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Wandel der Arbeitswelt: Prekäre Arbeitsformen und Wertewandel als neue Realität?. Workshop von Kamil Lagun. Ziele des Workshops Sensibilisierung für die veränderte Arbeitswelt von heute (z.B. Niedriglohnsektor) -wesentliche Begriffe aus der veränderten Arbeitswelt kennen
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Wandel der Arbeitswelt: Prekäre Arbeitsformen und Wertewandel als neue Realität? Workshop von Kamil Lagun
Ziele des Workshops • Sensibilisierung für die veränderte Arbeitswelt von heute (z.B. Niedriglohnsektor) • -wesentliche Begriffe aus der veränderten Arbeitswelt kennen • eigene Erfahrungen einfließen lassen • jugendlicher Wertwandel als Problem? • Konsequenzen für den AWT-Unterricht
„Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens“ Nietzsche
„Jeder hat das Recht (…) auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen (…). Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit (…). Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert (…)“ Artikel 23 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO aus dem Jahr 1948
„Jeder hat das Recht (…) auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen (…). Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit (…). Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert (…)“ Artikel 23 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO aus dem Jahr 1948 Träume anno 1948?
Und was hat das alles nun mit der Hauptschule und unseren Schülern zu tun?
Welche Aspekte kennzeichnen die heutige Arbeitswelt? • 2. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „prekär“? • 3. Welche prekären Arbeitsformen kann man benennen? • Der wesentliche Konflikt besteht in dem fehlenden Potential für eine dauerhafte Existenzsicherung • Max Weber: Sinnhaftigkeit eines Berufes ist verbunden mit einer „kontinuierlichen Versorgungs- oder Erwerbschance“
a) Welche Merkmale kennzeichnen die Prekarität eines Arbeitsverhältnisses? b) In welchem Verhältnis stehen prekäre Beschäftigungsverhältnisse und soziale Integration? c) Was verbinden Sie mit dem Begriff „Niedriglohnbeschäftigung“? d) Welche Gruppen sind von atypischer Beschäftigung insbesondere betroffen?
„Eine Gesellschaft, die nicht mehr zu integrieren vermag, zerfällt, löst sich auf. Hierfür gibt es zahlreiche historische Beispiele. Aber gerade wir Deutschen sind von dieser Auflösung weit entfernt. Wie so vieles andere wird auch diese Frage hierzulande auf hohem Niveau diskutiert. Im internationalen und historischen Vergleich gibt es höchstens ein oder zwei weitere Länder, in denen beispielsweise die Einkommensunterschiede so gering sind wie in Deutschland.“ Prof. Meinhard Miegel (2011). Wie verträgt sich dieses Zitat mit den bisherigen Erkenntnissen?
Neben dem Ton Sammelt Ihr nur eure Geldscheine, ich sammle Erfahrungen und lass´ mir von Euch nicht die Zeit verplanen, denn es wäre schade um jeden einzelnen Tag, an dem Ihr meinen Wecker stellt und ich mich beeilen muss, weil Pünktlichkeit Euch echt gefällt. Eure Jobs macht besser selbst, denn ich bin nicht scharf darauf, dass Ihr bestimmt, wann ich was essen oder pinkeln darf, wann ich meinen Urlaub nehm und welches Hemd ich trageja, ich scheiß auf kurze Kaffeepausen und die Stempelkarte, und von ner Party, die doch eh vor elf nicht startet schon um zehn zu gehen, um morgens fit zu sein, dass fänd ich schade. Ihr wollt, dass ich packe, schreibe, schleppe und sortiere; Euch interessiert´s nicht wie´s mir geht, nur ob ich funktioniere, und das am Besten zuverlässig, ausgeruht und grundsolide, doch ich steh für Freiheit genauso wie Cuba Libre. Drum scheiß ich drauf, ob ich bei Euch versichert bin und gut verdiene, die Antwort bleibt ein nein, wollt Ihr, dass ich es buchstabiere? Ich will mich nicht am Montag schon aufs Wochenende freuen und plötzlich auf der Straße stehen, weil ihr vom Kostensenken träumt. Ich hab kein Bock drauf, die Stunden zu zählen, Uhrzeiger zu bitten, schneller Ihre Runden zu drehen, den Mund nur auf zu machen, um ja zu sagen und um zu gähnen, und vor Langeweile beinahe vor die Hunde zu gehen. Zu viele lachen mich an aber weinen im Stillen, weil sie nur für ne Arbeit leben, mit der sie sich eigentlich killen. Drum schwör ich, ich klopf nicht an euer blödes Büro, denn ich will nicht im Käfig leben wie ein Löwe im Zoo. Ich flow, flow gegen den Strom, ich sing neben dem Ton, denn ich will nicht in Euren Käfigen wohnen. Ich flow, flow gegen den Strom, ich sing neben dem Ton, denn ich scheiß auf Eure Regeln und so.
Wunschvorstellungen Kritikpunkte finanzieller Erfolg Pünktlichkeit vorgegebener Tagesrhythmus funktionierender Arbeiter/Angestellter Unterwürfigkeit Langeweile „nicht in euren Käfigen wohnen“ • Erfahrungen sammeln • Freiheit ausleben • autonom bestimmen • keine finanzielle und soziale Abhängigkeit von der Arbeit • „Zu viele lachen mich an aber weinen im Stillen, weil sie nur für ne Arbeit leben, mit der sie sich eigentlich killen“ • „Denn ich scheiß auf eure Regeln und so…“ Wertekonflikt beim Blumentopf
Wie soll man als AWT-Lehrer mit diesen Erkenntnissen umgehen? Einige Schüler werden auch beim besten Willen mit diesen Realitäten konfrontiert werden! Ist es die Aufgabe des AWT-Unterrichts dies vorab zu thematisieren?