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Referentinnen: Isabel Wehrstedt, Anja Lüder Seminar: Häusliche Gewalt Seminarleiterin: Kristin Georgy Sommersemester 2010. Ein Blick in die Statistik. Häufigkeiten und Ausmaße. Gliederung. 1. Einführung 1.1. Erscheinungsformen häuslicher Gewalt 1.2. Arten von Gewalt
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Referentinnen: Isabel Wehrstedt, Anja Lüder Seminar: Häusliche Gewalt Seminarleiterin: Kristin Georgy Sommersemester 2010 Ein Blick in die Statistik Häufigkeiten und Ausmaße
Gliederung 1. Einführung 1.1. Erscheinungsformen häuslicher Gewalt 1.2. Arten von Gewalt 2. Probleme der Datenerfassung 2.1. Gruppenarbeit 2.2. Auswertung
3. Gewalt in der Partnerschaft auf Grundlage der polizeilichen Kriminalstatistiken 4. Gewalt in der Partnerschaft durch wissenschaftliche (Dunkelfeld-) Studien
5. Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 3.1. Wer wurde befragt? 3.2. Gewalterfahrung 3.3. Wer übt die Gewalt aus? 3.4. An welchen Orten wird Gewalt ausgeübt? 3.5. Folgen von Gewalt
6. Gewalt gegen Frauen innerhalb der Partnerschaft 7. Gewalt gegen Männer innerhalb der Partnerschaft
8. Gewalt gegen Kinder 8.1. Einführung 8.2. von Kindern miterlebte Gewalt unter den Eltern 8.3. Vernachlässigung und seelischer Missbrauch 8.4. sexueller Missbrauch 8.5. Überlagerung verschiedener Formen von Kindesmisshandlung 8.6. Gründe für die Gewaltausübung gegenüber Kindern
9. Gewalt gegenüber den Eltern 10. Ausblick 11. Diskussion 12. Quellen
1.1. Erscheinungsformen häuslicher Gewalt • Partnergewalt • Eltern- Kind Gewalt • Kind- Eltern Gewalt
1.2. Arten und Verbreitung der Gewalt • Arten der Gewalt • Physische Gewalt • Psychische Gewalt • Sexuelle Gewalt
2.1. Gruppenarbeit • Lest euch in 2 Gruppen einen der beiden Texte durch und notiert euch Nachteile und Probleme der jeweiligen Datenquellen
2.2. Auswertung polizeiliche Kriminalstatistiken • Geben nur Hellfeld an • Abh. von Anzeige und Meldebereitschaft der Bevölkerung bzw. der jeweiligen Geschädigten • Abh. von Veränderungen der Rechtslage und Strafverfolgungsintensität • Betroffene sexueller Gewalt können sekundäre Viktimisierung (zum Opfer machen) erfahren
2.2. Auswertung „Statistiken von Beratungsstellen und/oder Frauenhäusern“ • Geben nur selektive Auswahl wieder, von Personen die Kraft aufgebracht haben sich Hilfe zu suchen meist schwere Fälle • Klientel nicht repräsentativ
2.2. Auswertung „quantitative wissenschaftliche (Dunkelfeld-)Studien“ • Arbeiten an ausgewählten Fällen der Lebenswelt von Tätern und Opfer • Bei Partnergewalt Datenlage ungünstig und geschlechterverzerrt da Frauen besser untersucht • Sp eher regional Aussagen relativ begrenzt
3. Gewalt in der Partnerschaft Auf Grundlage der polizeilichen Kriminalstatistiken
Für Frauen ist Familie/Partnerschaft hinsichtl. der Gewalterfahrungen der gefährlichste Ort
4. Gewalt in der Partnerschaft Auf Grundlage wissenschaftlicher (Dunkelfeld-)Studien
Wahrscheinlichkeit der häuslichen Gewalt steigt mit dem Alter der Partner, der Zahl der Kinder und dem Alkoholkonsum/Drogenkonsum • Deutlich mehr Frauen als Männer erleben seit 17. Lebensjahr ökonomische und emotionale Nötigung, Gewaltandrohung oder Gewalt
Beziehungspartner häufiger gefährlicher als Ehepartner • Beim Würgen und beim erzwungenen Sex liegt Opferrate der Frauen höher (40% zu 10%) • Männer werden häufiger mit Gegenständen beworfen
5.1. Wer wurde befragt? • 10.264 Frauen in Deutschland • Alter: 16-85
5.2. Gewalterfahrung • 25% hatten bereits Gewalterfahrungen in der Partnerschaft erlitten • Spektrum der Gewalt reicht von sexuellen Übergriffen zu Formen körperlicher und seelischer Gewalt • Getrennt lebende/geschiedene Frauen haben den größten Anteil an Gewalterfahrungen • Gewalt setzt sich oft auch nach Beendigung der Beziehung fort • Die häufigste Gewalterfahrung war das „wütende Wegschubsen“ • 50% der Opfer waren der Ansicht, dass die Gewalt des Partners im Laufe der Zeit zunahm
5.3. Wer übt Gewalt aus? • Meistens der Partner oder EX- Partner
5.4. An welchen Orten wurde am häufigsten Gewalt ausgeübt? • Im häuslichen Bereich
5.5. Folgen von Gewalt • 55% aller Frauen die körperlich verletzt wurden und 44% der Frauen die sexuelle Gewalt erlebt haben, trugen körperliche Verletzungen davon • Das Risiko körperlicher Verletzung steigt, wenn es sich um die Gewalt des Partners oder EX- Partner handelt • Alle erfassten Formen der Gewalt gingen mit psychischen Folgebeschwerden einher • Allgemeine gesundheitliche Beeinträchtigung bei Frauen mit Gewalterfahrung
Die Misshandlung von Frauen in der Familie erfolgt oftmals in Familien in denen der Mann dominiert • Jüngere Frauen erleben häufiger Gewalt durch ihre Ehemänner • Frauen die in einer Beziehung leben sind stärker durch Gewalt mit oder ohne Todesfolge gefärdet als Frauen in einer Ehe
Das Gewaltrisiko steigt wenn sich die Frau versucht aus Beziehung zu lösen • Die Ungleichheit zwischen den Partnern erhöht das Risiko häuslicher Gewalt • Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Gewaltanwendung und traditionellen Rollenbildern • Je niedriger das Bildungsniveau der Frau, desto eher kann sie Opfer häuslicher Gewalt werden • Im Schnitt waren 30% der gewalttätigen Männer arbeitslos und hatten hohen Alkoholkonsum
Im Jahre 1985-1988 lag der Prozentsatz der Angeklagten, die ihre Lebensgefährtin oder Ehefrau sexuell attackierten bei 3% • Im Jahre 1990 lag dieser Prozentsatz schon bei 20% • In Bayern belegte eine Studie einen Anstieg der angezeigten Gewalttaten in der Partnerschaft durch den Ehepartner von 200-2001, danach erfolgte eine Stagnation • Vergewaltigungen hingegen steigen kontinuierlich
Gewalt gegen Männer ist aus unterschiedlichen Gründen ein Randthema in der sozialen Wahrnehmung, in der Forschung und im gesellschaftspolitischen Kontext • Es existieren kaum Studien • In einer Studie von 1976 wurde festgestellt, dass 11,6% der befragten Frauen innerhalb des Jahres der Befragung Gewalt gegen ihren Partner anwandten • Aus einer „Pilotstudie“ mit 190 befragten Männern ging hervor, dass ein fünftel davon Gewalt in der Partnerschaft erlebten
Frauen bewerfen ihren Partner häufiger mit Gegenständen und treten • 75% der Frauen gaben an mindestens eine Form psychischer Gewalt an ihrem Partner vorgenommen zu haben • Beide Formen der Partnergewalt scheinen in quantitativ ähnlicher Verbreitung aufzutreten dies darf dennoch nicht überbewertet werden laut Lamnek • Sexuelle Übergriffe der Frau auf den Mann sind so gut wie nicht bekannt
25% der Männer die Gewalt durch ihre Frau oder Partnerin erlebten, suchten sich keine Hilfe aus Scham oder Angst • Misshandelte Männer brechen seltener Beziehungen ab als Frauen • Nur 3,3% der misshandelten Männer nehmen Hilfe in Anspruch
8.1. Einführung • ab Mitte der 1970er Jahre wurde familiale Gewalt zunehmend als ein gesamtgesellschaftliches Problem gesehen • ca. die Hälfte bis zwei Drittel der Eltern in Deutschland bestrafen ihre Kinder körperlich • um die gesell. Akzeptanz einer Ohrfeige zu ermitteln, sollten Teilnehmer einer Befragung sagen, inwieweit sie der Aussage „Eine Ohrfeige hat noch keinem geschadet“ zustimmen
Zustimmung zu „Ab und zu eine Ohrfeige hat noch keinem Kind geschadet“
2002: Befragung wie häufig … • Eltern mit Kindern unter 18 Jahren bzw. • Kinder und Jugendliche zwischen 12 bis 18 Jahren …die folgenden Erziehungsmaßnahmen schon eingesetzt bzw. erlebt haben
Eltern-Befragung(2001); Kinder- und Jugendlichen-Befragung(2002) (in %)
8.2. Von Kindern miterlebte Gewalt unter Eltern • 1984: Untersuchung an über 4000 Erwachsenen • das Miterleben elterlischer Gewalt kann als Hauptrisikofaktor angesehen werden, dafür dass Mädchen später selbst Opfer von Gewalt werden • Bei Männern, konnte festgestellt werden, dass sie sich später selbst gegenüber ihrem Ehepartner gewalttätig verhalten
Gewalt gegen den Partner nach dem Erleben von Partnergewalt in der Kindheit der Befragten
8.3. Vernachlässigung und seelischer Missbrauch • keine hinreichend empirisch erhobenen Angaben zur Häufigkeit • Geschätzt werden zw. 50.000 und 500.000 Kindern • „Vernachlässigungen kommen offenbar wesentlich häufiger vor, als Misshandlungen“ • psychische Gewalt ist schwerer zu identifizieren • Keine deutliche Grenze zwischen psychischer Misshandlung und einem noch tolerierten Erziehungsverhalten
Liebesentzug, Drohungen, Nötigungen und Angstmachen (Androhung von Gewalt) • Verbale Formen wie Beschimpfungen, Abwertungen, Lächerlich machen in der Öffentlichkeit • „Gleich knallt´s!“ • „Du machst mich ganz krank!“ • „Mein Gott, wie blöd bist du denn?!“ • „Du siehst schon wieder wie ein Schwein aus!“ • „Lass mich doch einmal in Ruhe!“
8.4. Sexueller Missbrauch • In den letzten 20 Jahren sehr viele Untersuchungen dazu durchgeführt • Etwa 10% - 15% der Frauen und 5 – 10% der Männer bis zum Alter von 16 Jahren haben mind. einmal einem unerwünschten, meist durch Gewalt erzwungenen sexuellen Körperkontakt erlebt • Mind. 60% der von sex. Gewalt getroffenen Kinder werden bereits vor der Pubertät missbraucht
Am meisten betroffen ist die Altersgruppe zwischen 10 und 11 Jahren • Sexuelle Gewalt gegen Kinder kommt in allen sozialen Schichten vor • Der Anteil der Väter unter den Missbrauchstätern liegt dabei unter 10%
8.5. Überlagerungen versch. Formen von Kindesmisshandlung • Kriminologische Forschungsinstitut kam 1997 zu folgenden Ergebnissen: • Kinder, die Opfer sexuellen Missbrauchs waren, wiesen eine etwa doppelt so hohe Rate von Gewalt zwischen den Eltern auf, als Nichtopfer (45,4 % gg.über 21,3%) • Die Mehrheit dieser Opfer sex. Missbrauchs (64,3%) gaben an, gleichzeitig auch häufiger bzw. besonders intensive körperliche Gewalt erlitten zu haben
1994: Befragung von 616 Studentinnen • „[Die Ergebnisse] machen deutlich, dass sexueller Missbrauch und körperliche Misshandlung, vor allem wenn sie zusammen auftreten, häufig bei gleichzeitiger körp. und seel. Vernachlässigung stattfinden • Aus der Gruppe der körp. Misshandelten und sex. Missbrauchten gaben 71% an, seelisch vernachlässigt worden zu sein
2003: Befragung von Erwachsenen, in der der Zusammenhang von sex. Missbrauch mit 9 weiteren Faktoren untersucht wurden • körp. und emotionaler Misshandlung, Vernachlässigung, Partnergewalt gegen die Mutter, Trennung/Scheidung der Eltern, Inhaftierung eines kriminellen Familienmitgliedes, psych. Störung sowie Drogen/ Alkoholmissbrauch eines Familienmitgliedes