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Schwerpunkte der Pädagogischen Psychologie. 2. Menschen verändern sich während ihres Lebens Entwicklung als Veränderung im Lebenslauf. 1.1 Psychologisches Alltagswissen. Beschreibung: Nachts in einer dunk-len Straße. Ein Mann kommt torkelnd um die Ecke. Man hört den Lärm einer Kneipe.
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Schwerpunkte der Pädagogischen Psychologie 2. Menschen verändern sich während ihres Lebens Entwicklung als Veränderung im Lebenslauf
1.1 Psychologisches Alltagswissen Beschreibung:Nachts in einer dunk-len Straße. Ein Mann kommt torkelnd um die Ecke. Man hört den Lärm einer Kneipe. Erklärungs- Was ist mit dem versuch: Mann los? Vorhersage: Was wird vermutlich passieren? Handeln: Was tun Sie? Warum? Nachts in einer dunklen Straße. Ein Mann kommt torkelnd um die Ecke. Man sieht die erleuchtete Apotheke: „Notdienst!“ Beschreiben – Erklären – Vorhersagen – Handeln
Empirie Theorie 1.2 Wissenschaftliche Psychologie Beispiel: Wie entsteht Aggression? Fachsprache Wie ist Aggression genau definiert? Theorie Frustration führt zu Aggression Theorien erlauben Hypothesen Wenn Personen frustriert werden, und Vorhersagen werden sie aggressiv reagieren Hypothesenprüfung Personen werden frustriert, wie reagieren sie? Interventionsplanung Falls Hypothese zutrifft und man Aggression mindern möchte, sollte man dafür sorgen, dass Personen nicht frustriert werden
1. Alltagspsychologie & wissenschaftl. Psychologie 1.2 Wissenschaftliche Psychologie Was ist Psychologie? PSYCHOLOGIE ist die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben
1. Alltagspsychologie & wissenschaftl. Psychologie 1.3 Grundkenntnisse der Pädagogischen Psychologie PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE umfasst diejenigen Theorien und Befunde der Psychologie, die sich auf die Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Intervention bei pädagogischen Fragestellungen (Unterrichten und Erziehen) beziehen
Semesterfahrplan Sitzung 1 (18.4.) Allgemeine Einführung Sitzung 2 (26.4.) Entwicklungspsychologie 1 Sitzung 3 (3.5.) Entwicklungspsychologie 2 Sitzung 4 (10.5.) Gedächtnis und Lernen 1 Sitzung 5 (17.5.) Gedächtnis und Lernen 2 Sitzung 6 (24.5.) Gedächtnis und Lernen 3 Sitzung 7 (31.5.) Differenzielle Psychologie 1 Sitzung 8 (7.6.) Differenzielle Psychologie 2 Sitzung 9 (14.6.) Verhaltensauffälligkeiten 1 Sitzung 10 (21.6) Verhaltensauffälligkeiten 2 Sitzung 11 (28.6.) Sozialpsychologie Sitzung 12 (5.7.) Sozialpsychologie Sitzung 13 (12.7.) Klausur
2. Entwicklungspsychologie: Inhaltliche Schwerpunkte 2.1 Gegenstand und Aufgaben der EntwPsych 2.2 Methoden der EntwPsych 2.3 Ordnung von Entwicklungsprozessen und –aufgaben (Beschreibende Modelle) 2.4 Erklärende Modelle 2.5 Vertiefung: Die Entwicklungstheorie von Jean Piaget Methodische Schwerpunkte Beobachtung und Befragung als grundlegende Methoden der Psychologie 4
Entwicklungspsychologie: Lernziele • Verstehen, dass die Pädagogische Psychologie und die pädagogische Praxis entwicklungspsychologische Grundlagen berücksichtigen müssen • Gegenstand u. Aufgaben der EntwPsych beschreiben können • Überblick über Methoden der EntwPsych haben • Möglichkeiten, Probleme systematischer Beobachtung darstellen können 5. systematische Ordnungsmöglichkeiten für Entwicklungsprozesse und –aufgaben kennen 6. wichtige Entwicklungsprinzipien und Einflussfaktoren auf die Entwicklung in Form von Erklärungsansätzen kennen 7. den theoretischen Ansatz von Jean Piaget in Grundzügen darstellen können
Entwicklung: Was ist altersangemessen? Belehren und Unterrichten als Fördern von Entwicklungsprozessen muss den Entwicklungsstand der Lernenden (v.a. bei Kindern) berücksichtigen. -> gilt auch für Bildungs- und Fördermaßnahmen bei Erwachsenen und Älteren Frage nach altersangemessenen Formen der Förderung .... 6
Potenzielle Einflüsse von Unterricht und Erziehung auf die Entwicklung 2.1 Gegenstand und Aufgaben der Entwicklungspsychologie Entwicklungspsychologische Fragen im pädagogischen Kontext • Lässt sich die geistige Entwicklung durch bestimmte Lernformen stimulieren? • Auswirkungen von Erziehungsstilen auf die Selbstständigkeit des Kindes? • Können Persönlichkeitsmerkmale erzieherisch „gebildet“ werden (z.B. Verantwortungsbereitschaft)? 9
Bedeutung der Entwicklung für pädagogische Maßnahmen 2.1 Gegenstand und Aufgaben der Entwicklungspsychologie Entwicklungspsychologische Fragen im pädagogischen Kontext 2 • Ab welchem Alter sind Kinder in der Lage, im Klassenverband Lesen und Rechnen zu lernen? • Altersgemischte oder –homogene Kindergartengruppen: Wo werden Kinder mehr gefördert? • Wie verändern sich Lerninteressen und die Lernmotivation im Lebenslauf?
2.1.1 Gegenstand der Entwicklungspsychologie • längerfristige, nachhaltige Veränderungen, die • auf das Lebensalter bezogen werden können • Abzugrenzen von Veränderungen wie • Lernen u. Vergessen, periodische Aktivierungsänderungen (Wachen-Schlafen) • Kontinuität (Erfahrungszusammenhang) • Art der Veränderung • schnell-langsam, glatt-abrupt etc. • Stabilität, Stagnation, Verluste 13
Beobachten und Beschreiben Erklären und Vorhersagen Fördern und Evaluieren 2.1.2 Aufgaben der Entwicklungspsychologie • Was verändert sich? (Entw.bereiche) Wie verändert es sich? (Modelle der Veränderung) 2) Warum verändert es sich? Was sind die Kräfte,die Veränderungen bewirken? (Erklärungsmodelle) • Wie ist Entwicklung gezielt beeinflussbar? Wie können erwünschte Entwicklungen unterstützt und wie unerwünschte verhindert werden? Wie wird der Erfolg von Erziehungs- und Bildungsmaßnahmen überprüft? 16
2.2 Methoden der Entwicklungspsychologie • Wie kommt man zu Aussagen über Veränderungen? • Beispiele ??? • Tagebücher einer Mutter • regelmäßige Beobachtungen • zeitlicher Abstand? Häufigkeit? • Art der Registrierung?
2.2.1 Untersuchungspläne • Querschnittuntersuchungen - Verschiedene Gruppen zu einem Zeitpunkt • Längsschnittuntersuchungen - Eine Gruppe zu verschiedenen Zeitpunkten 19
2.2.1 Untersuchungspläne • Querschnittuntersuchungen • zu einem Zeitpunkt • verschiedene Menschen • unterschiedlichen Alters Beispiel: Intensität freundschaftlicher Kontakte in den Jahrgängen einer Schule
2.2.1 Untersuchungspläne • Querschnittuntersuchungen • Vorteile: • einfach durchzuführen • schnelle Information über Alterstrends • Nachteile: • Alterstrend wird über die Mittelwerte unterschiedlicher Geburtsjahrgänge (Kohorten) geschätzt • unterschiedliche historische Entwicklungsbedingungen • Vergleichbarkeit der Kohorten 21
2.2.1 Untersuchungspläne • Längsschnittuntersuchung • Beispiel: • Entwicklung der Intelligenz eines Geburtsjahrganges 22
2.2.1 Untersuchungspläne • Längsschnittuntersuchung • Vorteile: • unverzerrtere Schätzung des Alterstrends (Alterseffekte) • Nachteile: • hoher Aufwand, teuer • Testwiederholungseffekte • selektiver Ausfall von Personen
2.2.1 Untersuchungspläne Kohorten – Sequenz - Untersuchungsplan Entwicklung nach Schaie (1965): V = f( A, K, T) A = Alter; K = Kohorte; T = Testzeit
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Beobachtung (Übung) Es werden einige kleinere Sequenzen einer Mutter-Säuglings-Interaktion präsentiert. Notieren Sie bitte stichwortartig, was Sie beobachten. 25
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Beobachtung (Übung) Es werden einige kleinere Sequenzen einer Mutter-Säuglings-Interaktion präsentiert. Notieren Sie bitte stichwortartig, was Sie beobachten. Achten Sie auf das Sprachverhalten der Mutter.
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode • Problembereiche: • Unvollständigkeit (Informationsmenge) • Selektivität (interessengeleitete Beachtung unterschiedlicher Informationen) • Vermengung von Beschreibung, Interpretation und Bewertung 27
Reduktion von Beobachtungsfehlern: • Beobachtungssysteme • Zeit- oder Ereignisstichproben • Technische Hilfsmittel • Beobachtertraining 2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode 28
Systematische Beobachtung • Absichtlichkeit, hypothesengeleitet • geplante Selektivität • Aufzeichnung und Auswertung • Qualitätssicherung • Gütekriterien • Objektivität, Zuverlässigkeit (Reliabilität) 2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Arten der Beobachtung: • Gelegenheitsbeobachtung vs. systematische Beobachtung • Selbstbeobachtung vs. Fremdbeobachtung 29
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Systematische Beobachtung • Beispiel: • Lehrerin möchte die kooperativen Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler erfassen • Objektivität (vergleichbare Beob.bedingungen, klare Kriterien) • Reliabilität (lassen sich die Befunde auch bei wiederholten Untersuchungen wieder finden?) • Validität (Welches Verhalten gilt als Indikator kooperativer Fähigkeiten?)
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Beobachtungsmethoden in der Entwicklungspsychologie • Systematische Fremdbeobachtung • Tagebuchmethode • Systematische Retrospektion • Interview (geleitete Selbstbeobachtung) • Fragebogen (standardisierte geleitete Selbstbeobachtung) 31
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Entwicklungsreihen, -tests • Standardisierte Beobachtungsverfahren • altersangemessene Verhaltensweisen und Leistungen • Bsp.1: Motorische Entwicklung 33
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode Entwicklungsreihen, -tests • Standardisierte Beobachtungsverfahren • altersangemessene Verhaltensweisen und Leistungen • Bsp.1: Motorische Entwicklung • Bsp.2: Entwicklungstestaufgaben
2.2.2 Beobachtung als Forschungsmethode • Was wird beobachtet? • Sichtbare Verhaltensweisen • Hypothetische Konstrukte Schlussfolgerung von beobachtetem Verhalten auf zugrundeliegende Merkmale Beispiel: Fixierung eines Gegenstands durch den Säugling als Indikator für Aufmerksamkeit 38
2.3 Beschreibende Modelle der Entwicklung Die Ordnung von Entwicklungsprozessen und -aufgaben • Zeitachse • Entwicklung nach Lebensabschnitten • Entwicklung der Funktions- und Inhaltsbereiche • Motorik, Wahrnehmung, Sprache etc.
2.3.1 Entwicklungsbereiche • Körper • Motorik • Sensorik • Sensumotorik • Kognitive Entwicklung • Sozial-emotionale Entwicklung • Motivationale Entwicklung • Moralische Entwicklung • Spezifische Entwicklungsbereiche 40
2.3.1 Entwicklungsbereiche • Kognitive Entwicklung • Gedächtnis • Denken • Sprache • Lautäußerungen • Verständnis und Verwendung von Worten • Grammatik • Soziale Entwicklung • Entwicklung von Bindungen an andere • Anschluss-Motiv • Verstehen von Gefühlen, Gedanken, Absichten anderer • „theory of mind“: Entwicklung einer „naiven“ psychologischen Theorie
2.3.2 Lebensabschnitte Lebenstreppe als Sinnbild des Lebenslaufes
2.3.3 Entwicklungsaufgaben • In jedem Lebensabschnitt gibt es besondere Herausforderungen • Diese machen besondere Bewältigungsanstrengungen nötig • Erfolg – Misserfolg -> Krisen, Selbstbild • Beispiele (vgl. Reader S. 17) 46
2.4 Universelle Grundprinzipien der Entwicklung • Anpassung und Adaptation • Vorstellungen und Handlungsmuster den Erfordernissen der Realität anpassen • Kognitive Ordnung und Organisation • Erkennen und Herstellen von Ordnung in der Umwelt • Differenzierung und Integration • Motorik, Gefühle, Kognitionen 48