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Klassik (1776 – 1870). Vier Grundströmungen fließen zusammen: Aufklärung (J. Locke, T. Hobbes) Naturrecht (Aristoteles) Individualismus, Utilitarismus (Hutcheson, Bentham) Christliche Ethik (T. von Aquin). ...auf Scholastik: positive statt normative Theorie
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Klassik (1776 – 1870) Vier Grundströmungen fließen zusammen: • Aufklärung (J. Locke, T. Hobbes) • Naturrecht (Aristoteles) • Individualismus, Utilitarismus (Hutcheson, Bentham) • Christliche Ethik (T. von Aquin)
...auf Scholastik: positive statt normative Theorie Konsequenzen entscheiden, nicht guter Wille (B. von Mandeville: „Bienenfabel“ ) Kontrolle durch Wettbewerb, nicht durch Gewissen, Staat oder Beichte (Preise, Löhne, Zinsen...) ...auf Merkantilismus: Umkehrung wichtiger Lehren in ihr Gegenteil (Weidenrutenbeispiel): Geld unwichtig „klassische Dichotomie“ Volks- statt Fürstenwohlstand Spontane Ordnung statt staatlicher Planung Klassik = doppelter Reflex auf vorhergehende Lehren
Verfehlte Vorurteile gegen Klassik: • Kein „Nachtwächterstaat“ (F. Lasalle), Anerkennung von Staatsaufgaben: Verteidigung, Rechtsprechung, Infrastruktur (aber: Wettbewerbsschutz fehlt noch) • Keine „vollständige Konkurrenz“ (Erfindung der Neoklassik!), eher negative Wettbewerbsabgrenzung: Ablehnung von Staatseingriffen • Keine Verherrlichung des Eigennutzes („homo oeconomicus“), vielmehr 4 Grenzen (Smith): Sympathie, Sitten, staatliche Gesetze, Konkurrenz
Hauptvertreter der Klassik Vorläufer: • Francois Quesnay („laissez faire“) • Richard Cantillon (1690 – 1734), Quantitätstheoretiker, Kreislauftheorie, „Essay sur le nature du commerce en general“, 1755 (posthum) • Francis Hutcheson (1694-1746), Utilitarismus, Individualismus, Ergebnisorientierung • John Locke (1632 – 1704), Freiheitsgedanke • David Hume (1711-1776), Quantitätstheorie
Adam Smith (1723 – 1790): • 1759 „Theorie ethischer Gefühle“ • 1776 „Wealth of Nations“ • Begründer von Liberalismus und Freihandel • Theorem der Unsichtbaren Hand, • Arbeitsteilung • realer Wohlstandsbegriff
David Ricardo (1772 – 1823) • 1806 „Principles of Political Economy and Taxation“ • Begründer abstrakter Theorie • liberal, aber nicht dogmatisch: es gibt „linke“ und „rechte“ Ricardianer • komparative Kostenvorteile • Freisetzungstheorie des technischen Fortschritts • Geldtheorie • Rententheorie, Gesetz sinkender Profitrate • Arbeitswertlehre, Kapitaltheorie (s.u.)
Theorem komparativer Kostenvorteile England hat relativen Kostenvorteil bei Tuch
Annahme: Jedes Land verfüge über 40 Arbeitsstunden und setze sie je zur Hälfte für Tuch- und Wein ein England hat relativen Kostenvorteil bei Tuch
Spezialisierung: England setzt seine 40 Arbeitsstunden für das Gut ein, bei dem es den relativen Kostenvorteil hat Weltproduktion (hier: von Wein) steigt (hier: um 0,25 EH), obwohl Produktionstechnik und Faktoreinsatz unverändert sind!
Transformationskurven = Konsummöglichkeiten bei Autarkie Tuch Tuch 4 Portugal 2 England Wein Wein 0,5 2 Tuch 6 Portugal Welt-Transformationskurve bei Spezialisierung Konsummöglichkeiten England Wein 2,5
Ricardo zur Arbeitswertlehre: Annahmen: Produkt (z.B. Weizen) steht erst nach 1 Periode zur Verfügung, Lohn wird vorgeschossen („Lohnfondstheorie“) Lohnsatz l = 100, Zinssatz i = 10%
Robert Malthus (1776 – 1834) • 1798 „An Essay on the Principle of Population“ • 1820 „Principles of Political Economy“ • Pessimist unter den Klassikern • Bevölkerungstheorie • Unterkonsumtionstheorie • Empirische Wirtschaftsforschung
Malthus zur Bevölkerungsexplosion Bevölkerung wächst mit geometrischer Reihe: 1, 2, 4, 8, 16, 32 ... Nahrungsmittelproduktion wächst mit arithmetischer Reihe: 2, 4, 6, 8, 10, 12 ...
John Stuart Mill (1806-1873) • 1848 „Principles of Political Economy“ • Vollender der klassischen Theorie, „verkappter Sozialist“? • Drei-Faktoren-Theorie • Unterscheidung von Statik und Dynamik • Begründung des Zinses • für Erbschaftsteuer und Frauenrechte
Weitere wichtige Klassiker: • F. Bastiat (Frankreich 1801 – 1860): Beschäftigungstheoretiker, Populärwissenschaftler („Petition der Kerzenmacher“) • Jean-Baptiste Say (1767-1832), Say´sches Theorem • Hermann Heinrich von Gossen (Deutschland 1810 – 1858); Grenznutzenlehre („Gossen´sche Gesetze“) • Johann Heinrich von Thünen (Deutschland 1783-1850): Marginalprinzip, Kapitaltheorie, Standorttheorie, Lohntheorie („naturgemäßer Lohn“: