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Wandel des Judithbildes in der Neuzeit. Deutsches Seminar Universität Zürich / Sommersemester 2005 Seminar „Judithdichtungen in der deutschen Literatur des Mittelalters“ Dozentin: Frau Dr. Henrike Lähnemann Referent: Tiziano S. Cerrone. Wandel des Judithbildes in der Neuzeit.
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Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Deutsches Seminar Universität Zürich / Sommersemester 2005 Seminar „Judithdichtungen in der deutschen Literatur des Mittelalters“ Dozentin: Frau Dr. Henrike Lähnemann Referent: Tiziano S. Cerrone
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Inhalt der Präsentation I. Judithbild bis zum Ende des Mittelalters II. Gründe für die beginnende Umdeutung III. Wandel anhand von Beispielen
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit I. Judithbild bis zum Ende des Mittelalters - Übergeordnetes Thema des Judith-Buches: Vernichtung eines heidnischen Feindes mit Gottes Hilfe durch eine Frau - Quintessenz der Narration führt zu einer ambivalenten Be- wertung der Judith-Figur - Umdeutung der Tugendheldin setzt ca. zu Beginn der Neu- zeit ein
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit - Judith-Buch führt Omnipotenz Gottes vor - Judith als Tugendpersonifikation - Virtus Virtutum = Synthese aller Tugenden
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Judiths Tugenden gemäss Vulgata 1. Religiosität 2. Humilitas (Demut / Bescheidenheit) 3. Castitas (Keuschheit)
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit 4. Kardinaltugenden a) Temperantia (Besonnenheit / Mässigung) b) Justitia (Gerechtigkeit) c) Fortitudo (Mut / Tapferkeit) d) Prudentia (Einsicht / Weisheit / Klugheit /Umsicht)
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Zusammenfassung von Teil I - Judith als Personifikation der Gesamtheit christlicher Tugenden - Bewertung in der Vulgata durchweg positiv - Übertragung einzelner Tugenden in andere Kontexte
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit II. Gründe für die beginnende Umdeutung - beginnende Säkularisation in der Renaissance - sozialhistorische Gründe - Buchdruck und Volkssprachen ermöglichen (auch für Frauen) besseren Zugang zu Wissensbeständen
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit - nunmehr negative Auslegung der zuvor positiv bewerte- ten Eigenschaften und Handlungen der Judithgestalt - Bewertung der rhetorischen Fähigkeiten - Judith und der Einsatz ihres Körpers
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Weiblichkeitsentwurf auf dem Hintergrund der Judithgestalt als binäre Opposition Heilige und Hure
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit III. Wandel anhand von Beispielen - Judith-Rezeption in Malerei und Plastik - soziale / geisteswissenschaftliche Judith-Rezeption - Adaption der Judithgestalt in politisch-religiösen Zu- sammenhängen
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Lucas Cranach d. Ä., Salome und Siegreiche Judith, beide 1530
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Artemisia Gentileschi, Judith Holofernes enthauptend, 1620
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Cristofano Allori, Judith mit dem Haupte des Holofernes, 1615
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Jan Metsys, Judith das Haupt Holofernes haltend, um 1550
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Gustav Klimt, Judith I, 1901
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit Francisco Goya, Judith und Holofernes, um 1800 Donatello, Judith und Holofernes, 1459
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit - Freuds Judith-Rezeption - Penis-Neid - Köpfen = symbolischer Ersatz für Kastrieren
Wandel des Judithbildes in der Neuzeit - politisch-religiöse Aneignung der Judithgestalt in der Reformation - Judith als Muster ehelicher Tugend oder sexueller Aus- schweifung