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Erster Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Werner Schmidt, Ilse Hartmann-Tews und Wolf-Dietrich Brettschneider (Hrsg.) Universität Duisburg-Essen September 2003. Warum wurde der Bericht erstellt ?. „Deutsche Kinder sind fett, faul und fernsehsüchtig!“
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Erster Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht Werner Schmidt, Ilse Hartmann-Tews und Wolf-Dietrich Brettschneider (Hrsg.) Universität Duisburg-Essen September 2003
Warum wurde der Bericht erstellt ? • „Deutsche Kinder sind fett, faul und fernsehsüchtig!“ • Negative öffentliche Diskussion wird durch Ergebnisse von PISA ergänzt • Kinder u. Jugendliche geraten durch demographische Entwicklung immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit • Angemessene Wertschätzung in der Politik/ Bundes-regierung? • Stellenwert des Sports in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
Was will der Bericht ? • Ein Bild zeichnen, das der tatsächlichen Bedeutung von Körper und Sport in der Lebenswelt der Heranwachsenden gerecht wird • Vielfalt und Bedeutungsreichtum körperlicher und sportlicher Aktivitäten realitätsnah abbilden
An wen wendet sich der Bericht ? • Alle Verantwortlichen im Kinder- und Jugendsport (Lehrer, Trainer, Übungs-leiter, Funktionäre) • Personen, die sich in sport-, sozial- und jugendpolitischer Perspektive mit Fragen des Sports in der Lebenswelt der Heranwachsenden befassen
Ausgewählte Themenfelder:Bewegungskompetenz und Gesundheit • Vereinsmitglieder sind fitter als Nichtvereinsmitglieder • es liegen aber Defizite im Bereich der Koordination und Kondition vor • motorische Leistungsfähigkeit hat abgenommen • Ursache: weniger Bewegungsräume und geringe Bewegungsanreize in der Lebenswelt • erst bei Jugendlichen, die mehr als 8-9 Stunden Sport/Woche treiben lassen sich positive Effekte auf die körperliche Leistungsfähigkeit nachweisen
Ehrenamt • ca. ein Viertel aller Jugendlichen engagieren sich durch freiwillige unbezahlte Tätigkeit im Verein • Dies in der Regel bei Aufgaben mit überschaubarem Zeitrahmen, die informell ablaufen • generelle Bereitschaft zum uneigennützigen Engagement ist sehr hoch, besonders dann, wenn darin ein persönlicher Sinn erkannt wird
Behinderte Sportler/innen • Freizeit- und Leistungssport hat für Sportler/innen mit Handicap an Bedeutung gewonnen (siehe aktuell Paralympics) • Anteil an Sportvereinsmitgliedern ist im Gesellschaftsvergleich geringer • Interesse am Sport ist aber überaus groß
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund • weitaus geringerer Organisationsgrad • sind deutlich häufiger Mitglied in Sportvereinen als in anderen Organisationen • fühlen sich trotzdem in deutschen Sportvereinen nicht gut aufgehoben und integriert • besonderes Problem: Mädchen mit islamischem Glauben
Mädchen u. junge Frauen im Sport • Geringere Nähe zum Sportverein und höhere Fluktuationsrate • Hauptschülerinnen und junge Frauen der unteren Schichten treiben weniger Sport und weisen eine geringere Sportmotivation auf • vorhandene Angebote sind zu wettkampforientiert und die soziale Komponente kommt zu kurz
Soziale Initiativen • Soziale Initiativen im Sport leiden stark unter den finanziellen Rahmenbedingungen und der personellen Unterbesetzung • aktive Vereinsmitglieder gehören überproportional höheren sozialen Schichten an • mit steigender Schichtzugehörigkeit wird mehr Sport getrieben
Zielgruppenorientiertheit der Angebote • Ab 12 Jahre wechseln Kinder häufig die Sportart • Eintrittsalter und Austrittsalter im Verein sind gesunken • bei 12jährigen verlassen mehr den Verein als neue eintreten, die 4jährigen sind im Vormarsch • starke Fixierung der Vereine auf Wettkämpfe spielt hierbei eine Rolle • Angebote an Sport- und Bewegungsmöglichkeiten werden nur unzureichend an das gesunkene Durchschnittsalter angepasst • es fehlen ausreichend qualifizierte Übungsleiter, Erzieher und Grundschullehrer • es fehlen außerdem sportartübergreifende Bewegungs-, Spiel- und Sportkonzepte
Impulsfragen, die sich für die DJK hieraus ergeben: Thema: Angebote für unsere Kinder und Jugendlichen im DJK-Sportverein: Schaffen wir Erlebnisräume für unsere Kinder? Orientieren wir uns an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen? Sind die Verantwortlichen entsprechend qualifiziert (Übungsleiter und Jugendleiter)? Schaffen wir Netzwerke für Kinder und Jugendliche (Schule, Kirche, andere Organisationen)? Geben wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen? Erreichen wir „Randgruppen“ und wie? Wie sollten Angebote aussehen?