu denken
Entgrenzung der Kompetenzen Kompe-tenzarten Fach-kompetenz Methoden- kompetenz Sozial- kompetenz Emotionale Kompetenz Lern-formen Formelles Lernen A B C D Informelles Lernen E F G H Prof. Dr. R. Arnold
Menü-Plan 1 Die Engrenzung der Kompetenzanforderungen 2 Die Entgrenzung der Konzepte 3 „Fresh Thinking“ 4 Erziehung neu denken! 5 20.10.2014
Diese fragwürdig gewordenen Selbstverständlichkeiten sind: die Annahme, dass es die beste aller Voraussetzungen für das eigene Lernen sei, jemanden gefunden zu haben, der einen (be)lehrt (Lehr-Lernillusion sensu Holzkamp), die Annahme, dass man selbst wenig bzw. kaum etwas zum eigenen Lernprozess „beitragen“ kann (die gelernte Hilflosigkeit des Lerners), die Annahme, dass Wissen im Wesentlichen die Kompetenzen stiftet, um die es geht bzw. gehen soll (die intellektualistische Illusion), die Annahme, dass Geführtwerden im Lernprozess keine Risiken und Nebenwirkungen habe (die Illusion der Freiheit von Nebenwirkungen) und die Annahme, dass man grundsätzlich zusammenkommen und sich austauschen muss, um nachhaltig und erfolgreich zu lernen. (die On-campus-Illusion).
Die gestufte didaktische Wirkungstiefe Didaktische Wirkungstiefe Fach- kompetenz Methoden- kompetenz Sozial- kompetenz Emotionale Kompetenz Kompetenz- arten Darstellen Wie biete ich den Lehrinhalt dar? Handeln Wie inszeniere ich das Lehrangebot so, dass die Lernenden ausreichend (!) Gelegenheit haben, diesen selbstständig und in Kooperation zu erschließen? Erfahren Welche Erfahrungsräume, in denen sich die Lernenden als selbstwirksam erleben und Gefühle der Abhängigkeit und Hilflosigkeit in ihren Lernprozessen überwinden können, eröffne ich durch die methodische Inszenierung? Leitfragen für einen Unterricht im Stereoton Leitfrage: Welche 3-4 fachlichen Lernziele sollen die Lernenden in dieser Lehr-Lernsequenz durch möglichst selbstgesteuertes Lernen erreichen? 2. Leitfrage: Welche Selbsterschließungs-, Kooperations- und Selbstreflexionsmethoden werden in dieser Lehr-Lernsequenz eingeübt oder trainiert? Prof. Dr. R. Arnold
Die Ermöglichungsfaktoren eines nachhaltigen Lernens: • Selbstgesteuert D. F.: Distribuierung neu denken ! • Produktiv • Aktivierend Multimode - Learning • Situativ Assisted Learning • Sozial
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Abb.: Wir sehen und erkennen durch unsere emotionalen Brillen Prof. Dr. R. Arnold
„Uns stellt sich Wahrnehmung als ein hochaktiver, hypothesengesteuerter Interpretationsprozess dar, der das Wirrwarr der Sinnessignale nach ganz bestimmten Gesetzen ordnet und auf diese Weise die Objekte der Wahrnehmung definiert.“ (W. Singer)
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„Aberglaube Disziplin“ „Verlegenheit als Rezept?“ • Welche Risiken und Nebenwirkungen hat die unbedingte „Wiederherstellung der Disziplin“? • Illusion eines pädagogischen Passepartouts bzw. eines pädagogischen Universalrezeptes: leichte Steuerbarkeit und Anpassung. • Wie entwickelt man Einsichts- Konflikt und Verantwortungsfähigkeit bzw. „individuelle Regulationsfähigkeit“? • Es geht nicht um Disziplin und Disziplinierung, sondern um Identität und Verantwortung. Prof. Dr. Rolf Arnold - Führung und Intervention in pädagogischen Prozessen - SoSe 2008
Erziehung ist Beziehung • „Die erzieherische Beziehung ist eine professionelle Bringschuld der Lehrer“. • „Resignation ist oft genug Ausdruck eigener Begrenzungen, nicht objektiv >schlechter< Verhältnisse“. • Es bleibt sonst die unterkomplexe Mehr-desselben-Erziehung!
Die vier „B“ einer nachhaltig wirksamen Erziehung Erziehungswirkungen basieren auf der Klarheit des Erziehungsverantwortlichen und seiner Beziehung zum Heranwachsenden. Voraussetzungen einer wirksamen Erziehung sind die vier „B“: Bindung: Interesse am Wachstum und der Entwicklung Begrenzung: Befestigung, nicht Eingrenzung Begleitung: zurückhaltende, aber präsente Führung Bildung: Höhere Entwicklung des Selbst Sind diese vier Voraussetzungen nicht gegeben, sucht sich der Selbstausdruck des Heranwachsenden bisweilen verschlungene, aber auch verzweifelte Wege. Disziplinprobleme verweisen zumeist auf einen Mangel in einem der vier B Aspekte. Grundlage allen erzieherischen Erfolges sind die Zuwendung und die Wertschätzung. In ihnen kommt die Bindung zum Ausdruck: Es geht um zugewandte Grenzsetzung, nicht um begrenzende Zuwendung. Erziehungsexzesse sind „Abfuhrmöglichkeiten aufgestauter Affekte“ (Alice Miller) der Erziehungsperson – mit bisweilen verheerenden Wirkungen für das Wachstum und die Entwicklung des einzelnen sowie die gesellschaftliche Kultur des Zusammenlebens.
„...Es ist in der Tat fast ein Wunder, dass die modernen Methoden der Ausbildung die heilige Neugier des Forschens noch nicht völlig erstickt haben; denn diese zarte, kleine Pflanze bedarf – neben dem Ansporn – hauptsächlich der Freiheit; ohne diese geht sie ohne jeden Zweifel zugrunde.“Albert Einstein
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: arnold@sowi.uni-kl.de www.uni-kl.de/paedagogik Workshop & Trainings: www.systhemia.com