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VGR und Datenkunde. Modul 7 Zahlungsbilanz. Zahlungsbilanz. Nach der Definition des IMF Systematische Aufzeichnung aller wirtschaftlichen Transaktionen, die während einer gegebenen Periode zwischen Inländern und Ausländern stattgefunden haben
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VGR und Datenkunde Modul 7 Zahlungsbilanz
Zahlungsbilanz • Nach der Definition des IMF • Systematische Aufzeichnung aller wirtschaftlichen Transaktionen, die während einer gegebenen Periode zwischen Inländern und Ausländern stattgefunden haben • Somit keine „Bilanz“ im eigentlichen Sinne des Wortes als Aufstellung von Bestandsgrößen, sondern eine Darstellung von Stromgrößen • Balance of Payments Manual • Handbuch für die Erstellung der Zahlungsbilanz Oettl: VGR und Datenkunde
Balance of Payments Manual • Wird vom IMF herausgegeben • Neuauflage (5. Auflage) 1993 • Harmonisierung mit den Konzepten der VGR • Klare Trennung von Waren, Dienstleistungen und Faktoreinkommen • Aufteilung der Übertragungen in laufende Übertragungen und Vermögensübertragungen • Leistungsbilanz enthält damit nur mehr laufende Übertragungen • Neugliederung der Kapitalbilanz Oettl: VGR und Datenkunde
Zahlungsbilanz und Außenkonten der VGR • Erfasste Transaktionen in der Zahlungsbilanz und in den Außenkonten der VGR strukturell gleich • Detailliertere Darstellung • Darstellung in der Zahlungsbilanz erfolgt aus der Sicht der Inländer • Darstellung in den Außenkonten erfolgt aus der Sicht des Auslandes Oettl: VGR und Datenkunde
Positionen der Zahlungsbilanz Oettl: VGR und Datenkunde
Teilbilanzen • Leistungsbilanz • Posten 1 bis 4 • Bilanz der Vermögensübertragung • Posten 5 • Kapitalbilanz • Posten 6 • Zeigt die Veränderung der Forderungen (Kapitalexport) und der Verbindlichkeiten (Kapitalimport) gegenüber dem Ausland Oettl: VGR und Datenkunde
Verbuchung • Verbuchung der Transaktionen erfolgt gemäß den Grundsätzen der doppelten Buchführung • Bei vollständiger und richtiger Erfassung aller Vorgänge müsste daher die Zahlungsbilanz formal ausgeglichen sein • In der Praxis ist eine lückenlose und periodenrichtige Erfassung aller zahlungsbilanz-relevanten Vorgänge jedoch nicht möglich • Statistische Differenz oder Restposten zum Ausgleich erforderlich Oettl: VGR und Datenkunde
Kontenseiten • Credit oder Aktivum • Linke Seite der Konten • Vorgänge, die zu Zahlungseingängen führen • Debet oder Passivum • Rechte Seite der Konten • Vorgänge, die zu Zahlungsausgängen führen Oettl: VGR und Datenkunde
Zahlungsbilanz Österreich Oettl: VGR und Datenkunde
Zahlungsbilanz • Systematische Erfassung der grenzüberschreitenden Transaktionen des Landes mit dem Ausland • Leistungsbilanz als realwirtschaftlicher Teil • Kapitalbilanz als finanzwirtschaftlicher Teil Oettl: VGR und Datenkunde
Leistungsbilanz • Umfasst die grenzüberschreitenden Transaktionen im Zusammenhang mit den vier Hauptkomponenten • Güter, Dienstleistungen, Einkommen, laufende Transfers • Credit: Leistungen an das Ausland • Debet: angekaufte Leistungen vom Ausland • Saldo positiv, Leistungsbilanzaktivum • Mehr Lieferungen an das Ausland als von dort angekauft • Saldo negativ, Leistungsbilanzpassivum • Mehr Ankäufe vom Ausland als Lieferungen an das Ausland Oettl: VGR und Datenkunde
Güter • Umfassen alle grenzüberschreitenden Warenströme, die mit einem Eigentumswechsel zwischen einem In- und Ausländer verbunden sind • Credit: Warenexporte • Debet: Warenimporte Oettl: VGR und Datenkunde
Dienstleistungen • Credit • An das Ausland verkaufte Dienstleistungen • Debet • Vom Ausland bezogene Dienstleistungen • Positiver Saldo, Aktivum • Österreich hat mehr an das Ausland geliefert als angekauft • Negativer Saldo, Passivum • Österreich hat mehr im Ausland angekauft als an das Ausland geliefert Oettl: VGR und Datenkunde
Gliederung Dienstleistungen • Transport • Personentransport, Seetransport, Lufttransport, sonstiger Transport • Reiseverkehr • Kommunikationsdienstleistungen • Bauleistungen • Versicherungsdienstleistungen • Finanzdienstleistungen • EDV und Informationsleistungen • Patente und Lizenzen • Sonstige unternehmensbezogene Dienstleistungen • Transithandelserträge, sonstige Handelsleistungen, operational Leasing • Dienstleistungen für persönliche Zwecke, Kultur und Freizeit • Regierungsleistungen Oettl: VGR und Datenkunde
Einkommen • Erwerbseinkommen und Vermögenseinkommen aus grenzüberschreitenden Investitionen • Erwerbseinkommen • Löhne, Gehälter • Vermögenseinkommen • Erträge (Credit) bzw. Aufwendungen (Debet) aus Direkt- und Portfolioinvestitionen, Einlagen, Kredite Oettl: VGR und Datenkunde
Laufende Transfers • Grenzüberschreitende Transaktionen im Zusammenhang mit unentgeltlichen Leistungen, die Einfluss auf das Einkommen und den Verbrauch der betroffenen Volkswirtschaften haben • Öffentliche Transfers • Z.B. Beiträge Österreichs an die EU • Private Transfers • Z.B. Gastarbeiterüberweisungen, Pensionen, Renten Oettl: VGR und Datenkunde
Vermögensübertragungen • Grenzüberschreitende Transaktionen im Zusammenhang mit unentgeltlichen Leistungen, die eher einen einmaligen Charakter haben und nicht Bestandteil eines laufenden Einkommens sind • Gegenbuchungen zur Veränderung der österreichischen Auslandsaktiva und –passive, die nicht aus Transaktionen entstehen (Ein- und Auswanderung, Schuldenerlässe) • Rückflüsse aus dem EU-Haushalt zur Verbesserung der Infrastruktur (Strukturfonds) • Erwerb bzw. Veräußerung von nicht produzierten nichtfinanziellen Vermögensgegenständen • Ankauf von Patenten, Verkauf von Kundenstöcken, Sportlerablöse Oettl: VGR und Datenkunde
Kapitalbilanz • Saldo aus sämtlichen grenzüberschreitenden Transaktionen in folgenden Finanzierungsinstrumenten • Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, sonstigen Investitionen, Finanzderivate, offizielle Währungsreserven • Österreichische Anlagen im Ausland (Forderung) • Ausländische Anlagen in Österreich (Verpflichtung) • Saldo • Positiv: Kapitalzufluss, Kapitalimport • Negativ: Kapitalabfluss, Kapitalexport Oettl: VGR und Datenkunde
Direktinvestitionen • Private langfristige Kapitalleistungen eines Landes, die dem Ausland mit der Absicht zugeführt werden, einen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des kapitalnehmenden Unternehmens zu gewinnen • Oder einem Unternehmen, an dem der Investor bereits maßgeblich beteiligt ist, neue Mittel zuzuführen • Gliederung • Im Ausland • In Österreich Oettl: VGR und Datenkunde
Portfolioinvestitionen • Anlagen in langfristigen Schuldverschreibungen und in Dividendenpapieren • Anteile an Geldmarktfonds und Geldmarktpapieren • Geldmarktfonds • Mittelanlage in Geldmarktpapieren, kurzfristigen verzinslichen Schuldverschreibungen und Termineinlagen bei Banken an • Geldmarktpapiere • Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, die in umlauffähigen kurzfristigen Titeln verbrieft sind • Schatzwechsel, Schatzanweisungen, Wechsel, kurzfristige Staatspapiere, börsenfähige kurzfristige Wertpapiere u.a.m. • Gliederung • Ausländische Wertpapiere • Inländische Wertpapiere Oettl: VGR und Datenkunde
Sonstige Investitionen, Finanzderivate, Währungsreserven • Sonstige Investitionen • Forderungen und Verpflichtungen • Handelskredite, Kredite (Währungsbehörden, öffentlicher Sektor, Banken), Sicht- und Termineinlagen (Wie Kredite), Sonstige Forderungen • Finanzderivate • Optionen, Finanztermingeschäfte • Offizielle Währungsreserven • Gold, Sonderziehungsrechte, Reserveposition IWF, Reserveposition EWI, Bargeld und Einlagen, Wertpapiere, Finanzderivate • Saldo positiv: Forderungsabbau • Saldo negativ: Forderungsaufbau Oettl: VGR und Datenkunde
Zahlungsbilanz der Eurozone Oettl: VGR und Datenkunde
Beispiele für Verbuchungen • Warenexporte • Ausfuhr von Waren an Kapitalbilanz • Zunahme der Forderungen • Zinszahlungen an das Ausland • Kapitalbilanz an Einkommen • Zunahme der Verbindlichkeiten • Gastarbeiterzahlungen an das Ausland • Kapitalbilanz an laufende Transfers • Zunahme der Verbindlichkeiten • Kauf eines ausländischen Wertpapiers • Kapitalbilanz an Kapitalbilanz • Z.B. Währungsreserven (Abnahme der Forderungen) an Portfolioinvestition (Zunahme der Forderungen) Oettl: VGR und Datenkunde
Erhebungsmethoden • Cash-Prinzip • Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge sind die Grundlage der Verbuchung • Früher verfügbar • Accrual-Prinzip • Grundlage der Verbuchung sind die Transaktionen und nicht die Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge • Erst später verfügbar Oettl: VGR und Datenkunde
Salden • Finanzierungssaldo • Summe der Salden der Leistungsbilanz und der Vermögensübertragungen • 2004 mit 0,2 Mrd. Euro leicht positiv • Saldo der Leistungsbilanz • Sparen – Investitionen = Saldo der Leistungsbilanz: S – I = SL • Bruttosparen und Bruttoinvestitionen oder Nettosparen und Nettoinvestitionen • Aufteilung auf privaten (S als privates) und öffentlichen Sektor (T- G als öffentliches Sparen) ergibt dies • (S – I) + (T – G) = SL Oettl: VGR und Datenkunde
Zusammenhänge • NIP = C + I + NX • NIP = Nettoinlandsprodukt • C = Konsum privat und öffentlich • I = Nettoinvestitionen • NX = Nettoexporte von Gütern und Dienstleistungen • NNE = NIP + SE • NNE = Nettonationaleinkommen • SE = Saldo der Einkommensbilanz (Zahlungsbilanz) • VE = NNE + ST = C + S • VE = verfügbares Einkommen, dient dem Konsum C oder wird gespart S • ST = Saldo der laufenden Transferbilanz (Zahlungsbilanz) • FS = VE – C - I + SV = S – I - SV • FS = Finanzierungssaldo, Vermögensbildungskonto III.1 • S = Sparen • I = Nettoinvestitionen • SV = Saldo der Bilanz der Vermögensübertragungen (Zahlungsbilanz) • FS – SV = S – I • SL = FS – SV • SL = Saldo der Leistungsbilanz (Zahlungsbilanz) • SL = S - I Oettl: VGR und Datenkunde
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht • Eines der Ziele aus dem „magischen Vieleck“ der Wirtschaftspolitik • Wird mit einer langfristig ausgeglichenen Leistungsbilanz identifiziert Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Wirtschaftswachstum Nachhaltigkeit Geldwertstabilität Umweltschutz Gerechte Einkommensverteilung Vollbeschäftigung Oettl: VGR und Datenkunde
Leistungsbilanz Oettl: VGR und Datenkunde
Zahlungsbilanz und GFR Oettl: VGR und Datenkunde
Vermögensposition Österreich Oettl: VGR und Datenkunde
Vermögensposition Österreich Oettl: VGR und Datenkunde