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Erkenntnis- und Wissenstheorien. […]Dass ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält […] Goethe, Faust I, Prolog im Himmel. Marthe Voigt und Anna Hilbert. „Faust“, Rembrandt, 1652. Literatur & Internet.
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Erkenntnis- und Wissenstheorien […]Dass ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält […] Goethe, Faust I, Prolog im Himmel Marthe Voigt und Anna Hilbert „Faust“, Rembrandt, 1652
Literatur & Internet • Konstruktion der Wirklichkeit und des Begriffs der Objektivität / Ernst von Glasersfeld (1985) / In: Kursbuch Medienkultur Claus Pias u. a. (Hrsg.) 4. Aufl.. Stuttgart : DVA 2002, S. 348-371 • „Was kann ich wissen? – Blog zum Seminar“ ››http://blogs.epb.uni-hamburg.de/fortytwo/tag/begriffsklarung/‹‹, 12.11.2012 • Definitionen/Begriffsklärungen: ››http://www.duden.de/rechtschreibung/[...]‹‹, 12.11.2012 • ››http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/konstruktivismus.html:‹‹, 12.11.2012
Gliederung 1. Der Wissensbegriff - zwei Positionen 1.1. Realismus 1.2. Skeptizismus 2. Vergleich (eigene Definitionen) 3. Instrumentalismus 4. Evolutionäre Erkenntnistheorie 5. Radikaler Konstruktivismus 6. Diskussionsfrage
Begriffsklärung • Ontologie Duden: „ Lehre vom Sein, vom Seienden“ • „ontische Welt“: Eine unverfälschte, von dem Erlebenden unabhängige Welt
1.1 Der Wissensbegriff - Realismus • Duden: „Denkrichtung, nach der eine unabhängig vom Bewusstsein existierende Wirklichkeit angenommen wird, zu deren Erkenntnis man durch Wahrnehmung und Denken kommt“
1.1 Der Wissensbegriff - Realismus nähert sich dem „wahren“ Bild der ontischen Welt immer mehr an Vorstrukturierte, ontische Welt nimmt mit Sinnesorganen wahr, entdeckt Vernunftbegabte Erlebende „Nachrichten- system“ Phänomene der Erlebniswelt ~ als wahr angenommenen ontischen Wirklichkeit „erkennt“, leitet unterschiedliche Aspekte in das Bewusstsein, „weiß“
1.1 Der Wissensbegriff - Realismus Sokrates (in Platons „Theaithetos“): „Wenn ich aber wahrnehmend werde, muss ich es notwendig in Beziehung auf etwas werden; denn ein Wahrnehmender zu werden, ohne etwas wahrzunehmen, ist unmöglich.“
1.2 Der Wissensbegriff - Skeptizismus • Duden: „Den Zweifel zum Prinzip des Denkens erhebende, die Möglichkeit einer Erkenntnis der Wirklichkeit und der Wahrheit infrage stellende Richtung der Philosophie“
1.2 Der Wissensbegriff - Skeptizismus „Erlebtes“ auf Wahrheitsgehalt prüfen: • Erlebtes mit der Wirklichkeit vergleichen • Erlebtes mit nicht Erlebtem vergleichen • „[…]niemand wird je imstande sein, die Wahrnehmung eines Gegenstandes mit dem [..] Gegenstand selbst, der die Wahrnehmung verursacht haben soll, zu vergleichen.“ Glasersfeld
1.2 Der Wissensbegriff - Skeptizismus • Kant: Raum und Zeit als Anschauungsformen des Erlebenden Struktur der Wirklichkeit unvorstellbar es gibt eine ontologische Welt, deren wahren Beschaffenheit der Mensch jedoch nie erfassen kann „Es irrt der Mensch, solang er strebt.“ Goethe, Faust I, Prolog im Himmel
2. Vergleich Vergleich der dargestellten Positionen mit den eigenen Begriffsdefinitionen
2. Vergleich • Realisten: Beleg für die Annäherung an das „wahre“ Weltbild: Sichtbare Fortschritte der Wissenschaft hinreichend • Skeptiker: (Glasersfeld) „Wissen wie“, nicht „Wissen was“ (können, kennen)
3. Instrumentalismus • Duden: „Amerikanische Ausprägung des Pragmatismus, in der Denken und Begriffsbildung (Logik, Ethik, Metaphysik) nur Werkzeuge zur Beherrschung von Natur und Mensch sind “
3. Instrumentalismus • Wissen nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel • Beobachtungen, Messungen und Theorien sollen Erscheinungen in der Erlebenswelt repräsentieren (nicht erklären) • beziehen sich nicht auf die ontologische Wirklichkeit • Wissen wird nach seinem Nutzen bestimmt
Instrumentalismus - anschaulich Höhlengleichnis
3. Kritik am Instrumentalismus • Funktionieren in der Erlebniswelt keine genügende Rechtfertigung des Wissens • Wert des wissenschaftlichen Wissens kann nicht auf Wahrhaftigkeit der Sinne basieren
4. Evolutionäre Erkenntnistheorie • Evolution der Wahrnehmung (vom Einfachen zum Komplexen) • Organe zum Überleben entwickelt • keine Übereinstimmung zwischen Erlebniswelt und ontischer Welt nötig, aber es muss eine „objektive Welt“ geben
5. Konstruktivismus Definition Wirtschaftslexikon: „Der Konstruktivismus geht davon aus, dass gewisse Zweifel an dem Glauben angebracht sind, dass Wissen und Wirklichkeit übereinstimmen. Der Konstruktivismus postuliert, dass Wissen nicht das Ergebnis eines Abbildes im Sinn eines Entdeckens der objektiv vorliegenden Wirklichkeit ist, sondern das Ergebnis eines Erfindens der Wirklichkeit.“
5. Radikaler Konstruktivismus • Erlebniswelt nicht identisch mit ontischer Welt, sondern „viabel“ • Ziel der Wahrnehmung erfolgreiches Handeln • Sinneswahrnehmung sendet Signale subjektive Interpretation der Signale • Wahrnehmung & Erkenntnis konstruktive und nicht abbildende Tätigkeiten
5.Radikaler Konstruktivismus Subjektive Interpretation der Signale
Piaget: Assimilation - Akkommodation „Wissen nicht Kopie der Wirklichkeit, sondern Ergebnis der Anpassung“ Piaget • Wahrnehmungen werden in Kategorien geordnet (Assimilation) • passt Wahrnehmung nicht in bisherige Kategorien, wird sie neuer/ anderer Kategorie zugeordnet (Akkomodation)
Assimilation - Akkommodation Anpassung des Schemas
Radikaler Konstruktivismus • Welt besteht aus selbst konstruierten Begriffen • unterschiedliche Stufen der Wirklichkeit Illusion Wirklichkeit, subjektiv objektiv
Diskussionsfrage Wie kann man die Erkenntnis, dass Wissen konstruiert wird, konkret seinem Unterricht zu Grunde legen? (Gegen den eigenen Reflex, “Wissen vermitteln” zu wollen…)