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Die Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg

Die Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg. These: Unterricht in der Muttersprache fördert das Erlernen einer Zweitsprache. . Überblick. Einleitung Modelle und Theorien zur Sprachförderung Beispiele für verschiedene Modelle Kanada USA

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Die Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg

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  1. Die Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg These: Unterricht in der Muttersprache fördert das Erlernen einer Zweitsprache.

  2. Überblick • Einleitung • Modelle und Theorien zur Sprachförderung • Beispiele für verschiedene Modelle • Kanada • USA 3. Beispiel einer Studie und deren Verwertbarkeit • Berlin 4. Fazit

  3. Deutsch dominant Muttersprache dominant Eingeschränkt bilingual Mehrsprachig Datenquelle: SOEP 2001 vgl. Haug 2005: 271

  4. dominant bilingual in L1 dominant bilingual in L2 vgl. Söhn 2005: 7

  5. Jim Cummins: Interdependenzhypothese(Abhängigkeits- /Schwellenhypothese) • Untersuchungen über finnische Einwandererkinder, die bereits eine Grundschulbildung in ihrem Herkunftsland absolviert haben  sie lernten Zweitsprache besser und schneller • Transfereffekte zwischen beiden Sprachen • plädiert in seiner Hypothese nicht ausdrücklich dafür, dass Kinder zu erst in der Erstsprache alphabetisiert werden • negiert die time-on-task- Hypothese: „Zeit für das Erlernen der Erstsprache fehlt beim Erlernen der Zweitsprache.“

  6. vgl. Baker 1993: 153

  7. Submersion • monolingual • wird nicht von FremdsprachenlehrerIn erteilt • keine spezifische Förderung • „Eintauchen in Sprachbad“  „swim or sink“ • gar kein „Modell“? • Ziel: möglichst schnelles Erlernen der Zweitsprache

  8. (Strukturierte) Immersion • monolingual • zusätzlicher Unterricht in Zweitsprache • Zweitsprache wird von bilingualer FremdsprachenlehrerIn vermittelt • angepasst an Voraussetzungen der SchülerInnen • Ziel: möglichst schnelles Erlernen der Zweitsprache

  9. Beispiel für strukturierte Immersion: Vorbereitungsklassen 1. Intensivvorbereitungskurs Zweitsprache (4 – 8 Wochen) 2. Integration in einzelnen Fächern des Regelunterrichts und zusätzlicher Unterricht in Zweitsprache (6 – 12 Monate) 3. Übergang in Regelunterricht mit zusätzlicher Zweitsprachenförderung • Dauer des Programms max. 2 Jahre • heterogene Gruppe, hohe Fluktuation, grobe Differenzierung • wichtige Rolle der Lehrer

  10. Transitionale bilinguale Erziehung • bilingual • langsamer Übergang • zunächst Erstsprache, dann Zweitsprache • richtet sich an Sprachminderheiten • Ziel: gute Kenntnisse in beiden Sprachen

  11. Muttersprachlicher Unterricht(Heritage Language / Maintenance) • Spracherhaltungsprogramm • Sprachminderheiten • autochton (alteigesessene) • allochton (zugewanderte) • getrennter zusätzlicher Unterricht in Erstsprache • Ziele: gute produktive und rezeptive Kenntnisse in Erst- und Zweitsprache • spezielle kulturelle, sprachliche, fachliche Förderung • Eigenwert der Erstsprache

  12. Bilingualer Unterricht(Two way Immersion) • Erst- und Partnersprache • zwei sprachlich homogene Gruppen von SchülerInnen • Erst- bzw. Zweitsprachen Lernen für Transfereffekt aber auch als eigenständiger kultureller Wert • Ziel: gute Kenntnisse in beiden Sprachen, enger Kontakt zur Zweitsprache und Kultur • z.B. Europa Schule

  13. vgl. Baker 1993: 153

  14. Kanadisches Immersionsprogramm

  15. 1960er Jahre auf Elterninitiative hin gegründet • Zielgruppe: zunächst anglophone bildungsnahe SchülerInnen • Ziel: Bessere Sprachkompetenz in Französisch (Zweitsprache) • daher Französisch als Medium des Unterrichts statt reinem Fremdsprachen- unterricht • unterschiedliche Programme(early total-, early partial-, delayed-, late-immersion)

  16. SchülerInnen entwickeln in allen Programmen bessere Zweitsprachen-kenntnisse als in konventionellem Fremdsprachenunterricht, auch leistungsschwächere SchülerInnen • SchülerInnen der Immersionsprogramme haben gleichen rezeptiven Fähigkeiten wie erstsprachliche SchülerInnen ihres Alters • jedoch nicht die gleichen produktiven Fähigkeiten • keine negativen Auswirkungen durch Immersion auf erstsprachliche Fähigkeiten oder Fachwissen nachgewiesen

  17. erfolgreichstes Programm: early total immersion • Alphabetisierung erfolgt in Zweitsprache • Unterrichtssprache ist die Zweitsprache • Bilinguale Lehrer • auf Erstsprache kann zurückgegriffen werden • außerhalb des Unterrichts ist Erstsprache dominant • Anteil Erst- und Zweitsprachen wird später auf 50 % gesteigert • Erstsprache notwendig um SchülerInnen zu alphabetisieren?

  18. Zweisprachige Erziehung in den USA

  19. Beispiel Kalifornien: Staat ohne ethnische Minderheit: • 46,7% „Weiße“ (Minderheit unter anderen) • 32% Hispanics • 11% Asians

  20. An den Schulen: Hispanics als größte Gruppe mit 42%, gefolgt von sog. „Weißen“ mit 37%. Schuljahr 99/00: 38% der Schüler hatten andere Herkunftssprache als Englisch (It. US Census 2000)

  21. Verlauf: English only 1968 Bilingual Education Act 1974 Klagemöglichkeit gegen Diskriminierung einer Sprachminderheit > zweisprachige Übergangsprogramme 1994 Bilingual Education Act 1996 Elternboykott 1998 in Kalifornien: Proposition 227

  22. Alternativer Ansatz:Erfolgreiche Schulen beobachten

  23. Berliner Modell zur zweisprachigen Alphabetisierung und Erziehung von türkisch-deutsch zweisprachigen Schulkindern

  24. offizieller Schulversuch 1988-93 mit 17 Grundschulen und damit 70 Versuchsklassen in Berlin Kreuzberg nach der Interdependenz- und Schwellenhypothese

  25. Ich glaube, dass wir kriegen keine Bonbons mehr. • Ich glaube, wir nach Hause gehen müssen. • Für das Eis ich kein Geld mehr habe. (Vgl. Felix 1993:209ff.)

  26. Heute ist das Wetter schön und die Kinder spielen vor dem Haus Fußball. Sie mac... viel Lä... und stö... die Nach... . Ein Ma... schaut a... dem Fen... . Er i... wütend u... ruft: “Ge... weg! I... dürft hi... vorne ni... spielen. D... ist verb... .“ (Vgl. Baur/Meder 1989:123)

  27. Vorschläge: • Mehrsprachigkeit als Bereicherung ansehen • Herkunftssprache als wichtige Ressource für das Lernen betrachten • Eltern in die Schule miteinbeziehen • zweisprachige LehrerInnen • Raum für Kooperation, Experimente

  28. bessere Rahmenbedingungen schaffen, gutes Schulklima, Schulphilosophie • auf die Bedürfnisse der zugewanderten SchülerInnen eingehen, Muttersprache und Herkunftskultur im Schulalltag berücksichtigen • Schule soll so gestaltet sein, dass sich auch Schülerinnen aus sprachlichen Minderheiten gerne und aktiv am Unterricht beteiligen

  29. Literatur: DJI-Projekt „Kulturenvielfalt: Treffpunkt deutsche Sprache. München. 2001. www.dji.de/bibs/DJI_SprachfoerderTagg.pdf Haug, Sonja: Zum Verlauf des Zweitspracherwerbs im Migrationskontext Kniffka, Gabriele und Siebert-Ott, Gesa: Deutsch als Zweitsprache. Paderborn, 2007. Hopf, Dieter: Zweisprachigkeit und Schulleistung bei Migrantenkindern. Z.f.Päd. 51. Jahrgang 2005, Heft 2. Limbrid, Christina und Stranat, Petra: Sprachförderung bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund: Ansätze und ihre Wirksamkeit. In: Baumert, Jürgen (Hg.): Herkunftsbedingte Disparitäten im Bildungswesen: Differenzielle Bildungsprozesse und Probleme der Verteilungsgerechtigkeit. Wiesbaden, 2006. Siebert-Ott, Gesa: Zweisprachigkeit und Schulerfolg: Die Wirksamkeit von Schulischen Modellen zur Förderung von Kindern aus zugewanderten Sprachminderheiten. Soest, 2001² Söhn, Janina: Zweisprachiger Schulunterricht für Migrantenkinder. Ergebnisse der Evaluationsforschung zu seinen Auswirkungen auf Zweitspracherwerb und Schulerfolg. AKI-Forschungsbilanz. Berlin, 2005. http://www.wzb.eu/zkd/aki/files/aki_forschungsbilanz_2_kurz.pdf

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