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Der Blick über den Tellerrand: Jugend und Politik im europäischen Vergleich Mag. Sabine Westphal. 2003 - 2005 Finanziert von der Europäischen Kommission im 5. Rahmenprogramm 9 Partner in 8 Ländern: Österreich, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Slowakei, Großbritannien.
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Der Blick über den Tellerrand: Jugend und Politik im europäischen VergleichMag. Sabine Westphal
2003 - 2005 • Finanziert von der Europäischen Kommission im 5. Rahmenprogramm • 9 Partner in 8 Ländern: Österreich, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Slowakei, Großbritannien. • Ziel: Entwicklung eines hochwertigen quantitativen Messinstruments, um das politische Verhalten junger Menschen in Europa erfassen zu können • 8.030 Personen, 15-25 Jahre, face-to-face Interviews „EUYOUPART: Political Participation of Young People in Europe“
Interesse an Politik sehr/ziemlich interessiert; nicht sehr/gar nicht interessiert
Politik wird verstanden als eine Möglichkeit...* • internationale Probleme (68%) bzw. • soziale Konflikte zu lösen (67%) • und eine bessere Welt zu schaffen (42%). Unter Politik verstehen sie aber auch: • leere Versprechungen (46%) • kümmert sich nicht um Dinge, die für Leute wie dich und mich wichtig sind (37%) • “nur korrupt” (35%) • das Spiel alter Männer (30%) Das generelle Verständnis von Politik ist ein idealistisches. Die tatsächliche Umsetzung von Politik führt jedoch zur Desillusionierung! *Frage in Deutschland nicht gefragt Realistische Idealisten
Jugend in... Einkommen, Arbeitsplätze und Soziale Sicherheit Estland Enthusiasten: Alles wird VIEL besser werden Slowakei, Finnland, GB Optimisten: Es gibt Grund zur Hoffnung Frankreich Einkommen/Arbeitsplatzsituation stimmen zuversichtlich – soziale Sicherheit sinkt Italien Polarisierte Jugend: ungefähr 20% Skeptiker Österreich & Deutschland Pessimisten: Es gibt ZU VIEL zu verlieren ZukunftserwartungenOptimistInnen & PessimistInnen in der EU
Ethischer Konsum Estland und Slowakei nicht vergleichbar
Wählen 62% • Aufmerksamkeit der Medien erlangen 43% • Mitarbeit in NGOs 40% • Mitarbeit in einer politischen Partei 34% • Teilnahme an Demonstrationen 28% • Kontaktieren von Politikern 24% • Produktboykott 19% • Die Mitarbeit in NGOs wird als effektiver erachtet als die Mitarbeit in politischen Parteien • Illegale und gewalttätige Formen der politischen Partizipation gelten als ineffektiv Wahrgenommene Effektivität der politischen Beteiligung
In der Tendenz ist das Niveau der politischen Sozialisation Jugendlicher in Europa eher niedrig. • Die ideologische Orientierung der Eltern (v.a. des Vaters) prägt die der Kinder. • Auch das politische Verhalten der Eltern prägt: v.a. das Wahlverhalten der Mutter und die politischen Diskussionen mit dem Vater wirken sich positiv auf das Wahlverhalten der Kinder aus. • Den größten Einfluss auf die tatsächliche Teilnahme an Formen der politischen Partizipation hat jedoch der beste Freund: nimmt er an Demonstrationen teil, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Jugendliche auch daran teilnimmt. Politische Sozialisation durch Familie und Freundeskreis
Je aktiver sich junge Menschen innerhalb der Schule politisch beteiligen (z.B. in politischen Diskussionen mit Lehrern), desto aktiver sind sie auch außerhalb der Schule (z.B. bei Teilnahme an öffentlichen Treffen und beim Verfassen politischer Artikel) • Je aktiver junge Menschen während ihrer Schulzeit waren (z.B. als Klassensprecher), desto aktiver engagieren sie sich politisch, nachdem sie ihre Schulzeit beendet haben (z.B. Mitarbeit in Wahlkämpfen) • => Das in der Schule gelernte demokratische Verhalten und die dabei geschulten Fähigkeiten in der politischen Beteiligung fördern politischen Aktivismus! Sozialisationsinstanz Schule
sehr geringe Einbindung in politische Organisationen • in traditionellen politischen Organisationen ist die Mitgliedschaft die gängige Form der politischen Beteiligung (in Österreich auch innerhalb von NGOs) • Engagement innerhalb von NGOs erfolgt überdie Teilnahme an Veranstaltungen und Aktionen dieser Organisationen • Freiwillige Arbeit sowohl innerhalb der traditionellen politischen Organisationen als auch innerhalb von NGOs am geringsten • Eingebundenheit fördert dennoch politische Partizipation – sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Bandbreite Einbindung in politische Organisationen
Einbindung in die Jugendorganisation einer politischen Partei
Unterschiedliche politische Kulturen: (1) „Protestkultur“ in Italien und Frankreich - 34%bzw. 17% berichten Teilnahme an Streiks (Vergleich: jeweils nur 3% in Estland und Finnland)(2) In Estland wird nur der Produktboykott, nicht jedoch der bewusste Kauf von ethisch produzierten Produkten beworben • Unterschiedliche Opportunitätsstrukturen: (1) vergleichsweise sehr hohes Engagement Jugendlicher innerhalb der Gewerkschaften in Finnland (15%), da deren Organisationsstrukturen bis in die Schulen hinein reichen (4% in Deutschland)(2) Klassensprecher (Ö) versus Jahrgangssprecher (GB) Gründe für bestehende Unterschiede zwischen den Ländern
Finnland nicht vergleichbar Einbindung in Gewerkschaften
Politisch sehr interessiert. • Hohe Wahlbeteiligung bei nationalen Wahlen und bei Wahlen zum Europäischen Parlament, an zweiter Stelle folgt die informelle Unterstützungsarbeit von Parteien, danach die Teilnahme an legalen Demonstrationen als häufigste Formen der politischen Partizipation. • Wählen und die Mitarbeit in NGOs betrachten sie als die effektivsten Formen der politischen Beteiligung. • Die Anzahl jener Jugendlichen, die an illegale bzw. gewalttätige Partizipationsformen glauben, ist in Deutschland am geringsten. • Hinsichtlich ihrer Zukunftserwartungen zählt sie zu den Pessimisten unter den europäischen Jugendlichen. Die deutsche Jugend im europäischen Vergleich
SORA – Institute for Social Research and Analysis/ Austria • ÖIJ – Austrian Institute for Youth Research/ Austria • IISS - Institute of International and Social Studies at Tallinn Pedagogical University/ Estonia • FYRN – Finnish Youth Research Network/ Finland • FNSP – Fondation National des Sciences Politiques/ France • DJI – German Youth Institute/ Germany • Fondazione IARD/ Italy • Centre for European and Regional Youth Studies at the University of St. Cyril and Method/ Slovakia • The European Research Institute at the University of Birmingham/ UK Das ForscherInnen-Team