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Seminar: Einwanderungsgesell-schaft Deutschland

Die Entstehung der Nation - Die Konstruktion des Begriffs „Nation“ am Beispiel „Deutsche Nation“. Seminar: Einwanderungsgesell-schaft Deutschland. Gliederung. 1. Einleitung 1.1 Literaturüberblick 1.2 Georg Elwert 1.3 Benedict Anderson 1.4 Der Konstruktivismus

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  1. Die Entstehung der Nation - Die Konstruktion des Begriffs „Nation“ am Beispiel „Deutsche Nation“ Seminar: Einwanderungsgesell-schaft Deutschland 21. April 2008 | FB 2 – Institut für Soziologie: Die Konstruktion des Begriffs „Nation“. Das Beispiel „Deutsche Nation

  2. Gliederung 1. Einleitung 1.1 Literaturüberblick 1.2 Georg Elwert 1.3 Benedict Anderson 1.4 Der Konstruktivismus 2. Das Konstrukt: Deutsche Nation 2.1 Völkisch-genetisch 2.2 Politisch-territorial 2.3 Sprachlich-kulturell 3. Georg Elwerts Kritik 3.1 Das Konstrukt Nation 3.2 Heterogenität statt Homogenität 3.3 Nation als symbolische Koordination der geteilten Rechtsräume 3.4 Definition der Nation 3.5 Nationale Identität der Deutschen 3.6 Prozess der Nationwerdung 3.7 Fazit 4. Nation als kapitalismusgetriebener Garant der Ungleichheit Literaturverzeichnis

  3. Die Entstehung der Nation –Die Konstruktion des Begriffs „Nation“ Was bedeutet der Begriff: „Nation“? Tatsächlich natürlich-organisch-schicksalhaft „gewachsen“ oder nachträglich konstruiert? Literaturüberblick Georg Elwert Benedict Andersons Konstruktivismus Die Konstruktion der “Deutschen Nation” und ihre Teilkonstrukte - völkisch-genetisch, politisch-territorial und sprachlich-kulturell Georg Elwerts Kritik: Konstrukt Nation / Heterogenität / Nation als symbolische Koordination der geteilten Rechtsräume / Definition der Nation / Nationale Identität der Deutschen / Prozess der Nationwerdung / Fazit - Nation als kapitalismusgetriebener Garant der Ungleichheit

  4. Literatur I Georg Elwert: Deutsche Nation, in: Bernhard Schäfers, Wolfgang Zapf (Hrsg.), Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. Opladen 1998. S. 123-134. Georg Elwert: Nationalismus und Ethnizität. Über die Bildung von Wir-Gruppen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 41 (1989). In: S. 441-464. Etienne Balibar: Die Nation-Form: Geschichte und Ideologie. In: Immanuel Wallerstein, Etienne Balibar: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Hamburg, Berlin 1990. S. 107-130. Immanuel Wallerstein: Die Konstruktion von Völkern. Rassismus, Nationalismus, Ethnizität. In: Immanuel Wallerstein, Etienne Balibar: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Hamburg, Berlin 1990. S. 87-106. Nation (Schlüsselbegriff). In: Brockhaus. Enzyklopädie in 30 Bänden. 21., völlig neubearb. Aufl. Bd. 19. Mosc - Nordd. Leipzig, Mannheim 2006. S. 340-342. Benedict Anderson (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Benedict_Anderson [Zugriff. 21.8.08]. Dieter Neubert: In memoriam Georg Elwert. http://www.uni-koeln.de/kzfss/nekrologe/ks05elwert.htm [Zugriff am 20.8.08].

  5. Literatur II Soziologisches Lexikon, bisher rel. jung, namentliche Artikel zu ca. 70 sozalen Begriffe à 10 Seiten, insges. 800 S. Vollständig erfasst bei Google-Buchsuche Georg Elwert: Deutsche Nation. In: Bernhard Schäfers, Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschland. Opladen 1998. S. 123-134. - rel. schwierig geschrieben, als Handbuchartikel ungeeignet - andere Artikel weitaus besser

  6. Georg Elwert Anerkannter Soziologe und Ethnologe - war bis zu seinem Tod Professor für Ethnologie und Sozialanthropologie an der FU Berlin Ethnologische Untersuchungen über Stammeskonflikte im Rahmen der Dekolonialisierung in Afrika Überträgt diese „objektive“ von Tradition und Geschichte freie Sicht auf Europa Untersuchungen von Nation und Nationalismus Aber m.M.n. geschichts- und sprachwiss. Vergröberungen Spricht von der Konstruiertheit des Nationsbegriffs Nimmt Bezug auf Benedict Anderson und Ernest Gellner (amerik. Sozialwiss.)‏

  7. Benedict Anderson Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation 1983 Konstruktivistische Wende in der Nation- und Nationalismusforschung Ausstrahlung in den 1980er und 1990er Jahre auch in andere Wissenschaften (Geschichtswissenschaft Eric Hobsbawm, Literaturwissenschaft)‏ Es gibt formale Elemente, die weltweit überall gleich sind und Nationalitäten und Nationen konstruieren - insbes. „Natürlichkeit“ und „Hineingeborensein“ - dem steht nahe: Herkunft, Verwandtschaft, Familie, Hautfarbe - schicksalhafte Unabänderlichkeit: man kann es sich nicht aussuchen, man ist von Geburt an Mitglied einer Nation; die Nation kann Opfer verlangen (z.B. Tod)‏

  8. Konstrukt: „Deutsche Nation“ „Mythos Nation“ weit verbreitet im allgemeinem Bewusstsein, gehört sozusagen zur „Allgemeinbildung“ Grundlage folgende homogenen Teilkonstrukte: - völkisch-genetisch: ein ewiges Volk - „Germanenmythos“ - politisch-territorial: ein ewiger Staat - Fränkisches Reich / Deutsches Reich / Bundesrepublik Deutschland - sprachlich-kulturell: eine ewige Sprache - Homogenität und Ewigkeit

  9. Konstrukt 1: Ewiges Volk I: Die Deutschen als homogenes Volk der Germanen Deutsche Geschichte fängt ganz „selbstverständlich“ mit den Germanen an Germanenmythos: sittliche Lebensweise gegenüber der Verkommenheit der Römer, treuer und aufrichtiger Charakter, Tapferkeit im Krieg und großer Freiheitswille (Tacitus: Germania)‏ „die Augen trotzig und blau, die Haare blond, die Körper hochgewachsen und nur zum Angriff stark“ (Tacitus: Germania)‏

  10. Konstrukt 1: Ewiges Volk II: Deutschland als Germanien Wohnsitz und Siedlungsraum - seit Jahrtausenden an derselben Stelle Nord-, West- und Ostgermanen Völkerwanderung

  11. Konstrukt 2: Ewiger Staat I: Deutschland als homogenes Staatswesen: das Fränkische Reich und das Hl. Röm. Reich Deutscher Nation Frankenreich der Merowinger, ca. 500 Frankenreich der Karolinger, ca. 800 Karolingische Reichsteilung, 843-880 Nach Aussterben der Karolinger im Ostreich Wahl des Sachsenherzogs Heinrich zum ersten „deutschen“ König, 919 Das Deutsche Reich „entsteht“ - durch Wahl eines Sachsen, eines ehem. Feindes der Franken - „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation“ (962-1806)‏

  12. Konstrukt 2: Ewiger Staat II:Deutschland als homogenes Staatswesen: Das Deutsche Reich Leben: Geburt, Wachstum, Jugend, Bedrückung, Wiederbelebung, Hochphase usw. Zersplitterung Deutsche Einheits- und Nationalbewegung: 1848 Revolution 1871: Gründung des kleindeutschen Reichs unter Ausschluss Österreichs

  13. Konstrukt 2: Ewiger Staat III: Deutschland als homogenes Staatswesen: Fortbestand der Nation 1949: Gründung zweier deutscher Staaten Dennoch: Fortbestand der Deutschen Nation - BVerfG: Grundvertragsurteil 1973: „Das Deutsche Reich existiert weiter, ist mit der Bundesrepublik identisch, räumlich teilidentisch, im Osten Deutschlands zur Zeit nicht handlungsfähig“ 1990: Wiedervereinigung und Wiederherstellung der Nation „Staatliche“ Organisation seit 2000 Jahren

  14. Konstrukt 3: Sprache und KulturDie homogene ewige deutsche Sprache Die Sprache als Volksbezeichnung Deutsch = diutisk = volkssprachlich Abgrenzung von den romanischen Sprachen im Westen (welsch) und Süden sowie den slawischen Sprachen im Osten (wendisch)‏ Ab 500 n Chr. Entwicklung zum Althochdeutschen (2. Lautver-schiebung / Süddeutschland Deutschland als einheitliche Sprach- und Kulturnation

  15. Elwert I: Das Konstrukt Nation Das Konstrukt Nation umfasst - den Mythos einer ewigen Ordnung (2000 Jahre)‏ - Erzählmuster: Geburt, Wachstum, Bedrückung, Wiedererhebung usw. - den Mythos vom nationalen Ursprung den Mythos einer genetischen, politischen und kulturellen Homogenität Zur Konstruktion werden - zufällige Ereignisse im Sinne eines Schicksals miteinander verknüpft, die ebenso auch anders hätten ausfallen können - bestimmte nInformationen werden ausgesiebt und Widersprüche geglättet „Es entsteht nicht eine gemeinsame Vergangenheit, sondern geschöpfte Geschichte“ (Elwert)‏

  16. Elwert II: Heterogenität statt Homogenität Genetisch: enorme Wanderungsbewegungen - Antike und Mittelalter: Römer, Slawen - Neuzeit: Binnenmigration: „Ruhrpolen“, Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert nach dem 2. Weltkrieg Sprachlich: Deutschland hatte bis ins 19. Jh. Keine Einheitssprache, stattdessen Regionalsprachen - Sprecher der unterschiedlichen Regionen konnten sich nicht verstehen Kirchlich: Deutschland seit der Reformation konfessionell zersplittert

  17. Elwert III: Definition von Nation "Nation ist eine einen überzeitlichen Charakter beanspruchende und auf einen vorhandenen oder erstrebten Staat hin orientierte gedachte Ordnung mit höherrangigen reziproken Verpflichtungen und familienerfassenden Zugehörigkeiten." (S.124)‏ Gesellschaft wird als Gemeinschaft travestiert (Weber)‏ Vertrauen, emotionale Anbindung Homogenität Akteure bedienen sich ihrer mit individuellen Zielen

  18. Elwert IV: Nationale Identität der Deutschen Vormoderne: Moderne (ab 19.Jh.): Nation als Handlungssubjekt Solidarität gilt Ortsgemeinschaft Soziale Nähe Restringierte Reziprozität Brauchtum Sprache Religion Recht

  19. Elwert V: Prozess der Nationwerdung Fusion von Organisationsprinzipien "Mit zunehmender Ferne sinkt die Solidarverpflichtung und winkt die Verpflichtung zu wechselseitiger Respektierung von Normen." S. 128 1.Verteidigung kleiner Gemeinwesen 2. Armeen zentralisierter Staaten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit Gemeinsam geteilter Rechtsraum Staatsbürgerschaft Verteidigung und Gestaltungschancen Säkularisierung

  20. Elwert VI: Fazit Nation ist Ausdruck latenter polytaktischer Zuordnungen des Menschen im eindeutigen Staat: Die eindeutige Staatsbürgerschaft reicht für ein Zugehörigkeitsgefühl nicht aus, daher entwickelte sich ein Mythos, welcher verschiedene Identitätskriterien umfasst. Die Nation ist neben der gemeinsamen Rechtsordnung auf symbolischer Koordination gegründet.

  21. Volk als Produkt des Kapitalismus Volk Rasse Ethnie Nation genetische Kategorie, horizontale Arbeitsteilung der Weltwirtschaft Zentrum - Peripherie kulturelle Kategorie, Haushaltsstrukturen nicht entlohnter Arbeit innerstaatliche Hierarchie soziopolitische Kategorie, Überbaubezug, zwischenstaatlicher Wettbewerb

  22. Literatur Georg Elwert: Deutsche Nation, in: Bernhard Schäfers, Wolfgang Zapf (Hrsg.), Handbuch zur Gesellschaft Deutschlands. Opladen 1998. S. 123-134. Georg Elwert: Nationalismus und Ethnizität. Über die Bildung von Wir-Gruppen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 41 (1989). In: S. 441-464. Etienne Balibar: Die Nation-Form: Geschichte und Ideologie. In: Immanuel Wallerstein, Etienne Balibar: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Hamburg, Berlin 1990. S. 107-130. Immanuel Wallerstein: Die Konstruktion von Völkern. Rassismus, Nationalismus, Ethnizität. In: Immanuel Wallerstein, Etienne Balibar: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Hamburg, Berlin 1990. S. 87-106. Nation (Schlüsselbegriff). In: Brockhaus. Enzyklopädie in 30 Bänden. 21., völlig neubearb. Aufl. Bd. 19. Mosc - Nordd. Leipzig, Mannheim 2006. S. 340-342. Benedict Anderson (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Benedict_Anderson [Zugriff. 21.8.08]. Dieter Neubert: In memoriam Georg Elwert. http://www.uni-koeln.de/kzfss/nekrologe/ks05elwert.htm [Zugriff am 20.8.08].

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