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E-world of Energy Essen, 13.-15.02.2002. Emissionshandel: Effizientes Instrument zur Emissionsminderung? Dr. Jürgen Engelhard Essen, den 14. Februar 2002. Klimaschutz - Ziele für Deutschland. 100%. -25,0%. -21,0%. Kyoto Gase. CO 2. CO 2. Kyoto Gase. CO 2. 1990 Basis.
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E-world of EnergyEssen, 13.-15.02.2002 Emissionshandel:Effizientes Instrument zur Emissionsminderung? Dr. Jürgen EngelhardEssen, den 14. Februar 2002
Klimaschutz - Ziele für Deutschland 100% -25,0% -21,0% KyotoGase CO2 CO2 KyotoGase CO2 1990 Basis 2005nationales Ziel 2008/12Kyoto Ziel
700 Treibhausgasemissionsminderung in Deutschland 1990-2000 in Mio.t CO2-Emissionen 6-Kyoto-Gase - 15 % - 18,6 % 1201 397 982 337 - 33 % + 15 % 213 172 150 142 1990 2000 1990 2000 1990 2000 1990 2000 Industrie Kraft- und Fernheizwerke Straßenverkehr Deutschland gesamt
Realisierung der internationalen Klimaschutzziele- Angaben in Mio. t CO2-Äquivalente/a - Emissionen EU15 1990: 4334Emissionen D 1990: 1201 Minderungsziele Kyoto (2008/2012 gegenüber 1990) EU15: 347 davon D: 252 Minderungsziele Kyoto/COP 7 (nach Anrechnung Senken und 1% CDM) EU15: 286 davon D: 234 125 Noch erforderliche Minderung bis 2012 136 EU15: 113 davon D: 10 Quellen: 1) European Environment Agency (EEA), Kopenhagen, 20.4.2001 2) Internationale Energie Agentur (IEA), zitiert in Ecoal, Hrsg. World Coal Institute, Ausgabe 40, Dezember 2001
Emissions Trading - Klimaschutz?- Angaben in Mio. t CO2-Äquivalente/a - Noch erforderliche Minderung in der EU bis 2008/2012 * Deutschland: 10 EU15: 113 Polen 136 1218 Russland Wachstumsfreiraum / „Zertifikatüberschuss“ Osteuropa bis 2008/2012 * bezogen auf den aktuellen Stand (Basis: zu letzt verfügbare Statistiken) Quellen: 1) European Environment Agency (EEA), Kopenhagen, 20.4.2001 2) Internationale Energie Agentur (IEA), zitiert in Ecoal, Hrsg. World Coal Institute, Ausgabe 40, Dezember 2001
Instrumente des Klimaschutzes in Deutschland- Energiewirtschaft - • Ökosteuer • Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) • Steuerbefreiung für effiziente GuD-Anlagen • Gesetz zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG) • Freiwillige Vereinbarungen Bundesregierung - Wirtschaft- Selbstverpflichtung vom 09.03.1995- erweiterte Vereinbarung vom 09.11.2000- KWK-Vereinbarung vom 25.06.2001 (paraphiert)
Erfüllung der Kyoto-Ziele in Deutschland- Zwischenfazit - • Die eingeführten Instrumente entfalten Wirkung • Die Zielerfüllung bis 2012 ist absehbar • Deutschland hat Vorreiterrolle bei Zielerfüllung in Europa • Das große Potential internationaler Projekte (JI, CDM, Senken) bisher ungenutzt Neue Instrumente, wozu?
EU-Richtlinienvorschlag zum Emissions Trading vom 23.10.2001Inhalte • Handelsraum: EU • Beteiligung: für Anlagen in allen Mitgliedsstaaten obligatorisch • Geltungsbereich: Feuerungsanlagen > 20 MWth, Mineralölraffinerien, Kokereien, Anlagen zur Herstellung und Verarbeitung von Metallen, Zement, Kalk, Glas, Keramik, Zellstoff, Papier und Pappe • Basis der Regelung: Anlagenbezogene CO2-Emissionsobergrenzen (caps) als neuer Genehmigungstatbestand • Handelsgegenstand: CO2-Emissionsberechtigungen (Einheit: 1 t CO2) • Zuteilung: CO2-Emissionsberechtigungen durch Mitgliedsstaaten mit Aufsichtskontrolle durch EU-Kommission– 2005 bis 2007 kostenlos– 2008 bis 2012 offen • Pönale bei Emissionsüberschreitung: – 2005 bis 2007 > 50 €/t CO2– 2008 bis 2012 > 100 €/t CO2
EU-Richtlinienvorschlag zum Emissions Trading vom 23.10.2001Vergleich mit Kyoto-Protokoll Die vom Kyoto-Protokoll gewollte Flexibilisierung wird durchEU-Vorschlag ins Gegenteil verkehrt
EU-Richtlinienvorschlag zum Emissions Trading vom 23.10.2001Kritikpunkte • Keine Berücksichtigung der freiwilligen Vereinbarungen • keine Berücksichtigung unterschiedlicher Ausgangsbedingungen der Mitgliedsländer • Beschränkung nur auf CO2 • Einbeziehung nur der Branchen Energie, Eisen und Stahl, Papier und Pappe, Zement und Glas sowie Feuerungsanlagen größer 20 MW (lediglich 46 % der EU-weiten CO2-Emissionen) • Keine Einbeziehung von Maßnahmen außerhalb der EU (Beitrittskandidaten, Joint Implementation, Clean Development Mechanism) • Obligatorische Einführung für alle EU-Mitgliedstaaten ab 2005
Der EU-Vorschlag zum Emissions-handel führt zu - Verdrängung der Kohle aus dem Strommarkt- Windfall-Profits für CO2-arme Brennstoffe, z.B. Erdgas, Kernenergie und Erneuerbare- Anstieg der Strompreise- Negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit- Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Braun- und Steinkohlenindustrie - Verlagerung von Arbeitsplätzen der energieintensiven Exportindustrie in Drittländer und dies alles: - obwohl Deutschland die Kyoto-Ziele ohne ET erreicht und - durch Brennstoffwechsel zu Gas global kaum eine Treibhausgasminderung erreicht wird
Folgen der EU-ET-Richtlinie für die Braunkohlen-Stromerzeugung • Braunkohlenstrom ist z.Zt. auf dem liberalisierten Markt konkurrenzfähig • Die EU Kommission schätzt den CO2-Zertifikatspreis im angestrebten Emissions Trading auf 20 €/t CO2.20 € / t CO2 hätte folgende Auswirkung auf den Strompreisvergleich €ct/kWh Preisanstieg bei20 €/t CO2 2.0 0.7 2.5 • Damit werden die Konkurrenzfähigkeit der Braunkohle massiv gefährdet und das Kraftwerkerneuerungsprogramm in Frage gestellt.
Ganzheitliche Betrachtung der Umweltverträglichkeit unerlässlich Umwandlung Verteilung Endnutzung Gewinnung Transport Pipeline/ Schiff/ Schiene Bohrloch/ Grube Kunde Kraftwerk Netz Ausschnitts-betrachtung Wirkungsgrad Ganzheitliche Betrachtung Bereitstellungswirkungsgrad bB x
Mindestanforderungen der deutschen Industrie an eine Europäische Emissions Trading Richtlinie*: • Priorität für den erfolgreichen Weg der freiwilligen Vereinbarungen • Opt in/opt out-Klausel für Mitgliedsstaaten(Subsidiaritätsprinzip) • Einbeziehung internationaler Treibhausgasminderungs-projekte (JI, CDM) • Allokation nach dem Grandfathering-Prinzip / Anerkennung von Early Actions / Einbeziehung aller Kyoto-Gase • Erprobung in einer ergebnisoffenen Pilotphase * BDI-Positionspapier zum EU-Richtlinienvorschlag