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Das Serbische CP П CK И – Srpski. Proseminar zur Synchronie des B/K/S LV Nr.515.012 WS 2006/07 Liljana Andreeva. Das Serbische/Srpski. das Serbische, Bosnische und Kroatische wurden lange als eine Sprache betrachtet und als Serbokroatische behandelt
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Das SerbischeCPПCKИ – Srpski Proseminar zur Synchronie des B/K/S LV Nr.515.012 WS 2006/07 Liljana Andreeva
Das Serbische/Srpski • das Serbische, Bosnische und Kroatische wurden lange als eine Sprache betrachtet und als Serbokroatische behandelt • Ende des 20. Jhdts. unterscheidet man 3 Sprachen: Kroatisch – Serbisch – Bosnisch/Bosniakisch • beruhen überwiegend auf dem serbisch štokavischem
Das Serbische/Srpski • in der slaw. Welt hat es nie den Fall gegeben das zwei Völker die gleiche Literatur- bzw. Standartsprache erhalten hätten, dies wurde 1850 verkündet • die Kroaten übernahmen das Modell der Literatursprache, das für die Serben Vuk KARADŽIĆ entwickelt hatte
Das Serbische/Srpski • 1878 Berliner Kongress: BiH wurde Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie • Sprachmodell hervorragend für den kroat. Einfluss und Nationalbewusstsein in Bosnien • 1918: Auflösung der Monarchie, erster gemeinsamer Staat der Südslawen: „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“
Das Serbische/Srpski • Mit Beginn der Vereinigung kam auch die Frage der Abspaltung von Staat und Sprache auf die Tagesordnung der kroatischen Nationalpolitik. • die sprachpolitischen Bestrebungen der Kroaten führte zu 3 wesentlichen Höhepunkte, diese sind:
Höhepunkte: Kampf der Kroaten Vrhunci: Hrvatska borba • 1.) unmittelbar bevor Jugoslawien in den 2. Weltkrieg hineingezogen wurde • 2.) 1967: Kommunistische nationale Massenbewegung zog eine Deklaration über die Bezeichnung und Lage der kroatischen Literatursprache mit sich • 3.) 1990: Die Rede von Franjo Tuđman: „Historischer Traum der Kroaten“
Sozialistisches JugoslawienSocijalistička Jugoslavija • die gleichen politischen Bestrebungen der Kroaten gab es auch im sozial. Jugoslawien • die Führung hatte der kroat. Kommunist Josip Broz Tito inne • es wurden Autonomer Provinzen errichtet: diese erlangten Teilrepublikähnlichen Status mit territorealen Schutztruppen
Sozialistisches Jugoslawien Socijalistička Jugoslavija • traf besonders die Serben, die unterdrückt wurden – weil nur in Serbien Autonome Provinzen errichtet wurden • strukturellen Änderungen waren auf Verschlechterung der Lage ausgerichtet • schon zwischen 1967-1974 entwickelte sich die Verunheitlichung der Sprache in Jugoslawien
Grundkategorien der sprachlichen Tätigkeiten/Osnovne kategorije jezičke aktivnosti • Alphabet • Dialekte • Lautsysteme • Rechtschreibung • Morphologie und Syntax • Lexik
Alphabet/Azbuka Die Sprecher des Serbischen bedienen sich zweier Alphabete, diese sind: die Kyrillica und die Latinica.
Alphabet/Azbuka Kyrillica: • weist eine tausendjährige Tradition auf • ist die primäre serbische Schrift • umfasst 30 monographe Buchstaben • sie unterscheidet sich von den anderen kyrillischen Schriften durch 6 zusätzliche Grapheme
Alphabet/Azbuka Die 6 zusätzliche Grapheme: • j – das aus dem Lateinischen übernommen wurde • lj und nj - Verschmelzung von l und n mit dem reduzierten Vokal „jer“ • ć, đ, dž – Form von Vuk Karadžić
Alphabet/Azbuka Latinica: • festigt sich erst im 20. Jhd. • ist als sekundäre Schrift anzusehen • zählt 27 Monographe und 3 Diagraphe: Љ – Њ – Џ, die als eigenständige Buchstaben gelten
Dialekte/Dijalekti • Es ist derzeit kein zuverlässiges Dialektbild des serbischen Sprachgebietes zu zeichnen • Die Serbischen Dialekte sind gänzlich štokavisch • Unterscheidung erfolgt durch Kombination zweier Unterscheidungskonstanten: Reflexe der ursl. „jat“ und Akzentuierung
Dialekte/Dijalekti • Šumadija-Vojvodina-Dialekt: mit ekavischen Jat-Reflex und neuen Akzentuierung • Kosovo-Resava-Dialekt: mit ekavischen Jat-Reflex und alter Akzentuierung • Ostherzegowina-Dialekt: Auffällige Gliederung des ijekavischen Jat-Reflexesund neuer Akzentuierung • Lovćen-Kom-Dialekt: mit ijekavischer Jat-Reflex und alte Akzentuierung
Lautsysteme/Glasovni sistem • besteht aus: 25 Konsonanten und 5 Vokal, das silbenbildene „r“ wird als 6.Vokal bezeichnet • hat ein komplexes prosodisches SystemMerkmale dafür: • Akzentstelle darf nie auf letzte Silbe fallen • Tonqualität der betonten Silbe • Tonquantität die in allen Silben vorkommen kann: vier betonte und zwei nichtbetonte Prosodeme
Lautsysteme/Glasovni sistem • Fallende Prosodeme können nur auf Einsilbern und ersten Silben mehrsilbiger Wörter stehen • Steigende Prosodeme können nur auf ersten oder mittleren Silben stehen • Kurze nichtbetonteProsodemekönnen vor oder nach einem Akzent vorkommen
Rechtschreibung/Pravopis • findet das phonologische Prinzip auf der Wortebene Anwendung • phonologische Änderungen auf der lexikalischen Ebene durch folgende Prozesse: • Assimilation nach der Artikulationsart z.B.: isterati -> izterati • Assimilation nach dem Artikulationsort und -art z.B.: pažnja -> paznja
Rechtschreibung/Pravopis • Gleichzeitige Assimilation nach Artikulations-Ort und –Art z.B: raščistiti -> rasčistiti • Übergang des Phonems: l -> oim Auslaut z.B.: soo -> sol • Jotierung z.B.: trn -> trnje • Palatalisierung z.B.: bog -> bože
Rechtschreibung/Pravopis • Doppel-Buchstaben: werden nur dann geschrieben wenn das Verständnis damit erleichtert wird z.B.: u Peruu • Fremdsprachliche Eigennamen: werden nach der autochthonen Aussprache wiedergegeben z.B.: Šekspir -> Shakespeare
Syntax und Morphologie Sintaks i Morfologija • das Serbische kombiniert analytische und synthetische Mittel und hat eine freie Satzgliederung • Synthetische Sprachmittel: Substantive, Adjektive,… ordnen sich den Verfahren der Deklination, der Konjugation und der Komparation unter
Syntax und MorphologieSintaks i Morfologija • Analytische Sprachmittel: Adverbien, Konjunktion, Präpositionen, Interjektionen, Partikel • die Paradigmen der synthetischen Sprachmittel bilden den morphologischen Bestand des Serbischen
Syntax und MorphologieSintaks i Morfologija In diesem Bestand sind 7 Paradigmen zu erkennen: • Kasusparadigmen • Genusparadigmen • Adjektiv-Paradigmen • Komparations-Paradigmen • Numerus-Paradigmen • Personal-Paradigmen • Tempus- und Modus-Paradigmen
Syntax und MorphologieSintaks i Morfologija • es gibt im Serbischem: Dubletten und Tripletten z.B.: moram čitati -> moram da čitam volim učiti -> volim da učim
Lexik/Leksika • alle Völker mit denen die Serben enger im Kontakt waren, haben lexikalische Spuren hinterlassen (Türken, Deutsche…) • die serbische Sprache beinhaltet: • Anglizismen: z.B.: erkondišen, kompjuter, stjuardesa, supermen, frišop
Lexik/Leksika • Bohemismen: z.B.: uloga, odraz, časopis… • Gallizismen: z.B.: ansambl, butik, sida… • Germanismen: z.B.: vic, gastarbajter, rajsferšlus, šlajm, šlagvort, štimung…
Lexik/Leksika • Turzismen: z.B.: bar, zanat, sat, tek, čamac… • Ungarismen: z.B.: soba, cipela… • Russismen: z.B.: iskren, uravnilovka… • Kroatismen: z.B.: brojka, vozilo, zdravstvo, konobar, ples, rasveta…
Kultur- u. Bildungswissenschaftliche Einrichtungen • das Serbische wird gegenwärtig an drei Akademien der Wissenschaften und Künste erforscht: • SANU • CANU • ANURS
Forschung/Istraživanje sowohl in folgenden Institutionen: • Matica Srpska: ist die älteste kulturwissenschaftliche Einrichtung der Serben • 2 philologische Fakultäten in Belgrad und Prština • Institut für serbische Sprache (ISS) – das im Rahmen des SANU wirkt
Forschung/Istraživanje • 6 philosophische Fakultäten in Novi Sad, Niš, Kragujevac, Nikšić und Banja Luka • 6 pädagogischen Fakultäten in Serbien die Tätigkeit einiger dieser Einrichtungen ist die Veröffentlichung regelmäßiger stattfindenden Wissenschaftlertreffen
Forschung/Istraživanje Einiger ihrer Werke: • Rećnik srpskohrvatskog književnog i narodnog jezika – veröffentlicht von ISS • Južnoslovenski filolog – SANU und ISS • Naš jezik – ISS • Srpski dijalektološki zbornik – SANU und ISS…
Serbische SprachwissenschaftSrpska Ligvistika Mängel: • Retardierung bei der fachspezifischen Aufarbeitung der Mehrsprachigkeits-Probleme im ehemaligen Jugoslawien • verzögerte Reaktionen auf neue linguistische Situation durch Zerfallsprozess der serbokroatischen Sprachgemeinschaft
Serbische SprachwissenschaftSrpska Lingvistika • Fehlen von Normativen Wörterbüchern und Grammatiken • Ein wichtiger Bereich der serb. Sprachwissenschaft, der Stadt-Dialekt blieb bisher beinahe unerforscht
Literaturverzeichnis Brborić, Branislav (1999): Das Serbische. In: Hinrichs, Uwe (Hrsg.): Handbuch der Südosteuropa-Linguistik. Wiesbaden: Harrasowitz Verlag (= Slavistische Studienbücher, Neue Folge Bd. 10), 339-381.