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Musikgeschichte der europäischen Neuzeit

Musikgeschichte der europäischen Neuzeit. Repertorium zur Vorlesung. Die Anfänge des Musiktheaters. Die venezianische Oper. Francesco Cavalli La Calisto Atto primo Scena prima. Venezianische Oper Cavalli : La Calisto.

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Musikgeschichte der europäischen Neuzeit

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Presentation Transcript


  1. Musikgeschichte der europäischen Neuzeit Repertorium zur Vorlesung

  2. Die Anfänge des Musiktheaters

  3. Die venezianische Oper

  4. Francesco Cavalli La Calisto Atto primo Scena prima

  5. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Jupiter und Merkur eröffnen die Oper, indem sie die Situation der Erde in einem dialogischen Rezitativ besprechen. • Gegenüber Monteverdi ist das Rezitativ nochmals eine Stufe schneller geworden, ebenso agiler in der Deklamation. => Parlando • Als Calisto naht, T. 83, gerät Jupiter sein Sprechen aufgrund der großen Schönheit von Calisto zum Singen.

  6. Venezianische OperCavalli: La Calisto Scena seconda: Aria Piante ombrose • Calistos Arie ist zweiteilig, analog dem Textbau. • Notiert sind nur Generalbass und Sopran, die Instrumente der Aufführung sind ergänzt. • Die Arie besitzt kein Ritornell, vielleicht in Korrespondenz zum Text (Kargheit). • Cavalli arbeitet wieder mit kurzen Partikeln im Bass, die sequenzierend angeordnet werden.

  7. Venezianische OperCavalli: La Calisto Scenaseconda: Aria Pianteombrose (Forts.) • In kontrastierenden Haltetönen (T. 4ff) oder die Partikel auf- bzw. vorweg- nehmend (T. 9ff) tritt der Sopran hinzu. • Der musikalische Fluss bleibt durch die versetzte Anordnung in Bewegung. • Weiterhin durch Vermeidung von Kadenzen wie T. 30f oder 68f • oder durch unvollst. Kadenzen wie in T. 40 – zugleich textdeutend: „sospiro“ („ich seufze“).

  8. Venezianische OperCavalli: La Calisto Scenaseconda: Aria Pianteombrose (Forts.) • Auch die Haltetöne zu „pianteombrose“ („schattenspendende Pflanzen“) und das aufsteigende „dovesono?“ – „Wo seid ihr?“ sind textausdeutend gedacht • Ebenso die phrygische Kadenz T. 16f. => Frage • Ab T. 69 geht die Arie unmittelbar ins Rezitativ über.

  9. Venezianische OperCavalli: La Calisto Atto primo Scena quarta

  10. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Calisto antwortet auf die Annäherungsversuche Jupiters mit einer virtuosen Arie mit der Zentralaussage: Lieber Freiheit als Ehe. • Die zweistrophie Arie wird durch wird durch drei Ritornelle gegliedert bzw. eingerahmt. • Die Ritornelle bestehen aus zwei weitgehend identischen Fünftaktern, der zweite wird lediglich transponiert (Vl Terz nach oben, Generalbass Sext nach unten).

  11. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Die Konstruktion der Singstimme ist ganz auf die Hervorhebung des zentralen Schlussverses ausgerichtet: „Viver in libertade“. • Die Melismen zu diesem Text heben sich stark von der relativ einfachen, sich weitgehend in Vierteln bewegenden Diastematik der vorangehenden Verse ab. • Sie betonen die Zentralaussage des Textes, zugleich verbinden sie die Ritornelle und den Gesangsteil.

  12. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Besonders hervorgehoben wird das abschließende „è il dolce, il caro“ („[Leben in Freiheit] ist süß mir und teuer“): • durch die chromatische Führung der Bassstimme • durch den Aufstieg des Motivpartikels vom d‘‘ zum g‘‘.

  13. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Die Singstimme ist in beiden Strophen im Grundsätzlichen gleich, geht aber auf einzelne Textstellen jeweils besonders ein: • T. 48f „troppo gravi“ („zu hart“): verminderte Quinte d‘‘-gis‘ im Sopran. • T. 52 „amaro“ („bitter“): verminderte Quinte dis-a zwischen Generalbass und Sopran. • Beide Stellen sind in der II. Strophe anders gestaltet. • Vgl. dafür dort in T. 85ff das kleine Melisma auf „canore“ („Sänger“).

  14. Venezianische OperCavalli: La Calisto Atto primo Scena quinta

  15. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Jupiter verstellt sich als Diana, um Calisto zu verführen. • Calistos Eingehen darauf zeigt Cavalli musikalisch an, indem Calisto in den T. 22ff die Diastematik von Jupiters Werbung in T. 12ff aufnimmt. • Ein imitatorisch bzw. in Terzen geführtes Liebesduettchen rundet die Szene ab T. 65 ab. • Auch hier sind die Parallelführungen der Singstimmen sprechend.

  16. Venezianische OperCavalli: La Calisto Atto primo Scena decima

  17. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Als Calisto nach dem Rendezvous mit dem verkleideten Jupiter auf die echte Diana trifft und ihr Avancen macht, wird sie von dieser wütend zurückgewiesen. • Cavalli bildet die Wut Dianas in ihrem Rezitativ ab: Die Verstoßung Calistos artikuliert sie in erregten schnellen 16teln. • Das Rezitativ wird zum Träger von Affekten.

  18. Venezianische OperCavalli: La Calisto • Die Venezianische Oper stellt einen weiteren großen Schritt in Richtung Opera seria dar: • Die Trennung von Rezitativ und Arie ist im Gang oder bereits vollzogen. • Für die Arie beginnen sich feste Formen zu entwickeln. • Das Rezitativ wird zum Träger von Affekten, der Ausdruck differenzierter.

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