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Basel II Neue Eigenkapitalregeln der Banken im Kreditgeschäft. Ausblick und Stimmen zu Basel II. „Wegen „Basel II“ benötige ich nun ein Rating. Dies bindet Zeit und verursacht Kosten . Das kann ich mir als mittelständisches Unternehmen nicht leisten.“
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Ausblick und Stimmen zu Basel II • „Wegen „Basel II“ benötige ich nun ein Rating. Dies bindet Zeit und verursacht Kosten. Das kann ich mir als mittelständisches Unternehmen nicht leisten.“ • „Die Banken stellen schon genug Anforderungen bei einer Kreditvergabe. Durch Basel II wird alles noch schlimmer.“ • „Basel II wird dazu führen, daß Kredite verknappt werden. Der Mittelstand wird Probleme haben, Bankkredite zu erhalten.“ • „Die Banken werden kleinen Firmenkunden die Pistole auf die Brust setzen.“ • „Letztendlich wird Basel II zu einer generellen Verteuerung der Kredite führen.“
Übersicht • Was ist Basel II ? • Was ist ein Rating ? • Wie wirkt sich das Rating auf die Kreditgewährung aus ? • Welche Faktoren sind ausschlaggebend für das Ergebnis des Rating ? • Wie können StB und Mandant sich vorbereiten und das Rating beeinflussen ?
Was ist Basel II ? • Eine Reform bereits bestehender gesetzlicher Regelungen im Kreditgeschäft (Kreditwesengesetz) • Grundlage ist eine Richtlinie des „Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht“ aus dem Jahre 1988 (Basel I) • Internationale Harmonisierung für die Bankenaufsicht • Definition international geltender Eigenkapitalvorschriften für Banken • wurde in über 100 Ländern in nationales Recht umgesetzt
Wozu Reform? Nachteile von Basel I • Unabhängig von der Bonität des Schuldners muß jeder Kredit von der Bank mit 8% des Kreditvolumens durch Eigenkapital unterlegt werden • Die Eigenkapitalunterlegung richtet sich nicht nach der Kreditwürdigkeit des Schuldners • Bonität hat keine entscheidende Auswirkung auf die Kreditkonditionen • Schuldner mit guter Bonität subventionieren bonitätsschwache Kunden
Wozu Reform? Nachteile von Basel I • Eigenkapitalvorschriften differenzieren nicht nach unterschiedlicher Risikoqualität der Kreditportefeuilles • Banken mit günstiger Risikostruktur und gutem Risikomanagement werden nicht belohnt • Banken haben keinen Anreiz zur Optimierung der Risikosteuerung
Was ändert Basel II ? • Die individuelle Bonität eines Kreditnehmers bestimmt die Eigenkapitalbelastung der Bank • Die Bewertung der Kundenbonität erfolgt durch Ratings (interne / externe) • Risikogewichtung für Kredite künftig nicht mehr pauschal für alle 100%, sondern bonitätsabhängig zwischen 20% und 150 % • 12,0 %20 - 150 % von 8 % Unterlegung Spreizung* 1,6 %*) Neu:Retail-Klausel für kleine UN 6% Basis-Unterlegung
Was ist ein Rating ? • Als Rating bezeichnet man ein professionelles Verfahren zur systematischen Bewertung von Risiken • Einzelne Kriterien zur Risikobeurteilung werden auf einer Skala eingestuft und zu einem Bewertungssymbol verdichtet • Das Bewertungssymbol ist qualitativer Ausdruck der individuellen Kunden/Schuldnerbonität(zum Beispiel AAA = beste Bonität = geringe Ausfallwahrscheinlichkeit D = schlechteste Bonität = hohe Ausfallwahrscheinlichkeit) • Bonitäten werden transparent und vergleichbar
Wer muß geratet werden ? • Basel II ist auf Kreditnehmer mit einem Kreditvolumen ab 500.000 DM anzuwenden • Befürchtung: Banken werden kleinere Kreditkunden freiwillig einbeziehen • Die Rating-Vorschriften sollen ab dem Jahr 2006 gelten (kürzlich verschoben, bisher ab 2005) • Es gilt eine zweijährige Vorlaufzeit. Das heißt, daß ab dem Jahr 2004 Ratings durchgeführt werden
Wie wirkt sich das Rating auf die Kreditgewährung aus ? • Differenzierte Eigenkapitalunterlegung führt zu einer stärkeren Differenzierung in der Preisgestaltung des Kreditgeschäfts • Gravierende - positive oder negative - Informationen können eine unterjährige Veränderung der Bonitätseinschätzung und des Ratings verursachen
Faktoren für Risikoklassen und Eigenkapitalunterlegung Eigenkapitalunterlegung Besicherung (Sicherheiten- erlöse) Bonität (Rating)
Risikoklassen und Zinssatz % Neuer Zinsverlauf Ausfallwahrscheinlichkeit Alter Zinsverlauf Risikoklasse 1 2 3 4 5 6 7 8
Welche Kriterien sind ausschlaggebend für das Rating z.B. bei der Dresdner Bank • Ertragslage • Finanzlage • Vorwegangaben / Prognosen • Kontoführung • Tätigkeitsgebiet / Branchen-Einschätzung • Marktbedingungen / Wettbewerbsposition • Management-Einschätzung • Kundenverbindung / Dauer der Kundenbeziehung • Rechtsform 50 % 30 %
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen • Ertrags- und Finanzlage: • Zeitnahe Bereitstellung des JA • Inklusive Erläuterungsbericht • Ideal: Aufbereitung des JA mit Hilfe der DATEV Banken-Schnittstelle ggf. mit elektronischer Übermittlung der Daten an die Bank zur Weiterverarbeitung • Errechnung der bank-typischen Kennzahlen (jede Bank hat ihr eigenes Kennzahlensystem) (Datev - Bankenschemata) • Darstellung der Entwicklung über die letzten 3 Jahre, DATEV Betriebsvergleich
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Ertrags- und Finanzlage: • Herausarbeiten von Besonderheiten • Ursachen erläutern • Im Ratinggespräch offensiv darlegen • Analyse-Elemente:Kosten- und Ertragsstrukturen, Stetigkeit der Ertragsentwicklung, Renditen auf das eingesetzte Kapital, Eigen- /Fremdmittel, Fristenstruktur der Finanzierung, Qualität der Aktivseite, Angemessenheit von Fremdmitteleinsatz und cash flow, Kapitaldienstfähigkeit • Rahmenbedingungen: Qualität der Rechnungslegung, Bilanzpolitik
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Vorwegangaben / Prognosen: • Erstellung von Planungen (Planbilanzen, Plan-G+V, Liquiditätsplanung) • Instrumentale Unterstützung durch DATEV-Planungsinstrumente • Aufbau der Planung auf Vergangenheitszahlen • Prognosefähigkeit / Belastbarkeit der Planung
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Kontoführung: • Kreditlinien / Inanspruchnahmen • Flexibilität / Variabilität • Steife Kontoführung • Überziehungen der Kreditlinie rechtzeitig ankündigen (reden Sie mit der Bank)
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Tätigkeitsgebiet / Branchen-Einschätzung: • Unternehmenseigene Einschätzung der Branche (UN sollte mehr über seine Branche wissen als die Bank) (DATEV-Recherchedienst = Branchendossiers) • Konjunkturelle Lage: Nachhaltigkeit ? Wendepunkte ? • Strukturelle Veränderungen: Richtung und Ausmaß, wesentliche Treiber des Strukturwandels, Positionierung des Unternehmens
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Marktbedingungen / Wettbewerbsposition: • Intensität des Wettbewerbs • Mit welchen Werbeinstrumenten behauptet sich das Unternehmen im Markt? (Qualität, Menge, Preis, Service etc.) • Nachhaltigkeit und Kompetenz des Erfolgs der Wettbewerbsinstrumente
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Management-Einschätzung: • Persönliche Kompetenz • Sachliche / fachliche Qualifikation • Struktur und Stabilität des Managements (Ist die Nachfolge geregelt ?)
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Besicherung: • Welche Sicherheiten können gestellt werden? • Nicht alle Sicherheiten sind in vollem Umfang „basel-fähig“ • Unterschiedliche Anrechenbarkeit von verschiedenen Sicherheitenarten
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Besicherung - basel-fähige Sicherheiten: • Bareinlagen • Rückkaufwerte von Lebensversicherungen • Schuldverschreibungen (AAA - D ?) • Börsennotierte Aktien (60 % ?) (keine Penny Stocks) • Börsennotierte Investmentfonds (AAA - D ?) • Immobilien, Schiffshypothek • Bürgschaften, Garantien (Ehegattenbürgschaft? Werthaltigkeit?)
Wie können StB und Mandant sich vor-bereiten und das Rating beeinflussen ? • Sicherheiten - nicht basel-fähig: • Zessionen • Vorratsvermögen, Warenbestand • Anlagevermögen
Ausblick und Stimmen zu Basel II • Banken verlangen mehr vom Mittelstand (spült viele Risiken ins Haus) • Amerikanisierung des Rechnungswesens (IAS / US-GAAP). Zeige was du hast - Ausweis von Kapital und Gewinn. (Zielkonflikt: Inanspruchnahme steuerlicher Anreize) • Ausweichfinanzierungen über Leasinggesell-schaften ? Ebenfalls betroffen - drastische Preiserhöhungen