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3. Aufbau der Vorlesung. 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung
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3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? 1. Politische Zielsetzung 2. abgeleitete Ziele 3. geldpolitische Funktion der Handesbilanzüberschüsse 4. Handelspolitische Grundkonzeption 5. Instrumente der Handelspolitik 6. Der Methuen-Vertrag
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (1) • Politische Zielsetzung: • standesstaatliche Kontrollen abzuschütteln • und zwar durch Schaffung eines Beamtentums und • eines stehenden Heeres • Folge: Es entsteht ein Bedarf an zusätzlichen Steuerquellen, die nicht vom Parlament (Adel) kon-trolliert werden. • Es kommt zur Einführung indirekter Steuern und Zölle. • Voraussetzung: Ausweitung des Güterumsatzes und damit der Güterproduktion.
Politische Zielsetzung • Abbau der standesstaatliche Kontrollen • durch Schaffung eines Beamtentums und • eines stehenden Heeres • Voraussetzung: • zusätzliche Steuerquellen, die nicht vom Parlament (Adel) kontrolliert werden. • Realisierung: • Einführung indirekter Steuern und Zölle. • Voraussetzung: • Ausweitung des Güterumsatzes und damit der Güterproduktion.
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (2) • abgeleitete Ziele: • Ausweitung der Absatzmöglichkeiten durch För-derung von Exporten • Beschränkung von Importen und damit Beschrän-kung des inländischen Wettbewerbs. • Erreichung einer aktiven Handelsbilanz zur Vergrößerung der Absatzmöglichkeiten sowie zur Erhöhung der Geldmenge.
abgeleitete Ziele • Ausweitung der Absatzmöglichkeiten durch Förderung von Exporten • Beschränkung von Importen und damit Beschränkung des inländischen Wettbewerbs. • Folge: aktive Handelsbilanz • zur Vergrößerung der Absatzmöglichkeiten • sowie zur Erhöhung der Geldmenge. • Einschränkungen: • Warenexporte setzen Verfügung über Rohstoffe voraus, • deshalb Behinderung des Exportes von Rohstoffen und Förderung des Importes von Rohstoffen.
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (3) • geldpolitische Funktion der Handesbilanzüberschüsse: • Goldkernwährung; • wirtschaftliches Wachstum setzt Wachstum der umlaufenden Geldmenge voraus. • Länder ohne eigene Goldproduktion können jedoch Gold- und damit umlaufende Geldmenge nur auf dem Umweg von Handelsbilanzüberschüssen erzie-len. • Warenexporte setzen Verfügung über Rohstoffe voraus, • deshalb Behinderung des Exportes von Rohstoffen und Förderung des Importes von Rohstoffen.
geldpolitische Funktion von Überschüssen der Handesbilanz • Ausgangspunkt: • Goldkernwährung • Voraussetzungen: • wirtschaftliches Wachstum setzt Wachstum der umlaufenden Geldmenge voraus. • Probleme: • Länder ohne eigene Goldproduktion können jedoch Gold- und damit die umlaufende Geldmenge nur auf dem Umweg von Handelsbilanzüberschüssen erzie-len.
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (4) • Handelspolitische Grundkonzeption des Merkantilis-mus: • Der Nachteil des anderen ist gleichbedeutend mit dem eigenen Vorteil. • Der eigene positiv bewertete Handelsüberschuss ist notwendigerweise begleitet von dem Handels-bilanzdefizit des Auslandes.
Handelspolitische Grundkonzeption des Merkantilismus: • Der Nachteil des anderen ist gleichbedeutend mit dem eigenen Vorteil. • Der eigene positiv bewertete Handelsüberschuss ist notwendigerweise begleitet von einem Handelsbilanz-defizit des Auslandes.
Frage 1: Wodurch zeichnete sich der Merkantilismus aus ? (5) • Instrumente der Handelspolitik: • Verbote, • Kontingentierungen, • Zölle und Prämien • Ausfluss dieser merkantilistischen Politik: • Methuen-Vertrag, (1703 zwischen England und Portugal)
Instrumente der Handelspolitik: • Verbote, • Kontingentierungen, • Zölle und Prämien
Fazit: (1a) • Die merkantilistische Wirtschaftspolitik diente den absolutistischen Herrschern dazu, die standesstaatlichen Kontrollen abzuschaffen. • Es wurde ein stehendes Heer und ein Beamtenapparat geschaffen, d.h. • Einrichtungen, die zusätzliche Steuerquellen notwendig machten welche nicht vom Parlament kontrolliert werden konnten. • So kam es zur Einführung und Erhöhung indirekter Steuern, insbesondere der Zölle. • Voraussetzung dafür, dass die Zoll- und Steuereinnahmen stiegen, war jedoch die Ausweitung der Produktion und des Handels. • Der Staat bemühte sich, den inländischen Absatz vor ausländischer Konkurrenz zu schützen, • gleichzeitig aber neue Absatzmärkte im Ausland zu erschließen.
Fazit: (1b) • Beide Ziele zusammen führten zu einer Aktivierung der Handelsbilanz. • Eine aktive Handelsbilanz war allerdings auch deshalb notwendig, um auf diese Weise einen Goldimport und indirekt eine Ausweitung der umlaufenden Geldmenge zu erreichen. Die Ausweitung der Geldmenge wurde für not-wendig erachtet, um eine Deflation zu verhindern, die das wirtschaftliche Wachstum wiederum gelähmt hätte. • Da eine positive Handelsbilanz des Inlandes immer begleitet wird von einer passiven Handelsbilanz des Auslandes, herrschte im Merkantilismus die Grundüber-zeugung vor, dass der eigene nationale Vorteil immer dem Ausland einen Nachteil bringe.
Fazit: (1c) • Zur Realisierung einer aktiven Handelsbilanz bediente man sich im Merkantilismus der Instrumente der Importzölle und Exportprämien für Güter, • weiterhin der Instrumente der Verbote und Kontingentie-rungen. • Da allerdings die Rohstoffbasis gering war, bemühte man sich im Merkantilismus darum, Rohstoffexporte zu unter-binden und Rohstoffimporte zu fördern. • Typisch für die merkantilistische Haltung war der Methuenvertrag, den England und Portugal 1703 abge-schlossen haben, vorwiegend um Importe aus Frankreich zu verhindern.
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? 1. Die geistigen Väter dieser Reform: a) A. Smith b) D. Ricardo 2. Grundthesen des Liberalismus 3. Grundzüge der Theorie der komparativen Kosten 4. Politische Konsequenzen
Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (1) • Die geistigen Väter dieser Reform: • A. Smith und D. Ricardo • Die Reglementierungen des merkantilistischen Staates behindern die innovativen Aktivitäten. • Der Markt allein führt zu einer optimalen Lösung der wirtschaftlichen Probleme
Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (2) • Grundthesen des Liberalismus: • Zwischen den einzelnen Volkswirtschaften bestehen keine Konfliktbeziehungen, sondern harmonische Beziehungen. • Die Bekämpfung des Auslandes über Zölle führt zu einem Zollkrieg, • die anfänglichen Verbesserungen in den terms of trades gehen hierdurch wieder verloren, • gleichzeitig vermindert sich mit ihnen das Außenhandelsvolumen und mit ihm die weltwirt-schaftliche Produktivität. • Beide Nationen verlieren also langfristig durch den Zollkrieg.
Grundthesen des Liberalismus • Die Reglementierungen des merkantilistischen Staates behindern die innovativen Aktivitäten. • Der Markt allein führt zu einer optimalen Lösung der wirtschaftlichen Probleme. • Zwischen den einzelnen Volkswirtschaften bestehen keine Konfliktbeziehungen, sondern harmonische Beziehungen. • Die Bekämpfung des Auslandes über Zölle führt zu einem Zollkrieg, • die anfänglichen Verbesserungen in den terms of trades gehen hierdurch wieder verloren, • gleichzeitig vermindert sich mit ihnen das Außen-handelsvolumen und mit ihm die weltwirt-schaftliche Produktivität. • Beide Nationen verlieren also langfristig durch den Zollkrieg.
Frage 2: Wodurch zeichnete sich die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts aus ? (3) • Grundzüge der Theorie der komparativen Kosten : • Jedes Land kann aus Außenhandel Vorteile ziehen. • Freihandelsbewegung: • 1838 kommt es zur Gründung der Anti-Corn-Law-League, die unter Leitung von R. Cobden die Abschaffung der Kornzölle anstrebt, ein Ziel, das 1846 erreicht wird. • liberale Handelsverträge: • Eden-Vertrag von 1786 • Cobden-Vertrag von 1860: • Meistbegünstigung: • Handelsvorteile, die Dritten eingeräumt wer-den, werden automatisch auch den anderen Vertragspartnern zugestanden.
Politische Konsequenzen • 1838 Gründung der Anti-Corn-Law-League, • Forderung nach Abschaffung der Kornzölle • liberale Handelsverträge: • Eden-Vertrag von 1786 • Cobden-Vertrag von 1860 • Meistbegünstigung: • Handelsvorteile, die Dritten eingeräumt werden, kommen automatisch auch den anderen Vertrags-partnern zugute.
Fazit: (2) • Der Liberalismus, der vor allem von A. Smith und D. Ricardo im ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelt wurde, wandte sich gegen jede Form staatlicher Reglementierung, da diese das wirtschaftliche Wachstum hemme. • Man ging von der Vorstellung aus, dass Freihandel allen beteiligten Staaten Vorteile bringe, • entsprechend der Theorie der komparativen Kosten sogar den Staaten, bei denen alle Güter zu überdurchschnittlich hohen Kosten produziert werden. • Diese liberalen Ideen führten unter Führung von R. Cobden 1846 zur Abschaffung der Kornzölle. • In der Folge wurden liberale Handelsverträge, z. B. der Cobden-Vertrag 1860 zwischen England und Frankreich abgeschlossen, in dessen Mittelpunkt die Meistbegünsti-gungsklausel stand, • die dem Vertragspartner zusicherte, alle Begünstigungen die in Zukunft dritten Staaten eingeräumt würden, auch dem Vertragspartner zu gewähren.
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzollpolitik aus ? 1. Protektionismus in den 90er Jahren 2. Grundlagen: Theorie von Fr. List 3. Ausfluss dieser Ideen in Deutschland a) Getreidezölle b) Eisenzölle 4. Schutzzollpolitik in den USA
Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzollpolitik aus ? (1) • In den 90er Jahren in Deutschland und in den USA protektionistische Schutzzollpolitik. • Grundlagen: Theorie von Fr. List • Die Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hängt vom Entwicklungsstadium der Industrialisierung ab. • Zu Beginn einer industriellen Entwicklung ent-stehen hohe Einführungskosten, aufgrund derer ein Entwicklungsland nicht mit den Ländern kon-kurrieren kann, die bereits weiter fortgeschritten sind und deshalb keine Entwicklungskosten mehr aufbringen müssen.
Theorie von Fr. List • Die Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hängt vom Entwicklungsstadium der Industrialisierung ab. • Zu Beginn einer industriellen Entwicklung ent-stehen hohe Einführungskosten, • aufgrund derer ein Entwicklungsland nicht mit den Ländern konkurrieren kann, die bereits weiter fortgeschritten sind und deshalb keine Entwick-lungskosten mehr aufbringen müssen. • Vor allem England habe etwa 50 Jahre vor Deutschland mit der Industrialisierung begonnen. • Folge: Freihandel begünstigt England und benach-teiligt Deutschland, • obwohl die Wettbewerbsunfähigkeit Deutschlands lediglich darauf beruht, dass Deutschland vorüber-gehende Entwicklungskosten zu zahlen hat.
Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzollpolitik aus ? (2) • Vor allem England habe etwa 50 Jahre vor Deutschland mit der Industrialisierung begonnen. • Folge: Freihandel begünstigt England und benach-teiligt Deutschland, • obwohl die Wettbewerbsunfähigkeit Deutsch-lands lediglich darauf beruht, dass Deutschland vorüber-gehende Entwicklungskosten zu zahlen hat.
Frage 3: Worin zeichnet sich der Übergang zur Schutzzollpolitik aus ? (3) • Ausfluss dieser Ideen in Deutschland: • Getreide- und Eisenzöllen unter Bismarck • Schutzzollpolitik in USA • Zölle wurden vor allem auch von den Gewerkschaften gefordert. • Begründung: Freihandel begünstigt den Wettbewerb mit den Niedriglohnländern. • Damit sind automatisch die USA als Hochlohnland im Wettbewerb benachteiligt. • Es besteht bei Freihandel die Gefahr, dass sich die Unternehmer in USA aus Wettbewerbsgründen gezwungen sehen, die Löhne zu senken.
Schutzzollpolitik in USA • Zölle wurden von den Gewerkschaften gefordert. • Begründung: • Freihandel begünstigt den Wettbewerb mit den Niedriglohnländern. • Damit sind automatisch die USA als Hochlohnland im Wettbewerb benachteiligt. • Es besteht bei Freihandel die Gefahr, dass sich die Unternehmer in USA aus Wettbewerbsgründen gezwungen sehen, die Löhne zu senken.
Fazit: (3a) • In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es vor allem in Deutschland und in den USA zu einer Hinwendung zum Protektionismus. • Die Grundlage bildete die Theorie von Fr. List, wonach die Wettbewerbsfähigkeit vom wirtschaftlichen Entwicklungs-stand einer Nation abhänge. • Staaten, die wie damals Deutschland in der Anfangsphase der Industrialisierung standen und deshalb hohe Entwick-lungskosten aufzubringen hatten, sollten durch Erzie-hungszölle gegenüber Staaten wie damals England ge-schützt werden, • da deren Industrialisierungsprozess etwa 50 Jahre vorher begonnen habe und • da diese deshalb keine Entwicklungskosten mehr auf-bringen müssten.
Fazit: (3b) • Ein Freihandel würde den Aufbau der deutschen Industrie behindern. • O. v. Bismarck machte sich diese Gedankengänge zu eigen und führte in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts Getreide- und Eisenzölle ein. • Die Schutzzollpolitik der USA Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde vor allem von den Gewerkschaften gefordert. • Sie befürchteten, dass Freihandel zu Importen aus Niedrig-lohnländern führe und • dass auf diesem Wege ein Druck auf die Löhne stattfände.
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? 1. generelle Liberalisierung 2. Behinderungen: a) Inflationserscheinungen in den zwanziger Jahren b) Deutsches Sonderproblem: Reparationsforderungen c) Weltwirtschaftskrise d) Sonderproblem: kurzfristige Investitionskredite 3. Übergang zur Kriegswirtschaft in den 30er Jahren
Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (1) • generelle Liberalisierung des Außenhandels, nicht nur im Rahmen der Währungspolitik, sondern auch im Rahmen der Handelspolitik durch Reduzierung von Einfuhrzöllen und Abschaffung von Einfuhr- und Ausfuhrkontingenten. • Diese Bemühungen werden jedoch sehr bald durch eine Reihe von Tendenzen in der Weltwirtschaft behindert: • Inflationserscheinungen in den zwanziger Jahren • Unterschiedliche Inflationsraten führen zu Un-gleichgewichten in der Handelsbilanz, • die Defizitländer bemühen sich durch protektio-nistische Maßnahmen das Defizit zu begrenzen. • Reparationsverpflichtungen gegenüber den Sieger-mächten
Frage 4: Worin zeichneten sich dieLiberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (2) • Der durch die Reparationen beabsichtigte Kapital-Transfer lässt sich nur dadurch realisieren, dass Deutschland im Umfang der jährlichen Reparations-zahlungen Exportüberschüsse aufweist. • Die Empfangsländer müßten demnach ein Handels-bilanzdefizit aufweisen. • Genau dies versuchen jedoch England und Frankreich durch protektionistische Maßnahmen zu unterbinden. • Die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre führt wiederum in einzelnen Ländern, wie vor allem England zu Devisenbilanzdefiziten;
Frage 4: Worin zeichneten sich die Liberalisierungs-bemühungen i. d. Zwischenkriegszeit aus ? (3) • Abwertungswettbewerb • protektionistische und dirigistische Maßnahmen, um ZB-Defizite zu überwinden. • Im Zusammenhang mit dem Börsenkrach Ende der 20er Jahre werden die USA-Kredite an Deutschland gekündigt, • Deutschland antwortet mit einem Schuldenmora-torium • Die Überwindung der Weltwirtschaftskrise war in Deutschland begleitet durch den Übergang zu der NS-Regierung, die von Autarkiebestrebungen bestimmt war und damit schon aus ideellen Gründen die Freihandelsbestrebungen beendete. • Der Übergang zur Kriegswirtschaft im 2. Weltkrieg brachte den Freihandel vollkommen zum Erliegen.
Fazit: (4) • In der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg wurde im Rahmen des Völkerbundes der Versuch unternommen, auch den internationalen Güterverkehr zu liberalisieren. • Diese Bemühungen wurden jedoch durch Inflationspro-zesse Anfang der 20er Jahre sowie durch die Weltwirt-schaftskrise Ende der 20er Jahre behindert, • da im Zuge dieser Entwicklungen hohe Handelsbilanz-ungleichgewichte entstanden, die man mit Hilfe protek-tionistischer Maßnahmen zu bekämpfen versuchte. • In Deutschland wurden die Liberalisierungsbemühungen dadurch zusätzlich behindert, dass Deutschland Repara-tionszahlungen zu leisten hatte, die nur verwirklicht werden konnten, wenn die Empfangsländer Handelsbilanz-defizite zugelassen hätten. • Der Wiederaufbau der deutschen Industrie erfolgte durch kurzfristige Kredite aus den USA, die zu Beginn der Krise gekündigt wurden, aber wegen der langfristigen Anlage nicht zurückerstattet werden konnten.
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode
Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? 1. wichtigste Bestimmungen der Havanna-Charta 2. Das GATT-Abkommen 3. Zollpräferenzsysteme a) Commonwealth b) EG 4. Die Bildung der UNCTAD
Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (1) • wichtigste Bestimmungen der Havanna-Charta: • Abbau der Ein- und Ausfuhrverbote und des Dumpings • Wiedereinführung einer allgemeinen Meistbegün-stigung, • multinationale Verhandlungen über einen gemeinsamen stufenweisen Abbau der Zölle, • allerdings werden Präferenzsysteme (Common-wealth, EG) zugelassen; • dirigistische Maßnahmen vorübergehend zur Beseitigung von Ungleichgewichten in der ZB
Havanna-Charta Abbau der Ein- und Ausfuhrverbote sowie des Dumpings Wiedereinführung einer Meistbegünstigungsklausel, multinationale Verhandlungen über Zollabbau Zulassung von Präferenzsystemen dirigistische Maßnahmen zur Beseitigung von Un-gleichgewichten in der ZB
Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (2) • Die Havanna-Charta tritt nicht in Kraft, vor allem weil das Parlament in den USA die Ratifizierung verweigert. • Trotzdem werden multinationale Verhandlungen über einen Zollabbau geführt, • sie enden mit dem GATT-Abkommen (General Agreement on Tarifs and Trade). • Am GATT-Abkommen beteiligen sich die meisten westlichen Industrieländer, aber auch einige Ost-blockstaaten und Entwicklungsländer.
Frage 5: Wodurch zeichnete sich die Havanna-Charta und das GATT-Abkommen aus ? (3) • Einen wesentlichen Fortschritt brachte die Kennedy-Runde 1964-67. • Kennedy hatte eine generelle 50%-ige Zollsenkung vorgeschlagen, • de facto kam es zu einer Senkung von 35%. • Parallel zu diesen Bemühungen um einen Abbau des allgemeinen Zollniveaus kam es partiell zu Zollprä-ferenzsystemen. • Gleichzeitig bestanden im Rahmen der UNCTAD und auch der EG Bemühungen, den Entwicklungsländern gewisse Zollpräferenzen einzuräumen. • Bildung und Aufgaben der UNCTAD
Fazit: (5) • Gegen Ende des 2. Weltkrieges bemühten sich die Siegermächte im Rahmen der Havanna-Charta und der Gatt-Verhandlungen um eine Liberalisierung des Welt-handels. • Das Zollniveau sollte abgebaut werden, es sollte in den Handelsverträgen eine Meistbegünstigung beschlossen werden. • Allerdings sollten Zollpräferenzsysteme zugelassen werden.
Gliederung: 01. Der Merkantilismus 02. Die Freihandelsperiode des 19. Jahrhunderts 03. Der Übergang zur Schutzzollpolitik 04. Liberalisierungsbemühungen i. d. Zwischenkriegszeit 05. Havanna-Charta und GATT-Abkommen 06. Die beiden Ölkrisen 07. Europäischer Binnenmarkt und Entspannungsperiode