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Aufbau der Vorlesung . 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung
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Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 1: Wie erklärt sich das geringe Interesse der klas-sischen Theorie an internationaler Mobilität ? • Folgender Widerspruch ist zu erkennen: • Die Theorie der komparativen Kosten geht davon aus, dass keinerlei Mobilität der Produktionsfaktoren über die nationalen Grenzen hinweg stattfindet. • De facto jedoch fanden in den letzten 150 Jahren Wande-rungen von über 60 Mio. Arbeitskräften statt. • Jedoch waren die Zielsetzungen der internationalen Ar-beitsmarktpolitik vorwiegend nichtwirtschaftlicher Na-tur.
Fazit: (1) • Das geringe Interesse der Klassik an internationalen Arbeits-kräftewanderungen lag vor allem daran, dass zwar auch damals schon beachtliche Wanderungsströme zu beobachten waren, diese jedoch vorwiegend politisch und religiös motiviert waren.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 2: Welche Bedeutung kam den Arbeitskräftewande-rungen im Verlaufe der Neuzeit zu ? (1) • Zur Zeit des Merkantilismus mussten vor allem in Frank-reich Handwerker und Kaufleute aus religiösen Gründen auswandern (Hugenotten). • Gleichzeitig waren Preußen und Großbritannien bemüht, im Rahmen der Kolonisation diese Arbeitskräfte ins Land zu ziehen. • Im 19. Jahrhundert fanden zwei große Arbeitskräftewande-rungen statt: • eine Ost-Westbewegung aus den slawischen und polni-schen Gebieten in die Industriezentren des Kontinents; • eine Auswanderung aus den europäischen Staaten zu den Überseekolonien • Engländer ® USA • Franzosen ® Kanada und Afrika
Frage 2: Welche Bedeutung kam den Arbeitskräftewande-rungen im Verlaufe der Neuzeit zu ? (2) • Ursachen dieser Wanderungen waren vor allem wirtschaft-liche Not im Zusammenhang mit starkem Bevölkerungsan-stieg und mit Agrarkrisen. • In Zeiten der Hochkonjunktur fand eine Landflucht in die Städte statt; • in Zeiten der Rezession hingegen vorwiegend eine Aus-wanderung nach USA • Im 20. Jahrhundert lassen sich zunächst Auswanderungen aus Europa im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise in den 30 er Jahren feststellen.
Frage 2: Welche Bedeutung kam den Arbeitskräftewande-rungen im Verlaufe der Neuzeit zu ? (3) • In den 40 er Jahren kam es zu politischer Verfolgungen durch die Nazis. • Diese hatten eine Flucht nach Skandinavien und Großbri-tannien zur Folge. • Diese Fluchtbewegungen führten in Großbritannien, USA und in der Schweiz zu Festlegungen von Einwanderungs-quoten. • Nach dem 2. Weltkrieg sind zunächst Auswanderungen der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten festzustellen.
Frage 2: Welche Bedeutung kam den Arbeitskräftewande-rungen im Verlaufe der Neuzeit zu ? (4) • In den 60 er Jahren findet dann ein starker Gastarbeiter-strom aus Gründen der Arbeiterknappheit in der BRD statt, • diese Wanderung wird gefördert durch bilaterale Verträge und durch Übernahme der Wanderungskosten von Seiten der Unternehmungen. • In den 80er Jahren lässt sich ein Anstieg der Wanderung im Zusammenhang der Bildung der EG und aufgrund des star-ken Lohngefälles zwischen den einzelnen europäischen Län-dern feststellen; • gleichzeitig findet ein Anstieg des Asylantenstroms aus den Ostblockstaaten aufgrund der Liberalisierung in der UDSSR und • im letzten Jahr von Aussiedlern aus der ehemaligen DDR statt.
Fazit: (2a) • Zur Zeit des Merkantilismus mussten vor allem in Frankreich Handwerker und Kaufleute aus religiösen Gründen auswandern; • gleichzeitig waren Preußen und Großbritannien bemüht, im Rah-men der Kolonisation diese Arbeitskräfte ins Land zu ziehen. • Im 19. Jahrhundert fanden zwei große Arbeitskräftewande-rungen statt: • eine Ost-Westbewegung aus den slawischen und polnischen Ge-bieten in die Industriezentren des Kontinents; • und eine Auswanderung aus den europäischen Staaten zu den Überseekolonien (Engländer ® USA, Franzosen ® Kanada und Afrika).
Fazit: (2b) • Ursachen dieser Wanderungen waren vor allem wirtschaftliche Not im Zusammenhang mit starkem Bevölkerungsanstieg und mit Agrarkrisen. • Im 20. Jahrhundert fanden zunächst Auswanderungen aus Europa im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise in den 30 er Jahren statt. • In den 40 er Jahren führten die Nazis politische Verfolgungen durch; • es kam zur Flucht nach Skandinavien, Großbritannien etc. • Diese Fluchtbewegungen führten in Großbritannien, USA und in der Schweiz zu Festlegungen von Einwanderungsquoten.
Fazit: (2c) • Nach dem 2. Weltkrieg sind zunächst Auswanderungen der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten festzustellen, die ehemals deutsch waren. • In den 60 er Jahren findet dann ein starker Gastarbeiterstrom aus Gründen der Arbeiterknappheit in der BRD statt, • diese Wanderung wird gefördert durch bilaterale Verträge und durch Übernahme der Wanderungskosten von Seiten der Unternehmungen. • In den 80 er Jahren lässt sich ein Anstieg der Wanderung im Zusammenhang der Bildung der EG und des starken Lohn-gefälles feststellen; • gleichzeitig findet ein Anstieg des Asylantenstroms aus den Ostblockstaaten aufgrund der Liberalisierung in der UDSSR und von Aussiedlern aus der ehemaligen DDR statt.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 3: Von welchen Bestimmungsgründen hängt die Arbeitskräftewanderung ab ? (1) • Vorbemerkungen: • Es gibt keine spezielle Theorie der internationalen Wan-derung. • Vielmehr wird die allgemeinen Theorie der Mobilität der Arbeitskräfte auf internationale Wanderungen ange-wandt. • Wanderungen wurden oftmals in Form von Verfolgun-gen und Vertreibungen zwangsweise durch Staaten aus-gelöst. • Eine Theorie will jedoch vorrangig das Verhalten der Wandernden erklären.
Frage 3: Von welchen Bestimmungsgründen hängt die Arbeitskräftewanderung ab ? (2) • Für den Versuch, die Einwanderung politisch zu för-dern, waren vorwiegend wirtschaftliche Gründe verant-wortlich. • Dies gilt sowohl für den früheren Sklavenhandel als auch für die merkantilistische Kolonisation Preußens und Großbritanniens. • Zum großen Teil führten in der Vergangenheit existenzielle Notlagen zur Wanderung; • Hauptthese: • Ein Lohngefälle führt zu Wanderungen und zwar vom Niedriglohnland zum Hochlohnland, z.B. in der EG von Spanien und Portugal nach der BRD.
Frage 3: Von welchen Bestimmungsgründen hängt die Arbeitskräftewanderung ab ? (3) • Annahmen: • These von der Nutzenmaximierung der Wandern-den. • Der einzelne wird langfristig den Wohn- und Arbeitsort aufsuchen, in dem er den höchsten Nutzen erzielt; • soweit der materielle Nutzen angesprochen ist, wird der einzelne in das Land mit dem höchsten Lohnsatz auswandern. • Es findet ein Vergleich zwischen Kosten und Er-trägen der Wanderung statt.
Frage 3: Von welchen Bestimmungsgründen hängt die Arbeitskräftewanderung ab ? (4) • Folgende Kosten fallen an: • Wanderungskosten im engeren Sinne: z. B. im Zusammenhang mit Umzügen; • vorübergehender Verlust von Einkommen bis zur Neueinstellung; • Informationskosten über die Arbeitsbedingungen im Ausland; • Übergang zu fremder Kultur und Aufgabe bisheriger Bindungen (fremde Sprache, fremde Sitten, Fremden-hass); • politisch gesetzte Hemmnisse: Auswanderungsverbo-te , Einwanderungsbehinderungen, Gebühren)
Frage 3: Von welchen Bestimmungsgründen hängt die Arbeitskräftewanderung ab ? (5) • These: • Die Kosten der internationalen Wanderung sind in der Regel höher als die der intranationalen Wanderung, weil: • im Durchschnitt größere Wanderungsstrecken zu-rückgelegt werden, • höhere Informationskosten entstehen, • größere Anpassungsprobleme auftauchen und • größere politische Behinderungen stattfinden.
Fazit: (3a) • Sieht man von den politischen und religiösen Gründen interna-tionaler Wanderungen ab, so werden Wanderungen insbesondere durch ein internationales Lohngefälle ausgelöst, und zwar vom Niedriglohnland zum Hochlohnland. • Es wird von der These der Nutzenmaximierung der Wandernden ausgegangen. • Der einzelne wird langfristig den Wohn- und Arbeitsort auf-suchen, in dem er den höchsten Nutzen erzielt; • soweit der materielle Nutzen angesprochen ist, wird der einzelne in das Land mit dem höchsten Lohnsatz auswandern.
Fazit: (3b) • Folgende Kosten fallen im Zusammenhang mit Wanderungen an: • Wanderungskosten im engeren Sinne (Umzugskosten), • vorübergehender Verlust von Einkommen bis zur Neueinstel-lung, • Informationskosten über die Arbeitsbedingungen im Ausland, • Übergang zu fremder Kultur und Aufgabe bisheriger Bindungen (fremde Sprache, fremde Sitten, Fremdenhass), • politisch gesetzte Hemmnisse (Auswanderungsverbot, Einwande-rungsbehinderungen).
Fazit: (3c) • Im allgemeinen dürften die Kosten der internationalen Wan-derung höher als die der intranationalen Wanderung sein, weil • Wanderungen im Durchschnitt über größere Räume stattfinden, • höhere Informationskosten entstehen, • größere Anpassungsprobleme vorliegen und • von größeren politischen Behinderungen ausgegangen werden muss.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 4: Zu welchen distributiven Wirkungen führen internationale Wanderungen? (1) • Eine Faktorwanderung führt zu einem Abbau der Lohnun-terschiede: • Im Auswanderungsland findet eine Verknappung der Arbeitskräfte und ein Anstieg der Löhne statt. • Im Einwanderungsland kommt es zu einer Zunahme des Arbeitsangebotes, zu einer Verminderung der Knappheit und zu einem verminderten Anstieg der Löhne. • Schwierigkeiten: • de facto ist nicht immer eine Ausgleichstendenz feststell-bar.
Frage 4: Zu welchen distributiven Wirkungen führen internationale Wanderungen? (2) • Mögliche Erklärungen: • Der Lohnanstieg im Hochlohnland ist so groß, dass eine Anpassung nicht nachkommt; • der Wanderungsprozess führt zwar partiell zu einem Ab-bau der Differenzierung; • die unterschiedlichen Wachstumsprozesse führen jedoch erneut zu Differenzierungen. • Ohne Wanderung wäre in diesem Falle das Einkommens-gefälle noch größer gewesen; • Die politischen Auswanderungsbehinderungen verhin-dern auch einen Ausgleich der Löhne;
Frage 4: Zu welchen distributiven Wirkungen führen internationale Wanderungen? (3) • Die Löhne werden vorwiegend politisch festgelegt, trotzdem dürften die Löhne langfristig den Knappheits-verhältnissen entsprechen; • Bei einer Wanderung steigt nicht nur das Arbeitsangebot, sondern auch die Nachfrage nach Gütern und deshalb auch nach Arbeit, • entscheidend für Lohnänderung ist die Frage, ob mit Arbeit auch Kapital zufließt. • Die nach Deutschland eingewanderten Gastarbeiter ha-ben nicht nur das Angebot an Arbeit auf dem deutschen Markt vergrößert. • Gleichzeitig führte die Mehrnachfrage nach Konsum-gütern, die von diesen Gastarbeitern ausgeübt wurde, partiell zu einer Mehrnachfrage nach Arbeitskräften.
Fazit: (4a) • Eine Faktorwanderung führt der Tendenz nach zum Ausgleich der Löhne. • Im Auswanderungsland findet eine Verknappung der Arbeits-kräfte und damit ein Anstieg der Löhne statt; • im Einwanderungsland steigt das Arbeitsangebot und die Löhne sinken tendenziell. • Allerdings ist de facto nicht immer eine Ausgleichstendenz fest-stellbar. • Mögliche Erklärungen: Der Lohnanstieg im Hochlohnland ist so groß, dass die Anpassung nicht nachkommt; • der Wanderungsprozess führt zwar partiell zu einem Abbau der Differenzierung.
Fazit: (4b) • Die unterschiedlichen Wachstumsprozesse führen jedoch erneut zu Differenzierungen. • Ohne Wanderung wäre in diesem Falle das Einkommensgefälle noch größer. • Darüber hinaus können politische Faktoren einen Ausgleich der Löhne verhindern. • Auch ist davon auszugehen, dass bei Wanderungen nicht nur das Arbeitsangebot, sondern auch die Nachfrage ansteigt, weil die Gastarbeiter Konsumgüter nachfragen und diese Güternachfrage eine weitere Arbeitsnachfrage induziert. • Entscheidend für die Lohnänderung ist jedoch die Frage, ob mit Arbeit auch Kapital zufließt.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 5: Wie sind internationale Wanderungen wohlfahrtspolitisch zu beurteilen? (1) • These von Heckscher-Ohlin: • Eine Güterwanderung ersetzt die Faktorwanderung; beide bewirken eine Faktorausgleichstendenz. • Eine Güterwanderung ist allerdings wohlfahrtspolitisch mit weniger Kosten verbunden als eine Arbeitswande-rung; • Eine Faktorwanderung ist hingegen irreversibel, wäh-rend Güterströme wiederholt umgelenkt werden können.
Frage 5: Wie sind internationale Wanderungen wohlfahrtspolitisch zu beurteilen? (2) • James Eduard Meade hat aufgezeigt, dass Faktorwan-derungen trotz des Heckscher-Ohlin-Zusammenhangs er-wünscht sein können. • Z. B. setzten Heckscher und Ohlin identische Produktions-funktionen voraus. • Wird diese Annahme aufgehoben, führt Freihandel zu kei-nem vollständigen Ausgleich. • Damit kann eine Wanderung zusätzliche Produktivitätsge-winne herbeiführen. • Vor allem zeigt das Leontief-Paradoxon, dass in der Realität nicht alle Bedingungen für eine Faktorpreisausgleichsten-denz im Sinne des Heckscher-Ohlin-Theorems gegeben sind. • Auch aus diesen Gründen kann eine Faktorwanderung zu-sätzliche Wohlfahrtsgewinne bringen.
Frage 5: Wie sind internationale Wanderungen wohlfahrtspolitisch zu beurteilen? (3) • Andererseits gilt auch, dass Wanderungen unter bestimmten Bedingungen wohlfahrtsmindernd wirken können. • Die Wanderung wird durch Preisdifferenzen ausgelöst; • nur dann, wenn die Preisdifferenzen Unterschiede in den Grenzproduktivitäten widerspiegeln, führt die Wanderung zu einer Wohlfahrtsteigerung. • Wenn Löhne z. B. machtbedingt über der Produktivität lie-gen, kann u. U. eine Wanderung zu einer Bewegung zu den weniger produktiven Beschäftigungen stattfinden.
Fazit: (5a) • Aus dem Heckscher-Ohlin-Theorem lässt sich folgern, dass eine Güterwanderung die Faktorwanderung ersetzen kann; • beide bewirken eine Faktorpreisausgleichstendenz. • Die Güterwanderung ist jedoch wohlfahrtspolitisch mit weniger Kosten verbunden als eine Arbeitswanderung; • eine Faktorwanderung ist darüber hinaus stark irreversibel, während Güterströme wiederholt umgelenkt werden können. • Meade hat aufgezeigt, dass Faktorwanderungen trotz dieses Zu-sammenhanges erwünscht sein können.
Fazit: (5b) • So setzt z.B. das Heckscher-Ohlin-Theorem identische Produk-tionsfunktionen voraus, • wird diese Annahme aufgehoben, führt Freihandel zu keinem vollständigen Ausgleich. • Damit kann Wanderung zusätzliche Produktivitätsgewinne her-beiführen. • Vor allem zeigt das Leontief-Paradoxon, dass in der Realität nicht alle Bedingungen für eine Faktorpreisausgleichstendenz im Sinne des Heckscher-Ohlin-Theorems bestehen. • Auch aus diesen Gründen kann eine Faktorwanderung zusätz-liche Wohlfahrtsgewinne bringen.
Fazit: (5c) • Andererseits gilt auch, dass Wanderungen unter bestimmten Bedingungen wohlfahrtsmindernd wirken können. • Die Wanderung wird durch Preisdifferenzen ausgelöst; • nur dann, wenn die Preisdifferenzen Unterschiede in den Grenz-produktivitäten widerspiegeln, führt die Wanderung zu einer Wohlfahrtsteigerung. • Wenn Löhne machtbedingt über der Produktivität liegen, kann u. U. eine Wanderung zu einer Bewegung zu den weniger produk-tiven Beschäftigungen führen.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 6: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit Maßnahmen zur Förderung der Mobilität ? (1) • Maßnahmen, beispielsweise: • Die Freizügigkeit als Regel in der EU • finanzielle Anreize von Seiten der Staaten und Unterneh-mungen. • Zielsetzungen im Einwanderungsland: • beschäftigungs- und wachstumspolitische Ziele • wirtschaftliches Wachstum ist u. U. wegen der Knappheit von Fachkräften behindert, man versucht durch finanzielle Anreize, Gastarbeiter zur Einwan-derung zu bewegen. • wohlfahrtspolitische Ziele: • mehr Freiheit, • höhere Produktivität;
Frage 6: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit Maßnahmen zur Förderung der Mobilität ? (2) • diese Zielsetzungen stehen vor allem dann im Vorder-grunde, wenn die Grenzproduktivität hoch und die Zahl der Facharbeitskräfte knapp ist. • Effizienz der beschäftigungspolitischen Ziele: • dem höheren Arbeitsangebot entspricht auch eine vermehrte Nachfrage nach Arbeitskräften: • die Einwanderer üben Nachfrage aus, • allerdings haben sie auch zumeist eine höhere Spar-quote als inländische Arbeiter; • die Unternehmungen erhöhen ihre Investitionen, • der Staat vergrößert die Infrastrukturen.
Frage 6: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit Maßnahmen zur Förderung der Mobilität ? (3) • Effizienz der wohlfahrtspolitischen Ziele: • nicht jede Wanderung erhöht die Produktivität, da Löhne nicht immer die Knappheit (Grenzproduktivit-ät) anzeigen. • These von Giersch: • Die Einwanderung in den 60 er Jahren in die BRD verhinderte eine Rationalisierung und Umstellung der Volkswirtschaft, da die Unternehmungen aufgrund ausreichender Arbeitskräfte nicht zur Rationalisie-rung gezwungen waren. • Die eigentliche Ursache der Arbeitskräfteknappheit war deshalb die Unterbewertung der DM.
Frage 6: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit Maßnahmen zur Förderung der Mobilität ? (4) • Auf diese Weise hatten die deutschen Unterneh-mungen auf den Weltmärkten einen Wettbewerbs-vorsprung und • die Produktion von Industrieprodukten war größer als erwünscht. • Erwünscht wäre eine Verlagerung der Produktion auf den Dienstleistungssektor gewesen. • Ziele der Auswanderungsländer: • Verminderung der Arbeitslosigkeit, • allerdings geht wegen des Kreislaufzusammenhangs auch die Güternachfrage zurück;
Frage 6: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit Maßnahmen zur Förderung der Mobilität ? (5) • geringere Bedeutung als im umgekehrten Falle, da der Konsum der auswandernden Arbeitnehmer ohnehin bis-her gering war. • Werden die Arbeitskräfte im Einwanderungsland ausge-bildet, treten Wachstumsgewinne auf, wenn die Gastar-beiter schließlich in ihr Heimatland zurückkehren; • Auch kommt es zu Wachstumsgewinnen durch Kapital-zufluss von Seiten der Gastarbeiter. • diese überweisen Ersparnisse ins Ursprungsland ; • weiterhin bringen sie bei ihrer Rückkehr ihre Erspar-nisse mit.
Fazit: (6a) • Die Einwanderungsländer verfolgen bei einer Förderung der in-ternationalen Mobilität vor allem beschäftigungs- und wachs-tumspolitische Ziele, • so ist das wirtschaftliche Wachstum u. U. wegen Knappheit von Fachkräften behindert, • man versucht durch finanzielle Anreize Gastarbeiter zur Ein-wanderung zu bewegen. • Der Effizienz der beschäftigungspolitischen Ziele hinderlich ist jedoch der Umstand, dass dem höheren Arbeitsangebot auch eine vermehrte Nachfrage nach Arbeitskräften entspricht. • Die Einwanderer üben Nachfrage aus, allerdings haben sie auch eine höhere Sparquote als inländische Arbeiter;
Fazit: (6b) • Die Unternehmungen erhöhen ihre Investitionen, der Staat verbessert die Infrastruktur. • H. Giersch hat die These aufgestellt, dass die Einwanderung in den 60er Jahren eine Rationalisierung und Umstellung der Volks-wirtschaft in der BRD verhindert habe. • Eigentliche Ursache der Arbeitskräfteknappheit war danach die Unterbewertung der DM. • Auf diese Weise hatten die deutschen Unternehmungen auf den Weltmärkten einen Wettbewerbsvorsprung und die Produktion von Industrieprodukten war größer als erwünscht. • Erwünscht wäre eine Verlagerung der Produktion auf den Dienstleistungssektor gewesen.
Fazit: (6c) • Auswanderungsländer fördern die internationale Mobilität, um auf diesem Wege eine Verminderung der Arbeitslosigkeit zu er-reichen, • allerdings geht wegen des Kreislaufzusammenhangs auch die Güternachfrage zurück; • diesem Umstand kommt jedoch hier eine geringere Bedeutung als in den Einwanderungsländern zu, • da der Konsum der auswandernden Arbeitnehmer bisher gering war.
Fazit: (6d) • Weitere Motive der Auswanderungsländer können die Ausbil-dung der Arbeitskräfte und die hierdurch erzielten Wachstums-gewinne sein, wenn Gastarbeiter in Zukunft in ihre Heimatländer zurückkehren; • auch ist damit zu rechnen, dass Gastarbeiter große Teile ihres Einkommens den zurückgebliebenen Familienmitgliedern über-weisen und • dass das Auswanderungsland auf diese Weise Wachstumsgewinne aufgrund von Kapitalzuflüssen realisieren kann.
Gliederung: 01. Problemeinführung 02. Historische Einführung 03. Determinanten der Arbeitskräftewanderung 04. Verteilungswirkungen 05. Wohlfahrtseffekte 06. Maßnahmen zur Förderung der Mobilität 07. Maßnahmen zur Behinderung der Mobilität
Frage 7: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit einer Wanderungsbehinderung ? (1) • Maßnahmen: • Auswanderungsstop, • Einwanderungsquoten, teilweise Abschreckung über ho-he Gebühren, Konfiszierung des Vermögens • Ziele des Einwanderungslandes: • beschäftigungspolitische Ziele: • Furcht, dass Einwanderung Arbeitslosigkeit vergrö-ßert; • verteilungspolitische Ziele: • Furcht, dass Einwanderung von Niedriglohnländern Druck auf Löhne ausübt.
Frage 7: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit einer Wanderungsbehinderung ? (2) • Effizienz in beschäftigungspolitischer Hinsicht: • bei keynesianischer Arbeitslosigkeit bringt eine Ein-wanderung nicht nur eine Zunahme des Arbeitsange-botes, sondern auch der Arbeitsnachfrage. • Nur weil ausländische Arbeitskräfte eine geringere Konsumquote aufweisen, bleibt ein gewisser negativer Effekt bestehen. • Bei klassischer Arbeitslosigkeit ist die Ursache ohne-hin der zu hohe Reallohn.
Frage 7: Welche Probleme ergeben sich im Zusammen-hang mit einer Wanderungsbehinderung ? (3) • Effizienz in verteilungspolitischer Hinsicht: • Frage, wie verändert sich das Kapitalangebot ? • Es besteht die Gefahr, dass Unternehmungen bei zu hohen Löhnen einen Teil der Produktion ins Ausland verlagern. • Ziele des Auswanderungslandes: • Ein Auswanderungsverbot z.B. der ehemaligen DDR hatte teilweise politische Gründe, • aber es bestand auch die Befürchtung, dass vorwiegend knappe Fachkräfte auswandern und dadurch Produk-tionsschwierigkeiten entstehen.