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Wenn die Wahrnehmung durcheinander gerät. Einblick in das Thema CVI Forschungsprojekt CVI Gerti Jaritz & Birgit Schloffer Chemnitz, 2.8.2012. Was ist eine Cerebrale Visuelle Verarbeitungsstörung (CVI)?.
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Wenn die Wahrnehmung durcheinander gerät Einblick in das Thema CVI Forschungsprojekt CVI Gerti Jaritz & Birgit Schloffer Chemnitz, 2.8.2012
Was ist eine Cerebrale Visuelle Verarbeitungsstörung (CVI)? Eine Cerebrale Visuelle Verarbeitungsstörung ist eine Funktionsstörung der visuellen Wahrnehmung als Folge von Schädigungen des visuellen Systems. … entweder in der Kodierungsphase … im dorsalen oder ventralen Strom … oder im Spiegelneuronensystem.
Was ist eine Cerebrale Visuelle Verarbeitungsstörung (CVI)? Auch Neglect kommt bei diesen Kindern vor. (= Blindheit in Teilen des Gesichtsfeldes) CVI kann mit oder ohne Sehbehinderung auftreten, aber auch bei Menschen mit Blindheit.
Häufigkeit der Cerebralen Visuellen Verarbeitungsstörung (CVI)? In den Industriestaaten ist die Cerebrale Visuelle Verarbeitungsstörung die häufigste Ursache kindlicher Sehstörungen!
Schwierigkeiten bei … • Farberkennung • Formerkennung • Objekterkennung
Schwierigkeiten bei … • Gesichtserkennung
Schwierigkeiten bei …Lesen und im Alltag Crowding-Effekt Der „Crowding-Effect“ bezeichnet die Schwierigkeit, aus einer Vielzahl von visuellen Informationen einzelne herauszufiltern und zu interpretieren. …selektives Aufmerksamkeitsproblem, visuelle Einheiten dürfen nicht zu nah beieinander sein. „Es ist, als ob die Buchstaben miteinander tanzen würden“
CVI-Forschungsprojekt Wenn die Wahrnehmung durcheinander gerät Entwicklung von Fördermaßnahmen für Kinder mit Cerebraler Visueller Verarbeitungsstörung
CVI-Forschungsprojekt Forschungsteam: G. Jaritz, B. Schloffer INTERNATIONALE Expertinnen & kOOPERATIONEN: Prof.in Dr.in Lea Hyvärinen, Drs.in Marjolein Dik PH Steiermark, Odilien-Institut, Uni Dortmund
Forschungsfragen • Wie sehen Kinder mit Cerebraler Visueller Verarbeitungsstörung? • Wie kreieren wir für diese Kinder bessere Lernstrategien?
CVI Forschungsprojekt Teil 1 • Phase 1: 4.11. – 11.11.2010 • Phase 2a: 19.10. – 24.10.2011 • Phase 2b: 23.4. – 27.4.2012
Phase 1: 4.11. – 11.11.2010 • Fragebögen und Sammeln von Diagnosen • Untersuchung von 22 Kindern mit Eltern/ Lehrerinnen/ 1 Augenärztin / Orthoptistinnen • bis zu 24 Sehtests für versch. Funktionen • 22 ausführliche Diagnosegespräche
Ergebnisse der Phase 1 • mehrere Refraktionen (Brillenversorgungen) stimmen nicht • keine Gesichtserkennung bei 5 Kindern • mangelnde / keine Formerkennung bei 3 Kindern • 1 sehendes „blindes“ Kind • Probleme im Dorsalen Bereich haben fast alle: Orientierung Mathematik
Ergebnisse der Phase 1 • viele frühgeborene Kinder • tw. mit körperlichen Behinderungen • Probleme in der räumlichen Orientierung (Tiefensensibilität, Tiefenwahrnehmung, Orientierung & MobilitätMathematik)
Phase 2: 19.10. – 24.10.2011 • 11 Kinder (6 Mädchen , 5 Buben) • 11 Diagnostiktermine mit anschließender Dokumentation (Videografie + Fotografie + Verschriftlichung)
Funktionale Sehüberprüfung • WH der Testungen wie in Phase 1 durch Dr.in Lea Hyvärinen
Funktionale Sehüberprüfung mit Prof.in Dr.in Lea Hyvärinen
Neuropsychologische Testung • Develpmental Test of Visual Perception I + II • Tea-CH Test of Every day attention of children • Test Of Memory And Learning • Beery
Psychologische Testung mit Drs.inMarjolein Dik
DTVP-2Develpmental Test of Visual Perception***Figur-Hintergrund***Formkonstanz
Neuropsychologische Testung • Gespräch 1 mit Kind und Eltern • Beobachtung • Riesenbilderbuch • Gespräch 2 mit Kind und Eltern
Kurzstatistik Phase 2 • alle 10 Kinder in Kiga/Schule integriert • 1 Frühförderkind im Kindergarten • 5 RollstuhlnutzerInnen • 1 Kind mit leichter Körperbehinderung • 1 Kind mit ADHS • 1 Kind aus dem autistischen Spektrum
Ergebnisse der Phase 2 • Autistisches Spektrum (1) • ADHS – Verhaltensauffälligkeit (1) • Crowding (1 +6) • Gesichtserkennung (2) • Formerkennung (2) • Versorgung mit Brillen nicht optimal (6 +1) • Spektrum Raumorientierung (9)
Phase 2b:23.4. – 27.4.2012 & 23.5.2012 • Neuropsychologische Diagnostik mit Drs.in Marjolein Dikvon 5 Kindern • 5 ausführliche Diagnosegespräche • Gespräche mit LehrerInnen
Phase 2b: 23.5.2012 • Neuropsychologische Fortbildung und Austausch mit Drs.in Marjolein Dik
ICF Diskrepanz-Modell • Verhalten des Kindes z.B. IQ wie sieht das bei diesem Kind aus? Welche Sehschärfe, welches Gesichtsfeld hat das Kind? Passt dieser IQ-Wert zu diesem Verhalten? Wenn nicht, warum ist dies möglich? => Frage entsteht
ICF Diskrepanz-Modell Es war normal, nur auf eine Weise die Sehschärfe zu messen; ja, aber wir haben gelernt, dass gerade bei diesen Kindern eine geeignete Messung notwendig ist (Level des Kindes)
ICF Diskrepanz-Modell 2) Wir haben gelernt, dass bei bestimmten Diagnosen (bei frühgeborenen Kindern, Asphyxie, Hydrozephalus, Zerebralparese, …), dass es immer bestimmte visuelle Informationsverarbeitungsprobleme gibt;
ICF Diskrepanz-Modell 3) Bei geistiger Behinderung kommt vielfach vor, dass es keine Brille gibt, weil die Untersuchung nicht so einfach zu machen ist;
ICF Diskrepanz-Modell • Die Kinder haben tw. Überempfindlichkeiten (auch am Kopf), wollen nicht ins Krankenhaus zur Untersuchung • Die meisten haben auch eine Sehschärfeneinschränkung (subnormaler Visus) In den Niederlanden muss man beweisen, dass die Sehschärfe normal ist!
Erkenntnis • Kinder mit Down-Syndrom: brauchen ständig andere Brillen und diese müssen jährlich kontrolliert und ev. neu angepasst werden, weil es Probleme bei der Hornhaut (Keratakonus), im Augenbau (Grauer Star) , … • http://www.cardiff.ac.uk/optom/eyeclinic/downssyndromegroup/downssyndromemain.htmlvom 1.5.2012